Die Situation im Supermarkt

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Obilan
half centaur
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Beitrag von Obilan » 22. Apr 2016 22:20

Ich bin eh schon immer halb am explodieren an der Kasse, da brauche ich nicht noch Fremde die mir was auch immer erzählen.
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Waschbär
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Beitrag von Waschbär » 23. Apr 2016 00:26

Ihr seid nicht konstruktiv mit dem Vorschlag umgegangen. Es geht hier nicht um Chips, Plastik etc. - es geht um das Überleben von Tieren. Das hat eine völlig andere Qualität. Und ihr habt euch anscheinend auch meine Frage nicht vollständig durchgelesen, weil ihr teilweise Sachen schreibt, die ich bereits ausgeschlossen habe. Scheinbar hat jeder etwas zu sagen, und nichts steckt dahinter. *Natürlich* bringt es etwas, auch Fremde anzusprechen - ich habe damit schon sehr gute Erfahrungen gesammelt. Nur bisher war es halt nicht im oder vorm Supermarkt. Man muss natürlich taktvoll sein, das Gespräch kurzhalten und das Wesentliche knackig herüberbringen (es gibt sehr viele Regeln, wie man das effektiv gestalten kann) - ggf. wie gesagt auch nur eine Broschüre geben. Und wenn ihr es noch nicht ausprobiert habt, wieso urteilt ihr dann? Vielleicht bin ich hier auch im falschen Forum unterwegs. Gibt es ein Forum für Aktivisten?
Zuletzt geändert von Waschbär am 23. Apr 2016 00:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Auraya
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Beitrag von Auraya » 23. Apr 2016 00:32

Wieso reagierst du jetzt so?
(Die Chips waren nur ein Beispiel um meine persönliche Situation zu erläutern, und nicht ein Mittel um das Tierleid zu relativieren...)

Es hat mW niemand in Frage gestellt das Fremde ansprechen etwas bringt oder nicht, aber im Kassenbereich/Supermarkt mögen das (offensichtlich) einige Leute nicht, weil es so schon eine stressige/unangenehme Situation ist, und sie weniger offen sind für Umdenk-Anstösse.

Du hast um die Meinung von Leuten gefragt, die Leute haben dir ihre Meinungen gesagt und jetzt passen dir die Meinungen nicht und dann sagst du es wird nicht konstruktiv mit der Frage umgegangen und wir hätten eh nichts verstanden, etc.?
Mag ja sein das nicht die Antworten kamen die du dir erhofft hast, aber das ist doch kein Grund gleich so zu reagieren?
Was wäre denn deiner Meinung nach ein konstruktiver Ansatz?
"Milton was of the devil's party without knowing it." -William Blake

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Waschbär
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Beitrag von Waschbär » 23. Apr 2016 00:33

Wie gesagt: Frage durchlesen. Ich schrieb *nach* dem Einkauf. Und es versteht sich von selbst, dass man Niemanden anspricht, der gerade sichtbar im Stress ist. Konstruktiv wäre es z.B., solche offensichtlichen Fehler nicht als Gegenargumente zu verkaufen. Und (gemeinsam) herauszuarbeiten, wie man die Aktion verbessern kann, damit sie effektiv *wird*.

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 23. Apr 2016 00:37

Es geht tatsächlich nicht um Chips und Plastik sondern um Paternalismus.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Auraya
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Beitrag von Auraya » 23. Apr 2016 00:38

