veganes Essen im Kindergarten!??

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
Benninanda
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veganes Essen im Kindergarten!??

Beitrag von Benninanda » 5. Jan 2015 14:05

Hallo Ihr Lieben!
ich versuche, mich kurz zu fassen:
seit fast 8 Monaten lebe ich vegan (aus ethischen und gesundheitlichen Gründen), davor war ich 20 Jahre Vegetarierin.
Mein Mann ist Allesesser (leider sehr wenig Obst+Gemüse, hauptsächlich Fleisch, Käse, Schinken...), meine Buben (5 J. und 10 Mon.) ebenso, mit mir alleine allerdings auch vegan.
In meinem Freundeskreis habe ich nur zwei gute Freundinnen, die auch seit ein paar Monaten vegan leben. Wir alle haben das selbe Problem im Kindergarten unserer Kinder: morgens, mittags, nachmittags gibt es Fleisch, Wurst, Käse, Milch und Milchprodukte in Hülle und Fülle. Wenn man mal einen vorsichtigen Vorschlag wagt, auch Reis-, Mandel- oder Hafermilch anzubieten, wird man von den anderen Eltern fast gesteinigt (weil die Kinder die ach so gesunde Kuhmilch doch brauchen etc.). Mein Bub geht in eine Elterninitiative, wo es ihm sehr gut gefällt, sonst hätte ich schon längst einen anderen Kiga gesucht. Es gibt allerdings in München noch keinen einzigen veganen Kiga. Meine Freundin möchte nun einen gründen, was phantastisch ist. So hat wenigstens mein zweiter Sohn eines Tages die Chance auf gesundes Kiga-Essen. Das Schlimme ist: auch mein Mann ist gegen veganes Essen. Er findet das zu extrem und ist der Meinung, ich solle lieber eine Therapie machen, damit ich wieder normal werde. Vegetarisch zu leben (mit Fisch) hat er gerade so toleriert bei mir. Aber wenn ich jetzt auch noch die Kinder auf meine vegane Seite ziehen will, dann hört für ihn alles auf. Er sagt, es sei nunmal bayerische Kultur, Fleisch, Wurst, Käse etc. zu konsummieren. Das Leid der Tiere ist ihm zwar bewußt, aber der Genuss geht ihm über alles (!)
Die Eltern im Kiga halten mich auch für bescheuert, da ich mich schonmal bei dem Geburtstagskuchen-Thema unbeliebt gemacht habe: es gibt im Jahr 40 Geburtstagskuchen (!!!) -36 Kinder, 4 Erzieherinnen! Natürlich NICHT vegan und aus Weißmehl und Zucker (nur der von uns ist vegan und aus Vollkornmehl)
Das eigene Essen in den Kiga mitzubringen ist übrigens nicht erlaubt, weil keiner zum Außenseiter gemacht werden soll. Find ich auch in Ordnung, da ich meinem Sohn das nicht antun möchte. Allerdings dauerhaft diesen Mist zu essen, möchte ich ihm auch nicht antun....
Ich bin am verzweifeln, habe manchmal so eine Wut auf diese unwissenden Ignoranten, die scheinbar nur an sich selbst und ihr leibliches Wohl denken wollen (aber nicht an die armen Tiere und die Gesundheit ihrer Kinder). Den Spruch "Wir sind ja auch groß geworden" höre ich nur allzuoft von sämtlichen Seiten.
Mir persönlich geht es gesundheitlich so gut wie noch nie seitdem ich vegan lebe und auch bei meinem älteren Sohn kann ich sehen, wie gut es ihm mit veganem Essen geht -bis er nach den Ferien in den Kiga kommt und Dauerrotznase, Ohrenschmerzen etc. wieder an der Tagesordnung stehen.
Was würdet ihr mir raten?
Wie kann ich meine Ehe retten, ohne aufgeben zu müssen, bezüglich der gesunden und ethisch vertretbaren Ernährung unserer Kinder?
Und wie soll ich den Eltern im Kiga gegenübertreten?
Danke schon im vorraus für Eure Antworten!!
Benninanda

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somebody
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Beitrag von somebody » 5. Jan 2015 21:05

Hallo Benninanda,

bitte entschuldige meine leider sachlichen und wortkargen Antworten. :)

Stichwort Ehe: Am sinnvollsten und aussichtsreichsten scheint Ehe-/Paarmediation.

Stichwort Kindergarten: Realistischste und aussichtsreichste Lösung scheint, ebenfalls im Rahmen einer Mediation, Vereinbarung mit dem Kindergarten, dass Dein Sohn eigenes Essen mitbringen darf. Wie handhabt der Kindergarten beispielsweise religiös bedingte Ernährungsbesonderheiten?

