Was die Schule gesund nennt. Brauche Hilfe

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
neoan
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Was die Schule gesund nennt. Brauche Hilfe

Beitrag von neoan » 15. Apr 2015 19:52

Hallo zusammen.
Ich komme gleich zum Punkt: Mein Sohn kam am Montag aus einer bayerischen Staatschule mit einer verbesserten Lernzielkontrolle nach Hause. Dort ist ein Punktabzug vermerkt, da er bei der HSU-Frage "Was ist eine gesunde Zwischenmahlzeit?" NICHT Käse und Joghurt angekreuzt hat. Ich habe nun anstatt der gewünschten Unterschrift einen Brief verfasst und mich an das zuständige Schulamt gewandt. Meine Frage war einfach: welche Unterrichtsmaterialien werden dem Grundschullehrplan bereitgestellt?
Bisher habe ich noch keine Antwort erhalten. Aber ich suche jetzt schon Unterstützer. Hat jemand mit dieser Problematik schon Erfahrungen gesammelt? Gehen eure Kinder evtl. auch auf eine bayerische Schule und haben die gleiche Problematik vor Augen? Ich freue mich auf eure Hilfe. Danke

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 15. Apr 2015 19:55

Uah. Ich kann zwar nichts Sinnvolles beisteuern, mir fällt aber gerade auf, dass sowas offenbar wirklich ein Problem ist, das hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm. :urgh:
enter the void.

neoan
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ach ja..

Beitrag von neoan » 15. Apr 2015 20:13

Hier der relevante Part der LZK
Dateianhänge
IMG-20150413-WA0000.jpg

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 15. Apr 2015 20:15

Das ist wirklich mega-ignorant, gerade bei sowas Individuellem wie Ernährung.
enter the void.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 15. Apr 2015 20:38

außerdem ist das bild voll panne; das bei "kuchen" sind doch eindeutig Muffins oder cupcakes...

das Schulamt ist da die falsche stelle; ich würd da eher mal mit dem Lehrer quatschen. aber nicht mit irgendwelchem vegan-Gedöns kommen, sondern argumentieren, dass bei joghurt kinder oft meinen, es wären süße fruchtjoghurts gemeint, voller Aromen, zucker und Konservierungsstoffe. und käse ist meistens sehr fett, liefert aber außer calcium kaum was richtiges. also als alleinfutter auch nicht geeignet.
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Rosi
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Beitrag von Rosi » 15. Apr 2015 22:11

Puh, ich finde es gut dass du darauf aufmerksam machen willst. Allerdings glaube ich nicht dass man mehr als das erreichen kann.

Aber ich finde, das wichtigste ist doch, dass dein Sohn offenbar ein Eigenverständnis von gesunder Ernährung entwickelt hat, das ist doch schon mal sehr viel wert.

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Beitrag von Gerlinde » 15. Apr 2015 23:07

neoan hat geschrieben:. Dort ist ein Punktabzug vermerkt, da er bei der HSU-Frage "Was ist eine gesunde Zwischenmahlzeit?" NICHT Käse und Joghurt angekreuzt hat.
Nach der Vorlage hätten 5 Beispiele angekreuzt sein müssen, drei wurden nur angekreuzt - welche aus Sicht Deines Kindes als gesund erkannt wurden.

Mit der Lehrkraft reden würde ich auf alle Fälle; evtl. gibt es an dieser Stelle Verständnis oder sogar eine Argumentationshilfe - die "richtigen" Testantworten sind für die Lehrkräfte ja vorgegeben.

Es kann aber auch sein, dass die Lehrkraft sich auf die gesuchte 5er-Auswahl berufen will und deshalb die volle Punktzahl versagt.
Ich habe meinem Kind schon früh erklärt, dass es in der Schule nicht immer gerecht zugeht, wie später im Leben.

