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Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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illith
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Beitrag von illith » 25. Jun 2018 10:43

eine Vreundin hat mir von ähnlichen Effekten durch Jod-Supps berichtet^^

Hashimoto durch Jodeinnahme heilen...? klingt shady für mich.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 25. Jun 2018 15:17

Habe schon ein bisschen gesurft, aber meine ersten Erkenntnisse desillusionieren mich eher: http://suppversity.blogspot.com/2015/07 ... mgday.html; http://suppversity.blogspot.com/2013/06 ... inase.html

Nach diesen Artikeln führt ein Überangebot von Jod langfristig eventuell dazu, dass die Schilddrüse runtergeregelt wird, und man rutscht in die Unterfunktion. Nach Ansicht des Autors bestehen außerdem keine überzeugenden Belege für den Nutzen einer Megadosierung.

Ähnliches Thema: Selen. Dazu das hier: http://suppversity.blogspot.com/2015/06 ... ittle.html

Auch hier hat die Supplementation in einer Studie zumindest kurzfristig eher negative Effekte. Interessant, dass auf ähnlicher Basis ausgeführte Tierversuche zum gegenteiligen Ergebnis kamen und offensichtlich nicht auf Menschen übertragbar sind. Vielleicht steckt da ja eine grundsätzliche Lehre drin?

Werde wohl doch bei meinem niedrigen Tagesverzehr bleiben (und die für Hashis fast schon obligatorische Selen-Tablette bis auf Weiteres weglassen).

Nachtrag: Brandneuer Beitrag von heute morgen auf swr2 Wissen: https://www.swr.de/swr2/programm/sendun ... index.html

Habe gerade erst den Einführungstext gelesen, aber danach soll Jod gemieden und Selen ergänzt werden. :kk: Donnerstag gehe ich wieder zur Blutabnahme, vorher höre ich mir auf alle Fälle den ganzen Beitrag an. Insbesondere dass der Serotoninspiegel dezimiert sein kann, hat mich hellhörig gemacht. Vor Jahren kam mal sowas bei mir raus.
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Mike13
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Beitrag von Mike13 » 25. Jun 2018 16:38

Ich habe mir Deine verlinkten Artikel jetzt nicht durchgelesen, aber ich will mein begrenztes Wissen zum Jod-Thema nochmal kurz zusammenfassen. Bitte nichts davon als Empfehlung ansehen und im Falle des Falles alles noch mal selbst recherchieren:

1) Die Schilddrüse kann deutlich größere Mengen an Jod vertragen, als wir das zu uns nehmen. Das beste Beispiel sind Menschen, die in der Nähe des Meeres wohnen und viel Fisch essen. Ein noch besseres Beispiel sind Völker, die viele Algen essen, die (z.B. Japaner) haben (soweit ich mich grob erinnere) eine bis zu 10 mal höhere Jod-Aufnahme als wir in Deutschland.
2) Die Schilddrüse muss sich allerdings sehr langsam an erhöhten Jod-Konsum gewöhnen. Eine Schilddrüse, die über Jahre oder Jahrzehnte mit minimalsten Jodmengen auskommen musste, kann durch zu viel Jod Schaden nehmen, der Verdacht liegt z.B. stark auf Entstehung von Hashimoto.
3) Jod-Mangel verursacht die Schilddrüse zu wachsen, damit sie die geringen Jodmengen möglichst effizient herausfiltern kann. Die Folge ist ein Kropf, der z.B. früher in Süddeutschland sehr stark verbreitet war. In Süddeutschland deshalb, weil das sehr weit vom Meer entfernt war und die Menschen kaum Seefisch zu essen bekamen.
4) Deutschland hat sehr jodarme Böden, daher auch unser Gemüse und Getreide. Ohne ständig Fisch zu essen, können wir nicht auf die empfohlene Mindestmenge Jod kommen. Daher wird Salz meistens jodiert und dadurch die Bevölkerung vor schlimmen Jodmangel geschützt. Der früher verbreitete Kropf gehört daher in Deutschland der Geschichte an. Die Jodierung in Salz ist aber eher mäßig, um Leute mit hohem Salzkonsum keine Überdosis zu verpassen. Das heißt aber im Umkehrschluss: Gesundheitsbewusste Menschen mit wenig Salzkonsum bekommen selbst mit jodiertem Speisesalz nicht an die empfohlene Tagesmenge!
5) Wer auf Industriesalz verzichten möchte (z.B. wegen der Rieselhilfen) und deshalb nur unjodiertes Meersalz oder Himalayasalz konsumiert, der muss unbedingt auf anderweitige Jodzufuhr achten, z.B. über viel Fisch (bei nicht Veganern) bzw. Algen bei Veganern.
6) Selen ist ein starkes Antioxidanz und schützt die Schilddrüse. Umsomehr Jod man konsumiert, umso mehr Selen sollte man auch zu sich nehmen. Bei der Hochdosis-Jod-Therapie nimmt man z.B. sehr hohe Mengen zusätzlichen Selens zu sich (neben diversen anderen Co-Faktoren) Ich kann mir daher vorstellen, dass bei Hashimoto Selen unbedingt angeraten ist, das solltest Du besser nicht absetzen!

