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Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Akayi
Akinator
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Beitrag von Akayi » 26. Jul 2017 08:02

mhhm hat geschrieben: Du argumentierst schon wieder an meinem Agument vorbei und scheinst es nicht verstanden zu haben. Wieso ist die vegane Ernährung der richtige Haltepunkt?
Du hast doch weiter obe ausgesagt es sei die "moralisch korrektere" Ernährungsweise? Wenn du davon ausgehst, müsstest du umgekehrt darlegen warum du dich trotz besseren Wissens nicht vegan ernähren möchtest.
mhhm hat geschrieben: Das ist ein Gedankenexperiment. Es hilft uns Schwächen in einer Idee aufzudecken und auf derer Kern zu kommen.
Leuten Selbsttötung vorzuschlagen ist wirklich kein Gedankenexperiment sondern entweder Unsinn oder Beleidigung. Wenn du deinen Punkt nur mit solchen Extremen auszudrücken vermagst solltest du etwas üben was deine Diskussionsfertigkeiten angeht.
mhhm hat geschrieben:Diese Gedankenexperimente haben uns übrigens auch geholfen die vegane Ernährung als moralisch korrekter zu erkennen.
Ich bin mir jetzt nicht sicher ob die Rolle von Gedankenexperimenten die Rolle in der veganen Ideengeschichte spiel wie du es darstellst. Aber vielleicht weißt du da ja mehr.
mhhm hat geschrieben:Ich gebe dir ein zweites Experiment. Wir sind im Jahr 3000, die gesamte Menschheit ernährt sich inzwischen vegan. Um so wenig Leid wie möglich zu generieren, müssten nun alle Menschen dem Vorschlag zustimmen, sich gleizeitig umzubringen.
Ich sehe den Punkt nicht den du machen möchtest. Vielleicht kannst du das weniger drastisch ausdrücken?
Akayi hat geschrieben: Das ist ein komischer Gegenstandswechsel. Warum sollte ich denn so viel meines Gehalts spenden dass ich mir die Lebensgrundlage entziehe? Das erscheint mir absurd. Deine eigenen moralischen Maßstäbe zu diskutieren finde ich jetzt etwas langweilig. Was interessiert es mich denn was du so alles moralisch für in Ordnung findest?
mhhm hat geschrieben:Hier begehst du den gröbsten Fehler den man sich nur vorstellen kann.
Nunja, ob du nach all den Gegenstandswechseln, Behauptungen, fehlenden Argumenten und Widersprüchen wirklich in der Position bist den "gröbsten Fehler den man sich nur vorstellen kann" zu identifizieren ist zumindest fraglich. Generell wäre es ganz sinnvoll, wenn du nicht immer auf solche Superlative zurückfallen würdest.

mhhm hat geschrieben:Sagt das selbe nicht auch der Omnivor zum Veganer: "Was interessiert es mich denn was du so alles moralisch für in Ordnung haltest". Wenn du so argumentierst, lässt du jede Moralvorstellung zu.
Ja, mich interessieren Moralvorstellungen auch allgemein nicht.
mhhm hat geschrieben:Der Spendenteil: ich vefeinere das Beispiel für dich: Warum spendest du nicht soviel, damit du dir gerade noch die Lebensgrundlage leisten kannst. Den ganzen Hilfsbedürftigen haben mit jedem Euro den du mehr spendenst weit mehr als du. Ich sage eben: du sollst nur soviel moralisch verpflichtet sein zu spenden, wie nötig ist, wenn jeder andere auch so viel spenden würde. Eine Analogie dazu kann eben zum Umweltschutz gezogen werden.
Ja, oder man akzeptiert dass wenn ein paar mehr geben man schneller am Ziel ist, als dass man wartet bis alle genau gleich viel gegeben haben. Zumal du andere Faktoren wie Vorbildwirkung komplett unterschlägst.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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morten
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Beitrag von morten » 26. Jul 2017 08:11

mhhm hat geschrieben:Nein, ich sage nicht dass Tiere bewusstseinsfaehig sind. Ich sage sie haben wegen des Schmerzempfindens einen moralischen Wert, ich dachte da waeren wir uns eigentlich einig.
Du tretest hier schon wieder in die gleiche Falle. Du stehst genauso unter Rechtfertigungsdruck da du dich eben auch nicht moralisch optimal verhaelst. Unmoralisch ist grundsaetzlich alles im Utilitarismus ausser die absolute Perfektion.
Warum unbedingt Utilitarismus? Was hältst du denn z.B. von der Definition des Veganismus der Vegan Society:

