Wie begegne ich Nichtveganern im Alltag ???

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
Benutzeravatar
Krishnathia
gesperrt
Beiträge: 554
Registriert: 31.08.2013

Beitrag von Krishnathia » 14. Okt 2013 17:50

Ich spreche im Folgenden für mich:
Bis zu welcher Grenze ist man denn aber nun verpflichtet andere Meinungen und Taten zu tolerieren

Bis zu der, die ich mir selbst setze.
und ab welcher Schwelle ändert sich das?
Ab der Grenze, die ich für mich selbst definiert habe.
Wann darf man nicht mehr tolerieren sondern muss eingreifen?
Wenn ich selbst es für richtig halte.
Ein Herz ist eine komplett inhaltslose Solidaritätsbekundung, die fernab jeglicher inhaltlicher Auseinandersetzung steht.

Crispy
Beiträge: 24
Registriert: 27.09.2013

Re: Wie begegne ich Nichtveganern im Alltag ???

Beitrag von Crispy » 14. Okt 2013 18:39

Krishnathia, hallo :)

Also ja die Analogie stimmt wirklich für mich. Denn durch Milch-, Ei-, Fleisch-, Fisch-, Konsum ensteht Leid. Also ist jeder der das isst daran beteiligt. Also direkter Mittäter. Wenn ich jemanden Fleisch essen sehe, dann steckt dahinter die Geschichte der Tötung. Also müsste ich ja eingreifen, genauso wenn jemand vor dir eine Leiche verbuddelt, dann rufst du ja auch die Polizei^^

Für solche Fälle wie du sie beschrieben hast, gibt es auch eine Gesetzeslücke. So wird das Gesetz der unterlassenen Hilfeleistung außer Kraft gesetzt, weil dein eigenes Leben in unmittalbarer höchster Gefahr schwebt, würdest du dort eingreifen. Sollte sowas passieren dann renn ! und ruf die polizei ;)

In meiner beschriebenen Situation ist mein Leib auch nicht gefährdet, aber dass eines Dritten (LEBEWESEN).

Und ich würde sehr gerne alle Leben lassen wie sie wollen, aber das geht doch nicht. Wenn du jetzt über die Straße gehen willst und ein Autofahrer, der jetzt die Straße lang fahren möchte, kommt angerauscht, dann muss einer von beiden warten, was keiner will, sonst stirbt einer von euch, das bist wohl du, und das willst zumindest du ja auch nicht. Man braucht also Gesetzte und Rechtsprechung und die basiert auf Normen/Werten und moralischem Verständnis auf das sich irgendwann mal alle geeinigt haben in einer sicheren/sterilen Athmosphäre in der die Vernunft entscheiden kann. Ich handle sowieso so wie ich es (nach jetzigem Standpunkt) mir auch von anderen wünschen würde. Was aber nicht heißt jeder muss die gleiche Musik mögen oder die gleichen Filme schauen, sondern es geht halt darum wenn unmittelbar andere Lebewesen betroffen sind. Du weißt ja bestimmt was ich meine.

Ansonsten bin ich sehr Menschen- und Lebewesenlieb, ich wünsche mir einfach nur ein friedliches, leidloses und gerechtes Miteinander. Dazu muss aber jeder seinen Beitrag leisten.

Benutzeravatar
Anders
Mairübchen
Beiträge: 2508
Registriert: 19.12.2012

Re: Wie begegne ich Nichtveganern im Alltag ???

Beitrag von Anders » 14. Okt 2013 18:49

Naja, die zwingende Notwendigkeit von Gesetzen etc. halte ich nicht für sü festgeschrieben, aber in anderen Punkten kann ich dir zustimmen.
Dennoch ist der Vergleich mit der Leiche (ausgehend von einer menschlichen) ziemlich wackelig. 'Kultur', Tradition, Erziehung, Erfahrung usw. usf. prägen ungemein. Und darin sind Menschen wesentlich "wertvoller" als (andere) Tiere. Insofern ist ein Mord an Menschen ein viel bewussteres Unrecht als der an (anderen) Tieren.
Die Grundlegenden Prinzipien mögen ähnlich sein, aber gleichzusetzen ist´s eben nicht (womit ich noch nicht unterstellen möchte, dass du diese Gleichsetzung so meinst, es kann nur anscheinend so wirken ;)).
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

Crispy
Beiträge: 24
Registriert: 27.09.2013

Re: Wie begegne ich Nichtveganern im Alltag ???

