Pescetarier schlimmer als Omnivoren?

[Fury]

Hallöchen,

ja, es ist schon etwas länger her, dass ich mich hier rum getrieben habe, aber aus gegebenem Anlass melde ich mich wieder

Vor kurzem hatte ich ein nettes Gespräch mit meiner besten Freundin. Driftete wieder in die Ernährungsschiene ab, aber nicht weiter schlimm!
Da habe ich ihr nebenbei mitgeteilt, dass ich mich seit einigen Monaten pescetarisch ernähre... Ab da war es auf einmal mit der guten Laune vorbei!

Sie ging mich an, (hat die vorher noch NIE gemacht) wie ich es vereinbaren könnte, Fische zu töten, dass sind auch Tiere usw.

Ich war ganz geschockt in dem Moment. Ich habe ihr dann mitgeteilt, dass ich diese Form der Ernährung nur aus gesundheitlichen Gründen mache und nicht aus ethischen.
(Sie weiß ja, dass ich an Multiples Sklerose leide und ihr zur liebe habe ich eine vegane Ernährung auch schon einmal ausprobiert, was nachweislich für meine Gesundheit nicht unbedingt gut war, aber das ist nicht das Thema.)
Dann kam ein: "Oh, achso, okay." Und so schnell, wie das Gemecker losging war es auch wieder vorbei!

Jetzt stell ich mir natürlich mehrere Fragen:

1. Sind Pescetarier für Veganer wirklich schlimmer als Omnivoren?

2. Nehmen es Veganer wirklich "besser" hin, wenn Leute aus gesundheitlichen Gründen Pescetarier werden als aus ethischen?

Das beschäftigt mich wirklich!

LG

[Akayi]

Meiner Erfahrung nach kommt von VeganerInnen schon hin und wieder diese Überreaktion dasss Omnivore in Schutz genommen werden und VegetarierInnen auf eine ähnliche Art angegangen werden. Ich vermute aber dass die meisten doch eine gewisse Reihenfolge im Kopf haben die sich daran bemisst wie viel Fleisch man isst.

[illith]

fury, zuvorderst sei festzustellen, dass veganerInnen keine einheitliche masse sind

ich für meinen teil bin in der frage immer zwiegespalten.
ich könnte sowohl sagen "ein omni, der offen dazu steht, dass ihm das wohlergehen von tieren am arsch vorbei geht, ist mir lieber, als ein half-ass veggie oder pesci", als auch "ein veggie/pesci hat immerhin schon ansatzweise erkannt, dass was schief läuft und macht wenigtens ein bisschen was, im gegensatz zum omni". ist wohl eine sache von prinzip vs. praxis.
für gesundheitlich motivierte gilt gewissermaßen eine kombi aus beidem. ethisch sind sie ja gleichgestellt mit omnis, praktisch mit jeweils pescis/veggies/veganerInnen.

[Gruftmoggele]

Noch zu 2.)
Ich habe manchmal auch den Eindruck, wie wenn es wirklich eher akzeptiert wird, wenn man aus gesundheitlichen Gründen die vegane Ernährung sein lässt. Was für mein Verständnis zwar irgendwie unlogisch ist, wenn man ethisch motiviert war. Jedoch ist Gesundheit unheimlich wichtig und da gibt es eben kein Gegenargument ala "wie kannst du nur deine eigene Gesundheit wichtiger nehmen als das Leben der Tiere?!?"

[Fury]

fury, zuvorderst sei festzustellen, dass veganerInnen keine einheitliche masse sind

ich für meinen teil bin in der frage immer zwiegespalten.
ich könnte sowohl sagen "ein omni, der offen dazu steht, dass ihm das wohlergehen von tieren am arsch vorbei geht, ist mir lieber, als ein half-ass veggie oder pesci", als auch "ein veggie/pesci hat immerhin schon ansatzweise erkannt, dass was schief läuft und macht wenigtens ein bisschen was, im gegensatz zum omni". ist wohl eine sache von prinzip vs. praxis.
für gesundheitlich motivierte gilt gewissermaßen eine kombi aus beidem. ethisch sind sie ja gleichgestellt mit omnis, praktisch mit jeweils pescis/veggies/veganerInnen.

Oh entschuldige! Da hast du völlig Recht! Ich wollte nicht alle Veganer über einen Kamm kehren, das war unglücklich von mir formuliert

Aber danke für deine Antwort und natürlich auch ein Danke, an die anderen Rückmeldungen!
Ich war Anfangs ziemlich verblüfft, aber super, dass ihr mir eure Ansicht erklärt habt