"Veganism is a way of living which seeks to exclude, as far as is possible and practicable, all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing or any other purpose".
mhhm hat geschrieben:Habe ich schon verstanden. Aber ich würde trotzdem gerne hören, was das unnötige Quälen und Töten von empfindsamen Lebewesen aus Veganersicht rechtfertigt. (In der veganen Landwirtschaft). Verstehst du worauf ich hinaus will.
Der Verzehr und der gebrauch von Tierprodukten ist unmittelbar mit dem Leid und Tod von Tieren verbunden. Daraus leite ich den höheren Rechtfertigungsdruck (s.o.) ab. Das Tierleid in einer ansonsten veganen Landwirtschaft ist eine mittelbare Folge der Nahrungsmittelproduktion. Dies ist tragisch und wir als Gesellschaft sollten versuchen, das Ausmaß zu beschränken. Ich sehe trotzdem einen qualitativen Unterschied.
mhhm hat geschrieben:Bezweifelst du, dass es diese Faelle gibt?
Fall in Italien
http://wapo.st/2uUKEo7
Zwei Faelle, Usa und Jena
http://bit.ly/2i5UXzW
Ich bezweifle nicht die Existenz der Fälle, aber den Zusammenhang mit der veganen Ernährung. Witzig, dass gerade du oben noch von kausalem Fehlschluss geredet hast, gucken wir uns die beiden Artikel doch mal an:

Nummer 1: "The baby, whose parents allegedly kept him on a vegan diet without providing dietary supplements, was found to be severely malnourished, suffering from dangerously low calcium levels […] It’s not necessarily the case that veganism leads to malnourished young children, of course […]"

Nummer 2: "Die Mutter habe es ein Jahr lang nur gestillt, sich während dieser Zeit vegan ernährt. Der Junge litt dem Bericht zufolge an schwerem Vitamin-B12-Mangel, sein Gehirn habe Langzeitschäden davongetragen. […] Eine 33-jährige Veganerin aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania soll ihren elf Monate alten Sohn ausschließlich mit Nüssen und Trockenobst gefüttert haben. Der Junge musste ins Krankenhaus, war durch die Mangelernährung motorisch so unterentwickelt, dass er weder seine Hände bewegen noch krabbeln konnte."

Beides also Fälle, bei denen das jeweils betroffene Kind nicht auf Grund von veganer Ernährung, sondern in Folge einer krassen Fehlernährung bzw., die jegliche Empfehlungen (z.B. B12-Supplementierung) ignoriert, leiden musste. Hättest die Artikel besser mal zu Ende gelesen …
mhhm hat geschrieben:Du hast mich falsch verstanden. Ich habe hier eben gegen moralischen Relativismus argumentiert, und in hanesels Antwort ein Problem aufgezeigt. Ich verlange moralisches aber nur vom Menschen, weil dieser autonom handeln kann. Nur wer Autonomie besitzt kann zur moral aufgefordert warden. Oder behauptest du der Loewe muss sich auch an Moral halten?
Ich verlange nicht vom Löwen, dass er sich an Moral zu halten hat. Ich verlange aber, dass der Löwe Teil unserer moralischen Überlegungen wird.

Welches Merkmal unterscheidet eine Kuh (oder einen Löwen) vom Menschen, welches, wenn es auf einen Menschen zutreffen würde, es rechtfertigen würde, diesem Menschen seine Menschenrechte abzuerkennen und ihn zu behandeln, wie wir eine Kuh (oder einen Löwen) behandeln?

