So nochmal: Veganes Baby ohne Stillen?

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Beitrag von kiara » 22. Jan 2013 19:47

Anders hat geschrieben:Zu gesteigerten Krankheitsrisiken bei Kindern durch Kuhmilch kann ich dir nicht viel sagen, nur ne persönliche Überlegung zum Thema:
Wieso sollte es sinnvoll sein, einem kleinen Kind, welches weder nen vollausgebildetes, starkes Immunsystem hat noch annähernd ausgewachsen ist, die Muttermilch einer fremden Art geben.
was hat das denn mit dem Immunsystem zu tun?
Anders hat geschrieben: die dazu dient, ein kleines Kalb in kurzer Zeit von etwa einem auf mehrere Zentner Gewicht zu bringen
das Kälbchen vervielfacht sein Gewicht, das Menschenbaby auch. Dass die Kuh mehr wächst, liegt daran, dass sie mehr trinkt^^
Anders hat geschrieben: und die durch die Massentierhaltung etc. mit Antibiotikarückständen, Eiter und was nicht noch allem mehr durchsetzt ist?
Milch kann gar nicth mit Antibiotikarückständen durchsetzt sein, sonst könnte man keinen Joghurt draus machen. Die Antibiotikarückstände, wären sie signifikant genug, um irgendetwas zu bewirken, würden die Joghurtbakterien abtöten.

Der Eiter wär vom "Ekelaspekt" (vom Gefühl her) relevant, aber da die Milch ja abgekocht wird, ist das vom gesundheitlichen her kein Problem. (Eiter sind abgestorbene Zellen und Bakterien aus infizierten Stellen des Körpers).
Vom Aspekt der Infektionskrankheiten ist Milch sicherlich kein Problem, was ein Unterschied zu Käse, Eiern und Fleisch ist.

Das heißt natürlich alles nicht ubedingt, dass Milch gesund sei. Aber diese konkreten Argumente scheinen mir nicht begründet zu sein.
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
Anders
Mairübchen
Beiträge: 2508
Registriert: 19.12.2012

Re: So nochmal: Veganes Baby ohne Stillen?

Beitrag von Anders » 22. Jan 2013 22:55

Das mit dem Immunsystem meinte ich so, dass, wenn es eben weniger ausgebildet ist, das Kind anfälliger für alles ist, was mit der Milch an Rückständen und sonstigem in seinen Körper gelangt.
Zum Antibiotika: Meinte auch nicht, dass das so signifikant ist, dass es gleich alles abtötet. Sondern nur, dass auch eine geringe Dosierung über längere Zeit resistenzfördernd sein dürfte.

(Wie gesagt, waren persönliche Gedanken und Vermutungen dazu, aus denen ich davon absehen würde. Wenn das grober Unfug ist, klärt mich bitte auf und ich nehm´s zurück.^^)
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Beitrag von kiara » 22. Jan 2013 23:10

Anders hat geschrieben:Das mit dem Immunsystem meinte ich so, dass, wenn es eben weniger ausgebildet ist, das Kind anfälliger für alles ist, was mit der Milch an Rückständen und sonstigem in seinen Körper gelangt.
Das versteh ich wohl, und das wär auch ein guter Grund, dem Kind keinen Honig (Botulismus) und Mett oder rohe Eier zu geben, aber wiegesagt sind Infektionskrankheiten kein Problem bei Milch, und das Immunsystem braucht man ja gegen Infektionskrankheiten.

Anders hat geschrieben: Zum Antibiotika: Meinte auch nicht, dass das so signifikant ist, dass es gleich alles abtötet. Sondern nur, dass auch eine geringe Dosierung über längere Zeit resistenzfördernd sein dürfte.
Das Antibiotikum, die Antibiotika :) Das mit der Resistenzförderung ist an anderer Stelle ein Problem: "normale" Keime, Staphylococcus Aureus (S.A.), die nomralerweise kein Problem sind und zb. bei 30% der MEnschen in der Speiseröhre sind, können unter Umständen, wenn sie an bestimmten Stellen des Körpers sind, krank machen (zb eine Lungeninfektion). Wenn ein Tier jetzt ständig Antibiotika bekommt, dann entwickeln sich irgendwann antibiotikaresistente Keime. Die sind per se - genau wie der Ursprungskeim - kein Problem, aber WENN sie eine bakterielle Infektion auslösen, dann kann man sie eben schwer behandeln und ist darauf angewiesen, dass der Körper mit denen fertigwird, was nicht immer klappt. DAS ist aber ein Problem, wenn man unmittelbar Kontakt mit den Tieren hat (Viehwirt etc) oder wenn man Sachen isst (Mett, Rohmilch) die nicht abgekocht sind. Aber auch dan: die resistenten Keime sind nur dann ein Problem, WENN daraus eine Infektion entsteht bei einem Menschen, der diese nicht selbst abwehren kann, also bei Kindern oder immungeschwächten Menschen - weil dann die Antibiotika eben nicht mehr helfen.

