meine Versuche, vegan zu leben...

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
glöckchen
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meine Versuche, vegan zu leben...

Beitrag von glöckchen » 1. Dez 2011 15:09

Hallo,

ich befürchte es gibt hier schon viele ähnliche Themen, aber ich bin neu (im Forum und beim Veganismus generell) und möchte irgendwie gern was "eigenes" schreiben...was ich mir für Antworten erhoffe weiß ich noch nicht so genau, vielleicht gute Tipps oder Ermutigungen...oder auch Kritik.

Ich versuche jetzt seit..hmm ich glaube ca 4 Wochen vegan zu leben, bin auch schon sehr lange Vegetarier, was mir nie schwer fiel. Ich dachte früher, ich hätte recht viel Ahnung von dem, was so in unserem Essen steckt (was wohl daran lag dass die meisten Menschen garkeine haben..), aber jetzt ist es doch um einiges schwieriger geworden. Ich versuche, es erstmal relativ locker anzugehen, da ich dazu neige sehr streng mit mir zu sein und ausarten soll das ja auch nicht..^^

Ich würde mich allerdings noch nicht selbst als "richtigen" Veganer bezeichnen, da ich das nun erstmal ausprobiere und auch noch einige "Fehler" mache. Letztens hab ich zb rausgefunden, dass in mit Paprika gefüllten Oliven Milchbestandteile sind. Oder in fertigem Salatsoßenpulver. -.- Sowas nervt mich ziemlich im Moment und ich esse diese Dinge dann trotzdem auf, wenn sie nicht mehr verschenkbar sind. Ich seh es nicht ein, eine ganze Schüssel Salat wegzuwerfen, nur weil eben schon diese Soße drauf ist.
Wie handhabt ihr das, wenn ihr aus Versehen etwas nicht veganes kauft oder zB. etwas zu Essen geschenkt bekommt, was vegan sein könnte, aber nicht hundertprozentig sicher ist?

Ich finde es auch komplizierter als ich vorher gedacht hätte, sich alle Produkte zu merken, wo vielleicht etwas drin sein KÖNNTE. Vor allem wenn man kaum Vegetarier/Veganer kennt, die sich über so etwas unterhalten.
Glücklicherweise ist mein Freund seit einem knappen Jahr Vegetarier, was für ihn ein großer Schritt war, und kocht mit mir auch immer vegan. Trotzdem fühlt man sich schon ein bisschen einsam damit, wenn man oft als Einzige immer nachfragen, immer alles nachlesen muss usw...und sich oft auch rechtfertigen muss.

Ich muss auch zugeben, dass bei mir vieles nach Gefühl geht und nicht immer konsequent ist. Zb. empfinde ich es als nicht ganz so schlimm, Honig zu mir zu nehmen (im Vergleich mit Milch und Eiern oder gar Fleisch) und hab auch letztens meinen schon vor längerem gekauften Met getrunken und genossen, obwohl ich die Honiggewinnung nicht gerade als perfekt bezeichnen würde. Bei Fleisch ist es leicht, ich erinner mich inzwischen nichtmal mehr an den Geschmack und ekel mich eher, aber bei anderen Tierprodukten (die nur indirekt Tod und Leid erzeugen) fehlt einfach noch dieser Abscheu und das macht das ganze schon schwerer. Wie geht ihr damit um? Wenn ihr ein zB. ein Stück Käse seht oder..was weiß ich, Vollmilchschokolade^^ Ist eure erste Assoziation "Tierleid"? Oder ist es auch dieses "oh lecker..ach nee, darf/will ich nicht essen" ?

So, ich weiß, ein sehr langer erster Beitrag aber das musste mal raus..Ich danke allen die sich durchgequält haben und mir vielleicht antworten!

ganz liebe Grüße, glöckchen

K.S
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Beitrag von K.S » 1. Dez 2011 19:27

glöckchen hat geschrieben: Wie handhabt ihr das, wenn ihr aus Versehen etwas nicht veganes kauft oder zB. etwas zu Essen geschenkt bekommt, was vegan sein könnte, aber nicht hundertprozentig sicher ist?
Ich muss auch zugeben, dass bei mir vieles nach Gefühl geht und nicht immer konsequent ist. Zb. empfinde ich es als nicht ganz so schlimm, Honig zu mir zu nehmen (im Vergleich mit Milch und Eiern oder gar Fleisch) und hab auch letztens meinen schon vor längerem gekauften Met getrunken und genossen, obwohl ich die Honiggewinnung nicht gerade als perfekt bezeichnen würde. Bei Fleisch ist es leicht, ich erinner mich inzwischen nichtmal mehr an den Geschmack und ekel mich eher, aber bei anderen Tierprodukten (die nur indirekt Tod und Leid erzeugen) fehlt einfach noch dieser Abscheu und das macht das ganze schon schwerer. Wie geht ihr damit um? Wenn ihr ein zB. ein Stück Käse seht oder..was weiß ich, Vollmilchschokolade^^ Ist eure erste Assoziation "Tierleid"? Oder ist es auch dieses "oh lecker..ach nee, darf/will ich nicht essen" ?
Zu 1.
Kommt darauf an. Ich bekam mal eine Bretzel geschenkt und habe die dann gegessen... aller Wahrscheinlichkeit nach war die vegan und wenn ich sie weggeschmissen hätte wäre das Unsinn gewesen. Ich bin da meistens ziemlich skeptisch, es sei denn es ist eine Banane etc.