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Ryuzaki
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Beitrag von Ryuzaki » 26. Jul 2017 08:28

mhhm hat geschrieben: Das verstehe ich natuerlich, die Zucchini und Birnenernaehrung war natuerlich nur ein Beispiel. Ich wollte damit ausdruecken dass es sicher eine noch moralisch bessere Ernaehrungsform gibt. Gibst du mir da recht?
Natürlich war das ein Beispiel. Ich wollte damit ausdrücken, dass die von dir beschriebene Maßnahme, um die moralisch besste Ernährungsform zu finden, Schwachsinn ist, da sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine gesundheitlich nicht vertretbare Ernährungsform erschaffen würde. Allerdings gebe ich dir Recht, dass es sicherlich noch eine bessere Ernährungsform gibt, allerdings würden die dort "erlaubten" Nahrungsmittel alle auch vegan sein. Eine gute Methode wäre da, den Veganismus als Basis zu nehmen und vegane Nahrungsmittel, die mehr Leid verursachen als andere, vom Speiseplan zu streichen, wenn es ohne gesundheitliche Folgen möglich ist.
mhhm hat geschrieben:Das ist ein guter Punkt. Dann ein noch extremeres Beispiel von mir. Stellen wir uns einen Menschen vor, der nicht gerne in Gesellschaft ist auf seiner Arbeit immer alleine isst und keinen Kontakt mehr zu seiner Familie hat. Soll sich dieser Mensch laut dir umbringen?
Nein, natürlich nicht. Denn dieser Mensch kann sich ändern. Er würde mangels menschlicher Kontakte vermutlich viel Zeit mit Nachdenken verbringen und würde möglicherweise aufgrund seiner Schlüsse mit Aktivismus beginnen. Außerdem hat jedes Lebewesen ein Recht darauf, zu leben. Darauf baut der Veganismus u.a auf.
mhhm hat geschrieben: Wieso ist die vegane Ernährung der richtige Haltepunkt?
Ich denke (wie man aus meinen Erläuterungen oben auch sicher ableiten kann), dass die vegane Ernährung zwar nicht das richtige Halteziel ist, aber das richtige Zwischenziel auf dem Weg zur "perfekten Ernährungsform".

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morten
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Beitrag von morten » 26. Jul 2017 08:38

Nochmal was Allgemeines zu unserer Diskussion:

mhhm, du baust einen Strohmann auf, indem du im Endeffekt nur über Utilitarismus diskutieren möchtest. Es ist sehr leicht, so die Oberhand zu behalten, weil natürlich niemand so weit gehen würde, sich sein Leben zu nehmen, um die maximale Vermeidung von Tierleid zu erreichen (ob das stimmt oder nicht, sei mal dahingestellt). Ich stimm dir da in einigen Punkten sogar zu.

Veganismus ist jedoch nicht zwingend an Utilitarismus geknüpft, siehe die Definition der Vegan Society. Wenn du über Veganismus diskutieren und Kritik äußern möchtest, dann sollten wir auch beim Veganismus bleiben. Ich fänds immer noch nett, von dir mal eine Rechtfertigung für den unmittelbar mit Tierleid verbundenen Konsum von Tierprodukten zu hören.

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Curumo
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Beitrag von Curumo » 26. Jul 2017 11:46

illith hat geschrieben:https://antiveganforum.com/forum/viewto ... =4&t=12462
*rüberwink*

du hättest dir aber schon ein bisschen mehr Mühe geben können bei den 'Argumenten'. auf beiden Seiten.
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hansel
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Beitrag von hansel » 26. Jul 2017 12:20

