Nach welchen Vorgaben ernährst Du Dich?

Proteinshakes, Supps & Pastaparty
vegrun
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Nach welchen Vorgaben ernährst Du Dich?

Beitrag von vegrun » 28. Jul 2017 23:12

Guten Tag,

seit 50+ Jahren laufe ich Langstrecke und seit 30+ Jahren lebe ich vegan.

Meine Motivation war bisher überwiegend Tierleid zu vermeiden, doch frage ich mich letztlich, ob ich mir noch mehr Gedanken darüber machen sollte, was ich zu mir nehme.

Erst kürzlich bin ich auf die Idee gekommen Fett und Öle in Frage zu stellen. Bekanntlich kommen Pflanzenöle in der Form wie wir sie kaufen können, in der Natur nicht vor. Zudem verleiten die flüssigen Fette dazu mehr zu verwenden, als in der Nahrung natürlicherweise vorkommt. So hat unser Stoffwechsel eine Last, auf die ihn die Evolution nicht vorbereitet hat. In der Folge verstopfen unsere Arterien und die Gefahr eines Herzinfarkts steigt.

Das nennt sich dann Zivilisationskrankheit. Darauf hat sich die Medizin inzwischen eingestellt und offeriert Stents, Beipässe und Medikamente.

Warum raten Ärzte nicht einfach dazu die Ernährung umzustellen? Ein Schelm, der glaubt, wenn wir nicht mehr krank werden, könnten sie an uns nichts mehr verdienen. Nun haben wir aber so viele Krankenhäuser und Ärzte, die wollen natürlich auch leben.

Leider bietet unser »Gesundheits«system keine ökonomischen Anreize, der Bevölkerung zu zeigen, wie sie gesund bleiben (oder werden) kann. Alles, was uns angeboten wird, macht die Situation nur schlimmer und kostet Geld (teilweise viel Geld).

Selbst die Deutsche Gesellschaft für Ernährung macht da mit, und empfiehlt die Dinge, an deren Absatz das sie maßgeblich fördernde Landwirtschaftsministerium interessiert ist. Dass das gleiche Ministerium auch noch für Verbraucherschutz zuständig ist, führt zu einem Interessenkonflikt, bei dem die Bedürfnisse der Verbraucher auf der Strecke bleiben.

Also, zurück zu der Ausgangsfrage: Hast Du für Dich wichtige ernährungsbezogene Erkenntnisse gewonnen, die Du mit uns teilen magst?

Mit herzlichem Gruß

Frank

Märzmädels
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Beitrag von Märzmädels » 28. Jul 2017 23:31

vegrun hat geschrieben:Warum raten Ärzte nicht einfach dazu die Ernährung umzustellen? Ein Schelm, der glaubt, wenn wir nicht mehr krank werden, könnten sie an uns nichts mehr verdienen.
Ja genau, weil die das dann ja auch alle gleich machen... Ich bin selber Ärztin, ich weise meine Patientinnen regelmäßig auf verschiedene Ernährungs- und Gewichtssachen hin, die Leute nehmen aber meist lieber Medikamente. Einfacher, kein Aufwand, zahlt die Kasse.

Hier Vorsatz zu unterstellen ist so unsinnig wie sonstwas, denn es gibt wahrlich genug Kranke auf der Welt. Bei den Wartzezeiten für Termine bei mir in der Praxis bin ich froh über jede Patientin, die nicht krank wird.
Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah Arendt

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 28. Jul 2017 23:37

Zu dem Punkt: viele wollen dass doch auch gar nicht hören. Es darf nicht sein was nicht sein darf, die Wurst wird weiter gegessen. Ich habe mir sagen lassen, etliche Patienten erwarten auch regelrecht eine Verschreibung, ansonsten ist der Arzt schlecht.
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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 28. Jul 2017 23:46

Zum Punkt "Natürlichkeit": http://thevactory.de/natuerlichkeit/
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

vegrun
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Beitrag von vegrun » 28. Jul 2017 23:56

Märzmädels hat geschrieben:
vegrun hat geschrieben:... die Leute nehmen aber meist lieber Medikamente. Einfacher, kein Aufwand, zahlt die Kasse.
Genau, und wer hat die Leute so erzogen? Wer hat die Medikamente entwickelt und will die jetzt an Mann und Frau bringen? Wer zahlt Ärzte für Beobachtungsstudien, damit sie genau das verschreiben?

Es mag in Deiner Praxis anders sein, aber guck Dich mal um ...

Und dann schau Dir mal an was die Werbung den Leuten verspricht ... wer will da auf eine niedergelassene Ärztin hören ... die andern tun's doch auch nicht.

Sei mal ehrlich, wem nützt es, wenn die Leute alle gesund sind und wem nützt es, wenn sie es nicht sind? Gibt unser Kassenabrechnungssystem Anreize dafür zu sorgen, dass die Leute gesund bleiben? Wie könntest Du das abrechnen?

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 29. Jul 2017 00:25

vegrun hat geschrieben:Genau, und wer hat die Leute so erzogen? Wer hat die Medikamente entwickelt und will die jetzt an Mann und Frau bringen? Wer zahlt Ärzte für Beobachtungsstudien, damit sie genau das verschreiben?
...sag's uns schon.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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illith
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Beitrag von illith » 29. Jul 2017 00:52

naja - den Krankenkassen würde es nützen, wenn nicht so viele Leute krank würden.
und wenn die ÄrztInnen sich verschworen hätten, die Leute absichtlich krank zu machen oder halten, um immer schön Kasse zu machen, dann würden ihnen die Kassen doch sicher auf die Füße treten.

zu deiner Frage:
ich schaue vor allem, dass ich genug Protein zu mir nehme, mein Kalorienkonto nicht (zu oft) überreiße und nicht zu wenig 'primäre' Lebensmittel konsumiere.
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vegrun
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Beitrag von vegrun » 29. Jul 2017 11:15

illith hat geschrieben:naja - den Krankenkassen würde es nützen, wenn nicht so viele Leute krank würden.
und wenn die ÄrztInnen sich verschworen hätten, die Leute absichtlich krank zu machen oder halten, um immer schön Kasse zu machen, dann würden ihnen die Kassen doch sicher auf die Füße treten.

zu deiner Frage: ich schaue vor allem, dass ich genug Protein zu mir nehme, mein Kalorienkonto nicht (zu oft) überreiße und nicht zu wenig 'primäre' Lebensmittel konsumiere.
Nicht den Krankenkassen würde es nützen, sondern uns, denn dann könnten wir niedrigere Beiträge zahlen. BTW: Die Kassen treten Ärzten immer wieder auf die Füsse, wenn sie Abrechnungsbetrug begangen haben. Das wird nur nicht an die große Glocke gehängt, damit wir das Vertrauen in sie nicht verlieren. Womit ich nicht pauschal alle Ärzte verunglimpfen will.

Danke, die erste Antwort, die auf meine Frage eingeht. Warum meins Du denn, dass Du Dir um Protein sorgen machen musst? Hältst Du Fleisch für die bessere Proteinquelle? Vielleicht schaust Du Dich hier mal um:
https://nutritionfacts.org/

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illith
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Beitrag von illith » 29. Jul 2017 16:46

ich bin seit 20 Jahren vegan, ich denke, ich bin ganz gut im Bilde.
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Beitrag von vegrun » 29. Jul 2017 17:13

illith hat geschrieben:ich bin seit 20 Jahren vegan, ich denke, ich bin ganz gut im Bilde.
Das habe ich auch lange gedacht, bis ich auf Dr. Greger aufmerksam wurde.

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