Ernährungsstress

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Ars
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Beitrag von Ars » 27. Feb 2018 17:04

Danke für die Antwort Illith. Wie läuft das denn konkret, wenn dein Partner kocht? Hast du im Kopf, was so ungefähr wo drin ist und trinkst dann zB. noch einen Proteinshake mit gemixten xyz, weil gewisse Speicher noch nicht aufgefüllt sind?

PS: geht es dir besser wieder? Hast du die Seuche bezwungen?

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Ryuzaki
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Beitrag von Ryuzaki » 27. Feb 2018 18:01

So sehr achte ich auch nicht darauf, was wo drin ist und was ich vielleicht noch bräuchte. Im Grunde schaue ich halt, dass ich nicht zu viel Öl und Salz zu mir nehme und manchmal achte ich wegen dem Aminosäurenverhältnis auch darauf, dass ich sowohl Getreide als auch Hülsenfrüchte esse. Auf Abwechslung achte ich nicht so sehr, da ich eher danach gehe, worauf ich Appetit habe. Dadurch entsteht bei mir automatisch Abwechslung, da ich meistens auf Sachen Appetit habe, die ich schon eine Weile nicht gegessen habe. Und wenn ich mal auf nichts spezielles Appetit habe, dann rühre ich halt ein paar übriggebliebene Sachen (angefangene Gläser Mais, Bohnen etc) mit etwas zusätzlichem Gemüse und was mir sonst noch so einfällt zusammen und nenne es Suppe. Da ist dann auch immer richtig viel Gesundes drin.

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somebody
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Beitrag von somebody » 27. Feb 2018 22:30

Zwanghaft achte ich momentan nur noch auf die Zusammensetzung meiner täglichen Protein- & Fettsäurenzufuhr. Falls die Ergebnisse meines geplanten grossen Laborwertechecks im Mai einwandfrei sein sollten, könnte hier Entspannung eintreten.
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illith
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Beitrag von illith » 28. Feb 2018 11:51

Ars hat geschrieben:Danke für die Antwort Illith. Wie läuft das denn konkret, wenn dein Partner kocht? Hast du im Kopf, was so ungefähr wo drin ist und trinkst dann zB. noch einen Proteinshake mit gemixten xyz, weil gewisse Speicher noch nicht aufgefüllt sind?
nein, wie gesagt bin ich nicht sehr diszipliniert und Shakes mag ich nur sehr selten. aber ich esse dann evtl. noch einen großen Becher Natur-Joghurt oder eine Packung Vürstchen.^^
vor dem letzten Break Anfang 2016 hab ich dann tatsächlich möglichst abgewogen, was BF gekocht hat - das war echt stressig und nervig. mittlerweile halte ich es ja graduell lockerer und nehm dann Schätzwerte. durch die 2 Bücher hab ich ja einen großen Fundus an ausgerechneten Rezepten - und da nehm ich dann irgendein grob ähnliches.
auch bei so typischen 'Speisen' von mir wie Pfirsichjoghurt mit Haferflocken oder Laugenbrötchen mit Halbfettmargarine wieg ich dann oft gar nicht nach, sondern nehm einen Pauschalwert aus meinen Aufzeichnungen.
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Ars
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Beitrag von Ars » 28. Feb 2018 13:07

Ich bin immer wieder fasziniert, wie unterschiedlich Menschen ticken. Danke für euren Einblick.

Mike13
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Beitrag von Mike13 » 2. Mär 2018 14:11

