Intermittent Fasting

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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illith
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Beitrag von illith » 7. Mai 2018 23:14

das... dürfte von den Zielen abhängen, die man so hat.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 8. Mai 2018 03:18

Wie, es geht dir nicht darum über lange Zeiträume nichts zu essen?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Taekki
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Beitrag von Taekki » 10. Mai 2018 08:21

Ich habe gestern mal probiert nix zu essen und esse heute was und werde morgen auch nix essen. Ich versuche einfach, ob das etwas für mich ist. Als mir meine Tochter berichtete, dass sie diese Diät macht (und das ist es für sie) habe ich mich im Internet schlau gemacht. Längere Perioden des Nichtessens werden auch von vielen Ärzten empfohlen, nicht nur zum Abnehmen. Man tut dem Körper was gutes, wenn man ihm vom Verdauen eine Pause gönnt und er in Ruhe aufräumen kann. Dieser Effekt tritt bereits nach etwa 14 - 16 Stunden auf, sagen die, und deswegen ist das 16/8 Fasten so beliebt und auch erfolgreich, wenn man die Kalorienzufuhr drosselt.
Ich bin zwar primär am abnehmen interessiert, dennoch finde ich den gesundheitlichen Aspekt sehr interessant und attraktiv. Ich habs jetzt mal mit 24/24 probiert, weil meine Tochter das auch macht und ich manchmal radikalere Ansätze besser (mental) durchhalten kann. Der tag gestern war relativ problemlos, ich bin ja arbeiten gegangen und habe den ganzen Tag unterrichtet, da war ich sowieso abgelenkt. Der knurrende Magen wird ignoriert („soll er doch, ist mir doch egal“), sehr kurze Momente der Übelkeit oder des Schwindels wurde erfolgreich mit Trinken bekämpft. Mein Kopf war zwischendurch ein wenig wattig, aber meine Schüler haben, denke ich, nix gemerkt. Auch abends habe ich noch zwei Tee getrunken, etwas Hearthstone gespielt und bin sehr früh schlafen gegangen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen abends noch Yoga zu machen und zu meditieren, aber dazu war ich zu müde und es reichte nur für Hearthstone.
Schlafen war dann ganz miserabel, ich bin schlecht eingeschlafen und nachts andauernd wach geworden. Mein Mund war trocken und mein Puls hoch. Um 7:00 Uhr habe ich trotz frei die Segel gestrichen und bin aufgestanden. Wenn das jedesmal so sein sollte, kann ich das leider nicht dauerhaft machen. Wenn ich heute unterrichten müsste, würde ich meinen Schülern vermutlich ziemlich viel Blödsinn erzählen, ausschweifend erklären und sie mit Anekdoten langweilen. Ich bin einfach zu müde.
Das Glück besteht nicht darin, dass Du tun kannst, was Du willst, sondern darin, dass Du immer willst, was Du tust. (Leo Tolstoi)

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 10. Mai 2018 09:21

Glückwunsch, dass du dich zu einem Experiment entschlossen hast, und die Disziplin hattest, es wie geplant durchzuziehen! Was so über verschiedene Fastenmethoden geschrieben wird ist ja alles schön und gut, aber ohne eigene Erfahrungswerte doch ziemlich hohl.

Wenn du es mit 16/8 probierst, ist die Chance wesentlich größer, dass du das alltagskompatibel hinbekommst. Dabei gibt es halt die prinzipielle Möglichkeit, das Frühstück oder das Abendessen ("Dinner-Cancelling") wegzulassen. Für den Anfang könntest du statt einer Hauptmahlzeit auch erstmal nur einen kleineren Snack essen, oder die Hauptmahlzeit etwas verkleinern und sie je nach Uhrzeit langsam immer weiter nach vorne/hinten schieben. Damit gibst du deinem Körper Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.

Sollte 16/8 nix für dich sein, wäre 5:2 ein anderes angeblich alltagskompatibles Konzept, das sich zur längeren Durchführung eignet, und bei der Gewichtsabnahme helfen kann.

Längere Fastendauern würde ich nicht regelmäßig (d. h mindestens wöchentlich), sondern höchstens periodisch (nicht öfter als einmal im Monat) durchführen - zu belastend für Körper und Geist. Und daher auch zur nachhaltigen Abnahme weniger geeignet.
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Taekki
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Beitrag von Taekki » 10. Mai 2018 10:10

Eine Hauptmahlzeit zu verkleinern ist für mich schwieriger durchzuhalten als garnix essen, das habe ich ja schon oft versucht, wenn ich kalorienreduziert gegessen habe um abzunehmen. Allerdings bin ich dem 16/8 Konzept auch nicht abgeneigt, vielleicht passt das letztendlich besser zu mir. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Ich mach das noch ein paar Mal und vielleicht wird es dann besser. Gestern abend habe ich meine Kontaktlinsen schwerer rausgekriegt, was eigentlich sonst immer ein Zeichen ist, dass ich zu wenig getrunken habe. Möglicherweise lag es ja auch daran, dass ich so schlecht schlief.

Meine Tochter kommt seit 3 Wochen bestens damit zurecht, sie meinte vorgestern, dass sie mittlerweile sogar an Nichtesstagen ganz normal zum Sport geht. Das hat sie ganz am Anfang noch nicht gemacht. Also stellt sich der Körper ja wohl drauf ein. Ich guck mal was so passiert.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 10. Mai 2018 12:01

OK - halte uns auf dem Laufenden, das finde ich sehr spannend.

Thema Dehydrierung: Gerade wenn du ansonsten viel Obst und Gemüse isst, nimmst du mit dem Essen auch sehr viel Wasser auf. Fastest du, fällt das weg. Um das zu kompensieren, solltest du über den Tag 1-2 l mehr als sonst trinken.

