Verschenktes Gesundheitspotential durch Rohkost-Vermeidung

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 26. Jun 2018 15:12

Taekki hat geschrieben:
Dann hast Du auch noch auf MRSA in Gülle hingewiesen. Gülle wird in der Biolandwirtschaft nicht verwendet. Und ich esse ausschließlich Bio-Gemüse. Deswegen keine Verdrängung.
Demeter wirbt mit dem dynamischen Kreislauf. Da geht sehr wohl Gülle auf die Felder. MRSA gibt es auch im Biobetrieb.
Veganer Biolandbau wäre die einzige Lösung, die aber kaum verfügbar ist.

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Taekki
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Beitrag von Taekki » 26. Jun 2018 17:55

Wenn ich das richtig verstanden habe gelangt MRSA über die Antibiotika in die Gülle und die werden in der biologischen Landwirtschaft anders eingesetzt als in der konventionellen.
Das Glück besteht nicht darin, dass Du tun kannst, was Du willst, sondern darin, dass Du immer willst, was Du tust. (Leo Tolstoi)

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Taekki
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Beitrag von Taekki » 26. Jun 2018 18:02

Aber eigentlich habe ich keine Ahnung davon, zumindest nicht genug um mich mit Dir darüber fachlich auszutauschen. :D
Ich sehe das eher wie Silke: man kann eben auch vom Auto überfahren werden, die Treppe runterfallen und sich das Genick brechen oder beim Bergwandern abstürzen.
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 26. Jun 2018 18:38

Und man darf einem gesunden Körper auch mal was zutrauen.
Das Problem ist oft, daß wir kein richtiges Mittelmaß finden. Die Angst vor Bakterien und Dreck im Kinderzimmer führte zu gewaltigen Desinfektionsorgien. Mit dem Ergebnis, daß wir soviele Allergie-Kinder sehen, wie noch niemals zuvor. Unser Immunsystem braucht Keime, um wachsen zu können.
Ein gesunder Körper wird durch MRSA nicht krank, bzw. es gibt eine Reihe von Menschen, die haben MRSA ganz normal in ihrer Flora.
Jedes Krankenhaus macht heutzutage bei allen Neuaufnahmen einen MRSA-Abstrich. Ist er positiv, wird der Patient isoliert und eine Schleimhautsanierung. Dadurch verschwindet der MRSA. Für ca ein halbes Jahr. Dann wird der Abstrich erneut positiv.
Ich will das Thema nicht herunterspielen, aber diese Panikmache führt zu nichts.

Übrigens: ich esse auch kaum Rohkost. Schmeckt mir nicht lecker und ich bekomme meist Bauchschmerzen.
Sei ganz du selbst!
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Silke81
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Beitrag von Silke81 » 26. Jun 2018 19:30

Sphinkter hat geschrieben:
Silke81 hat geschrieben: Wer weiß was in unserer Luft so alles ungesundes ist, trotzdem höre ich nicht auf zu atmen
Naja, hierzu hat man ja auch kaum Alternativen.
MRSA völlig egal?
Finde es ja bemerkenswert, wenn man das alles so ausblenden kann...
Ganz einfach, ich muss aus dem Haus gehen, obwohl ich die Treppe runter fallen könnte, ich fahre auf der Straße Rad, obwohl ich überfahren werden könnte, ich treibe Sport, obwohl ich mich verletzen könnte...
Das müsste ich nicht (Job mit Homeoffice suchen und zuhause bleiben); aber ich muss essen, genau wie ich atmen muss und ich mag nun mal Gemüse usw. also esse ich das eben, ohne davon auszugehen, dass meine Gurke mich umbringt.
Bis zu diesem Thread habe ich mir da nie drüber Gedanken oder Sorgen gemacht. Selbst als EHEC gerade aktuell in den Medien war und noch nicht bekannt war, wo es her kam, habe ich (wenn ich mich richtig erinnere) alles gegessen wie vorher auch.
Leben am Limit ;) ;) oder: so ist das Leben, da kommt keiner lebend raus
(bestimmt gibts noch mehr blöde Sprüche die ausdrücken wie ich das sehe :) )
don´t worry, eat curry!

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 26. Jun 2018 19:42

Sicher kann man auch von einem verblendeten Terroristen Morgen in der U Bahn in die Luft gesprengt werden...mit solch Argumenten kommt man bei diesem Thema nicht weiter.
Der Punkt ist, ich mag Rohkost ohnehin nicht, stellt sich mir nur die Frage, ob ich "Heilungspotential" für vorhande Zipperlein verschenke.
Gerade neulich habe ich ein Buch einer US Ärztin gelesen, die mit Green Smoothies und Rohkost ihren heftigen Lupus geheilt hat (Titel: Goodby Lupus,)
Schon recht imposant, was sie schreibt.
Ich bin immwüer skeptisch, wenn ich solche Heilsgeschichten lese. Markus Rotkranz wirbt ja auch mit seiner Kost und luest man in Rohkost Foren, muss das die überlege Ernährung sein (wenn man es glauben mag).

