Umgang mit Omnis
- Gruftmoggele
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Deine Beitrag klang eher nach veganer Panikmache. Es gibt ja durchaus Vorschriften zur Lebensmittelhygiene, wie schon gesagt wurde. Und eine konkrete Gefahr für die Erkrankung an multiresistenten Erregern sehe ich im normalen Omni-Restaurant einfach nicht.Sphinkter hat geschrieben:Schade, das Thema ist super spannend, aber keine Ressonanz....
recherchiert, was rechtlich so möglich ist
slarti, ich glaube Road meinte, daß man rohes Fleisch und zB Salat nicht auf demselben Brettchen am selben Ort verarbeiten darf. Also, rohes Fleisch muß man links auf dem blauen Brettchen verarbeiten, Salat auf einem anderen Tisch, mit einem roten Brettchen. Aber ich vermute nur, daß Road dies meinte. Vielleicht liege ich falsch.
zum Thema: ich finde es nicht so spannend wie du, Sphincter. Ich versuche mich darauf zu beschränken, meine kleine Welt in Ordnung zu halten. Denn ist ja nicht nur mein Veganismus, wo ich meine Ohnmacht spüre. So habe ich eine Kollegin, deretwegen manche Frauen das Krankenhaus gewechselt haben, oder die sagen, daß sie unser Haus nie wieder betreten. Am diesjährigen Rosen-Tag (25.11) bekamen wir nicht wenige Rosen. Uns allen ist klar, wem sie zugedacht sind. Es gab Gespräche mit der Kollegin, mit der Bereichsleitung, mit der Pflegedienstleitung. Diese Kollegin ist praktisch unkündbar. Zwar versuchen wir anderen Kolleginnen den Druck zu erhöhen, damit sie selber wenigstens die Abteilung wechselt. Aber bis dahin bleibt nichts weiter zu tun als dafür zu sorgen, daß die Frauen in meinem Dienst gut behandelt werden, sie zu stärken und zu schützen.
Oder bei meinen Kindern. Meine beiden gehen nie ohne Frühstück aus dem Haus und nie ohne ein Schulbrot. Das ist längst nicht überall so. Ich bin sehr gut mit der Schulsekretärin befreundet und weiß, daß es an der Schule das ungeschriebene Gesetz gibt: wer kein Frühstück mit hat, sagt in der 1. kleinen Pause Bescheid und kann sich dann in der großen Pause im Sekretäriat ein belegtes Brötchen abholen. Wann immer ich Zeit habe, fahre ich vormittags hin und helfe ihr. Trotzdem begegnen mir im Supermarkt immer eine Handvoll Fünftklässler, die sich mit Chips und Cola eindecken. Dagegen kann ich nichts tun und das hält mich auch nicht von meinem Tun ab ("das bringt ja eh alles nichts"). Vielleicht bringt es nichts. Aber das ist nicht wichtig. Ich halte Ordnung bei mir und nehme mit, wer möchte.
Das ist alles, was ich tun kann.
zum Thema: ich finde es nicht so spannend wie du, Sphincter. Ich versuche mich darauf zu beschränken, meine kleine Welt in Ordnung zu halten. Denn ist ja nicht nur mein Veganismus, wo ich meine Ohnmacht spüre. So habe ich eine Kollegin, deretwegen manche Frauen das Krankenhaus gewechselt haben, oder die sagen, daß sie unser Haus nie wieder betreten. Am diesjährigen Rosen-Tag (25.11) bekamen wir nicht wenige Rosen. Uns allen ist klar, wem sie zugedacht sind. Es gab Gespräche mit der Kollegin, mit der Bereichsleitung, mit der Pflegedienstleitung. Diese Kollegin ist praktisch unkündbar. Zwar versuchen wir anderen Kolleginnen den Druck zu erhöhen, damit sie selber wenigstens die Abteilung wechselt. Aber bis dahin bleibt nichts weiter zu tun als dafür zu sorgen, daß die Frauen in meinem Dienst gut behandelt werden, sie zu stärken und zu schützen.
Oder bei meinen Kindern. Meine beiden gehen nie ohne Frühstück aus dem Haus und nie ohne ein Schulbrot. Das ist längst nicht überall so. Ich bin sehr gut mit der Schulsekretärin befreundet und weiß, daß es an der Schule das ungeschriebene Gesetz gibt: wer kein Frühstück mit hat, sagt in der 1. kleinen Pause Bescheid und kann sich dann in der großen Pause im Sekretäriat ein belegtes Brötchen abholen. Wann immer ich Zeit habe, fahre ich vormittags hin und helfe ihr. Trotzdem begegnen mir im Supermarkt immer eine Handvoll Fünftklässler, die sich mit Chips und Cola eindecken. Dagegen kann ich nichts tun und das hält mich auch nicht von meinem Tun ab ("das bringt ja eh alles nichts"). Vielleicht bringt es nichts. Aber das ist nicht wichtig. Ich halte Ordnung bei mir und nehme mit, wer möchte.
