Differenzierung Vegetarismus - Flexitarismus

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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VegSun
möchte das nicht.
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Beitrag von VegSun » 11. Mai 2017 22:26

Eine Vegetarierin aus meiner Klasse sagte damals, dass Sie ab und zu Fisch in Form von Fischstäbchen u-ä. essen würde,
bin nicht sicher, ob sie das so ernst meinte oder sie nur dieses Klischee lustig fand.

Bin nicht sicher, wo ich so etwas einordnen würde.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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BodyBuilder
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Beitrag von BodyBuilder » 11. Mai 2017 22:51

Pescetarier bezeichnen sich gerne mal als Vegetarier, einfach weil das ein besser bekannter Begriff ist.
Viele Leute würden bei der Bezeichnung "Pescetarier" wohl eher mit einem "Hä? Peskewas?" reagieren.

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illith
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Beitrag von illith » 11. Mai 2017 23:08

ich denke eher nicht, dass das der grund ist...
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 12. Mai 2017 10:32

Hm. Offenbar sind nicht nur die Motive für das jeweilige Ernährungs- und Konsumverhalten sehr vielfältig und unterschiedlich, sondern auch die Begriffe und ihre Verwendungen. Das eine lässt also keine zuverlässigen Schlüsse auf das andere zu. Oder irre ich mich da wieder?

("Flexitarier" war für mich bisher eine nicht ernst gemeinte Bezeichnung für jemanden, der aus welchen Gründen auch immer selten Fleisch isst. Offenbar wird sie aber auch ernsthaft verwendet.
"Vegetarier" verstand ich ursprünglich als Begriff für jemanden, der sich ausschließlich von Pflanzen ernährt, und ich nahm an, er tue das aus ethischen Gründen. Zumindest im deutschen Sprachgebrauch funktioniert das aber beides nicht, denn da bedeutet "Vegetarier" offensichtlich Ovo-, Lacto- oder Ovo-Lacto-Vegetarier und sagt nichts über die Motive aus.
"Veganer" verstehe ich als Bezeichnung für jemanden, der Tierprodukte grundsätzlich meidet, also nicht nur in der Küche. Vermutlich kann auch das unterschiedliche Gründe haben.)

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somebody
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Beitrag von somebody » 12. Mai 2017 10:51

gemüse, Vegetarismusdefinition meines Wissens pflanzliche Lebensmittel + tierische Lebensmittel, zu deren Erzeugung keine Tiere getötet werden (was IMO Verdrängung des Tiermissbrauchs darstellt).
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Märzmädels
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Beitrag von Märzmädels » 12. Mai 2017 10:56

Flexitarier ist für mich auch kein ernst zu nehmender Begriff. Wenn ich heute Fleisch esse und morgen halt mal nen Tag nicht, dafür aber übermorgen wieder, das ist doch ganz normales omnivores Essen? Wo ist denn da der Unterschied zum Omnivoren? Versteh ich nicht.
Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah Arendt

Balthazar2026
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Beitrag von Balthazar2026 » 12. Mai 2017 11:01

Der Begriff kommt imo aus der selben Ideenschmiede wie "Iniative Tierwohl" ... man kann heute halt alles greenwashen.
Omni (mit bewußteren Konsumverhalten) hätte auch vollkommen gereicht.

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somebody
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Beitrag von somebody » 12. Mai 2017 11:06

Märzmädels, Flexitarismus gilt meines Wissens als Vorstufe zu Veganismus/Vegetarismus im Sinne von bereits wenig Fleisch/Fisch, jedoch (noch) kein vollständiger Verzicht, teils aus praktischen Gründen (nicht immer veganes Essen verfügbar), teils aus sozialen Gründen, teils in Beachtung DGE Empfehlung...
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Gruftmoggele
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Beitrag von Gruftmoggele » 12. Mai 2017 11:08

Ich vermute der Flexitarier will halt etwas Besonderes sein und verhorheben, dass er sich schon um seine Ernährung Gedanken gemacht hat und jetzt ganz toll nur noch weniger Fleisch konsumiert und dadurch so modern/elitär/alternativ lebt.

Flexitarismus ist für mich auch kein ernstzunehmender Begriff.

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Beitrag von Balthazar2026 » 12. Mai 2017 11:28

Gruftmoggele hat geschrieben:Flexitarismus ist für mich auch kein ernstzunehmender Begriff.
Ist er auch nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Flexitarismus

Lustig ist daei das hier:

Die American Dialect Society kürte flexitarian im Jahr 2003 zum Gewinner in der Kategorie „Most Useful: word or phrase which most fills a need for a new word“

Bedeutet das im Grunde schlicht das das "normale" Essmuster des 0815-Omnis aus moralisch, ökologischer, ökonomischer und gesundheiltlicher Perspektive
derart entartet ist, das es einen neuen Begriff brauchte um einen bewussten Umgang mit sich und seiner Ernährung zu bezeichnen....

Das ist genauso erschreckend, wie auch bezeichnend für unsere moderne Konsumgesellschaft.

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