Das Antibiotikaproblem ist also massiv, aber es betrifft den Endverbraucher nicht direkt durch das Produkt, sondern es betrifft eher das Gesundheitssystem als Ganzes bzw. die Bevölkerung als Ganzes.

Bei Produkten, die ausreichend erhitzt sind, ist in der Regel ein ausreichender Schutz vor Keimen gewährleistet.
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30363
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 23. Jan 2013 08:28

illith hat geschrieben:aber ist es denn so, dass zb in ostasiatischen ländern babys kuhmilchbasierte nahrung bekommen?
Durchasu; so Milchpulversachen z.B. .
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
umamilicious
Beiträge: 193
Registriert: 30.12.2012
Wohnort: Berlin

Beitrag von umamilicious » 26. Jan 2013 18:14

umamilicious hat geschrieben: Ich verstehe ich es immer noch nicht. Rein logisch hätte ich gedacht, dass einem Protein-ISOLAT auch nur tatsächlich das Protein isoliert ist vom all dem anderen. Kann doch nicht so schwer sein, das chemisch von den Isoflavonen zu trennen. Aber dann habe ich die Folie gesehen, die sogar exakte Mengenangaben vom Isoflavongehalt in der pre Milch zeigt (siehe Post weiter oben).
Witzigerweise ist das ein PDF vom Lehrstuhl der Lebensmittelchemie meines Studiums und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass deren Steckenpferd die Forschung an Isoflavonen ist oder zumindest war. Könnte mir also vorstellen, dass die Daten von nachgewiesenen Mengen von denen stammen.

Ich hatte bisher noch keine Zeit, mich weiter zu belesen, aber ich überlege, ob ich Humana und die besagte Professur mal anschreibe.

EDIT: habe Humana und den Lehrstuhl nun angeschrieben. Mal sehen, ob da was (Brauchbares) zurückkommt.
Ich habe nun Antwort vom Lehrstuhl bekommen. Offenbar sind die Isoflavone tatsächlich mit den Proteinen (nicht-kovalent) assoziiert und nur unter sehr teuren technischen Bedingungen (ethanolische Extraktion) davon zu lösen.
Die Daten stammen tatsächlich direkt vom Lebensmittelchemie-Lehrstuhl meines Studiengangs. Die Welt ist so klein.

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Re: So nochmal: Veganes Baby ohne Stillen?

Beitrag von kiara » 26. Jan 2013 18:20

das ist ja interessant. magst du das im Soja-Thread posten?
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
Nullpositiv
Zugvogel
Beiträge: 21205
Registriert: 26.07.2011
Wohnort: In the rain.

Re: So nochmal: Veganes Baby ohne Stillen?

Beitrag von Nullpositiv » 26. Jan 2013 18:22

Und vielleicht noch kurz erklären wie die Aufreinigung bei Proteinisolaten funktioniert?
Be the nation russian propaganda says you are.

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Re: So nochmal: Veganes Baby ohne Stillen?

Beitrag von kiara » 26. Jan 2013 18:41

ich bin doof, ich find den thread "soja und gesundheit" nicht. wär der nicht auch in den FAQ nützlich?
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
umamilicious
Beiträge: 193
Registriert: 30.12.2012
Wohnort: Berlin

Beitrag von umamilicious » 26. Jan 2013 18:49

Nullpositiv hat geschrieben:Und vielleicht noch kurz erklären wie die Aufreinigung bei Proteinisolaten funktioniert?
Meinst du, wie man es schafft, die Isoflavone vom Protein zu trennen oder wie man ein Proteinisolat generell herstellt?

@kiara
Falls du den hier meinst:
Pre-Milch aus Soja ist (k)ein Ersatz für Kuhmilch-Produkte!?

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Re: So nochmal: Veganes Baby ohne Stillen?

Beitrag von kiara » 26. Jan 2013 19:45

nee, hier hab ich ihn doch gefunden: Soja und Gesundheit
corn + floor = cloorn?

Antworten