Viel Erfolg. :)
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sojaböhnchen
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Beitrag von sojaböhnchen » 5. Jan 2015 21:19

Möchte dein Sohn denn vegan essen ?

Benninanda
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Beitrag von Benninanda » 6. Jan 2015 08:54

Mein Sohn ist da Gott sei Dank recht unkompliziert. Er mag mein veganes Essen, aber auch das Essen im Kiga. Es geht mir auch gar nicht darum, ihn 100% vegan zu ernähren, solange er noch gerne alles ißt. Ich finde es nur einfach zu viel für kleine Kinder, wenn es morgens Wurst, Käse, H-Milch, mittags Fleisch, Fisch oder Eierspeisen und am Nachmittag nochmal Käse, Wurst, Quark etc. gibt. Mittlerweile hole ich ihn immer schon vor der Nachmittagsbrotzeit ab.
Religiös bedingte Ernährungsunterschiede gibt es in unserem Kiga nicht. Nur ein Mädchen verträgt keinen Fisch und Hülsenfrüchte. Das wird für sie dann einfach weg gelassen. Wahrscheinlich muß ich mich einfach damit abfinden, daß in diesem Kiga Tier-Proteine ganz groß geschrieben werden und meinen Sohn dafür sensibilisieren, daß zu viel davon nicht gut für ihn ist. Mit den Kinderbüchern "Reise nach Veganien" und "Max und Fine" kann man vielleicht auch auf ethischer Ebene die Kinder zum Nachdenken bringen....
Den Tipp mit der Paartherapie habe ich schon von Freundinnen gehört, wovon es auch eine ausprobiert hat. Sie meinte allerdings, daß mein Mann wirklich offen dafür sein muß, ansonsten ist es herausgeschmissenes Geld. Und genau darin liegt das Problem: mein Mann ist beratungsresistent ! :(

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Campanula
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Beitrag von Campanula » 6. Jan 2015 12:51

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es in München eine Gruppe von 40 Kindern mit genau 0 Moslems gibt, aber ich weiß auch nicht genau, wie sich so eine Elterninitiative findet. Wahrscheinlich sind die eh schon alle aus der gleichen Richtung.

Ansonsten finde ich es unverschämt, wenn Kinder (ganz egal, aus welchem Hintergrund / können oder wollen) gezwungen werden, alle das gleiche zu essen, damit keiner Außenseiter wird. Müssen dann auch alle ihre Kleidung im gleichen Laden kaufen? Oder alle Bananen essen, wenn gerade Bananenzuteilung ist? Zum Außenseitertum gibt es noch 1000 andere Gründe.

Wie großzügig sind denn die Kigaplätze in München gesät? Dein Großer ist doch eh damit fertig bevor der Kleine anfängt. Dann könntest du den doch in einen anderen Kiga geben, wo nur Mittagessen zentral ausgegeben wird und es auch die Möglichkeit gibt, etwas Eigenes warm machen zu lassen.
Bei uns bringen sich die Kinder ihr Frühstück und den Nachmittagsimbiss selber mit, das meiner Kinder ist dann vegan und jedes hat seine Tüte Reismilch im zentralen Kühlschrank. Da kräht kein Hahn danach.

Leider hat "unser" Mittagszulieferer vor kurzem gewechselt, so dass es jetzt jeden Tag Fleisch oder Fisch gibt. Schlechtestes Massenfleisch ist halt billiger als gutes abwechslungsreiches Gemüse, armes Deutschland. :( Inzwischen lese ich den Speiseplan gar nicht mehr, bringt eh nichts.
Ich tröste mich damit, dass meine Kinder dann eben mehr vor Mangelernährung geschützt sind. Denn die sind noch nicht so für vielseitige Ernährung zu begeistern, da hätte ich mit rein Vegan wahrscheinlich nicht alles Wichtige drin.

Wie man mit einem Rudel Miteltern debattiert, weiß ich nicht. Für mich wäre das nichts. Wir sind in einem ganz normalen kirchlichen Kindergarten und ich muss meine Meinung nur mit der der Erzieherinnen abstimmen, denen es letzlich egal ist, was meine Kinder essen.
Aber wenn du mehr der kämpferische Typ bist, dann kannst du ja klein an einem Ende anfangen. "So, und ab heute bringt meiner seine eigene Hafermilch zum Frühstück mit!"