Zu 2.
Wenn ich Käse oder VMSchoko sehe würde ich nicht im Traum daran denken, sie zu essen. Hätte da überhaupt keine Lust drauf :) Ich habe mich einfach daran gewöhnt, immer zuhause zu essen und mir nicht zwischendurch irgendwas holen zu können. Das stärkt auch die Selbstdisziplin. (Hört sich vielleicht doof an,zumal meine Altersgenossen(16) die Sache andersherum angehen, aber ich finde das wichtig)

Viel Glück noch ;)

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Hannes Benne
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Beitrag von Hannes Benne » 1. Dez 2011 19:44

Wie handhabt ihr das, wenn ihr aus Versehen etwas nicht veganes kauft oder zB. etwas zu Essen geschenkt bekommt, was vegan sein könnte, aber nicht hundertprozentig sicher ist?
Unvegane Geschenke nehm ich nicht an.
Das man aus Unwissenheit unveganes kauft, kann passieren. Allerdings achte ich darauf, dass die Produkte, die ich kaufe PA-vegan sind. Daher ist es hoffentlich sehr selten, dass ich etwas unveganes kaufe. Falls es doch passieren sollte, und dies dann auch bemerke, würde ich das Produkt beim Händler zurück geben. Wenn das nicht gehen sollte, würde ich es wohl an Unveganer verschenken.
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Hannes Benne
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Beitrag von Hannes Benne » 1. Dez 2011 19:47

Ich finde es auch komplizierter als ich vorher gedacht hätte, sich alle Produkte zu merken, wo vielleicht etwas drin sein KÖNNTE.
Anfangs ist es etwas Arbeit sich zu informieren. Allerdings weiß man irgendwann, was man kaufen kann und was nicht; und empfindet es als etwas ganz alltägliches vegan einzukaufen.
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glöckchen
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Re: meine Versuche, vegan zu leben...

Beitrag von glöckchen » 1. Dez 2011 19:52

Huhu,

danke euch schonmal.

Ja, ich denk auch dass man sich daran gewöhnt. War beun unoffensichtlichem "Fleisch" (Gelatine und sowas) ja auch irgendwann völlig normal und selbstverständlich.
Und bei sowas wie Vollmilchschoko (die ich eigentlich auch garnicht mag, war nur son Beispiel) und Käse denk ich auch jetzt schon garnicht mehr daran, dass ich das kaufen will. Es ist nur so, dass ich im Gegensatz zu Fleisch bei solchen Lebensmiteln nicht sofort an Tierleid, Quälerei und Tod denke. Weil es einfach natürlich nicht so offensichtlich ist, selbst wenn ich den ganzen Hintergrund natü+rlich kenne (weshlb ich es dann ja auch nicht essen will).
Am schwersten ist es, finde ich, nicht bei offensichtlichen Milchprodukten wie Käse etc, sondern bei diesen versteckten Sachen wie das mit den Oliven zB.

lg glöckchen

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pondo
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Beitrag von pondo » 1. Dez 2011 20:04

Kann ichs nicht sehen/lesen und ist dieses Produkt in der Regel vegan, esse ich es, ansonsten geb ichs weiter. Ich bin da moderat; wenn ich bei Freunden bin und mir Wein eingeschenkt wird, frage ich auch nicht weiter nach, ob der nun vegan ist oder nicht. Das sieht man einfach nicht so eben und Freunden mute ich das auch nicht zu. Man mag mich einen Pseudoveganer schimpfen, das ist mir dann aber auch recht egal.

