Refluxkrankheit

Gruftmoggele · Beitrag von **Gruftmoggele** » 11. Jul 2017 19:19

Hallo Forengemeinde.

Heute morgen war ich spontan bei der Magenspiegelung - ja wirklich, ich hab innerhalb von einem Tag einen Termin bekommen.
Rausgelaufen bin ich mit der Diagnose Refluxkrankheit, täglich 1x morgens 40 mg Omeprazol und einer Ernährungsempfehlung: keine Weißmehlprodukte, kein Kaffee, keine Süßigkeiten, nicht mal Marmelade aufs Brot sondern Frischkäse, Käse oder Wurst. -.- Da wollte ich den Zettel schon gleich wieder wegschmeißen.
Gemüse, Obst (außer Zitrusfrüchte) darf ich noch essen.

Gibt's hier iwelche Betroffenen, die mir sagen können, was sie denn außer Vollkornbrot noch essen können?

Heute hatte ich den ganzen Tag das Gefühl, dass mein Leben wahrhaftig im Eimer sein muss.
Essen ist jetzt kein Spaß mehr sondern nur noch Energiezufuhr und Nahrungsaufnahme.
Außerdem bin ich immernoch matsch vom Propofol und bekomme langsam Kopfweh vom Koffeinentzug.

Beitrag von **somebody** » 11. Jul 2017 19:45

Gruftmoggele, welches Krankheitsstadium?

Genesungsfördernd sind theoretisch zB Ingwersud/-tee & Bananen.

Prinzipiell empfohlene Nahrungsmittel zB:
Kartoffeln, Vollkornbrot/-nudeln/-reis
Blumenkohl, Brokkoli, Kürbis, Möhren, Zucchini
Äpfel (säurearme Sorten wie Gala, Golden Delicios, Jonagold), Bananen, Birnen, Mangos, Melonen

Gute Besserung!

Gruftmoggele · Beitrag von **Gruftmoggele** » 11. Jul 2017 20:48

Hallo somebody,

Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Das Krankheitsstadium weiß ich nicht, er sagte jetzt aber nichts von iwelchen Schäden sondern "nur" Rötungen/Reizungen an den Magenwänden und eben ein Magenschließmuskel der nicht mehr schließt.

Ich warte auf den Bericht beim Hausarzt.

Danke für die Tips, Kartoffeln, Blumenkohl und Zucchini sowieso Vollkornnudeln hab ich sogar da.

Beitrag von **somebody** » 12. Jul 2017 01:11

Hallo Gruftmoggele,

gerne geschehen.

Falls Du keine Info in der Arztpraxis erhalten hast, das sind die allgemeinen Hinweise:

Ebenso wichtig wie die medikamentöse Therapie ist eine Änderung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Diese Maßnahmen sind daher Teil der Standardbehandlung:

Nehmen Sie häufige, kleine, eiweißreiche, fettarme Mahlzeiten ein.

Essen Sie im Sitzen und legen Sie sich zwei Stunden nach den Mahlzeiten nicht hin. Dies gilt besonders für die Abendmahlzeit.

Nachts hilft es, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen, empfohlen wird eine Anhebung des Kopfendes um 10–12 cm. Wenn Sie trotzdem flach schlafen möchten, dann drehen Sie sich dabei auf die linke Seite.

Zum Bücken gehen Sie besser in die Hocke, statt den Oberkörper herunter zu beugen.

Tragen Sie keine einengende Kleidung (z. B. Gürtel, enger Bund von Hose oder Rock).

Stellen Sie das Rauchen ein.

Streben Sie Normalgewicht an, wenn Sie übergewichtig sind.

Vermeiden Sie Alkohol, Kaffee, Pfefferminze, fettreiche Speisen, Fruchtsäfte, Kohlensäure und Tomatensoße, da diese die Magensäureproduktion anregen bzw. den Speiseröhrenschließmuskel entspannen.

Meiden Sie, wenn möglich, Schmerzmittel.

http://www.apotheken.de/gesundheit-heut ... tzuendung/

Beitrag von **illith** » 12. Jul 2017 01:33

Wurst und Käse, das wurde dir echt empfohlen??

Gruftmoggele · Beitrag von **Gruftmoggele** » 12. Jul 2017 07:14

@sb: Besten Dank

@ill: Jep.

Akayi · Beitrag von **Akayi** » 12. Jul 2017 09:50

Gruftmoggele hat geschrieben: Gibt's hier iwelche Betroffenen, die mir sagen können, was sie denn außer Vollkornbrot noch essen können?

Ich habe da auch die Probleme. Ich nehme halt brav mein Pantoprazol jeden Tag und ansonsten esse ich wie gehabt. Mir wurden da auch keinerlei Vorschriften gemacht. Direkt nach der Spiegelung gab es schon den ersten Kaffee direkt von der Arzthelferin.

Persönlich kann ich also vegetarische Kost sehr empfehlen

Beitrag von **somebody** » 12. Jul 2017 09:51

Hallo Gruftmoggele,

ergänzend 2 Anmerkungen:

Neben tierischen Proteinquellen sollten Dir von ärztlicher Seite her auch pfanzliche Proteinquellen empfohlen worden sein, denn gegen die bestehen keine Einwendungen. Die pflanzlichen Proteinquellen, die Du gut verträgst, solltest Du weiterhin essen. Gute Proteinversorgung ist bei Refluxkrankheit wichtig.

Kaffee kann bei Refluxkankheit schädlich sein, muss es aber nicht. Koffein regt einerseits den Magen zur Magensäureproduktion an, Magensäure kann die Schleimhaut reizen. Andererseits kann sich Koffein positiv auf die Funktion des Speiseröhrenschließmuskels auswirken. Wenn Dir Kaffee wichtig ist, könntest Du dessen individuelle Verträglichkeit testen. Auch wenn Kaffee wg seiner Beeinträchtigung der Eisenaufnahme prinzipiell in zeitlichem Abstand von mindstens 1, besser 2 Stunden im Abstand zu Mahlzeiteiten getrunken werden sollte, könnte es das kleinere Übel sein, ihn zu den Mahlzeiten zu trinken. Unter Umständen sollte Eisen dann supplementiert werden. Wurde Deine Eisenversorgung in jüngerer Zeit getestet? Koffeinentzung dauert individuell meist einige Tage, kann bei ausgeprägter Kaffeeabhängigkeit jedoch auch mehrere Wochen erfordern.

Akayi · Beitrag von **Akayi** » 13. Jul 2017 04:18

Ich möchte auch nochmal bekräftigen, dass dieser Zustand meiner Erfahrung nach mit Medikamenten behandelbar ist und du dich nicht in dieser Weise einschränken musst, wie Du es vielleicht gerade annimmst. Natürlich bin ich kein Arzt und so, aber ich habe das chronisch und kenne auch einen Kollegen der das ebenfalls hat bzw. hatte. Das hat uns noch von gar nichts abgehalten

Gruftmoggele · Beitrag von **Gruftmoggele** » 13. Jul 2017 09:09

joar, ich denke es ist zuallererst wichtig vorschriftsmäßig die Medikamente zu nehmen und der ganze Rest mit den Ernährungsempfehlungen ist v.A. für die Akutphase jetzt.
Momentan hab ich den Kaffee reduziert, bzw. teilweise durch Tee ersetzt, meinen Proteinanteil wieder etwas hochgefahren, meine Portionsgrößen verkleinert, die Anzahl Mahlzeiten dafür vervielfacht, meine letzten Kekse verschenkt und lasse gerade die Marmelade weg.

Wie ich es dann in Zukunft mit meiner Ernährung handhabe, wird sich zeigen