mhhm hat geschrieben:
Moral: "aus kultureller und religiöser Erfahrung gebildetes Regel-, Normen- und Wertesystem, das in einer Gesellschaft als Verhaltensmaßstab betrachtet wird"
Tut mir leid, dass ich mich in den Begriff "Moral" verbissen habe.
Aber gerade deine obige Definition zeigt doch, dass Moral relativ ist. Schon weil kulturelle und religiöse Erfahrungen verschieden sein können. Das hängt eben von der Gesellschaft ab, in denen diese Normen gelten.
Tempelprostitution und/oder Menschenopfer sind extreme Beispiele dafür.
Deshalb bekommen die Kinder wohl auch Ethikunterricht und keinen Moralunterricht.
Und die Tötung von Tieren (aus "vernünftigen" Gründen) gilt in den meisten Gesellschaften wohl nicht als unmoralisch. Ob sie dagegen ethisch gerechtfertigt ist, darüber kann man diskutieren. Und wenn man dann zu dem Schluss kommt, dass das ethisch nicht gerechtfertigt ist und danach lebt wie Veganer z.B. hat man sich eine eigene - eine vegane Moral in diesem Fall - geschaffen, aber wohl keine "eigene" Ethik.
(Obgleich im Sprachgebrauch sogar Ethik (als Ethos) relativ sein kann. Sonst gäbe es den Begriff Berufsethos nicht. Da hat ja anscheinend jede Berufsgruppe seine eigene Ethik.)
Auf jeden Fall ist aber Moral etwas relatives. Ein Anarchist dürfte andere moralische Prinzipien haben als eine Nonne. Beide können zwar sagen was (nach ihren jeweiligen Moralvorstellungen) als gut und böse anzusehen ist, das Ergebnis dürfte aber nicht unbedingt deckungsgleich sein. Und wer dann wertet, wessen Moral höher oder tiefer steht, lässt seine eigenen Moralvorstellungen einfließen.
Allerdings werden solche Unterschiede wohl nur im deutschen Sprachgebrauch gemacht.
Im Englischen scheinen die Begriffe Moral und Ethik nahezu deckungsgleich zu sein.

mhhm
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Beitrag von mhhm » 26. Jul 2017 18:11

Ok das wird jetzt zwanglöufig ein langer Post.
Akayi hat geschrieben: Du hast doch weiter obe ausgesagt es sei die "moralisch korrektere" Ernährungsweise? Wenn du davon ausgehst, müsstest du umgekehrt darlegen warum du dich trotz besseren Wissens nicht vegan ernähren möchtest.
Ich habe zu keiner Zeit offen gelegt wie ich mich ernähre.
Du weichst meiner Frage in jedem Post aus. Das zeigt dass du entweder du die Problemstellung nicht verstsnden hast, oder du das Dilemma anerkennst in dem du dich befindest.
Akayi hat geschrieben: Leuten Selbsttötung vorzuschlagen ist wirklich kein Gedankenexperiment sondern entweder Unsinn oder Beleidigung. Wenn du deinen Punkt nur mit solchen Extremen auszudrücken vermagst solltest du etwas üben was deine Diskussionsfertigkeiten angeht.
Nur weil es für dich extrem erscheint ist es nicht unsinnig. Glaub mir, solche Extreme helfen uns am besten Schwächen in Ideen aufzudecken. Extreme Gedankenexperimente haben eine lange erfolgreiche Geschichte in der Philosophie hinter sich.

Akayi hat geschrieben: Ich bin mir jetzt nicht sicher ob die Rolle von Gedankenexperimenten die Rolle in der veganen Ideengeschichte spiel wie du es darstellst. Aber vielleicht weißt du da ja mehr.
Gedankenexperimente haben uns aufgezeigt, dass das Bewusstsein nicht als Maßstab dafür gelten kann, um ein Lebewesen nicht in unser morslisches Handeln mit einzubeziehen.
Akayi hat geschrieben: Ich sehe den Punkt nicht den du machen möchtest. Vielleicht kannst du das weniger drastisch ausdrücken?
Viel einfacher kann man es ja kaum formulieren. Wenn wir Leiden vermeiden wollen, und jede Ernährungsform Leiden mit sich bringt, wird am wenigsten Leiden generiert, wenn sich alle glichzeitig umbringen.

Akayi hat geschrieben: Ja, mich interessieren Moralvorstellungen auch allgemein nicht.
Wenn dich allgemeine Moralvorstellungen nicht interessieren, erkennst du, weil es ja keine allgemeinen Vorstellungen gibt jede Moral an. Erkennst du die Fatalität?

