Vitamin D Dosierung ?

Vitamine, Mineralstoffe & sekundäre Pflanzenstoffe
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illith
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Beitrag von illith » 5. Dez 2016 23:33

auf Alimonia gibts einen artikel dazu:
http://alimonia.net/schuetzt-vitamin-k2 ... iosklerose
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Beitrag von BodyBuilder » 6. Dez 2016 00:45

Schade, dass in dem Arikel als D3-Dosierungsempfehlung die berühmt-berüchtigten 1000 I.E. wieder mal empfohlen werden.

Mit nur 1000 I.E. D3 täglich bewegt man halt echt so gut wie gar nichts. :(

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illith
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Beitrag von illith » 6. Dez 2016 00:53

die sache verwirrt mich grade extrem.
da scheint es ja aktuell wieder debatten drum zu geben, ob die richtwerte nicht doch viiiiel zu hoch angesetzt wären (big pharma?^^).
besonders verunsichert hat mich hierbei, dass somebody, der ja sonst gefühlt alles bis anschlag supplementiert (bzw empfiehlt), meinte supplementierung wäre sogar gar nicht unbedingt nötig. D:

in der Veganismus ohne Esoterik gruppe (die ja meine go-to schVarmintelligenz in solchen dingen sind), haben mehrere leute anekdotisch aus eigener erfahrung berichtet, dass sie spürbare vorzüge durch D-supps zu verzeichnen hatten.

achso und was ich noch fragen wollte: eine freundin meiner mutter hat ihr von einem TV-bericht erzählt, demnach zu hohe D-gabe die arterien verkalken(?) könne. da sowas in der alterklasse meiner mutter ( = Ü60) ja schon etwas genauer zu beachten gilt, hat sie mich deswegen gefragt. das wird ja zumindest so halb im alimonia-artikel angerissen, dass in dem fall K2-supps hilfreich sind. aber wie ich meine mutter einschätze, hat sie wenig lust hände voll tabletten täglich einzuwerfen... :|
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Beitrag von somebody » 6. Dez 2016 05:24

illith, die Körper vieler VeganerInnen stellen selbst genug Vitamin D her, so dass oft keine Supplementierung erforderlich ist. :) Im Internet wird leider auf vorne bei Google platzierten pseudowissenschaftlichen Seiten von an der Vermarktung von Vitamin D Supplementen wirtschaftlich partizipierenden Menschen eine Menge Bullsxxx verbreitet. Ob Vitamin D supplementiert werden sollte, sollte IMO im Einzelfall entschieden werden. Von geplanter Schwangerschaft - Stillzeit und im Alter ab ca 45/50 Jahre sollte besonders auf günstigen Vitamin D Spiegel geachtet werden. Wenn der Vitamin D Spiegel niedrig ist, führt Vitamin D Supplementierung oft zu positiven Effekten bei Symptomen wie Erschöpfung, depressiver Stimmung, Schlafstörungen, Infektanfälligkeit, chronischen Schmerzen...
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Vitamin D

Beitrag von BodyBuilder » 7. Dez 2016 01:04

Sehen wir und doch statt der Vitamin D Tagesdosis erst mal die Serum-Calcidiol-Spiegel (25-Hydroxy-Vitamin D) an.
Bei diesem gibt's nämlich schon einen wesentlich besseren Konsens als bei der Tagesdosis:
Werte unter 30ng/ml fallen übereinstimmend in den Bereich "Unterversorgung" bzw "Graubereich",
Werte unter 20ng/ml dabei als "Mangel" und Werte oberhalb 150ng/ml als "Toxischer Bereich"

Möchte man sowohl einen ausreichend großen Abstand zur Unterversorgung als auch zum toxischen Bereich anstreben, dann ist der Bereich 40ng/ml bis 80ng/ml als Zielkorridor angemessen.
Die Mitte davon wäre 60ng/ml (= 150nmol/l)

Jetzt dürfte doch bei der Frage nach einer sinnvollen Dosierung für Nahrungsergänzungsmittel im Vordergrund stehen, mit welcher Dosierung man die geringsten Risiken hat, trotz oder eben gerade wegen Supplementierung den anzustrebenden Zielkorridor zu verfehlen.

Wenn jemand regelmäßig mal den Vitamin-D-Status bei sich bestimmen lässt, erübrigt sich das Rätselraten. Dann kann man ja einfach entsprechend der Messwerte gegensteuern, wenn sich Bedarf dafür ergibt.