Waschbär hat geschrieben:Ich kann es echt nicht mehr mitansehen, wie diese Tierleichen da so bedenkenlos über die Kasse geschoben werden. Wieso sollte ich es mir noch weiter ansehen? Geht es euch nicht auch manchmal so? Eine besonders milde Form des Aktivismus wäre hier das freundliche Überreichen einer Broschüre von einer Organisation (da müsste man halt 1-2 immer dabei haben), wo konkrete Alternativen aufgezeigt werden und keine harten Bilder zu sehen sind. Eine härtere Form wäre so eine provokative Frage "Wissen Sie eigentlich, was Sie da gerade finanziert haben? [... hier die bekannten Bedingungen der Nutztiere beschreiben ...]". Es muss wohl irgendetwas in der Mitte dieser Optionen sein. Wie seht ihr das? Wie gesagt, es ist doch nun einmal ein großes Unrecht und ich sehe nicht ein, warum irgendwelche gesellschaftlichen Normen uns daran hindern sollten, für die Rechte der Tiere zu kämpfen. Es ist ja nicht so, dass die Verbraucher gar nicht am Wohlergehen der Tiere interessiert wären - sie denken halt nur viel zu selten darüber nach, an der Kasse am wenigsten, oder können sich eine vegetarische oder vegane Lebensweise nicht vorstellen, weil sie nicht informiert sind.
Ich habe gerade deinen Anfangspost komplett durchgelesen und da sprichst du von AN der Kasse, nichts von NACH dem Einkauf. An der Kasse ist für mich nicht nach dem Einkauf.
Und wenn du meinen Post richtig gelesen hättest, da schrieb ich am Schluss das NACH der Kasse grundsätzlich eine gute Idee wäre...
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Beitrag von .u. » 23. Apr 2016 00:44

ich kann leider auch nicht sachlicher bzw. fand mich sachlich.
...But the stars we could reach were just starfish on the beach.

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illith
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Beitrag von illith » 23. Apr 2016 03:48

also Waschbär hat aber schon geschrieben “Könnte man da nicht einhaken und diese Person aufklären (nach dem Einkauf, in Ruhe)?“

ich seh die fragilen Gefühle von Omnis und Veggies (auf das Thema bezogen) auch nicht mehr als schützenswert an.
ich hab aber leider auch Probleme, mir dieses Unterfangen in dem Setting als erfolgreich vorzustellen...
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anphie
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Beitrag von anphie » 23. Apr 2016 06:41

So, jetzt nochmal etwas ausführlicher. Ich habe tatsächlich noch nicht versucht, Leute an der Supermarktkasse auf Fleisch anzusprechen, sehr wohl aber schon, sie in verschiedensten Situationen auf Pelz anzusprechen. Bei Pelz halte ich die Chancen noch für deutlich besser, da es hier nicht bei 90% der Bevölkerung den Konsens gibt, das wäre voll ok. Und trotzdem sind selbst da die wenigsten Gespräche erfolgreich. Bei Fleisch, wo noch viel weniger Unrechtsbewusstsein besteht, halte ich die Chancen auf ein produktives Gespräch für nahe 0. Bei Pelz fand ich eher verstecktes Theater produktiv. Wenn Menschen angesprochen werden, reagieren sie häufig aggressiv. Wenn sie mitbekommen, dass du mit jemand anderem über sie sprichst, gibt es diese Option viel weniger, da für eine aggressive Reaktion sie DICH ansprechen müssten -> Hemmungen. Wir hatten ein paar Aktionen in der Ubahn, wo wir uns einfach in Gegenwart von Pelzträgern über die Herstellung unterhalten haben, so dass sie es mithören. Das halte ich für sinnvoller.
Ansonsten glaube ich, dass man Gespräche in der Regel hauptsächlich dann produktiv führen kann, wenn die Leute freiwillig auf einen zukommen, bei Infoständen und ähnlichem (und natürlich im eigenen Umfeld).

Wie gesagt, es geht mir hier nicht um Omni-Gefühle. Nur um meine Einschätzung des Erfolgspotentials.

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 23. Apr 2016 06:53

Ich sehe das sehr ähnlich wie meine VorschreiberInnen. Bis heute hasse ich es von irgendwelchen Menschen in der Öffentlichkeit angequatscht zu werden egal worauf. Und der Gedanke, dass irgendwer meinen Einkauf genau analysiert und mich hinterher drauf anquatscht, macht mich schon bei der Vorstellung wütend. Nebst dem, dass ich vampys Einwand mit dem Plastik diskutierenswert finde, da es hier um die Zukunft aller Lebewesen geht, fände ich alles, was über einen Flyer hinter die Windschutzscheibe klemmen hinausgeht, kontraproduktiv.

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