Nährstoff-Terror

[Akayi]

Da ich mich jüngst mal mit dem Thema B12 Supplementierung beschäftigen wollte merkte ich (erneut) was für ein kompliziertes Thema das ist, so dass es mir schwer fiel schnell an die gewünschen Informationen zu kommen. Dabei fiel mir auf, dass ich oft den Eindruck habe dass sehr viele Stoffe supplementiert werden von denen ich oft noch nicht einmal wusste dass sie existieren geschweige denn fehlen. Da ich grob die Einschätzung habe sowohl körperlich als auch geistig mindestens gut leistungsfähig zu sein frage ich mich daher wie wichtig diese Supplemente für die Leistungsfähigkeit sind? Kann man den Vorteil dieser doch kompliziert anmutenden Prozeduren (Recherche, Beschaffung, Dosierung, Anwendung) beziffern? Grob gesagt: bringt das der Normalverbraucherin was oder sind das Spielchen für Leistungssportler? Freue mich über neue Erkenntnisse.

[schwarz]

Fragst Du jetzt eher nach persönlichen Erfahrungen oder nach wissenschaftlichen Erkenntnissen..?

Edit: ich antworte trotzdem mal:
Die Studien, die es gibt, werden fast immer mit trainierten Menschen durchgeführt, also Sportlern. Und da gibt es tatsächlich einige wenige Supplements, die eine messbare Wirkung erzielen. Messbar im Labor jedenfalls, und bei Leistungssportlern zumindest wohl auch so weit, dass es für eine ohne Labor beobachtbare Leistungssteigerung ausreicht, sprich, z.B. ein paar Sekunden mehr Sprintkraft, die im Wettkampf entscheidend sein können.
Ich bezweifle allerdings, dass das einem Alltagssportler tatsächlich auffällt.
Andererseits bemerke ich durchaus eine Wirkung, in den seltenen Fällen, in denen ich mal Sport treibe, und zwar dann, wenn ich große Mengen Koffein zuführe.
Alle anderen Supplements, die ich bisher genommen habe (BCAA, Creatinin, Creatin, L-Carnitin) hatten bei mir keinen leistungssteigernden Effekt, auch nicht langfristig. Die Leistungsteigerungen, die ich hatte, sind meines Erachtens auf das Training selbst zurückzuführen.

Ich kenne Deinen Trainingszustand nicht, aber es gibt einen Artikel aus 2003, der recht übersichtlich ist:
http://www.sgsm.ch/fileadmin/user_uploa ... 2003-1.pdf

[somebody]

Akayi, Problem ist Fehlen ausreichender wissenschaftlicher Erkenntnisse. Es liegen ja nicht einmal gesicherte Erkenntnisse über das Maß optimaler Versorgung und optimaler Laborparameter für Basisnährstoffe vor. Beispiel B12: Mangel verhindernde tägliche Versorgung ohne individuellen Mehrbedarf mindestens 2 µg, mit individuellem Mehrbedarf bis weit über 10 µg, seriöse Meinungen über optimale Versorgung ohne individuellen Mehrbedarf Größenordnung 5 - 15 µg. Beispiel Iod + Selen: Durchschnittliche Iod + Selen Spiegel von VeganerInnen sind niedriger als die durchschnittlicher Omnis. Für eine Aussage darüber, ob dies tatsächlich nachteilig ist, fehlen Erkenntnisse.

Da ich grob die Einschätzung habe sowohl körperlich als auch geistig mindestens gut leistungsfähig zu sein frage ich mich daher wie wichtig diese Supplemente für die Leistungsfähigkeit sind?

In diesem Szenario sind für gesunde Menschen bis zum Alter von 40 - 50 Jahren nach vorherrschender Meinung neben B12 relativ wenig Nährstoffe und Laborparameter relevant, ab 40 - 50 Jahren einige Nährstoffe mehr.

Kann man den Vorteil dieser doch kompliziert anmutenden Prozeduren (Recherche, Beschaffung, Dosierung, Anwendung) beziffern?

Nein.

Grob gesagt: bringt das der Normalverbraucherin was oder sind das Spielchen für Leistungssportler? Freue mich über neue Erkenntnisse.

Optimale Nährstoffversorgung führt mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit zu allgemein nicht quantifizierbarer Verzögerung des Alterungsprozesses und Erhöhung der Lebenserwartung.

Im Leistungssport sind bei fließendem Übergang zwischen regelkonform optimierter Versorgung mit biologisch relevanten Substanzen und Doping - meist geringe - Leistungsgewinne für einige Substanzen relativ gesichert.

[schwarz]

Huch. Die Kleinigkeit "Nährstoffe" ist mir irgendwie entgangen, das "Leistungssportler" in Deiner Frage hat mich fehlgeleitet Sorry.