Das ist alles, was ich tun kann.
Sei ganz du selbst!
Außer du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn
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Zum Thema Umgang mit Omnis:
Ihr müsst auf euren Tellern bleiben. Auch wenn es nicht einfach ist, gerade dann wenn zu dem eigenen Kopfkino noch blöde Sprüche kommen. Es nützt niemandem etwas, wenn einem das eigene Essen im Hals stecken bleibt. Man will ja noch satt werden. Und ich will immernoch ein bisschen Freude und Authenzität behalten.
Ich flüchte mich mittlerweile in die Ausrede, dass ich keine Meinung zur Ernährung anderer Personen haben darf, genauso wie niemand anderes meine Ernährung beurteilen darf. Es ist ein ähnliches Thema wie mit Körpergewicht oder Gesundheit. Das der anderen geht mich nichts an. Wenn ich zu meinen Themen Rat will, lese ich mich ins Thema ein oder frage Experten.
Ich versuche mich zur Zeit darin zu üben, meine Verdrängungsmechanismen, wieder zu reaktivieren, bzw. meine selektive Wahrnehmung wieder zu trainieren, weil es anders nicht mehr für mich funktioniert. Ich werde irgendwann wirklich arbeitsunfähig und bin nur noch am sauer sein, wenn ich hinter jedem Stück Tierprodukt das Elend sehe. Und ich entwickle einen immer größer werdenden Neid auf die Ignoranz, den Egoismus, die Bequemlichkeit und das Spießbürgertum um mich herum. Ich möchte eigentlich kein unendlich neidischer und verbissener Mensch sein, der keine Freude mehr empfindet.
Nach der Weihnachtsfeier im Geschäft vor 2 Wochen ging es mir auch elend, weil mein Chef eine Geschichte zum Besten gegeben hat, wie er früher in seiner Kindheit/Jugend Frösche gefangen hat, usw. Ein vegetarischer Kollege und ich haben ein veganes 4 Gänge Menü bekommen, die anderen ein Omnivores. Ganz kurz ging es noch um das Thema Vegan/Vegetarisch und sicherlich wurde auch mal das Essen gelobt, wie es eben auf solchen Festen üblich ist. An den Rest erinnere ich mich nicht mehr. Ich weiß noch dass ich das ganze Wochenede danach noch gelitten habe, weil ich mich in meinem Umfeld nicht wohl fühle.
Jetzt kommt Weihnachten und Silvester und ich werde ausschließlich omnivor Lebende Menschen um mich herum haben, kriege aber jedesmal mein separates Essen. Wenn ich genau drüber nachdenke wird es mir auch scheiße gehen. Aber momentan denke ich noch nicht drüber nach und versuche mich auf die schönen Momente wie Baum schmücken oder Feuerwerk zu freuen.
Vor ein paar Jahren als ich Partner und Familienlos war, saß ich die Weihnachtsfeiertage komplett allein rum. Das war zwar stressfrei aber recht einsam.
Schwierig wird es für mich nur, wenn ich mir vor Augen führe, dass man als Veganer der einzige Mensch ist, der sich bewusst gegen die anerzogenen Einstellungen und Werte entschieden hat. So gut wie jeder Omni behauptet zwar auch, dass er sich auch für omnivore Ernährung entschieden hat, aber das ist ja ein anderes Thema. Stichwort Karnismus, usw. (Das sind aber eher Gedankenexperimente meinerseits)
Ich kenne niemanden persönlich, der in einer vegetarischen oder veganen Familie groß geworden ist, während der Rest um ihn omnivor lebt und sich irgendwann als Heranwachsender oder Erwachsener gegen den Veganismus entschieden hat. Ich kenne nur ein paar Einzelne, die wieder zurück zur "Normalität" gegangen sind, nachdem sie omnivor aufgewachsen sind, eine Weile lang vegan/vegetarisch gelebt haben. Diese Leute sehe ich aber nicht sehr oft und ich rede auch nicht mit ihnen über dieses Thema.
Ich sag mir immer, es steht mir nicht zu, mich in die Lebensentscheidungen anderer einzumischen (auch wenn diese Lebensentscheidungen faktisch keine sind). Wenn jemand gegen mich persönlich beleidigend wird wehre ich mich, auf Provokationen gehe ich bewusst nicht ein, aber auf sachliche Diskussionen lasse ich mich von Zeit zu Zeit ein.