Für alle anderen, die ohne Messwerte ihres Vitamin-D-Status auskommen wollen oder müssen, bleiben als Basis zur Bestimmung nur eben die Verteilungsfunktionen in der Bevölkerung.
Die exakten Kurvenverläufe sind natürlich jetzt wieder von Veröffentlichung zu Veröffentlichung immer ein bisschen anders. Aber dabei eben trotzdem recht ähnlich.
Im Jahresmittel liegt der Mittelwert etwa bei 20ng/ml bzw. 50nmol/l 25-Hydroxy-Vitamin D

Hier mal exemlarisch eine dieser diesbezüglichen Veröffentlichung zum Vitamin-D-Status in Deutschland:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4499202/

In der Verteilungsfunktion sind übrigens auch die Personen mit erfasst, die regelmäßig Vitamin D supplementieren (gemäß eigener Angaben 3,8% der Teilnehmer).
Man beachte: Auch die Vitamin-D-Spiegel jener Leute, die Vitamin D supplementieren, liegen praktisch alle am unteren Rand des Zielkorridors oder eben sogar noch deutlich darunter.

Es liegt also auf der Hand, dass die "üblichen" Dosierungen in Nahrungsergänzungsmitteln nicht ansatzweise optimal sind. Die durchschnittlich verwendete Vitamin-D-Supplementierung hebt den 25-Hydroxy-Vitamin D Spiegel gerade mal um 4ng/ml an.
Nötig wäre aber im Mittel eine Anhebung um 40ng/ml, um mittig im oben beschriebenen Zielkorridor zu landen.

Die tatsächlich erreichte Anhebung um 4ng/ml passt aber eben sehr gut zu den "800-1000 I.E."-Empfehlungen, die man von DGE & Co eben so gesagt bekommt.

Anekdotisch kann ich jetzt noch hinzufügen, wie wenig sich der Serum-Calcidiol-Spiegel bei mir nach einem Jahr mit (immerhin) 4000 I.E. D3 bewegt hatte: Nämlich von 18ng/ml auf 29ng/ml.
Zu den ungefähr angestrebten 60ng/ml war also schon noch eine ziemlich große Lücke geblieben.
Und das bei 4000 I.E. täglich!
Über die oft empfohlenen 1000 I.E. erspare ich mir deshalb weitere Kommentare. Die sind einfach nur ein schlechter Scherz. Oder eben bestenfalls ein bisschen gut-gemeinte Symbolik.

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Beitrag von somebody » 10. Dez 2016 16:57

Hallo BodyBuilder,

die aktuelle Literatur hält nur noch 25 OH D von 30 - 40 mcg/l bzw 75 - 100 nmol/l für sinnvoll. Oberhalb dieser Spanne nehmen Krankheitsrisiken wieder zu.
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Beitrag von illith » 10. Dez 2016 21:39

also Linda von Alimonia hatte in dem einen g.doc von mir geschrieben (wo du auch kommentiert hattest), dass die studienlage 40-80ng/l belegt... hat sich eineR von euch mit den einheiten vertan? oder geht die datenlage da SO arg auseinander?
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Beitrag von BodyBuilder » 10. Dez 2016 22:59

somebody hat geschrieben:die aktuelle Literatur hält nur noch 25 OH D von 30 - 40 mcg/l bzw 75 - 100 nmol/l für sinnvoll.
Auch wenn sich das jetzt nicht mit der mir bekannten Literatur deckt, so stelle ich trotzdem mal fest, dass die unterschiedlichen Empfehlungsbereiche als "Schnittmenge" doch immerhin folgenden singulären Punkt enthält, der von der gesamten wissenschaftlichen Literatur offenbar als ein "guter Wert" erachtet wird:

40ng/ml (25-OH-D)

Ich schätze, da besteht Einigkeit.

Nun ist doch die Frage, wie kommt man dort hin?
Die Durchschnittswerte im Jahresmittel in der Bevölkerung liegen ja noch nicht mal bei 20ng/ml.
Also mit 1000I.E. wird sich das sicher nicht in die Nähe von 40ng/ml bewegen.

Es ist ja von mir durchaus akzeptiert, sowohl die von mir oben exemplarisch verlinkte Studie als auch meine eigene anekdotische Erfahrung jeweils als Ausnahme zu betrachten.
Aber wo sind denn dann die Studien mit anderen Aussagen zu den Wirksamkeiten der "üblichen 1000 I.E." zu finden?
Ich finde keine solche. Weder auf PubMed noch sonst wo.

Somebody, hast Du dazu etwas "greifbares" und "plausibles" gefunden?
____________________________________________________

Nachtrag betreffend den verwendeten Einheiten bei 25-OH-D:
1ng/ml = 1mcg/l = 1µg/l = 2,5nmol/l

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Beitrag von somebody » 11. Dez 2016 19:08

Hallo illith & BodyBuilder,

kurzer Artikel:

http://www.huffingtonpost.com/tod-coope ... 37364.html

Zwar Huffington Post, Autor jedoch seriös.

Versuche morgen/übermorgen ausführlicher zu antworten. Nutzte meine freie Zeit heute zur Arbeit an meinen bereits lange überfälligen Blogartikeln.
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Beitrag von illith » 11. Dez 2016 21:19

:up: das hör ich gern.
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