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Beitrag von human vegetable » 25. Jun 2018 19:49

Das Selen habe ich nicht auf Anraten meiner Ärztin ergänzt, sondern auf eigene Initiative. Einmal habe ich den Wert kontrollieren lassen, und da war er aufgrund der Ergänzung ziemlich hoch. Werde das Selen mal ein, zwei Monate weglassen; denke, dass der Wert nur langsam runtergeht. Mal schauen, ob ich über diese Zeitspanne irgendeine Veränderung bemerke. Wenn nicht, schlucke ich weiter.

Punkt 2 trifft ins Schwarze: Habe mir um Jod nie viel Gedanken gemacht, und mir dann massig Algen reingefahren. Insofern würde ich Jod wenn überhaupt in Zukunft nur als künstliche Nahrungsergänzung (Jodsalz/Kaliumjodittabletten) zuführen, weil die Dosierung da genau berechenbar ist und keinen natürlichen Schwankungen unterliegt wie bei Algen.
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Beitrag von human vegetable » 29. Jun 2018 20:13

Aktueller Greger-clip zu Chiasamen (wurde weiter oben von Mike angesprochen):


Auch hier "wirken" die Chiasamen nur gemahlen. Wird Zeit, dass Sie ähnlich wie Leinsamen schon im Laden direkt geschrotet angeboten werden.

Oxidation ist dabei wohl kein Thema, zumindest geschrotete Leinsamen sind sehr lagerungsstabil und brauchen Jahre, um ranzig zu werden. Anders sieht es erst dann aus, wenn man das Fett aus den Samen presst und in Ölflaschen füllt...
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Beitrag von illith » 29. Jun 2018 20:32

öh, das vorletzte wäre mir jetzt neu...
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Beitrag von human vegetable » 29. Jun 2018 21:55

Meinst du Lagerungsstabilität von geschrotetem Leinsamen? Das habe ich mal ausgiebig recherchiert, leider die links nicht dokumentiert. Auf die Schnelle habe ich das hier gefunden: https://flaxcouncil.ca/abstract/storage ... -flaxseed/
Both Linott and the mixed variety flaxseed were stable over 128 d of storage at 23 � 2�C as measured by peroxide values, free fatty acids, conjugated double bonds, volatile components, and sensory evaluation. These findings suggest the presence of endogenous antioxidants in the milled flaxseed that prevented oxidation of the unsaturated fatty acids and the corresponding development of off-flavors.
130 Tage ist doch schon ganz gut... und da hört die Studie auf, wer weiß wie viel länger sie noch durchgehalten hätten.

Trotzdem mache ich es im Regelfall genauso wie Mike und zerkaue die ganzen Samen - frischer geht's nicht.
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Beitrag von illith » 30. Jun 2018 23:45

abgefahren.
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Beitrag von human vegetable » 1. Jul 2018 06:27

Die Haltbarkeit oder die Essmethode - oder beides?
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Beitrag von illith » 1. Jul 2018 12:06

nein ersteres^^
genau das Gegenteil war nämlich mein Stand - und es erscheint mir auch eigentlich so logisch, weil mehrfach ungesättigte Fettsäuren doch so reaktiv und instabil sind, eigentlich.
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