Tee

Welche veganen Nahrungsmittel sind zu empfehlen? Wo gibt es was?
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illith
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Beitrag von illith » 2. Jan 2018 23:35

Somebody ist immer gerne breit, Neu-Usern auszuhelfen!
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somebody
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Grüner Bio Darjeeling Steinthal

Beitrag von somebody » 3. Jan 2018 01:11

Bitte, hat zufällig jemand von Euch Erfahrung mir dem Grünen Bio Darjeeling Steinthal, der zB hier erhältlich ist?
https://www.tee-kontor-kiel.de/tee/grue ... thal?c=106
Bzgl Darjeeling bin ich unter ethischen Gesichtspunkten skeptisch/verwirrt. In der Tee Anbauregion Darjeeling streikten (oder streiken noch) die (oder viele) PflückerInnen. Das taten (oder tun) sie sicherlich nicht, weil ihre Löhne/Arbeitsbedingungen so fair sind, wie oft dargestellt wird.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 3. Jan 2018 02:48

Darjeeling ist leider kein guter Tee. Ich schaue mal dass ich meinen Ansatz nachher niederschreibe^^
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 3. Jan 2018 07:20

Zu den Bedingungen in den Anbaubedingungen hab ich erst diese Doku angesehen:
https://www.zdf.de/dokumentation/planet ... e-100.html

Drehbericht des Reporters:
Die extreme Armut der Teearbeiter hat uns dann aber doch überrascht. In fast allen zertifizierten [Fairtrade, Rainforest Alliance, UTZ] Plantagen, die wir besuchten, gab es kein sauberes Trinkwasser. Keine hygienischen sanitären Anlagen. Fast überall befanden sich Hütten und Häuser in desolatem Zustand. Und nicht ein einziges Mal sahen wir Pestizide sprühende Arbeiter, die Schutzkleidung anhatten. Dass Zertifizierer von den miserablen Zuständen auf den Plantagen nichts gewusst haben wollen, ist deshalb nur schwer vorzustellen.
Immer wieder hatten meine Interviewpartner Furcht davor, offen zu reden. Erst wenn die Kamera aus war, erzählten mir viele ohne Umschweife, wie schlimm die Situation für die Teearbeiter wirklich ist.
Unsere Dreharbeiten kamen auch der Distriktregierung zu Ohren. Und sie verschickte eine Verfügung an Teegärten und Polizeidienststellen, uns den Zugang zu den Teeplantagen der Region in jedem Falle zu verwehren. Da hatten wir glücklicherweise schon alles gefilmt.

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somebody
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Beitrag von somebody » 3. Jan 2018 17:01

Akayi & Rosiel, vielen Dank für Eure Antworten. :)

Rosiel, vielen Dank für den Link zur ZDF Reportage. :)

Schaute mir die Reportage gerade an. So schlimm wie gezeigt stellte ich mir die Situation in den indischen Anbauregionen nicht vor.

Die Perspektive der Labels ist andererseits nachvollziehbar. Würden sie sich zurückziehen oder mehr Druck auf die dortigen Anbauunternehmen ausüben, würde die Situation der Menschen vor Ort mit hoher Wahrscheinlichkeit leider noch schlimmer, weil die Anbauunternehmen den Anbau mit hoher Wahrscheinlichkeit reduzieren oder aufgeben würden.

Die Situation der für Anbieter von Niedrigpreis Tees beliefernde chinesische Anbauer arbeitenden Menschen wird vermutlich ähnlich schlecht sein.

Bitte, ist die Situation der für Anbauer höherpreisiger Tees in China arbeitenden Menschen und der für Anbauer von Tees in Japan & Südkorea arbeitenden Menschen deutlich besser bzw ist sie überhaupt besser?

Bitte, welche Anbieter von mit Dampf behandelten Grünen Tee, die unter fairen Arbeitsbedingungen produzieren lassen, existieren überhaupt in & außerhalb Japans?


Editiert, 21:20 Uhr:
Reaktion von teekampagne.de auf die ZDF Reportage:
https://www.teekampagne.de/blog/Zur-Sen ... tober-2017
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 4. Jan 2018 09:58

somebody hat geschrieben:Liebe ForumsUserInnen, :)

ein Teil der Grünen Tees schmeckt recht gut.

Auch ist Grüner Tee neben Matcha unter gesundheitlichen Aspekten potenziell nützlich.

Japanische Senchas des 1ten Ernte hinterließen bei mir bisher den besten Eindruck.