Akayi hat geschrieben: Ja, oder man akzeptiert dass wenn ein paar mehr geben man schneller am Ziel ist, als dass man wartet bis alle genau gleich viel gegeben haben. Zumal du andere Faktoren wie Vorbildwirkung komplett unterschlägst.
Warum akzeptierst du dass du nicht mehr Leiden vermeiden könntest mit einer optimierteren Ernährungsform?
Lies dir bitte nochmal meine Argumente genauer durch. Die Anderen unter dir haben sie gut verstanden. So macht das wenig Sinn ewig darauf hinweisen zu müssen.

morten hat geschrieben: Warum unbedingt Utilitarismus? Was hältst du denn z.B. von der Definition des Veganismus der Vegan Society:

"Veganism is a way of living which seeks to exclude, as far as is possible and practicable, all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing or any other purpose".
Diese Definition basiert auch auf Utilitarismus (mit dem kleinen Zusatz den du markiert hast). Die Schwäche an der Idee ist allerdings genau dieser Teil. Praktibilität ist kein Grund nicht moralischer zu handeln, genauso wie Genuss es nicht sein kann. Der "as far as possible" Teil ist zudem auch ein Fehler. Wir sind uns ja mittlerweile nach genauem hinschauen einig, dass es moralisch bessere Ernährungsformen gibt.