Dass die anderen Leute vegane Kuchen backen, damit dein Sohn mitessen kann, kannst du nicht erwarten. Aber du kannst erwarten, dass dein Sohn dann parallel seinen eigenen Kuchen essen kann, wenn du das möchtest.
Du kannst nicht 39 Leute ändern wollen, damit dein Sohn kein Außenseiter ist. Veganer sind nun mal eine Splittergruppe und dadurch automatisch Essens-Außenseiter. Entweder setzt du durch, dass du dein Ding mit deinem Sohn machen darfst, dann ist er der einzige, oder du machst das was alle machen.

Der Ansatzpunkt, um etwas zu ändern, ist: "Wer nicht den Massenfraß möchte, darf etwas eigenes dabeihaben." Allerdings so, dass es den Erzieherinnen kaum zusätzliche Arbeit macht. Also maximal ein privates Näpfchen in die Mikrowelle schieben.
"Ihr müsst jetzt alle vegan werden." ist utopisch, lass die anderen in Ruhe und kümmere dich um dich.


Meiner Meinung nach ist aber dein vordringlichstes Problem, deine Ehe wieder auf Vordermann zu bringen. Wie ist denn euer Zusammenhalt und Verständnis bei den sonstigen Themen des Zusammenlebens?

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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 6. Jan 2015 13:11

Liebe Benninanda,
zunächst mal finde ich es schön, daß du dir soviele Gedanken machst und dich so für deine Kinder einsetzt.
Eltern in einer Elterninitiative sind meist per se engagierter. Es ist von daher wichtig, daß du alles, was deine Kinder betrifft, nur mit den Erzieherinnen besprichst und nicht mit den Eltern. Kocht ihr selber oder habt ihr einen Caterer?
Gerade Laktose ist ja heute ein schwieriges Thema und auf diesem Hintergrund ist es sicher leicht wenigstens Hafermilch mitzugeben.
Wenn du kämpfen willst, fang klein an. Und wenn nicht, dann such die eine andere Kita. Meine persönliche Erfahrung ist, das große Kita deutlich flexibler sind. Das musst du aber immer selber absprechen.

Zu deiner Ehe: mach dir nicht zuviele gedanken. Veränderungen ängstigen immer erstmal die Menschen in unserer Nähe.
Geh weiter deinen veganen Weg, aber sprich nicht großartig darüber, mach einfach keine Sache draus. Je normaler und selbstverständlicher du damit umgehst, desto normaler wird das auch für deinen Mann. und wenn er nicht mehr verunsichert ist, dann gewinnt er vielleicht die Neugierde auch mal was zu probieren.
Aber du willst nicht von deinem veganen Weg ab. Also solltest du auch respektieren, daß dein Mann auf seinem Omni-Weg bleiben möchte.
eine Ehe besteht ja aus mehr, als nur aus essen.
Klammere zunächst das Thema soweit wie möglich aus und gib deinem Mann Zeit zu sehen, daß du immer noch die Frau bist, die er liebt!
Sei ganz du selbst!
Außer du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn

Benninanda
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Beitrag von Benninanda » 6. Jan 2015 13:46

Tausend Dank für eure ausführlichen Antworten !
ich möchte niemanden missionieren ! Die Eltern sollen machen was sie wollen. ich möchte nur den Freiraum haben, meinen Sohn gesünder verköstigt zu wissen. Der Versuch, mal selber was mitzubringen, ist kläglich gescheitert: "Ich hoffe, das war nur eine Ausnahme!? " bekam ich von einer Erzieherin zu hören, die das Essen im Kiga alle super finden. (Es ist wohl auch sehr lecker aber halt 90% tierisch)
Somit muß man irgendeine Allergie oder Unverträglichkeit erfinden, damit akzeptiert wird, z.B. Mandelmilch (anstatt Kuhmilch) mitbringen zu können. Freitags ist NUTELLA-Tag, da wage ich es auch schonmal unser veganes Nutella mitzugeben. Man wird aber immer schief angeschaut, von Eltern und Erziehern.
Nein, ich bin kein Kämpfertyp. Für meinen kleinen Sohn werde ich auch auf jeden Fall KEINE Eltern-Initiative mehr wählen. Ich gebe lieber auf, als daß ich mich monatelang mit anderen streite. Im Kiga haben wir 2x pro Woche eine Köchin und sonst kochen die Eltern. Alle 2 Wochen kommt die Essens-Lieferung. Was bestellt wird, bestimmt eine der Mütter, die die Bestellungen macht. Mit ihr habe ich auch schon geredet: sie meint, daß die Mehrheit der Eltern so viele Tierprodukte für ihre Kinder wollen.
Vor 3 Jahren (mein Sohn kam schon mit 2,5 J. in den Kiga) hat eine andere Mutter bestellt und da gab es weitaus gesünderes Essen, auch viiiiel mehr Vollkornprodukte, was nun so gut wie gar nicht mehr der Fall ist: nur weißer Reis, weiße Semmeln, weiße Nudeln etc. :(
Nun, die 1,5 Jahre bis zur Schule werden wir auch noch überstehen.
Was meine Ehe betrifft: ihr habt recht. Vielleicht braucht alles seine Zeit. Allerdings habe ich meinem Mann erst an Sylvester reinen Wein eingeschenkt: daß ich vegan lebe. Er hat es bisher gar nicht so richtig mitbekommen, da ich mich immer irgendwie durchgemogelt habe. Wer achtet schon beim Fondue am Hl.Abend darauf, was ich am Teller liegen habe u.s.w.
Er kostet auch gerne mein Essen und findet v.a. meine Süßigkeiten, Eis etc. suuuuper! Aber Fleisch, Schinken, Käse ist für ihn halt unersetzbar.
Kann ich ja auch verstehen, es geht mir ja NUR um unsere Kinder!!!!
Söhne haben halt nunmal meistens den Papa zum Vorbild und wollen so werden wie er -mit allem, was dazu gehört.....

