Umgang mit Omnis

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Roger Wilco
Without a spaceship, how can you get to Monolith Burger for lunch?
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Beitrag von Roger Wilco » 23. Mär 2015 21:36

Ich tue eigentlich das was M&L und 0+ schreiben. Ich versuche mich als Veganer zu integriereren. Ich versuche das Leid dahinter zu verdrängen und zu ignorieren. Ich tue so, als wenn es für mich OK ist, wenn mein Umfeld so weiter macht wie bisher. Als Veganer möchte ich schließlich ein "positives Bild" bei den Omnis hinterlassen, in der Hoffnung, dass die sich sagen "Hey, Veganer sind ja gar nicht so blöd!". In der Hoffnung, sie hinterfragen und ändern irgendwann Ihr Verhalten. Leider konnte ich das bisher bei niemanden beobachten.

Und richtig wohl fühle ich mich damit nicht. Es gibt immer wieder Momente, wo mir das millionenfache Leid bewusst wird und ich werde wütend und verzweifelt, weil ich nicht das Gefühl habe, dass ich etwas daran ändern kann.

Ich frage mich dann schon, ob ich viel deutlicher und offensichtlicher gegen dieses Unrecht protestieren sollte. Was würde ich tun, wenn jemand ein Tier (z.B. sein Hund) auf offener Straße durch Schläge und Tritte misshandelt. Stelle ich mich zu ihm, streichel meinen Hund und fange mit ihm ein netten Smalltalk an, um ihm ein positives Beispiel zu sein? In der Hoffnung, er lässt es irgenwann sein?

Wo ist der Unterschied, wenn er sein Hund vor mir schlachtet und zu Essen zubereitet oder das Schwein von anderen schlachten und zubereiten lässt?

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vegansmarties
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Beitrag von vegansmarties » 23. Mär 2015 22:00

Rosiel hat geschrieben:
Rosiel hat geschrieben:Bei sowas am besten ganz laut "WILLST EINS AUFS MAUL?!" rufen…
Wenn ich so drüber nachdenke, passt das fast immer.
Ab und zu ists nicht genug. Dann hilft das aufs Maul hauen.

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Lovis
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Beitrag von Lovis » 24. Mär 2015 11:05

Roger Wilco hat geschrieben:Ich tue eigentlich das was M&L und 0+ schreiben. Ich versuche mich als Veganer zu integriereren. Ich versuche das Leid dahinter zu verdrängen und zu ignorieren. Ich tue so, als wenn es für mich OK ist, wenn mein Umfeld so weiter macht wie bisher. Als Veganer möchte ich schließlich ein "positives Bild" bei den Omnis hinterlassen, in der Hoffnung, dass die sich sagen "Hey, Veganer sind ja gar nicht so blöd!". In der Hoffnung, sie hinterfragen und ändern irgendwann Ihr Verhalten. Leider konnte ich das bisher bei niemanden beobachten.

Und richtig wohl fühle ich mich damit nicht. Es gibt immer wieder Momente, wo mir das millionenfache Leid bewusst wird und ich werde wütend und verzweifelt, weil ich nicht das Gefühl habe, dass ich etwas daran ändern kann.

Ich frage mich dann schon, ob ich viel deutlicher und offensichtlicher gegen dieses Unrecht protestieren sollte. Was würde ich tun, wenn jemand ein Tier (z.B. sein Hund) auf offener Straße durch Schläge und Tritte misshandelt. Stelle ich mich zu ihm, streichel meinen Hund und fange mit ihm ein netten Smalltalk an, um ihm ein positives Beispiel zu sein? In der Hoffnung, er lässt es irgenwann sein?

