Vitamin C suppen?

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human vegetable
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Vitamin C suppen?

Beitrag von human vegetable » 25. Jul 2016 16:06

Früher mal glaubte man, Vitamin C könne vor Erkältungen schützen, und in Megadosen sogar vor Krebs. Heute wird dies nach Durchführung weiterer Studien wieder angezweifelt. Zusätzlich scheint Vitamin C, in hohen Dosen zeitnah zum Training genossen, die Leistungssteigerung zu behindern. Außerdem ist es problemlos möglich, mit ein paar täglichen Portionen Obst und Gemüse auf die empfohlene Tagesaufnahme zu kommen. Kurzum: Die zusätzliche Ergänzung von Vitamin C scheint bestenfalls sinnlos, und schlimmstenfalls schädlich. Also Hände weg von dem Zeug!

Aber ist das wirklich so? Alle paar Monate lese ich doch mal wieder Studien, die von positiven Effekten größerer Dosen berichten, z. B.:
http://ergo-log.com/supplement-containi ... rcise.html
http://www.ergo-log.com/less-anxiety-wo ... min-c.html
https://www.psychologytoday.com/article ... ess-buster (nicht mehr ganz friscch, aber dennoch interessant!)

Außerdem unterstützt Vitamin C die Eisenaufnahme und hemmt angeblich Histamin, d. h. es verbessert allergische Symptome.

Das sind doch wieder sehr gute Gründe, Vitamin C zu supplementieren.

Folgende Fragen treiben mich um:

1) Macht eine Supplementierung überhaupt Sinn, wenn man den RDI aus der Normalkost zustandebringt?

2) Falls man sich für Supplementierung entscheidet, welche Form sollte man nehmen? Stinknormale Ascorbinsäure, eine gepufferte Form wie Calciumascorbat (bessere Bekömmlichkeit), oder eine Depotformel (bessere Bioverfügbarkeit)? Letzter Schrei ist nanoverkapseltes "liposomales" Vitamin C, das man sich mit einem Ultraschallreinigungsgerät angeblich auch selbst herstellen kann - weckt dem McGyver in mir...

3) Wann und wieviel sollte man einnehmen? Wohl besser nicht direkt vor/nach dem Training, und abends kann es angeblich Schlafstörungen verursachen. Reichen einige hundert mg (das wäre auch durch gezielte Lebensmittelauswahl noch zu erreichen), oder wagt man sich in den Gramm-Bereich?

Wer weiß was? Für sachdienliche Hinweise (möglichst mit Verweis auf persönliche Erfahrungen und/oder relevante wissenschaftliche Quellen) wäre ich dankbar!
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somebody
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Beitrag von somebody » 25. Jul 2016 16:22

Hi human vegetable, für Vitamin C würde ich immer noch den Artikel des Linus Pauling Institute als Referenz ansehen.
http://lpi.oregonstate.edu/mic/vitamins/vitamin-C
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 25. Jul 2016 18:29

ich supplementiere mit Dosengemüse und -Pilzen. da ist massig Ascorbinsäure drin, was nix anderes ist als synthetisches Vitamin c.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 25. Jul 2016 20:24

Danke für den link, somebody. War Pauling nicht der "Erfinder" des Megadosing?

Vampy, Ascorbinsäure ist mir auch schon öfter in Zutatenlisten aufgefallen. Leider stand nie dabei, welche Mengen sie zusetzen. Warum machen die das nochmal - wirkt Vitamin C als Konservierungsstoff, habe ich das richtig in Erinnerung?

Dann werde ich wohl dem Empfehlungen des Artikels folgen und zu den Mahlzeiten jeweils einen kleinen Messlöffel dm-Ascorbinsäurepulver einschmeißen.

Einzige offene Frage: Können 100-200 mg Ascorbinsäure, kurz nach dem Training eingenommen, schon negativ zu Buche schlagen? Sollte ich drauf achten, eine Karenzzeit einzuhalten?

Hier ein kurzer Artikel dazu: https://www.t-nation.com/diet-fat-loss/ ... r-training

In der besagten Studie wird allerdings gleich 1g genutzt, da läge ich ja weit drunter...?
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Beitrag von Nullpositiv » 25. Jul 2016 20:30

Es wirkt antioxidativ und ist unbedenklich. Deswegen wird es, hauptsächlich, in Lebensmitteln eingesetzt.
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Beitrag von Vampy » 25. Jul 2016 20:32

es ist totaler Blödsinn, das zu suppen. das kannst du echt überall nachlesen. wieso willst du das trotzdem machen?
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Beitrag von Obilan » 25. Jul 2016 21:06

Schrieb er doch, verbesserte Eisenaufnahme ist doch schonmal was.
Ich bilde mir auch ein weniger krank zu sein, und wenn was im anmarsch ist komme ich da schnell gegen an.
Klar beweisen tut das nichts.
Ich verwende ganz normale Ascorbinsäure beim Frühstück, der Einfachheit halber.
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Beitrag von Vampy » 25. Jul 2016 21:08

das macht aber nur sinn, wenn man ne eisen-Mahlzeit hat.

ich bin nie krank und ich nehm nix dergleichen ein. super Gegenbeweis.
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Beitrag von Obilan » 25. Jul 2016 21:13

Ja, bei mir z.B. 250g Haferflocken.
Ich sagte ja es beweist nichts, mir geht es gut damit, also wieso nicht?
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 25. Jul 2016 21:49

Vampy, der Pauling-Artikel den somebody als Referenz angibt empfiehlt eine tägliche Gesamtaufnahme von 400 mg. Wenn man das rein aus der Nahrung schaffen wollte, müsste man schon genau planen.

Nach längerer Abstinenz werde ich Vitamin C als Experiment mal wieder reinnehmen und beobachten, ob ich irgendwelche Effekte bemerke. Die oben verlinkten Studien machen mich schon neugierig... Der potentielle Nutzen mag spekulativ sein, allerdings sind die potentiellen Risiken minimal, und ich habe eh noch eine angebrochene Dose Ascorbinsäure im Schrank stehen.
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