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iMäus
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Beitrag von iMäus » 6. Jan 2015 15:11

Hallo Benninanda,

ich bin gerade in ähnlicher Lebenssituation wie du, glaube ich. Mein Kinder sind etwas größer, nämlich 7, 9 und 10 J.
Da ich schon viele Jahre vegetarisch lebe, habe ich einen Kindergarten ausgesucht, der vegetarisch kocht. Ebenso die Schule. Das sind bei uns hier nur der Waldorfkindergarten und die freie Waldorfschule.
Natürlich war vegetarisches Essen nicht das einzige Kriterium.
Mein Mann isst omni, wobei er zeitweise schon sehr stark seinen Fleischkonsum einschränkt. Dann gibt es offenbar so Art "Wellen", in denen er oft Fleisch isst.
Ich selbst koche nur vegan, für die Kinder ab und zu vegetarisch. Mein Großer isst ausschließlich vegetarisch, die beiden Kleineren essen auch mal eine Bratwurst auswärts oder ein Wurstbrot bei Freunden. Oder sie essen mal ein paar Scheiben von Papas Wurst.
Ansonsten gibt es hier die "wieLyoner" von Heirler, Tartex und andere Aufstriche, z.B. Arabitom von Zwergenwiese immer mit auf dem Tablett zur Brotzeit.
Ich will nicht leugnen, dass die Kinder von mir (natürlich) beeinflusst werden, klar, ich bin die Mutter. Aber auf der anderen Seite haben sie den Omnivater und sonst gibt es in unserer Umgebung nur wenige Veganer. Die Familie der besten Freundin meiner Mittleren isst vegan, weil der Vater schwer krank ist. Da bekommt meine Tochter viel mit und sie findet es auch cool vegan zu sein. (Schafft es aber ihrer Aussage einfach nicht, weil die Tiersachen zu gut schmecken)
Ich versuche NICHT zu missionieren, wobei man mir bestimmt ansieht, was ich vom Salamibrötchen halte…

Für meinen Mann und mich ist es schon zeitweise eine Zerreißprobe. Gerade, wenn er sich das Steak in die Pfanne legt oder die Leber, während ich in der Küche unser Essen mache. Ich kann es nur schwer riechen, muss ich zugeben.
Wenn es bei uns schlechte Stimmung gibt (und das gibt´s öfters), dann isst er meist gar nicht mit oder rümpft die Nase über das vegane Essen. Er kocht sich dann selbst etwas, worüber ICH natürlich dann wieder sauer bin, weil ich ja für alle vorbereitet habe. Schwierig.

Ich bin jetzt 1,5 Jahre komplett vegan, sicher ist es auch für ihn eine Umstellung, er gibt bei der Restaurantauswahl acht und auch beim Bestellen, wenn wir Essen gehen. Ich denke nämlich oft gar nicht, dass an den Bratkartoffeln Speckwürfel sein könnten o.ä. da fragt ER mittlerweile nach.

Mit den Kindern und dem Essen in den Einrichtungen: Tja, da musst du dich entscheiden:
a.) Kämpfen, heißt, geduldig Schrittchen für Schrittchen auf den wirklich steinigen Weg erstmal zum vegetarischen Essen
b.) Kämpfen und in vegetarische Einrichtung geben, dann für vegan kämpfen, Schrittchen für Schrittchen
c.) …tja...

