Vegane Bedarfsdeckung - Überhaupt nicht easy

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 12. Jul 2018 08:46

Zum dritten mal, und was ist mit einem Multivitamin dass eine 100% Abdeckung bringt? Dazu ein Proteinshake und die Basis ist gelegt.

Mike13
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Beitrag von Mike13 » 12. Jul 2018 11:23

Sphinkter hat geschrieben:Zum dritten mal, und was ist mit einem Multivitamin dass eine 100% Abdeckung bringt? Dazu ein Proteinshake und die Basis ist gelegt.
Ich hatte das nicht so als direkte Frage verstanden, sondern eher so als Anregung. Ich bin kein Fan von Multivitamin-Präperaten. Wenn ich sie nehmen muss, dann nehme ich sie, anderenfalls möchte ich aber den Glauben daran nicht aufgeben, mit auf natürlichem Wege einigermaßen komplett ernähren zu können. Das gelingt mir ja auch einigermaßen, wenn ich mich eben optimal ernähre. Für diejenigen, die darauf keinen Bock haben, ist ein hochwertiges Vitamin-Präperat bestimmt nicht schlecht.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 13. Jul 2018 08:45

Nachdem ich jetzt zwei Tage runterkommen konnte entschuldige ich mich erstmal bei dir, Mike, für meine Patzigkeit. Das Thema Selbstoptimierung ist für mich ein ganz heißes Eisen, für das ich noch zu keinem überzeugenden "inneren Konsens" gekommen bin, und dieser innere Widerstreit macht mir die sachliche Auseinandersetzung damit schwer. Aber zu meinen eigenen diesbezüglichen Befindlichkeiten kann ich ja auch einen eigenen Thread starten...

Back OT: Meine persönliche Methode geht so - ich setze auf eine Handvoll "superfoods", die ich meistens täglich in großen Mengen verzehre. Mit "superfoods" meine ich dabei Lebensmittel, die ein sehr umfangreiches Nährstoffprofil haben, und fast in Eigenregie alles abdecken. Das wären: Vollkorn(pseudo)getreide (v. a. Buchweizen), getrocknete Hülsenfrüchte (v. a. braune Linsen, Kidneybohnen), grünes Blattgemüse (Grünkohl, Spinat), Champignons.

Die spezifischen verbleibenden Mängel stopfe ich durch gezielte Supplementation (D, K2, langkettige o3) oder ignoriere sie bewusst, weil ich sie für irrelevant halte (o6, Selen).

Zwar ist meine Kost dadurch recht eintönig und zubereitungsintensiv (Dosenbohnen und Knäckebrot sind nicht so toll, und Grünkohl on the road geht eben nur in der vorher zubereiteten Tupperdose), aber sehr leicht zu handeln. Wenn ich nach diesem Schema esse, muss ich mir über Bedarfsdeckung keine Gedanken machen.
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Mike13
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Beitrag von Mike13 » 13. Jul 2018 12:04

human vegetable hat geschrieben:Das Thema Selbstoptimierung ist für mich ein ganz heißes Eisen, für das ich noch zu keinem überzeugenden "inneren Konsens" gekommen bin, und dieser innere Widerstreit macht mir die sachliche Auseinandersetzung damit schwer.
Kein Problem, Entschuldigung akzeptiert :-)
human vegetable hat geschrieben:Meine persönliche Methode geht so - ich setze auf eine Handvoll "superfoods", die ich meistens täglich in großen Mengen verzehre. Mit "superfoods" meine ich dabei Lebensmittel, die ein sehr umfangreiches Nährstoffprofil haben, und fast in Eigenregie alles abdecken. Das wären: Vollkorn(pseudo)getreide (v. a. Buchweizen), getrocknete Hülsenfrüchte (v. a. braune Linsen, Kidneybohnen), grünes Blattgemüse (Grünkohl, Spinat), Champignons.
Schön, dass Du für Dich eine "einfache" Methode gefunden hast. Ich habe gerade mal die Nährstoffe von den folgenden 4 Foods berechnet:

Buchweizen, trocken, 200gr
Mungbohnen, gekocht, 500gr
Spinat, TK, gekocht, 400gr
Champignons, frisch, gekocht, 200gr

Die Nährstoff-Abdeckung sieht damit wirklich erstaunlich gut aus. Fasst alle Kategorien abgedeckt oder sogar übererfüllt. (Wobei ich ja nicht die Gewichtsanteile kenne, die Du zu Dir nimmst, ich bin oben schon von relativ großen Portionen ausgegangen). Fehlen tut nur Schwefel und Jod und die bekannten anderen Kandidaten.