Wo ist der Unterschied, wenn er sein Hund vor mir schlachtet und zu Essen zubereitet oder das Schwein von anderen schlachten und zubereiten lässt?
Du verstehst mich - bzw. wir haben offensichtlich das gleiche Problem. Verdrängen, ignorieren, gute Miene zum bösen Spiel machen, bloß nix sagen, damit die gute Stimmung nicht kaputt geht ... und hoffen, dass sie ihr Verhalten ändern. Mich macht es so wütend und gleichzeitig verzweifelt, dass man sie so einfach davonkommen lässt, sie verursachen so viel Leid und Qual und WOLLEN ES EINFACH NICHT WISSEN. :evil:

Dschowi
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Beitrag von Dschowi » 24. Mär 2015 12:44

Also bei mir ist es so, dass ich auch versuche dem Thema aus dem Weg zu gehen. Allergisch reagiere ich auf gewisse Weisheiten die einfach nicht stimmen.
Dann muss ich leider mit Agumenten kontern - meistens gibt es dann übelst Stress. Ich kann dann auch nicht mehr nachgeben bis ich recht habe - ich weiss ist sollte es besser lassen :devil: :devil:

AIL
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Beitrag von AIL » 24. Mär 2015 12:59

Es ist in der Tat nicht einfach Leuten vorzuspielen, dass man kein Problem mit ihrem Verhalten hat, wenn man dieses eigentlich irgendwo zwischen fehlinformiert, egoistisch, ignorant, empathielos und regelrecht bösartig einstufen würde.

Ohne mich zu zwingen das Alles zu verdängen bekomm' ich es auch nicht hin.

Wohl fühle ich mich damit natürlich nicht. Das Alles anstandslos zu tolerieren sehe ich auch gewissermaßen als einen Verrat an den Opfern an.

Aber die Alternative, sprich: sich sozial zu isolieren und den Menschen die Abscheulichkeit ihres Verhaltens vorzuwerfen hilft nunmal erwiesenermaßen auch nicht. :\

Damit irgendwie fertig zu werden ist nunmal der mit Abstand schwierigste Teil wenn man sich von einer so weit verbreiteten Ideologie wie dem Karnismus lossagt.

Du bist mit deinem Problem also definitiv nicht allein. Das geht hier wohl den Meisten so. Den einen mehr, den anderen weniger. Je nach dem wie leicht ihnen das Verdrängen fällt.

M&L
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Beitrag von M&L » 24. Mär 2015 13:30

Frauke hat geschrieben:sie verursachen so viel Leid und Qual und WOLLEN ES EINFACH NICHT WISSEN. :evil:
Es bringt nichts, wenn man es ihnen erzählt, solange sie es nicht wissen wollen.
¯\_(ツ)_/¯

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Skasselbat
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Beitrag von Skasselbat » 24. Mär 2015 13:59

Ist ein schwieriges Thema. Verhält man sich unauffällig, akzeptieren das die meisten kommen aber nicht auf die Idee sich mal selbst Gedanken über das Thema zu machen. Wenn mann dann aber mal was sagt ist man der extreme Veganer der alle mit seiner Ideologie missionieren möchte. Ich fange selbst keine Diskussionen an und meine Freunde haben es bisher auch noch nicht ernsthaft versucht. Was ich in letzter Zeit gerne mal mache ist leicht zu sticheln. Beispielsweise war ich mit einem Arbeitskollegen einkaufen und hab bei ein paar Produkten mal erwähnt da es die hier übrigens auch als vegane Variante gibt.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 24. Mär 2015 20:01

doch, manchmal bringt das schon so ein bisschen was. denn auch wenn man etwas nicht WILL, sickert es manchmal doch durch, wenn man damit konfronitert wird und man ist gezwungen, was zu ändern. ich würde auch am liebsten überhaupt nix von Tierquälerei, Menschenrechtsverletzungen, Ungerechtigkeit usw. wissen. aber ich kriege es leider überall mit, und muss deswegen halt wählen gehen, teure fair trade Produkte kaufen und recycling-klopapier kaufen statt das mit dem tollen lebkuchenduft
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Roger Wilco
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Beitrag von Roger Wilco » 24. Mär 2015 22:20

Moos&Laub hat geschrieben:Es bringt nichts, wenn man es ihnen erzählt, solange sie es nicht wissen wollen.
Der Typ, der sein Hund misshandelt will davon auch nichts hören, dass das nicht OK sei...

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 24. Mär 2015 22:37

--> aufs Maul hauen hilft auch da!

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