Beitrag von Crispy » 14. Okt 2013 19:45

ich versteh nicht ganz, worin sind Menschen "wertvoller"? [ Ich muss sagen "wertvoll" finde ich nicht passend. Kein Leben ist mit Werten/Geld/Gegenständen aufzuwiegen. Das wiederum heißt das jedes Leben gleichviel, nämlich nicht greifbar viel- oder auch unendlich viel, wert ist.-(aber ich hab auch nicht ganz verstanden was du meinst, vll finde ich es ja dann passender)]

Und was mich auch interessiert ist, warum du Gesetzte nicht für zwingend notwendig hälst ? :)

Benutzeravatar
Anders
Mairübchen
Beiträge: 2508
Registriert: 19.12.2012

Re: Wie begegne ich Nichtveganern im Alltag ???

Beitrag von Anders » 14. Okt 2013 19:54

Im gesellschaftlichen Verständnis heute wird einem menschlichen Leben viel mehr Bedeutung, Wichtigkeit, also Wert (nicht monetär, aber ... abstrakt. Emotional. Wie auch immer. ^^) zugeschrieben.
Nach geltendem "Recht" sind Tiere zumeist mit Gegenständen gleichgesetzt. Der Ausspruch "Ist doch nur nen Tier." beschreibt diese Haltung ganz gut.
Nicht, dass das missverstanden wird: Das ist ne Beschreibung, keine Meinungsäußerung. ;)

Weil Gesetze meist nen repressiven Charakter haben, Gesetzgeber hinter sich haben (die heute einfach viel zu häufig aus kleinen Eliten bestehen), von Exekutiven vollstreckt werden, Verbote und Sanktionen bedingen usw. Also ein riesiger Apparat.
Was ich vor allem meinte, war, dass du Gesetze als obligatorisch darstellte. Nach dem Motto (auf dein Beispiel mit Füßgänger und Autofahrer angewendet) "Entweder wir haben Gesetze, oder es gibt Tote."
Das klingt für mich so ein wenig nach der Horror-Beschreibung von Anarchie durch die Springer-Presse (und vergleichbare Demagogen).
Demgegenüber wäre theoretisch auch freie Absprache denkbar, Regeln, die allgemein abgesprochen udn akzeptiert, aber auch wandelbar sind, die auf Konsens, Einigung, Verständnis usw. beruhen, nicht auf Tradition und Angst vor Sanktionen. Als eigentlich einfach positive statt negativer Anreize und der Wegfall eines unglaublichen Staatsapparates.
(Das alles setzt natürlich, wie die meisten Vorstellungen von einer "besseren Welt", darauf, dass Menschen dazu bereit sind. Und das alles ist eben keine "von jetzt auf gleich"-Option, sondern Utopie, der es Schritt für Schritt entgegenzugehen gilt.)
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

Crispy
Beiträge: 24
Registriert: 27.09.2013

Re: Wie begegne ich Nichtveganern im Alltag ???

Beitrag von Crispy » 14. Okt 2013 20:18

Als Beispiele um Dinge zu verdeutlichen greift man natürlich gerne auf Extreme zurück. Nenne es wie du willst, Gesetzte, Regeln, Absprachen. Letztendlich geht es darum, mit anderen Menschen einen Konsens zu finden, um miteinander leben zu können. Es geht einfach nicht, dass jeder das machen kann was er gerade will, außer man lebt in der angestrebten utopischen Welt, in der natürlich jeder nur das Beste für den anderen will :)
In erster Linie, so sollte es auch sein, sind Sanktionen auf eine Resozialisierung ausgelegt. Auf eine Umerziehung, durch die sich derjenige Mensch später wieder integrieren kann. Nur in schlimmsten Fällen, solche mag es geben, wird die Sicherheitsverwahrung verhängt, um die Gesellschaft zu schützen. So ist es auch gut, dass es bei uns keine Todesstrafe oder Folter oder sonstige Grausamkeiten in der Haft gibt. Diese Menschen werden von der Öffentlichkeit ferngehalten, um über sich selbst nachzudenken, um von anderen Menschen auf "den richtigen Weg" gebracht zu werden und um während ihrer Findungsphase keine Bedrohung für den Rest der Bevölkerung zu sein.
ok, aber wir kommen vom Thema ab.