Jetzt sollte man aber der Vollständigkeit halber noch dazusagen, dass es natürlich einfach ist, ein paar Lebensmittel-Kombinationen zu finden, mit denen man optimal versorgt ist. Aber die wenigsten Menschen möchten natürlich ständig das gleiche essen. Darüber hinaus besteht natürlich bei sehr einseitiger Kost auch die Gefahr anderer Probleme. Was zum Beispiel, wenn irgendwann festgestellt wird, dass man durch die Oxalsäure im Spinat doch viel weniger Nährstoffe aufnimmt, als bisher angenommen? Dann bist Du mit einer stark spinatlastigen Ernährung ggf. jahrelang unterversorgt gewesen. Aber das Fass möchte ich gar nicht aufmachen und damit eine neue Diskussion starten. Der Thread geht ja sowieso schon seit längerem in eine total andere Richtung als von mir beabsichtigt.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 14. Jul 2018 06:49

Die unsexy Art, seine Mikros abzudecken. Zugegeben, die Illusion, durch Bedarfsdeckung zum Übermenschen zu werden, mag auf diese Weise etwas schwerer aufrechtzuerhalten sein. ;)
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 14. Jul 2018 09:27

Mike13 hat geschrieben: Der Thread geht ja sowieso schon seit längerem in eine total andere Richtung als von mir beabsichtigt.
Welche Richtung war denn von dir beabsichtigt? Es hat den Eindruck, daß du hier schildern wolltest, was bei dir schiefgegangen ist, daß du die Bedarfsdeckung nicht easy findest. Nun haben dir einige User dargelegt, daß es aber doch easy ist (vermutlich versteht da sowieso jeder was anderes drunter). So ist das aber nun mal in einem Diskussionsforum. Sonst wäre es ein blog.
Ausserdem möchte ich erwähnen, daß ich niemals geschrieben habe, man brauche sich nicht zu informieren und ich habe mich auch über nichts lustig gemacht. Aber ich sehe es auch nicht so eindimensional wie einige hier. Wenn es auf was für einer Ebene nicht rundläuft, dann spricht natürlich nichts dagegen, genau zu gucken, ob man dem Körper alles gibt, was er braucht um zu funktionieren. Aber der Umkehrschluß stimmt nicht: Ich kann mich überschütten mit allen Makros und Mikros die es auf der Welt gibt - wenn das Leben, das ich lebe nicht wirklich mein Leben ist, wenn ich seelisch oder geistig immer im Mangel bin, dann werde ich auch mit prall gefüllten Speichern nicht in meiner Kraft sein.
Und darauf wollte ich eigentlich hinaus. Wir leben im völligen körperlichen Überfluß und für mich(!) ist vegane Bedarfsdeckung sehr leicht. Leider haben wir noch nicht verstanden, daß unsere Seele genauso ernährt werden muß. Genauso gesund gehalten werden muß. Und deshalb halte ich diese eindimensionale, rein auf Rechnerei getrimmte Sichtweise für falsch. Unser Körper mag ein Chemielabor sein. Aber wir sind nicht nur unser Körper.

(Dieser Tage habe ich es eher schwer. Es fällt mir schwer, für mich zu sorgen, für gutes Essen zu sorgen. Dann schlucke ich ein Multivitaminzeug, ein Mineralzeug und kristallingebundene, essentielle Aminosäuren. Das nimmt mir den Druck, auch noch für meinen Körper sorgen zu müssen. Gesund macht mich das nicht)
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Mike13
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Beitrag von Mike13 » 14. Jul 2018 18:52