Meines Wissens nach eignen sich dazu (neben Wasser und Kräuter-/Früchtetees) auch Kaffee und schwarzer Tee; dass diese Getränke dehydrieren hat sich als Mythos erwiesen. Solltest du deine Getränke süßen wollen, eignet sich dazu wohl am besten Erythrit oder Stevia (falls du den Geschmack abkannst), das sind die Süßstoffe mit den "weißesten" Westen.

Andererseits ist es natürlich naheliegend, sich während des Fastens eine Auszeit von Koffein, Süßungsmitteln etc. zu verordnen - aber das sehe ich eher als mentale Frage; die körperlichen Effekte werden davon nicht groß beeinflusst.
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Beitrag von Akayi » 10. Mai 2018 12:12

Und der Vorteil für dich isz jetzt der andere Rhythmus wie Du auf S. 1 sagst?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 10. Mai 2018 14:59

Genau - in der zweiten Tageshälfte nix mehr zu essen ist Null Problem für mich (wenn ich morgens und mittags richtig vorlege), bis mittags nix zu essen macht mich aber ziemlich fertig, und mit vollem Bauch schlafe ich nicht gut.

Ob diese Art zu essen (bzw. es sein zu lassen) nun wirklich große gesundheitliche Vorteile mit sich bringt ist mittlerweile nebensächlich für mich; es ist ganz einfach angenehm und praktisch. Hin und wieder mal einen positiven Artikel über IF zu lesen hebt die Stimmung dann zusätzlich.

Allerdings möchte ich mir nicht anmaßen, meinen Ansatz allgemein zu empfehlen - das würde für die meisten schon allein aus sozialen Gründen (Ausfall der geselligen Abendmahlzeit; Einschränkung beim abendlichen Auswärtesessen) nicht klappen.
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Beitrag von Taekki » 12. Mai 2018 08:59

Ich habe gestern meinen zweiten Fastentag hinter mir. Ich habe sehr selten mal Magenknurren gehabt, keine Übelkeit, kein Schwindel. Es war seltsam problemlos, ich habe nicht mal viel drüber nachgedacht. Gut geschlafen habe ich auch. Ich habe aber sehr darauf geachtet viel zu trinken, da ich ja meine Schlafprobleme auf zu wenig Flüssigkeit zurückführte. Kann sein, dass es das war, oder auch nicht....
Am Esstag davor habe ich auch keine Heisshungerattacken gehabt, außer morgens. Da war mir so komisch zumute, ich habe dann eine Portion Müsli und zwei Toast gegessen. Normalerweise mache ich das nicht. Mittags ganz normale Potionen Nudeln mit Tomatensahne und Grüner Salat. Abends ein Toast mit Vurst und Essiggurke, eine kleine Portion gebratenen Tofu mit Paprika und Erdbeeren mit Joghurt. Das ist für meine Verhältnisse ein ausschweifendes Abendessen, aber es sollte ja auch für über 30 Stunden halten :drop1: Keine Süßigkeiten, keine Zwischenmahlzeiten.

Heute und auch morgen ist Esstag für mich. Wenn ich es nämlich durchziehen würde mit dem abwechselnd essen und nichtessen, käme ich am Dienstag auf einen Nichtesstag, und das möchte ich nicht. Ich habe abends Training und das kann ziemlich anstrengend sein. Das traue ich mir noch nicht zu, bzw. ich kann nicht einschätzen wie ich da reagiere. Vom Gefühl her ( so wie es mir gestern ging ) müsste es gehen, aber ich will kein Risiko eingehen. Da ich in sechs Wochen eine Gürtelprüfung habe möchte ich aus jedem Training das Beste machen und nicht mit hochgelegten Beinen in der Ecke liegen, weil mein Kreislauf schlapp macht.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 12. Mai 2018 15:02

Wenn du wirklich einen Tag nix und den nächsten normal isst, wäre das über die Zeit fdH, also 50% kcal-Restriktion. Das ist extrem! Kann schon sein, dass du damit kurzfristig klarkommst, aber eher früher als später wird die Sache zuviel des Guten. Aber wer weiß, als "induction phase" einer im weiteren Verlauf einer etwas sanfteren Diät vielleicht genau richtig?

Dennoch klasse, dass du so hartnäckig bist! Wenn dein Körper sich an einen ganzen Tag ohne Essen gewöhnt, wäre das eine ideale Ausgangsbasis für 5:2, "Eat Stop Eat" etc. Wie viele Fastentage pro Woche du dann mittelfristig einlegst (vermutlich einen oder zwei), ob es immer ein ganzer Tag sein muss oder auch nur zwei Mahlzeiten, oder gar mal anderthalb Tage oder noch länger, kannst du dann ganz spontan je nach deinem Befinden, den momentanen Alltagsbelastungen und deinem Abnehmerfolg entscheiden.

Vielleicht bist du aber ja doch ein ADF-Typ ("alternate day fasting", wird in Tierversuchen oft gemacht). Dann wird sich dein Verzehr an den non-fasting days mittelfristig wohl etwas erhöhen (wenn auch nicht auf das Doppelte). Spannend!

Der Vorteil, sich an ein festes System zu binden, ist, dass es keine Ausreden gibt. Der Nachteil ist, dass du unflexibel bist und aus Systemzwang evtl. Dinge tun musst, die in der gegebenen Situation suboptimal sind. Was schwerer wiegt hängt vor allem davon ab, wie ddu verdrahtet bist, aber das wirst du schon selber wissen.

Glückwunsch, weiter so!
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