morten hat geschrieben: Der Verzehr und der gebrauch von Tierprodukten ist unmittelbar mit dem Leid und Tod von Tieren verbunden. Daraus leite ich den höheren Rechtfertigungsdruck (s.o.) ab. Das Tierleid in einer ansonsten veganen Landwirtschaft ist eine mittelbare Folge der Nahrungsmittelproduktion. Dies ist tragisch und wir als Gesellschaft sollten versuchen, das Ausmaß zu beschränken. Ich sehe trotzdem einen qualitativen Unterschied.…
Omnivore einen höheren Rechtfertigungsdruck. Das ist korrekt. Das hat aber nichts mit unmittelbarem Leid zu tun, sondern mit mehr Leid. Unmittelbares Leid ist nicht "besser", wenn es zwangsweise dazu kommt (was bei jeder Landwirtschaft ja der Fall ist)
morten hat geschrieben: Beides also Fälle, bei denen das jeweils betroffene Kind nicht auf Grund von veganer Ernährung, sondern in Folge einer krassen Fehlernährung bzw., die jegliche Empfehlungen (z.B. B12-Supplementierung) ignoriert, leiden musste. Hättest die Artikel besser mal zu Ende gelesen …
Wie schon oben erwähnt, habe ich den gesundheitlichen Kritikpunkt bereits als nicht zulässig anerkannt.
mhhm hat geschrieben: Ich verlange nicht vom Löwen, dass er sich an Moral zu halten hat. Ich verlange aber, dass der Löwe Teil unserer moralischen Überlegungen wird.
Das habe ich in jedem meiner Posts von Anfang an bestätigt. Wir waren uns da immer einig.
Ryuzaki hat geschrieben: Natürlich war das ein Beispiel. Ich wollte damit ausdrücken, dass die von dir beschriebene Maßnahme, um die moralisch besste Ernährungsform zu finden, Schwachsinn ist, da sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine gesundheitlich nicht vertretbare Ernährungsform erschaffen würde. Allerdings gebe ich dir Recht, dass es sicherlich noch eine bessere Ernährungsform gibt, allerdings würden die dort "erlaubten" Nahrungsmittel alle auch vegan sein. Eine gute Methode wäre da, den Veganismus als Basis zu nehmen und vegane Nahrungsmittel, die mehr Leid verursachen als andere, vom Speiseplan zu streichen, wenn es ohne gesundheitliche Folgen möglich ist..
Wie kommst du darauf, dass es Schwachsinn ist eine bessere Ernährungsform zu suchn. Was würdest du von einem Omnivoren halten, des dies vor dem Aufkommen der veganen Ernährung behauptet hätte?
Das Nährstoffargument ist ganz im Gegenteil wie du behauptet, ganz sicher falsch. Es dürfte sogar sehr einfach sein eine solche Ernährungsweise zu finden. Einfach untersuchen welche vegane Landwirtschaft am wenigsten Tierleid mit sich bringt, und dieses Obst oder Gemüse dann sehr oft essen. Im Zusammenspiel mit Ernöhrungswissenschaftlern ist das kein Problem. Worsuf ich hinauswill: wir alle handeln in gewissen Ausmaß unmoralisch, auch was die Ernährung betrifft. Die Frage die sich daraufhin stellt: Wie weit wollen wir uns treiben?
Ryuzaki hat geschrieben: Nein, natürlich nicht. Denn dieser Mensch kann sich ändern. Er würde mangels menschlicher Kontakte vermutlich viel Zeit mit Nachdenken verbringen und würde möglicherweise aufgrund seiner Schlüsse mit Aktivismus beginnen. Außerdem hat jedes Lebewesen ein Recht darauf, zu leben. Darauf baut der Veganismus u.a auf.
Sehr gute Analyse. Sieh dir vielleicht nochmal meine Antwort auf Akayi an, da verwende ich ein anderes besseres Beispiel an, welches deine Argumentation attackiert.
Ryuzaki hat geschrieben: Ich denke (wie man aus meinen Erläuterungen oben auch sicher ableiten kann), dass die vegane Ernährung zwar nicht das richtige Halteziel ist, aber das richtige Zwischenziel auf dem Weg zur "perfekten Ernährungsform".
Das ist sie bestimmt, damit gestehen wir uns aber auch ein gewisses Maß an Bequemlichkeit ein.
morten hat geschrieben:du baust einen Strohmann auf, indem du im Endeffekt nur über Utilitarismus diskutieren möchtest. Es ist sehr leicht, so die Oberhand zu behalten, weil natürlich niemand so weit gehen würde, sich sein Leben zu nehmen, um die maximale Vermeidung von Tierleid zu erreichen (ob das stimmt oder nicht, sei mal dahingestellt). Ich stimm dir da in einigen Punkten sogar zu.
Es ist leicht die Oberhand zu behalten, wenn man ein konsistentes Ideengebäude errichtet. Mein Ziel war es ja von Anfang an, Schwächen aufzeigen und den Leuten bewusst machen, dass wir unser Verhalten ständig hinterfragen und verfeinern müssen
morten hat geschrieben: Veganismus ist jedoch nicht zwingend an Utilitarismus geknüpft, siehe die Definition der Vegan Society. Wenn du über Veganismus diskutieren und Kritik äußern möchtest, dann sollten wir auch beim Veganismus bleiben. Ich fänds immer noch nett, von dir mal eine Rechtfertigung für den unmittelbar mit Tierleid verbundenen Konsum von Tierprodukten zu hören.
Doch, der Veganismus ist sogar sehr eng mit Utilitarismus verknüpft. Sie dir dazu nochmal den Teil weiter oben in diesem Post an.
Auch du fällst immer wieder in die gleiche Falle, ich rechtfertige hier nicht Tierleid, ich attackiere Veganismus. Wie rechtfertigst du die Erzeugung von Tierleid in der veganen Landwirtschaft.
Nochmal, ich habe nie erwähnt, wie ich mich ernähre.
hansel hat geschrieben:
Du propagierst moralischen Relativismus. Damit rechtfertigst du zum einen Fleischkonsum und so ziemlich jedes andere Handeln auch. Zum anderen kannst du dich vor Problemen und Widersprüchen kaum noch retten. Lies dir mal den Wikipedia Artikel dazu durch. Moral bezieht sich auf eine bestimmte Gruppe, richtig. Und diese Gruppe SOLLTE der Mensch sein. Das heißt nicht, das andere Gruppen wie zum Beispiel Tiere, in diesem System nicht mit einbezogen werden sollen.