Bitte, gibts hierzu eigentlich überzeugende Alternativen aus anderen Ländern?
Bei Tee kommt es insbesondere auf die Zubereitung an. Ich trinke inzwischen ausschließlich nach der "Gongfu" Methode. Im Gegensatz zur eruropäischen Tradition wird hier sehr viel Tee auf verhältnismäßig wenig Wasser mit kurzen Ziehzeiten genutzt. Dadurch wird das Geschmackserlebnis wesentlich intensiver. Ich kann das jedem nur empfehlen einmal auszuprobieren. Die Utensilien (Teekanne, Teebecher, Teesieb) kann man leicht improvisieren.

Bei nicht-traditionellen Anbaugebieten ist zu bedenken, dass China eine fast 3000 jährige Teekultur hat. Alle anderen Anbaugebiete beauen Tee frühestens seit der englischen Kolonialherrschaft an, was sich auch auf die Qualität auswirkt. Korenaische Tees kenne ich sowohl von Jeju, als auch aus dem klassichen Anbaugebiet um Boseong. Letzteres schmeckte mir besser. Generell hat der Tee aber keinen guten Ruf. Alle anderen Teeanbautebiete (Indien, Sri Lanka, Thailand, Vietnam) können meiner Ansicht nach nicht mit den Tees vom chineischen Festland (grün, schwarz, etc.) oder Taiwan (Oolong) mithalten.
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Sam
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Beitrag von Sam » 5. Jan 2018 23:20

Hey,

ich bezeichne mich auch als sXe, aber trinke extrem gerne Mate-Tee. Ich finde halt, dass Teein/Kofeein nicht so sehr nachteilig wirkt wie die anderen Drogen.

Und wenn ich einen frischen Mate-Tee trinke, ist der auch importiert und nicht in Teebeuteln. Ganz klassisch aus einem Mate-Becher trinke ich ihn (noch) nicht....


LG ford :)
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Beitrag von somebody » 7. Jan 2018 23:13

@Akayi

Akayi, vielen Dank für Deine Antwort.

Heute konnte ich mich etwas in das Thema Tee einlesen. Stimme Dir zu. Die qualitativ hochwertigsten Tees werden in China angebaut. Chinesische Tees an sich stellen eine Wissenschaft dar.

Die einzige klassische chinesische Teesorte, mit der ich Erfahrung habe, ist Chun Mee. Chun Mee habe ich in sehr guter Erinnerung.

Darüber hinaus trank ich bereits als Sencha & Gyokuro vermarkteten chinesischen Tee, wobei ich nicht beurteilen kann, ob es sich dabei um chinesische Sorten oder für den internationalen Markt in China angebauten Tee handelt. Subjektiv fand ich, die Qualität des von mir getrunkenen japanischen Senchas & Gyokuros war besser. Das muss aber nichts bedeuten, mir fehlt Erfahrung mit qualitativ hochwertigen Tees.

Kauf qualitativ hochwertiger chinesischer Tees in Deutschland erscheint mir für Anfänger wie mich sehr schwierig. Hier im Forum bereits genannte allgemeine Tee Shops sind sicher ein Einstieg, bei näherem Interesse erscheinen mir hingegen auf chinesische Tees spezialisierte Shops die besseren Ansprechpartner.

Gong Fu Teezubereitung kenne ich ähnlich aus für japanische Tees mit in Größenordnung 8 - 10 Gramm Tee auf ca 100 ml Wasser & meheren Aufgüssen. Eine faszinierende Materie, mit der ich mich näher beschäftigen werde.

BTW, hier sind die potenziellen positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Tee übersichtlich zusammengetragen:
http://lpi.oregonstate.edu/mic/food-beverages/tea


@ford

ford, Mate Tee soll leider oft relativ hoch mit Schadstoffen belastet sein. Ich hatte losen Mate Tees vom Bad Heilbrunner, der von Ökotest im Hinblick auf Schadstoffe mit befriedigend bewertet war. Der scheint jedoch zZ nicht lieferbar zu sein.

Luftgetrockneter Mate Tee soll prinzipiell am geringsten mit Schadstoffen belastet sein. Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einer geeigneten Bezugsquelle.
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Sam
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Beitrag von Sam » 8. Jan 2018 00:52

hmh, wie sieht es dann mit Räuchertofu und so aus, das wird ja auch geräuchert oder woher kommen diese Schadstoffe? :o
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Beitrag von somebody » 8. Jan 2018 10:11

ford, für Räuchertofu ist mir keine problematische Schadstoffbelastung bekannt.

Problem bei den meisten Mate Tees ist die Belastung/Verunreinigung mit Anthrachinon, zu der es leider innerhalb des konventionellen Verarbeitungsprozesses in Südamerika kommen soll.
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