Es gibt auch eine Schulbuchkommission, allerdings kann ich nicht erkennen, welchen "Rang" dieser Test hat.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 16. Apr 2015 08:36

der lehrer ist aber nicht verpflichtet, sich hundertpro an lehrmaterialien zu halten. zumal es nix neues ist, dass die oftmals veraltet sind. und heutzutage sind joghurts halt meistens gesüßtes industriepampzeug, was nicht als gesund angesehen wird.
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Danke

Beitrag von neoan » 16. Apr 2015 08:40

In meinem Brief ging es in keinem Wort um Moral, Tierliebe oder Veganismus. Allein die Tatsache, dass Milchprodukte in der wissenschaftlichen Arbeit eben nicht generell als gesund gelten sollte eine Empfehlung ausschließen. Bei Amalgam ist auch nicht restlos geklärt, ob es nun krebserregend ist oder nicht. Empfohlen wird jedoch nur etwas, wenn vom positiven Einfluss auszugehen ist - oder nicht? Bei Streitfragen darf zumindest keine Empfehlung gelehrt werden.
Dieser Test wurde natürlich von der Lehrerin erstellt, die 5 Nennungen erwartet hat. Die Bedeutung dieser Punkte ist für die Schullaufbahn meines Sohnes völlig banal. Ich bin eher geschockt in welchen Konflikt dies meinen Sohn bringt. Mein Sohn ist nicht vegan und ich möchte ihm auch nicht einen eigenen Erkenntnisweg versagen. Ich denke es bedarf in unserer Gesellschaft sehr viel Selbstvertrauen und reflektierte Gedanken um sich dabei Wohl zu fühlen außerhalb der "Noch-Norm" zu handeln. Daher geht es mir vor allem darum meinen Sohn so zu erziehen, dass er eigene Gedanken hierzu entwickeln kann. Viele Normen werden sich in den kommenden Jahren ändern, so wie sich Normen meiner eigenen Kindheit geändert haben ( Vor 20 Jahren war allein die Diskussion über die Gleichstellung homosexueller Beziehungen undenkbar. Heute ist dies Gesellschaftsthema ). Ich kann meinen Sohn also nur darauf vorbereiten seine Meinung unabhängig und selbständig zu Bilden - frei von sozialen Normen. Natürlich möchte ich aber auch, dass er sich in der Gesellschaft bewegen kann. Die Schule ist nun so eine Situation. Er hat sich hier ganz klar gegen die "Lehrmeinung" gestellt, obwohl ihm sicherlich vorab die Lösungen beigebracht worden sind. Ich muss dazu sagen, dass mein Sohn solche Lerninhalte normalerweise sehr präzise wiedergibt - er hat in diesem Fach immer die volle Punktzahl (ist in der ersten Klasse aber auch machbar). Er wusste als, welche Antworten erwartet werden. Daher ist es mir so wichtig dies zu thematisieren. Ich überlege mir eben tatsächlich dies über das Schulamt zum Kultusministerium zu bringen und eine generelle Umgestaltung des Lehrplans zu bewirken. Natürlich ist dies ein heeres Ziel und ohne Unterstützung nicht zu bewältigen. Ich bin mir aber sicher, dass viele Eltern unter diesem Problem leiden und viele unter euch zumindest in Zukunft mit diesem Problem zu kämpfen haben werden. Oder - idealerweise - dank eurer eigenen Hilfe nicht mehr unter diesem Problem leiden.

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Beitrag von Vampy » 16. Apr 2015 08:48

das hat doch nix mit dem lehrplan zu tun. da steht wahrscheinlich sowas wie "enährungskunde", die materialien können sich die lehrer mehr oder weniger frei zusammenstellen. wie gesagt, ich finde da bisi unangemessen, da gleich zur höchsten stellte zu laufen. ein klärendes gespräch mit dem lehrer wäre sicher das beste, zumal es ja auch konkret darum geht, dass dein sohn darin bestärkt wird, weiterhin seine eigene meinung zu vertreten und darin unterstützt wird. und sich nicht einfach schema f unterzuordnen.
und ich glaub nicht, dass viele eltern mit sowas probleme haben, die meisten sind doch konform mit den lehrinhalten. normalerweise ist das, was man in der schule lernt, ja auch okay.
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