An Käse, Schokolade und Konsorten verschwende ich sehr wenig Gedanken. Beim Schritt von Vegetarismus zum Veganismus, der bei mir auch erst 6 Wochen her ist, war für mich so der Punkt erreicht, wo ichs für mich nicht mehr gut fand. Und damit isses nun ausgeblendet, wie Fleisch sowieso. Ich kann da locker mit Freunden zusammensitzen und die schlemmen sehen, ich habe da einfach kein Bedürfnis mehr nach; es ist ausgeblendet, da widme ich mich eben den Alternativen. Generell hat bei mir Nahrung an Stellenwert verloren als "Lebensinhalt" oder "-freude" (was nicht heißt, dass ich nicht gern und gut koche und esse), was sicherlich auch daran liegt, dass ich einen Ekel vorm Dicksein und allem, was damit zusammenhängt, habe. Vor zwei Jahren habe ich selbst noch 30kg mehr gewogen als jetzt, bevor ich angefangen habe, meine Ernährung in vernünftige Bahnen zu lenken und wieder Sport zu machen. ich bin nicht Vegetarier geworden, um abzunehmen, aber der bewusstere Umgang mit der Nahrung hat dazu geführt. Will nicht sagen, dass Fleisch automatisch dick macht, dasn dummes Klischee. Aber ich habe einst im Zuge dessen einfach so einen starken Ekel meinem alten Selbst und meinen Essgewohnheiten entwickelt, dass das für mich nicht mehr in Frage kam. Und weil ich da freilich schon dachte, dass die logische Konsequenz nur Veganismus ist, war's dann auch für mich jetzt irgendwann gut mit dem Vegetariertum. ...jo. Nur wenn meine Schwester Schinkennudeln nach Omis Geheimrezept macht, denk ich mir manchmal, dass das ja schon noch lecker wär. Aber das ist nicht schlimm.
Uns geht es richtig gut, selbst im Delirium,
ein Paradies vor unseren Augen.
Wir machen unsere Träume wahr, wir sind alle Superstars,
man muss nur jeden Tag dran glauben.

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glöckchen
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Beitrag von glöckchen » 1. Dez 2011 20:23

Hey,

finds gerade interessant, was du mit dem "dick sein" in dem Zusammenhang schreibst. Für dich ist es sicher sehr gut, dass das für dich auf diese Weise zusammenhängt und dir dabei hilft, besser zu essen.
Bei mir ist es auch so, dass ich generell Essen und diese ganze Esskultur usw für völlig überbewertet halte. Klar ess ich auch manchmal sehr gerne und mit viel Apetit und nasche auch schonmal gern etwas Süßes, aber manchmal denk ich auch, würd ich alleine wohnen, würd ich das Essen einfach vergessen...
Gerade deshalb finde ich es sehr schwer, sich ständig damit zu beschäftigen (darüber lesen usw) und so viel darüber zu sprechen (weil ja immer alle nachfragen und ich das dann auch lieber erkläre als garnichts zu sagen).
Bei dir klingt das super, dass du so einen Weg gefunden hast gesünder und "ethisch korrekt" zu leben und dich damit wohl fühlst.
Bei mir hab ich eher Angst, dass ich mich da zu sehr reinsteiger und mir immer mehr verbiete..deshlab versuche ich es wie gesagt langsam und eher locker anzugehen.

Hmm war das irgendwie verständlich?

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 1. Dez 2011 21:32

Für mich absolut unverständlich.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

glöckchen
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Beitrag von glöckchen » 1. Dez 2011 22:45

schade. willst du vielleicht erklären was genau?

Leni83
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Beitrag von Leni83 » 2. Dez 2011 09:02

Hallo Glöckchen,

ich bin von Anfang an der konsequent gewesen. Ich habe beschlossen vegan zu leben und habe ab dem Zeitpunkt nur vegan eingekauft. Die Produkte die ich noch zu Hause hatte, z.B. Brühwürfel oder Salatsoße habe ich aufgebraucht. Ich setze mich viel mit dem Thema Essen auseinander, das fällt mir nicht schwer da ich mich ja dazu entschlossen habe vegan zu Leben.
Ich empfinde es heute noch als sehr spannend im Internet nach neuen Produkten zu suchen die Vegan sind.
Klar am Anfang war es etwas kompliziert " Das kann ich essen, das nicht " aber mittlerweile weiß ich was ich essen kann und was nicht.
Meine Freunde und meine Familie schenkt mir nichts unveganes. Im Geschäft kann es schon sein das ich Vollmilchschokolade oder so bekomme. Die gebe ich immer an meine Kolleginnen ab essen würde ich sie nicht.
Wenn mir jemand persönlich etwas schenkt dann verschenke ich es meistens weiter oder gebe es wieder meinen Kolleginnen.
Selbst verschenken würde ich nichts unveganes. Ich möchte den anderen Menschen schließlich näher bringen das Vegan leben auch sehr lecker ist und gut auf tierische Produkte verzichtet werden kann.
Natürlich fehlt mir manchmal ein Stück Käse aber es ist nicht der Geschmack der mir fehlt sondern einfach die Konsestenz auf dem Brot. Ich finde es nur schade das ich immer in 5 verschiedene Läden gehen muss um alle meine Lebensmittel zu bekommen und nicht nur in einen Laden gehen kann. Jedoch hat sich das auch sehr gebessert, der Einzelhandel bietet immer mehr Produkte für Veganer an.
Du mußt für dich wissen ob du aus Überzeugung Vegan leben möchtest oder aus anderen Gründen?

Grüßle Leni

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