Weißt du, es ist nie einfach. Ich hatte die volle Ökomutter (damals in den Ende Siebzigern und Achtzigern), das hat mich schon oft genervt. Kuchen aus trockenem Weizenvollkorn *staubbröselhust*, Dinkel gab es damals so noch nicht zu kaufen. Dauernd Gemüsesuppen, Bohnen und Kartoffeln aus dem eigenen Garten, *bäh*. Das war schon hart. Keine Süßigkeiten, Wurstscheiben abgezählt usw. Weißer Zucker? Teufelswerk!
Und heute? Bin ICH die volle Ökomutti, ja, weißer Zucker IST Teufelszeug, meine Kinder haben aber auch Süßigkeiten und ich koche und backe auch mal was mit weißem Mehl. Aber du wirst es nicht glauben: Heute muss ich mich vor MEINER Mama verteidigen, warum ich meine Kinder vegan ernähren möchte :kk:. "Ein bisschen was von allem ist doch am gesündesten!" (O-Ton)

Die Wege sind halt zäh und langsam, das Erreichen von veganen Zielen mühselig und geduldsaufwendig, wenn es nicht nur um einen selbst geht.
Ich will die Kinder auch nicht so reinzwingen, dass sie irgendwann total auf die andere Seite geraten und in Fleisch baden.
Und ich will sie moralisch nicht noch mehr unter Druck setzen, denn sie wollen ja keinem Tier etwas zuleide tun. Nicht ABSICHTLICH.
Und da versuche ich erzieherisch schon einzuwirken. Denn ich finde ja, dass sie ihnen schon etwas zuleide tun… Ohje...

Dir viel Glück und schreib, wie du es weiter machst, ich bin gespannt!

Lieben Gruß,
iMäus
Sei nicht traurig, das meiste vom Regen fällt doch neben dich!

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 6. Jan 2015 15:55

Benninanda hat geschrieben:....Mir persönlich geht es gesundheitlich so gut wie noch nie seitdem ich vegan lebe und auch bei meinem älteren Sohn kann ich sehen, wie gut es ihm mit veganem Essen geht -bis er nach den Ferien in den Kiga kommt und Dauerrotznase, Ohrenschmerzen etc. wieder an der Tagesordnung stehen.
Benninanda, warum projezierst Du alles auf vegan ja/nein?
Es ist normal, dass sich nach den Ferien alle "Keime" verteilen, die jeder so einschleppt. Da würde auch eine vegane Ernährung nicht viel ändern,

Was ich nicht verstehe, einerseits schreibst Du, Du wärst seit 20 Jahren Vegetarier und dann lesen sich Deine Beiträge, als wäre jetzt der Fleisch/Wurst-Konsum Deines Mannes ein Problem.
Wie seid Ihr denn bisher damit umgegangen? Der Unterschied vegetarisch zu vegan kann doch nicht so krass für Deinen Mann sein.
Was Dein Mann und Deine Söhne betrifft, so würde ich eher deren individuelle Persönlichkeit respektieren. Es ist deren Entscheidung, auch Kinder sind uns nur bis zu einem gewissen Grad ausgeliefert. Im Grunde bleibt Dir nur, Deine Einstellung vorzuleben und als Alternative anzubieten aber nicht aufzudrängen.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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iMäus
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Beitrag von iMäus » 6. Jan 2015 16:01

Gerlinde hat geschrieben:
Benninanda, warum projezierst Du alles auf vegan ja/nein?
Es ist normal, dass sich nach den Ferien alle "Keime" verteilen, die jeder so einschleppt. Da würde auch eine vegane Ernährung nicht viel ändern,

Was ich nicht verstehe, einerseits schreibst Du, Du wärst seit 20 Jahren Vegetarier und dann lesen sich Deine Beiträge, als wäre jetzt der Fleisch/Wurst-Konsum Deines Mannes ein Problem.
Zu dem ersten Teil des obigen Zitats stimme ich dir voll zu Gerlinde, das ist leider einfach "normal"…

Zum zweiten habe ich die Erfahrung, dass da schon ein ganz schöner Unterschied besteht. Mein vegetarischer Lebensstil war bei uns nie ein Problem. Vegan Essen schon. Warum? Gute Frage… Weil es viel mehr Produkte betrifft, vielleicht? Und einfach noch ethisch irgendwie schärfer ist, weiß grad nicht, wie ich das ausdrücken soll…Also sich Omnis durch Veganer per se mehr angegriffen fühlen, weil ethisch vermeintlich oder wirklich abgewertet?

Gruß,

iMäus
Sei nicht traurig, das meiste vom Regen fällt doch neben dich!

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