Daher....kulinarisch geht mir da nix ab, ganz im Gegenteil. :crown:

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 26. Jun 2018 20:52

Da gibt es eine ganz einfache Lösung: Du vermeidest einfach rohes Gemüse (und falls du dabei ebenfalls Bedenken hast, auch rohes Obst), und verarbeitest es vor dem Verzehr durch Erhitzen weiter. TK-Produkte gehen auch, insbesondere was Grünkohl/Spinat angeht.

Ernährungsphysiologisch sind TK-Produkte oft noch nährstoffreicher als "Frisches", und Salat hat so eine bescheidene Nährstoffdichte, dass die oben genannten Alternativen (zusammen mit anderen Kohlgemüsen) sogar hochwertiger sind. Die angeblichen Vorteile von Rohkost lassen sich, sofern überhaupt vorhanden, durch Verzehr von erhitztem und gefrorenem/aufgetautem Obst und Gemüse ebenso realisieren.

Mag sein, dass du dich damit kulinarisch einschränkst (Salate gehen im Sommer doch immer ganz gut), aber wenn du dich dabei besser fühlst, sei's drum.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 26. Jun 2018 21:47

Das meint die Ärztin Brooke Goldner aus besagtem Buch,

"The key to getting the maximal nourishment from plants is eating them raw. That is the best way to get the vitamins, minerals, phytoenzymes, and phytonutrients (which are good plant chemicals). A significant amount of these vital nutrients are denatured or destroyed when the food is cooked. While eating cooked vegetables and greens is totally harmless, and may provide some benefits, they do not provide the same level of rapid healing that I have witnessed using raw foods."

Glauben kann ich es nicht :kk:

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 27. Jun 2018 00:00

Bestreitest du, dass rohe Vitamine so einen krassen Effekt auf Krankheiten haben, oder dass Vitamine beim kochen kaputt gehen?
Iwie versteh ich nicht ganz, worauf du hinauswillst.
Soweit ich weiß gibt es zig Wechselwirkungen verschiedener Inhaltsstoffe im Essen, wie Fett und Fettlösliche Vitamine, aber auch denaturierung von Substanzen oder Verbesserung der Aufnahme nach dem Kochen, manches wird erst nach dem Kochen genießbar, etc. Halte das mit dem Vitamine kaputtkochen aber auch teilweise für plausibel...
Ich persönlich glaube nicht an einen soooo krassen Effekt einer Rohkosternährung, einfach weil jeder Organismus unterschiedlich ist. Manche werden 100 und fressen lauter Scheiß in sich rein, sich gesund ernährende Nichtraucher sterben mit 16 an Lungenkrebs.
Außerdem müsste da eh jeder selber rausfinden was ihm/ihr gut tut, gibt auch medizinisch nachweisbare Unterschiede (Intolleranzen, keine orale Vitaminaufnahme oder so)

Die Frage also: Was hat diese Ärztin mit der Frage zu tun, ob Gülle auf dem Acker gefährlich ist, oder ob Keime in den Sprossen sind? Allein wenn man sich mal Produktrückrufe anschaut, was da für Zeug teilweise im Essen ist, auch in gekochtem. Wenn der Mensch sich gegen alle fälle wapnen müsste, die eintreffen könnten, sähe das leben ganz schön öde aus. Selbst 24/7 im Bett liegen schadet meinem rücken. Was ich damit sagen will: tu doch einfach was DICH erfüllt, ich würde das Gefahrenpotential von Rohkost nicht signifikant höher enschätzen als das anderer, im leben quasi selbstverständlicher Dinge einschätzen und mich erfüllt Rohkost essen. Ich scheiße drauf, was irgendwele Diäten oder Ernährungsexperten sagen, mir taugt Gemüse mit Biss mehr, als totgekochtes. Aber das ist Geschmacksache.

Bei der Gülle-Sache sehe ich tatsächlich ein Problem, da würde ich dann aber eher mehr Bioveganes als Ziel setzen, nicht nur im persönlichen Konsum sondern auch strukturell.
Das wäre bei mir dann aber auch eher die selbe Frage, ob Kalifornische Mandeln vegan sind, weil dafür Bienen elendig in Pestizidwolchen verrecken, und ich eben keine Gülle auf meinem Salat will, weil man eben den ganzen Mist aus der Viehwirtschaft erbt, und dazu noch iwo ein Teil wird.

hansel
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Beitrag von hansel » 27. Jun 2018 01:04

Bitte nicht EHEC mit MRSA gleichsetzen oder verwechseln.
EHEC hat wohl nichts mit Antiobiotika-Einsatz zu tun, MRSA schon eher.
EHEC als spezieller E.coli-Stamm ist halt für Menschen pathogen, für die meisten Tiere nicht.
MRSA als antibiotikaresistente Variante des Staphylococcus aureus ist in der Regel nur bei geschwächten Individuen oder am falschen Ort (Operationen, Wunden) pathogen.
Menschen können MRSA mit sich herumtragen, ohne zu erkranken.
Bei EHEC (im Darmtrakt) eher nicht.

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