Benutzeravatar
Curumo
Vollfrosch
Beiträge: 14362
Registriert: 14.12.2011

Beitrag von Curumo » 14. Okt 2013 20:35

Anders hat geschrieben:
Curumo hat geschrieben: Mitnichten- gerade deswegen rede ich (nicht nur) mit dir. Ich habe lediglich mein Missfallen an dieser Art der Diskussionsführung ausgedrückt.
Nazivergleiche(oder wie vorher hier im Thread gefallen Nicht-Veganer = Rassisten oder Kinderschläger*) sind legitim,
aber keine "saubere" Art der Gesprächsführung
Das Satz zu Rassisten und Kinderschlägern war als Widerlegung des Arguments von der unglaublichen, allumfassenden Toleranz zu verstehen, nicht als Gleichsetzung Benannter mit Nicht-Veganern. (Wo siehst du hier die Gleichsezung? Ehrliches Interesse an der Frage...) Ich glaube, ich habe an keiner Stelle gesagt oder geschrieben, dass Nazis und Nicht-Veganer das gleiche wären.
Ich sagte ja auch nichts von Gleichsetzung, denn das wäre eine Frage der Bewertung. Aber du hast definitiv einen Vergleich angestellt mittels Beispielen (für dieselbe Muster(in diesem Fall verschiedene Formen von Intoleranz)).
Und das habe ich gerügt, denn in diesem Fall stellte dieser Vergleich - wie du zugegeben hast ja eine bewusste rhetorische Figur dar - zwecks Diskredition via Assoziation("Brunnenvergiftung").
Den Diskussionsteilnehmer die anderer Meinung waren, wurde/sollte so ihre Position erschwert bzw. unmöglich gemacht werden, da sie ja dann den Nazivergleich auf sich zögen.

Das ist natürlich nur, wie ich es war genommen habe. Deine Intention scheint ja definitiv eine Andere gewesen zu sein(idealistisches Plädoyer im Grundsatz gegen "ein Zuviel" an Toleranz(z.B. auch gegenüber Intoleranz anderer)).
Ich hoffe ich habe dir meinen Standpunkt nun erklärt.
I dreamt I broke your heart
and the dream came true

Benutzeravatar
Krishnathia
gesperrt
Beiträge: 554
Registriert: 31.08.2013

Beitrag von Krishnathia » 14. Okt 2013 20:49

Und ich würde sehr gerne alle Leben lassen wie sie wollen, aber das geht doch nicht.
Doch, das geht wirklich.
Also direkter Mittäter. Wenn ich jemanden Fleisch essen sehe, dann steckt dahinter die Geschichte der Tötung. Also müsste ich ja eingreifen, [...]
Okay, eine Frage: Wie verhältst du dich, wenn du an der Kasse im Laden stehst und siehst, dass die drei Kunden die vor dir sind, Fleisch gekauft haben?
Ein Herz ist eine komplett inhaltslose Solidaritätsbekundung, die fernab jeglicher inhaltlicher Auseinandersetzung steht.

Crispy
Beiträge: 24
Registriert: 27.09.2013

Re: Wie begegne ich Nichtveganern im Alltag ???

Beitrag von Crispy » 14. Okt 2013 21:55

Nein das geht nicht, warum habe ich bereits geschrieben.

Und um die Frage, die du mir stellst, geht es ja hier eigentlich. Diese Frage habe ich Eingangs gestellt, also werde ich dir keine Antwort darauf geben. Um die Frage zu klären habe ich diese Diskussion eröffnet.

Benutzeravatar
Krishnathia
gesperrt
Beiträge: 554
Registriert: 31.08.2013

Beitrag von Krishnathia » 14. Okt 2013 22:07

Ich habe dir eine fiktive Situation beschrieben, in der du dich sicher mal in Vergangenheit befunden haben wirst und in Zukunft befinden wirst. Meine relativ einfach gestellte Frage dazu war lediglich, wie du dich dann verhältst. Irgendwie wirst du dich verhalten haben, bevor du diese Frage hier im Forum eröffnet hast.

Suchst du hier nach Verhaltensanweisungen, wie du dich beim nächsten Mal an der Kasse verhalten sollst, wenn du siehst, dass jmd. vor dir Fleisch gekauft hat?
Verstehe deine Argumentation gerade nicht.

Du möchtest Austausch? Dann teile dich doch bitte mit!
Ein Herz ist eine komplett inhaltslose Solidaritätsbekundung, die fernab jeglicher inhaltlicher Auseinandersetzung steht.

Antworten