Viel mehr kann ich auch nicht machen. Außer einmal im Jahr, wenn ich Geburtstag habe, eine rein vegane Party zu schmeißen und alle einzuladen. Schließlich habe ICH Geburtstag und darf mir wünschen was es zu essen geben soll
Ihr müsst auf euren Tellern bleiben. Auch wenn es nicht einfach ist, gerade dann wenn zu dem eigenen Kopfkino noch blöde Sprüche kommen. Es nützt niemandem etwas, wenn einem das eigene Essen im Hals stecken bleibt. Man will ja noch satt werden. Und ich will immernoch ein bisschen Freude und Authenzität behalten.
Ich flüchte mich mittlerweile in die Ausrede, dass ich keine Meinung zur Ernährung anderer Personen haben darf, genauso wie niemand anderes meine Ernährung beurteilen darf. Es ist ein ähnliches Thema wie mit Körpergewicht oder Gesundheit. Das der anderen geht mich nichts an. Wenn ich zu meinen Themen Rat will, lese ich mich ins Thema ein oder frage Experten.
Ich versuche mich zur Zeit darin zu üben, meine Verdrängungsmechanismen, wieder zu reaktivieren, bzw. meine selektive Wahrnehmung wieder zu trainieren, weil es anders nicht mehr für mich funktioniert. Ich werde irgendwann wirklich arbeitsunfähig und bin nur noch am sauer sein, wenn ich hinter jedem Stück Tierprodukt das Elend sehe. Und ich entwickle einen immer größer werdenden Neid auf die Ignoranz, den Egoismus, die Bequemlichkeit und das Spießbürgertum um mich herum. Ich möchte eigentlich kein unendlich neidischer und verbissener Mensch sein, der keine Freude mehr empfindet.
Nach der Weihnachtsfeier im Geschäft vor 2 Wochen ging es mir auch elend, weil mein Chef eine Geschichte zum Besten gegeben hat, wie er früher in seiner Kindheit/Jugend Frösche gefangen hat, usw. Ein vegetarischer Kollege und ich haben ein veganes 4 Gänge Menü bekommen, die anderen ein Omnivores. Ganz kurz ging es noch um das Thema Vegan/Vegetarisch und sicherlich wurde auch mal das Essen gelobt, wie es eben auf solchen Festen üblich ist. An den Rest erinnere ich mich nicht mehr. Ich weiß noch dass ich das ganze Wochenede danach noch gelitten habe, weil ich mich in meinem Umfeld nicht wohl fühle.
Jetzt kommt Weihnachten und Silvester und ich werde ausschließlich omnivor Lebende Menschen um mich herum haben, kriege aber jedesmal mein separates Essen. Wenn ich genau drüber nachdenke wird es mir auch scheiße gehen. Aber momentan denke ich noch nicht drüber nach und versuche mich auf die schönen Momente wie Baum schmücken oder Feuerwerk zu freuen.
Vor ein paar Jahren als ich Partner und Familienlos war, saß ich die Weihnachtsfeiertage komplett allein rum. Das war zwar stressfrei aber recht einsam.
Schwierig wird es für mich nur, wenn ich mir vor Augen führe, dass man als Veganer der einzige Mensch ist, der sich bewusst gegen die anerzogenen Einstellungen und Werte entschieden hat. So gut wie jeder Omni behauptet zwar auch, dass er sich auch für omnivore Ernährung entschieden hat, aber das ist ja ein anderes Thema. Stichwort Karnismus, usw. (Das sind aber eher Gedankenexperimente meinerseits)
Ich kenne niemanden persönlich, der in einer vegetarischen oder veganen Familie groß geworden ist, während der Rest um ihn omnivor lebt und sich irgendwann als Heranwachsender oder Erwachsener gegen den Veganismus entschieden hat. Ich kenne nur ein paar Einzelne, die wieder zurück zur "Normalität" gegangen sind, nachdem sie omnivor aufgewachsen sind, eine Weile lang vegan/vegetarisch gelebt haben. Diese Leute sehe ich aber nicht sehr oft und ich rede auch nicht mit ihnen über dieses Thema.
Ich sag mir immer, es steht mir nicht zu, mich in die Lebensentscheidungen anderer einzumischen (auch wenn diese Lebensentscheidungen faktisch keine sind). Wenn jemand gegen mich persönlich beleidigend wird wehre ich mich, auf Provokationen gehe ich bewusst nicht ein, aber auf sachliche Diskussionen lasse ich mich von Zeit zu Zeit ein.
