Vampy hat geschrieben:auf chiasamen steht auch, man soll nur 10g pro tag essen - das ist gerade mal ein esslöffel.
Chiasamen haben meines Wissens jetzt nichts, was gegen eine deutlich größere Menge sprechen würde (berichtigt mich gern, wenn nötig). Soweit ich mich erinnere ist die Empfehlung nur deshalb so gering (es sind übrigens 15 Gramm), weil es sich um ein sehr "neues" Nahrungsmittel in Europa handelt und die Behörden in solchen Fällen auch ohne konkreten Anhaltspunkt eher auf Nummer sicher gehen wollen. So wenig ist 15 Gramm von dem Zeug übrigens gar nicht. Wenn man die gemahlen hat, dann ist das ein ganz schöner Haufen Mehl und wenn man den dann in Wasser einweicht, ergibt das eine beachtliche Menge Schleimpampe.
Vampy hat geschrieben:bei den algen die ich mal gekauft hatte, stand glaub ich kein hinweis drauf.
Es gibt ja die unterschiedlichsten Algenarten. Es gibt welche, die sehr wenig Jod anreichern und welche, bei denen krass hohe Mengen erreicht werden. Es mag gut sein, dass bei Produkten mit geringem Jod-Gehalt kein Warnhinweis drauf muss. Bei allen Produkten, die ich in den letzten Jahren gekauft habe, war jedenfalls ein extra Aufkleber angebracht, der die korrekte Verzehrmenge angezeigt hat.
Vampy hat geschrieben:(...) dann hat man ja schon das 5facher der erlaubten dosis.
Genau das ist ja quasi einer der Haupt-Diskussionspunkte weiter oben. Ich will die Diskussion jetzt auch nicht wieder aufleben lassen, aber ich kann die fälschlicherweise verbreiteten Informationen, dass die DGE-Empfehlung "die erlaubte Dosis" darstellt einfach nicht unkommentiert stehen lassen. Ich verdeutliche es nochmal am Beispiel Jod: Die DGE empfiehlt 200mg/Tag. Das sind also 100%. Zu Dir nehmen könntest du aber deutlich mehr, nämlich die 5fache Menge wird noch als sicher eingestuft. Da Behörden immer auf Nummer sicher gehen, ist somit wahrscheinlich auch noch viel mehr möglich:
utopia.de hat geschrieben:https://utopia.de/ratgeber/jod-jodmangel-jodsalz/
Nebenwirkungen bei Überdosierung von Jod
Die maximale tägliche Zufuhr sollte 1000 µg nicht überschreiten, einzig ältere Menschen, die durch jahrzehntelangen Jodmangel empfindlicher auf höhere Dosen mit einer Überfunktion der Schilddrüse reagieren können, sollten nicht mehr als 500 µg pro Tag aufnehmen.
Sorry, aber auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Es ist doch ganz logisch, dass es für Nährstoffe zwei Grenzen geben muss, eine Minimum-Grenze, die angibt wieviel von einem Nährstoff man mindestens aufnehmen muss, um langfristig guter Gesundheit zu bleiben und eine Maximum-Grenze, die angibt, dass man mehr als das nicht aufnehmen darf. Wie soll das denn gehen, wenn es nur einen Grenzwert geben würde? Das hieße ja, dass man bei einem Milligramm drunter unterversorgt wäre und bei einem Milligramm drüber überversorgt. Wenn unsere Körper so sensibel wären, hätte die Menschheit sicher nicht Millionen von Jahren überlebt. Denn früher mussten wir essen, was die Natur uns gegeben hat. Da haben wir dann im Herbst bei der Ernte unseres Karottenfeldes ein paar Monate lange jeden Tag Karotten gegessen und in dem darauffolgenden harten Winter ggf. monatelang nur Nüsse. Bei so einer Kost waren wir also mit bestimmten Nährstoffen monatelang krass überversorgt und mit anderen unterversorgt. Wenn der Körper da so sensibel wäre, könnten wir - die Nachkommen der Menschen, die das alles mitgemacht haben - heute nicht miteinander sprechen.