Ars hat geschrieben:Ich liebe es zu essen und für mich wäre es schrecklich, wenn ich jetzt unbedingt noch xyz essen müsste, damit ich genügend Omega xyz oder was auch immer. (...) Aber ich denke, wenn man in den letzten 5 Jahren vielleicht 3 x erkältet war für maximal 1 Woche, dann scheint der Körper irgendwie zu bekommen, was er braucht, um gut zu funktionieren.
Genau dieser Meinung sind ja fast 90% aller Menschen, besonders die Fleischesser. Auch die fühlen sich ja nicht krank oder ungesund. Und dann erleiden viele aber doch einen Schlaganfall mit 65, oder eine Herzattacke mit 55, oder schlucken Blutverdünner für die restlichen 30 Jahre ihres Lebens, haben Diabetes entwickelt, bekommen Krebs oder haben noch 100 andere Krankheiten, die sie für ganz normal und altersbedingt halten, die sie aber wahrscheinlich fast alle hätten verhindern können, mit besserer Ernährung und mehr Sport. Das Problem ist ja gerade, dass man einen Mangel oft nicht merkt, weil der Körper so geniale Mechanismen hat, um das lange Zeit zu kompensieren. Bestes Beispiel Calcium-Mangel. Kein Problem, dann nimmt sich der Körper das fehlende Calcium halt aus den Knochen. Da merkst Du gar nichts von, bis mit 60 der Arzt dann eben Osteoporose diagnostiziert. Vielleicht hast Du aber auch genug Calcium und anstattdessen krassen Vitamin K2 Mangel, dann kann der Körper das Calcium nicht in die Knochen transportieren und es lagert sich irgendwo anders ab und führt vielleicht zum Schlaganfall. Solche Beispiele könnte man eben Duzende geben. Da merkt man nichts von, man fühlt sich gesund, und irgendwann fangen die Probleme halt mit 60 an.

Darum fände ich es schon gut, wenn man ein bisschen Selbstverantwortung übernimmt und das Essen eben nicht nur als Genuss ansieht. Das hat ja vor 1000 Jahren (außer dem Adel) auch noch niemand getan. Da war das Essen nur dafür da zu überleben. Und dieser primären Zweck sollte heute auch noch im Vordergrund stehen. Nur, dass wir uns heute eben nicht nur um die mengenmäßige Zufuhr Gedanken machen müssen, sondern auch die qualitative. Ich vermute, dass die Meisten die sich gar keinen Kopf machen, Vitamin D Mangel haben, Selenmangel, viele Veganer Calcium-Mangel, viele auch Lithium-Mangel, ich glaube Biotin (Vitamin B7) ist auch nicht so leicht zu erreichen und Vitamin K2 soweit ich weiß als Veganer auch nicht. Wobei es da ein bisschen widersprüchliche Aussagen gibt, wieviel K1 der Körper in K2 umwandeln kann, denn K1 haben Veganer in aller Regel mehr als genug. Auch bei Schwefel gibts sehr widersprüchliche Aussagen, zumindest wenn man viel Kochkost isst. Außerdem Jod-Mangel bei denen, die kein jodiertes Speisesalz essen und außerdem auf Algen verzichten. Ob diese (mit ziemlicher Sicherheit bei vielen vorhandenen) Mängel dann irgendwann zu Problemen führen und ob man diese Probleme lieber in Kauf nimmt, um vorher etwas entspannter leben zu können, das muss man dann halt selbst entscheiden.

Ich würde ja niemandem dazu raten, für den Rest des Lebens die Nahrung zu tracken. Aber jeder sollte das mal für 2 Monate machen. Bestimmt gibt es bei dem ein oder anderen dann noch einen ziemlichen AHA-Effekt. Wie zum Beispiel bei mir vor 2 Jahren. Als ich vegan wurde, habe ich mir auch kaum einen Kopf gemacht. Ich hab halt Fleisch und Milchprodukte weggelassen und sonst so weitergegessen wir vorher. Irgendwann habe ich mal meine Nahrung getrackt und Bauklötzer gestaunt, wie wenig Calcium ich in meiner supergesund-geglaubten vielseitigen Nahrung eigentlich drin hatte. 30% meines Tagesbedarfs habe ich so ungefähr geschafft. An guten Tagen vielleicht auch mal 50%. Aber ob das für den Rest meines Lebens gut gegangen wäre, ich weiß ja nicht. Auch Jod hatte ich nicht genug, darum hab ich hin-und-wieder dann Algen gegessen. Ich hätte mich natürlich nicht dafür interessieren müssen, aber irgendwann hätte ich es dann vielleicht mit der Schilddrüse gehabt. Für Selenmangel am Tag 2-3 Paranüsse essen (oder auch mal 9 auf einmal, wenn ich es zwei Tage lang vergessen habe) kann ja auch irgendwie nicht so schlimm sein. Und so gibt es eben bei vielen Dingen ganz einfache Lösungen, aber man muss das Problem ja erstmal kennen.

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