Viel mehr kann ich auch nicht machen. Außer einmal im Jahr, wenn ich Geburtstag habe, eine rein vegane Party zu schmeißen und alle einzuladen. Schließlich habe ICH Geburtstag und darf mir wünschen was es zu essen geben soll
Ich möchte nur kurz anmerken, wie unfassbar toll ich das findemashisouk hat geschrieben: Oder bei meinen Kindern. Meine beiden gehen nie ohne Frühstück aus dem Haus und nie ohne ein Schulbrot. ... Ich bin sehr gut mit der Schulsekretärin befreundet und weiß, daß es an der Schule das ungeschriebene Gesetz gibt: wer kein Frühstück mit hat, sagt in der 1. kleinen Pause Bescheid und kann sich dann in der großen Pause im Sekretäriat ein belegtes Brötchen abholen. Wann immer ich Zeit habe, fahre ich vormittags hin und helfe ihr.
Bei Hitlers brennt noch Licht. // Vernunft wo bist Du? Wo? // Komm‘ raus und hilf … und schalt‘ es aus. // … sonst brennt es lichterloh.
Gruftmoggele, du sprichst mir so aus der Seele.
Ich versuche einfach, meine Freunde nicht als Fleisch essende Menschen zu sehen. Daher vermeide ich auch Situationen, in denen sie mir das Gegenteil "beweisen". Wenn ich doch mal mit ihnen essen gehe, versuche ich meine Konzentration weg von deren Teller ganz besonders auf unser Gespräch oder notfalls mein eigenes Teller zu legen. Funktioniert manchmal, oft kommt es aber aufgrund meiner Bestellung irgendwann zu einem Gespräch über meine Essgewohnheiten, das meistens nicht mal irgendeinen bösen Hintergrund hat. "Sieht interessant aus, darf ich mal probieren?" oder "Schmeckt das?" etc. entwickelt sich dann leider sehr häufig in die Richtung: "Ja, schmeckt gut, aber ich könnte das ja nicht ...", "Kauf eh nur Bio-Fleisch", "Bin halt einfach ein Genießer", "mein Körper verlangt *leider* Fleisch", und das restliche Bullshit-Bingo rauf und runter. Ich sag dann meistens "mmmh" und wechsle das Thema, um meine Meinung von der gegenübersitzenden Person nicht zu weit in den Keller rasseln zu lassen.
Ich versuche einfach, meine Freunde nicht als Fleisch essende Menschen zu sehen. Daher vermeide ich auch Situationen, in denen sie mir das Gegenteil "beweisen". Wenn ich doch mal mit ihnen essen gehe, versuche ich meine Konzentration weg von deren Teller ganz besonders auf unser Gespräch oder notfalls mein eigenes Teller zu legen. Funktioniert manchmal, oft kommt es aber aufgrund meiner Bestellung irgendwann zu einem Gespräch über meine Essgewohnheiten, das meistens nicht mal irgendeinen bösen Hintergrund hat. "Sieht interessant aus, darf ich mal probieren?" oder "Schmeckt das?" etc. entwickelt sich dann leider sehr häufig in die Richtung: "Ja, schmeckt gut, aber ich könnte das ja nicht ...", "Kauf eh nur Bio-Fleisch", "Bin halt einfach ein Genießer", "mein Körper verlangt *leider* Fleisch", und das restliche Bullshit-Bingo rauf und runter. Ich sag dann meistens "mmmh" und wechsle das Thema, um meine Meinung von der gegenübersitzenden Person nicht zu weit in den Keller rasseln zu lassen.
Genauso kenne ich das auch, auch ist meine Lösungsstrategie die selbe, trotzdem ist eine Seite in mir frustriert und könnte schreien.chestnut hat geschrieben: "Sieht interessant aus, darf ich mal probieren?" oder "Schmeckt das?" etc. entwickelt sich dann leider sehr häufig in die Richtung: "Ja, schmeckt gut, aber ich könnte das ja nicht ...", "Kauf eh nur Bio-Fleisch", "Bin halt einfach ein Genießer", "mein Körper verlangt *leider* Fleisch", und das restliche Bullshit-Bingo rauf und runter. Ich sag dann meistens "mmmh" und wechsle das Thema, um meine Meinung von der gegenübersitzenden Person nicht zu weit in den Keller rasseln zu lassen.
Auch das Thema, jedem sein Teller, muss jeder selbst wissen.
Klar, es ist kein Straftatbestand. Wie Pelze tragen..... auch hier kommt eine Seite nicht mit klar. Es gibt genug zu essen um satt zu werden oder Kleidung die warm hält.
Wie sieht der moralische Aspekt aus? ich denke man darf Fleischesser und Omnivore nicht aus der Verantwortung nehmen.