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Verfasst: 19. Apr 2017 20:23
von A0000001A
Was hältst du eigentlich von diesem Speicheltest ?

Morgens nach dem Aufstehen in ein Glas Wasser spucken... Normalzustand sollte sein, dass die Spucke oben schwimmen bleibt nach 30 Min, bei einer anzunehmenden Candida Infektion oder Besiedlung sinkt die Spucke mehr oder weniger schnell "fadenförmig" ab... bei mir ist das so, die Spucke bildet sofort Fäden die sich abseilen.

Mich würde mal interessieren, was bei einem "gesunden" Menschen, der keine Beschwerden hat, aussieht.

Ist dieser Test überhaupt aussagekräftig?

Verfasst: 19. Apr 2017 23:37
von hansel
Von diesem Test (in Zusammenhang mit Candida - sonst schon) habe ich noch nie gehört .... was aber nun wirklich nichts aussagen will.

Aber betrachten wir mal die Fakten: Candida albicans hat jeder Mensch in seinem Verdauungstrakt und auch auf der Haut und im Genitalbereich
Er befindet sich (möglicherweise in seinem eigenem Interesse, aber wer kann schon die Intentionen eines Hefepilzes voraussagen) normalerweise in einem Gleichgewicht mit den anderen natürlichen Keimen auf seinem Wirtskörper und dessen Abwehrmechanismen.
Deswegen braucht es eine Ursache, wenn er aus seinem Gleichgewicht ausbricht: Immuninkompetenz, hormonelle Dysbalance und besonders die Reduzierung der Bakterien, in der er im Gleichgewicht ist, wie z.B. nach Antibiotika-Therapie.
Natürlich findet er sich auch in geringer Anzahl in der normalen Mundflora. Wenn er dort aber in größerer Zahl auftreten sollte, wird er auch klinisch sichtbar: Mit einem dichten weißen Pilzrasen auf der Zunge:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kandidose ... diasis.jpg

Das siehst du nicht an dir?
Dann vergiss diesen blöden Speicheltest.

Verfasst: 18. Mai 2017 09:03
von A0000001A
Guten Morgen,
ich habe jetzt knapp 8 Wochen diese Ernährungsumstellung mit absolutem Zucker- und Weißmehlverzicht mitgemacht, und nun wieder eine Kotprobe machen lassen (bzw. 3 Stück),

im März sah das ja so aus, Probe 1 mit 10.000 Kulturen, Probe 2 mit 100.000 und Probe 3 mit 1 Million.
Die neue Kotprobe ergab nun Probe 1 negativ, Probe 2 negativ, Probe 3 mit 1.000 Kulturen.

Das ist, denke ich, ein guter und eigentlich fast schon unbedenklicher Wert, was sagen die Experten (hansel?).

Die Ernährungsberaterin wollte jetzt dass ich doch nochmal weitermache und mir als wieder dieses Nystatin Zeug reinziehe, das werde ich aber nicht tun nachdem ich es bereits Mitte April abgesetzt habe!
Werde jetzt Garnichts mehr machen. Werde auf jeden Fall künftig Zucker- und hefelastige Produkte nach Möglichkeit vermeiden, aber mich wieder an eine normale Ernährung annähern.

Any other comments?

Verfasst: 1. Jun 2017 09:19
von hansel
Oops...etwas spät. hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.
1.bin ich KEIN Experte, kann dir nur Angelesendes weiterreichen.
2. sind 1.000 Hefekulturen "normal":
"Bei 20-80% gesunder Erwachsener
findet man Candida spp. in Stuhlproben,
wobei die Keimdichte in der Regel 1.000 bis
10.000 KBE/g Faeces nicht übersteigt"

Aber auch darüber wäre es noch nicht unbedingt ein Alarmsignal.

Wie gesagt ist die Candidaphobie eine Gelddruckmaschine.

Verfasst: 15. Aug 2017 10:07
von Damefa
@Hansel
Scheinbar hast du dir schon viel Wissen über die Kandidose angeeignet. Zumindest lassen deine Beiträge das vermuten.
Jetzt hätte ich mal eine Frage an dich, bzw. würde gerne mal wissen, was du davon hältst.
Im Netz habe ich einen Bericht über Candida albicans gefunden, in dem Kokosöl als "Gegenmittel" in Verbindung mit Zucker und Kohlenhydrateversicht empfohlen wird. Kann ihn gerne mal anheften xxx
Hast du davon auch schon was gehört und was hältst du davon?

Moderativer Hinweis:
Kommerziellen Link entfernt.
somebody
Neu-User: Kommerzielle Links

Verfasst: 18. Aug 2017 22:31
von hansel
Die Antwort kommt ein bisschen spät, da ich wieder einmal in der netzlosen brandenburgischen Pampa war.

Eine aussaggekräftige in-vivo-Studie zur Wirksamkeit von Cocosöl bei Anwesenheit von Candida im Darm ist mir nicht bekannt.
(was aber wiederum nichts aussagen will).
Bekannt ist eine in-vitro-Wirkung von diversen pflanzlichen Fettsäuren, aber nicht nur von Cocosöl. Das betrifft jeweils den direkten Kontakt dieser Öle mit dem Candida-Pilz.
Von Cocosöl insbesondere von der darin enthaltenen Laurinsäure (aber auch Caprylsäure soll wirksam sein), habe ich nur dies gefunden:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27366648
aber auch andere Pflanzenöle wirken:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18997851
und:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28454927

Dass das prinzipiell nicht sonderlich gesunde Cocosöl allgemein (und ohne in-vivo-Studien) so beworben wird, liegt vielleicht an dem immensen kommerziellen Druck den dieses Produkt auf den Markt ausübt.

Ich frage mich auch, was eine einfache kurzkettige Fettsäure (Caprylsäure: 8 C-Atome, Laurinsäure: 12 C-Atome) noch groß im Dickdarm eines Menschen (dem üblichen Pilzreservoir) ausrichten kann, wo sie doch in den geringen verabreichten Mengen schon im Dünndarm resorbiert wird.

Und überhaupt: Würde ich das Thema nur ventilieren, wenn ein übermäßiger Candida-Befall zuverlässig diagnostiziert wird.
Und dann führt wohl nichts an den wirklich fungiziden Medikamenten wie z.B. Nystatin vorbei.

Dass der Verzicht auf Zucker resp. Kohlenhydrate gegen eine Candidose wirken soll, ist auch nur ein "Vorstellung" in einigen Köpfen und nicht belegt.

Candida Albicans Infektion

Verfasst: 15. Feb 2021 16:05
von Sonnenschein
Hallo allerseits,
bei mir wurde ein Mundsoor und ein hoher Darmbefall mit Candida Albicans festgestellt. Bisher habe ich allerdings noch keinen kompetenten Arzt gefunden, der mir hierbei helfen kann. Hat jemand eine Arztempfehlung? In Hamburg/Lübeck.
Vielen Dank.

Verfasst: 16. Feb 2021 05:24
von hansel
Hat das ein Arzt festgestellt? Dann weiß er in der Regel auch über die Therapie Bescheid.
Oder ist das eine "Diagnose" von weniger kompetenter Stelle?
Candidiasis ist leider auch eine Modediagnose, die zum Geldscheffeln benutzt wird.
Generell liegt bei einer Candidiasis auch sonst etwas im Argen: Immunschwäche, Diabetes u. a.