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morten
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Beitrag von morten » 26. Jul 2017 19:38

Ok, dein Gedankenexperiment hat gezeigt, dass Veganismus nicht perfekt und fehlerfrei ist, bravo. Welche Schlüsse ziehen wir jetzt daraus?

gemüse
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Beitrag von gemüse » 26. Jul 2017 20:59

Sag bloß, Deine Hauptmotivation sei nicht die eines jeden Veganers, nämlich sich auf ein Podest zu stellen? Ich bin entsetzt.

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Ryuzaki
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Beitrag von Ryuzaki » 26. Jul 2017 21:44

mhhm hat geschrieben:

Wie kommst du darauf, dass es Schwachsinn ist eine bessere Ernährungsform zu suchn. Was würdest du von einem Omnivoren halten, des dies vor dem Aufkommen der veganen Ernährung behauptet hätte?
Das Nährstoffargument ist ganz im Gegenteil wie du behauptet, ganz sicher falsch. Es dürfte sogar sehr einfach sein eine solche Ernährungsweise zu finden. Einfach untersuchen welche vegane Landwirtschaft am wenigsten Tierleid mit sich bringt, und dieses Obst oder Gemüse dann sehr oft essen. Im Zusammenspiel mit Ernöhrungswissenschaftlern ist das kein Problem. Worsuf ich hinauswill: wir alle handeln in gewissen Ausmaß unmoralisch, auch was die Ernährung betrifft. Die Frage die sich daraufhin stellt: Wie weit wollen wir uns treiben?
Ich habe nie behauptet, dass es Schwachsinn ist, eine bessere Ernährungsform zu suchen. Ich halte nur die von dir vorgeschlagene Methode für Schwachsinn. Ich denke, meine Methode, nämlich den Veganismus als Basis zu nehmen und dann Nahrungsmittel, die viel Leid erzeugen zusätzlich wegzulassen, wenn es ohne negative gesundheitliche Folgen möglich ist.
Inwieweit ist das Nährstoffargument falsch? Wegen der Einfachheit bleibe ich mal beim Beispiel Zuccini+Birnen= beste Ernährungsform. Dort würden dann Kalorien, Fette und viele andere wichtige Sachen fehlen. Bei Ernährungsformen, bei denen nur extrem wenige Nahrungsmittel erlaubt sind, würden mit hoher Wahrscheinlichkeit Nährstoffe und krams fehlen. Nahrungsmittel, die extrem wenig/gar kein Tierleid verursachen, können natürlich verstärkt in den Speiseplan aufgenommen werden, denn dadurch isst man von Nahrungsmitteln, die etwas mehr Tierleid verursachen, weniger.
mhhm hat geschrieben:
Sehr gute Analyse. Sieh dir vielleicht nochmal meine Antwort auf Akayi an, da verwende ich ein anderes besseres Beispiel an, welches deine Argumentation attackiert.

Ich nehme an, du meinst das Beispiel, dass irgendwann alle vegan leben und der nächste Schritt zu weniger Tierleid wäre, dass sich alle umbringen müssten?
Ich denke, dass dieser Zeitpunkt noch mindestens 100 Jahre entfernt ist. Bis dahin ist es vielleicht technisch möglich, komplett tierleidfreie Nahrung in großer Menge zu produzieren (Wie diese Dinger in StarTrek zum Beispiel). Aber selbst wenn wir annehmen, die Menschheit hätte sich bis dahin technisch nicht weiterentwickelt, wäre es durchaus möglich (und auch meiner Meinung nach sehr wahrscheinlich), dass gutes und leidverminderndes Verhalten gegenüber Wildtieren (Nutztiere wird es dann ja nicht mehr geben und vielleicht auch keine Haustiere) das durch den Menschen verursachte Leid wiedergutgemacht wird. Dass die Menschen dann z.B. verletzte Wildtiere behandeln und wieder auswildern (bzw wenn das nicht möglich ist ihnen in menschlicher Obhut ein gutes Leben ermöglichen), Tierkinder, deren Mutter verstorben ist aufziehen etc. Dass die Menschen also mehr Leid verhindern als verursachen und ein verschwinden der Menschheit unterm Strich mehr Leid bedeutet.

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