Frage: Wer von Euch hält Hühner?kiara hat geschrieben:
Und dass die Hühner sich nicht daran stören, wenn man ihnen die Eier "klaut", weil sie davon gar kein Konzept haben und ebenso gut auf Gipseiern sitzen können, hab ich ja acuh schon oft genug erwähnt. Das ist eine Vermenschlichung der Hühner.
Was ganz anderes wären die Küken - wenn man den Hühnern die geschlüpften Küken, an die sie sich schon gebunden haben, wegnähme, wäre es tatsächlich mit Leid verbunden für beide, als Küken und Glucke.
Ich gebe Kiara recht, dass in vielen Diskussionen die Tiere romantisierend vermenschlicht werden.
Allerdings sehe ich es als falsch an, dass Mensch definieren will, was-wie-warum Tiere über ihr eigenes Leben denken.
Ein Hun hat ein kleines Hirn, aber davon eine kleine Hühnerwelt ableiten zu wollen, das kann nicht sein.
Hühner haben sehr wohl ein Konzept vom Eierlegen. Sie sind nur deshalb nicht übermäßig frustiert über den Eierklau, da auch in der freien Natur die Eier ein begehrtes Diebesgut sind.
Zum Brüten gehören auch nicht nur Eier, sondern das "Glucksig-werden"; will heißen, das Huhn stellt das Eier legen ein und brütet. Und wenn nach 3 Wochen kein Leben spürbar ist (Gipseier), dann endet das Brüten sehr schnell.
Und Hühner sind individuelle Lebewesen. Es gibt Hennen, die beschützen ihre Küken und welche, die überlassen die Kleinen ganz schnell sich selber. Man darf auch nicht sagen, eine Henne beschützt die Küken immer vor Habichtattacken; ich habe schon gesehen, dass die Henne sich selbt in Sicherheit gebracht hat und anschließend um den Nachwuchs trauerte.
Sich opfern bei Attacken tun gerne die Männchen beim Geflügel. So stellt sich auch bei Brieftauben der beste Flieger dem Raubvogel entgegen um ihn abzulenken.
Reflexion über das eigene Hühnerleben?
Ich habe mehrfach erlebt, dass es unter Hühnern persönliche Freundschaften gibt, häufig mit gleich aussehenden Hühnern, und wenn eines stirbt, dann trauert die Freundin - alles ohne Gedanken?
Und einschläfern klingt nur gut, kann aber genaus so brutal sein wie schlachten.
Und den Vermehrungstrieb in den Vordergrund zu stellen ist auch eine menschlich-darwinistische Sicht der Dinge. Zu oft sehe ich, dass unsere Hühner dem Gockel davon laufen - kein Interesse bestiegen zu werden.
Und selbst wenn dieser Vermehrungstrieb der Hauptrieb der Tiere sein sollte, dann werden zum Fleischverzehr die meisten Tiere geschlachtet, gerade wenn diese in die Pubertät kämen, sie haben also ihr vermeintliches Lebensziel nie erreichen können.
Ich habe auch nicht bemerkt, dass kastrierte Pferde (Wallach) weniger Lust am Leben haben als fruchtbare.
und bin mir sicher, ein Pferd weiß im Februar, dass im März wieder Gras wächst.
Nee, das ist für mich alles theoretisches Gedankenspiel und demnächst gibts dann wissenschaftliche neue Erkenntnisse...