Honig?!
Du kannst gerne einen anderen Vergleich wählen (einfach für X einsetzen) wenn du auch der merkwüdigen Ansicht sein solltest dass sich "Verbot von X" in individuell erhöhten Preisen für "Befürworter des Verbotes von X" nicht aber in erhöhten Preisen für "Befürworter von X" niederschlagen würde. Grundsätzlich nehme ich euch diese Ansicht aber gar nicht ab. Vieleher vermute ich, es geht um den Versuch Honigverzehr zu rechtfertigen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist
Dann geht es wahrscheinlich auch über deine Vorstellungskraft, dass man noch nicht mal besonders gerne Honig isst (ich mag z.B. Zuckerrübensirup viel lieber), aber trotzdem die Arbeit der Imker für waahnsinnig wichtig hält und sogar versteht, dass sie für ihre ausbeuterische Massentierhaltung (oft als Hobby - und Hobbyausbeuter sind ja charakterlich besonders daneben) auch noch Geld verlangen.
- slartibartfaß
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noch-nicht-mal-besonders-gerne-Honig-isst-high-five!
Hansel, für wie hoch hältst Du den Anteil von auf Tierbestäubung angewiesenen LM-Pflanzen? Für wie hoch hältst Du den Anteil an von Imkern betreuten Honigbienen im Hinblick auf die Gesamtzahl der Tierbestäuber?
Hansel, für wie hoch hältst Du den Anteil von auf Tierbestäubung angewiesenen LM-Pflanzen? Für wie hoch hältst Du den Anteil an von Imkern betreuten Honigbienen im Hinblick auf die Gesamtzahl der Tierbestäuber?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.
Ich wüsste nicht weshalb man Honigverzehr rechtfertigen sollte. Honig ist ein ethisch völlig einwandfreies Produkt. Rechtfertigen muss sich der Honigverweigerer dafür, dass seinetwegen Hummeln gezüchtet werden und verrecken nach verrichteter Arbeit.Akayi hat geschrieben: Vieleher vermute ich, es geht um den Versuch Honigverzehr zu rechtfertigen.
Ich wurde zwar nicht wirklich gefragt, aber dennoch... Rund ein Drittel der Lebensmittelproduktion geht direkt und vor allem indirekt auf Imkerei zurück.slartibartfaß hat geschrieben: Hansel, für wie hoch hältst Du den Anteil von auf Tierbestäubung angewiesenen LM-Pflanzen? Für wie hoch hältst Du den Anteil an von Imkern betreuten Honigbienen im Hinblick auf die Gesamtzahl der Tierbestäuber?
Imkerei ist zu allem ohnehin gegebenen Nutzen auch noch ein Frühwarnsystem, das anzeigt, wenn wieder einmal ein Insektizid Scheisse baut. Die Neonicotinoide wären noch lange nicht als Bienengift erkannt, wenn es keine Honigimkerei gäbe, obwohl sie vor allem Wildbienen schaden.
Es ist jedenfalls Jahre her seit ich zum letzten Mal andere Tomaten konsumiert hätte als aus eigener Quelle. Das beschränkt sich natürlich nicht auf Gewächshausproduktion und schon gar nicht auf Tomaten.
Man muss dazu allerdings sagen, dass die Methoden in Gewächshäusern grundsätzlich ein anderes Fass sind. Fakt ist freilich generell, dass Honigkonsum mit ökologischer kleinräumiger Landwirtschaft einhergeht. In industrieller Landwirtschaft spielt Honig so gut wie keine Rolle und ist allenfalls noch ein Nebenprodukt, wenn der Imker erfolgreich verhindert hat, dass der Bauer die Bienen und damit den Honig mit Pestiziden traktiert und belastet. Honigkonsumenten sind in diesem Sinne die Lebensversicherer der Bienen.
Man muss dazu allerdings sagen, dass die Methoden in Gewächshäusern grundsätzlich ein anderes Fass sind. Fakt ist freilich generell, dass Honigkonsum mit ökologischer kleinräumiger Landwirtschaft einhergeht. In industrieller Landwirtschaft spielt Honig so gut wie keine Rolle und ist allenfalls noch ein Nebenprodukt, wenn der Imker erfolgreich verhindert hat, dass der Bauer die Bienen und damit den Honig mit Pestiziden traktiert und belastet. Honigkonsumenten sind in diesem Sinne die Lebensversicherer der Bienen.
Etwa 80% aller Pflanzen werden fremdbestäubt, davon wieder 80% tierbestäubt.slartibartfaß hat geschrieben: Hansel, für wie hoch hältst Du den Anteil von auf Tierbestäubung angewiesenen LM-Pflanzen?
Insgesamt wohl unter 20% - Abhängig von der Landschaft, der Pflanze und der Anbauart. Zumindest kann die Bienenhaltung den Rückgang der Bestäubungsleistung durch den Schwund der anderen Insekten nicht völlig ersetzen. Wildbienen bestäuben z.B. effektiver weil sie schon bei niedrigeren Temperaturen fliegen und auch die Blüten mehrfach anfliegen.Für wie hoch hältst Du den Anteil an von Imkern betreuten Honigbienen im Hinblick auf die Gesamtzahl der Tierbestäuber?
Aber: In unseren Monokulturen ist Anteil von Wildbienen und anderen bestäubenden Insekten ständig gesunken. Es ist vielleicht beklagenswert, dass die Bienenhaltung dieses von Menschen verursachte Problem wenigstens zum Teil lösen soll, aber so ist es nun mal.
Auf jeden Fall wird der Wert der Bestäubungsleistung der domestizierten Honigbiene in D mit ca drei Milliarden Euro auf das Dreifache des Wertes des Honigertrages geschätzt.
(Wenn ich das noch richtig im Kopf habe)
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In der taz am Wochenende war letzte Woche was über Bienen und Bienenhaltung. Z.B. ein Artikel über traditionelle Haltung in diesen Flechtkörben in der Heide vs. eine Beschreibung der industriellen Bienenhaltung in den USA. Das in der Heide klang entspannt, das in den USA fand ich relativ erschreckend.
Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah Arendt