mashisouk hat geschrieben:
Mike13 hat geschrieben: Der Thread geht ja sowieso schon seit längerem in eine total andere Richtung als von mir beabsichtigt.
Welche Richtung war denn von dir beabsichtigt?
Ich wollte Anfänger davor warnen, das Thema zu sehr auf die leichte Schulter zu nehmen, weil sie hin und wieder hören "Bedarfsdeckung ist total easy" und dann denken, sie müssen sich daher vielleicht nicht mehr großartig informieren. Ich wollte außerdem die erfahrenen Veganer ein wenig dafür sensibilisieren, dass das, was für uns nach 2, 3, oder vielleicht sogar schon 10 Jahren total selbstverständlich und daher einfach ist, für einen Anfänger absolut nicht einfach ist:
Mike13 hat geschrieben:(...)diese Aussage ist auch sehr gefährlich, denn sie führt dazu, das Vegan-Anfänger das Thema zu sehr auf die leichte Schulter nehmen, sich nicht genügend informieren und dann ggf. mit bestimmten Nährstoffen unterversorgt sind. Besonders junge Menschen, die vielleicht aus einem Schock heraus von heute auf morgen auf vegan umstellen, wiegen sich so in einer falschen Sicherheit (...)
Mike13 hat geschrieben:Alles was ich wollte war, anhand eines sehr konkreten Beispiels (siehe den allerersten Post) zu zeigen, dass eine Ernährung, die von vielen Anfängern wahrscheinlich als gesund und abwechslungsreich angesehen würde, sehr große Defizite hervorrufen kann.

Ich wollte also nicht darüber diskutieren, ob man nun 100% jeden Tag voll bekommen muss oder ob es auch mal 91% sein dürfen.
mashisouk hat geschrieben:Leider haben wir noch nicht verstanden, daß unsere Seele genauso ernährt werden muß.
100% Zustimmung. Aber damit hatte sich mein Thema ja nicht beschäftigt. Nur weil eine zweite Sache existiert, der man ebenso Aufmerksamkeit schenken sollte, heißt das ja nicht, dass man nicht über beide Sachen getrennt von einander sprechen kann. Mit dem Thema Seele kenne ich mich leider nicht so gut aus und kann problemlos Nachhilfe gebrauchen. Wenn Du mir also ein paar gute Threads verlinken möchtest, oder selbst einen eröffnen, dann immer gern :-)

Kuka

Beitrag von Kuka » 17. Jul 2018 15:17

Da kann ich dir nur zustimmen.
Man muss auf so vieles aufpassen, so viele Alternativen suchen, dass es echt alles andere als einfach ist.

Ich schaue ja immer, dass ich Spam, Spam, Spam... finde die mir dann etwas helfen.
Zum Beispiel habe ich auf einer Website das Spam, Spam, Spam... gefunden, es soll sehr gut wirken in Sachen der Gesundheit und es zählt ja auch zu den natürlichen Mitteln die man also ohne große Probleme einnehmen kann.

Sonst muss man sich einfach mal ein Kochbuch suchen oder sich in eine Ernährungsberatung begeben.
Aber es gibt auf jeden Fall auch hier Alternativen.



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Silvia75
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Beitrag von Silvia75 » 17. Aug 2018 19:34

Sphinkter hat geschrieben:Zum dritten mal, und was ist mit einem Multivitamin dass eine 100% Abdeckung bringt? Dazu ein Proteinshake und die Basis ist gelegt.
Seit ich öfter mal im Ausland gewesen bin und gesehen habe das selbst Multivitamin Präparate höhere Dosen haben wurde ich stutzig.
Das Gereise hat bei mir voll abgehoben bei https://www.testly.de/pauschalreisen-vergleich da bekommt man mehr für sein Geld.
Reisen machen ja viele aber seht ihr euch die Mengen der Multivitaminpräparate an? Oder eben andere Vitamin Vorbereitungen? Reisen bildet ja aber nur
wenn man auch die Augen aufmacht.

Die Dosen der Multivitaminpräüerate sind oft nicht ausreichend. Die Mengen der % der täglichen Bedarfsmengen sind von der DGE abgeleitet und das die sehr weit darunterliegen ist allgemein bekannt. Ich finde es besser jedes Vitamin Präparat gesondert einzunehmen. Auch sollte man bestimmte Sachen nicht zur gleich zeit einnehmen da sie sich die Wirkung aufhebt.
Zuletzt geändert von Silvia75 am 18. Aug 2018 20:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von illith » 17. Aug 2018 19:38

Silvia75 hat geschrieben:
Sphinkter hat geschrieben:Die Mengen der % der täglichen Bedarfsmengen sind von der DGE abgeleitet und das die sehr weit darunterliegen ist allgemein bekannt.
:kk:

ansonsten stimm ich dir tendenziell zu.
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