Haarausfall....

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Mike13
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Beitrag von Mike13 » 13. Aug 2018 16:58

human vegetable hat geschrieben:Mike13, in meiner zehnjährigen Veganerkarriere (wobei ich nach Illiths Erläuterungen zweifle, ob ich es nicht eher Vegetabil- oder Veganköstlerkarriere nennen sollte, (...)
Diese ganzen Unterscheidungen, wann man Veganer oder doch vielleicht nur vegetabil lebender Mensch ist, finde ich unnötig. Wofür sollen die gut sein? Ist Veganer das höchste Siegel was man erreichen kann und wenn man das hat, kann mal stolz durch die Welt maschieren? Wenn ich jemanden treffe und der mir sagt, dass er Veganer ist, dann kann ich ja mit ihm sprechen, wenn es mich genauer interessiert. Da brauche ich ja keinen einzelnen Begriff, der mir sofort ein 100%iges Charakterprofil der Person mitliefert.

Gibts ja schließlich bei anderen Dingen auch nicht. Wenn mir jemand errzählt, dass er gläubig ist, weiß ich auch noch nicht, ob das heißt, dass er nur an Ostern und Weihnachten in die Kirche geht oder da jeden Sonntag hinrennt. Ob er nur das Vater-Unser kennt, oder jeden Abend vor dem Einschlafen 2 Stunden die Bibel liest. Und wenn mir jemand erzählt, dass er Umweltschützer ist, dann weiß ich deshalb auch noch nicht, ob er nur Glas und Papier trennt oder ob er jeden Tag 20km mit dem Fahrrad zu Arbeit fährt und auf Flüge in den Urlaub komplett verzichtet. Das muss ich aber auch nicht wissen, weil ich kann ja nachfragen, wenn es mich ganz genau interessiert.

Im Übrigen behaupte ich mal, dass die wenigsten Menschen nur aus einem Grund Veganer sind. Bei den meisten wird es eine Misch-Begründung sein. Bei mir z.B. (grob geschätzt) 50% Tierschutz, 30% Gesundheit, 10% Ressourcenschonung, 10% das gute Gefühl, moralisch sauber zu leben. Und was nun? Nur 50% Tierschutz??? Reicht das jetzt aus, damit ich mich Veganer nennen darf? Nicht, dass mich das auch nur ein bisschen interessieren würde, aber ich denke das Problem wird klar.

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somebody
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Beitrag von somebody » 13. Aug 2018 17:02

Problem bei AllgemeinmedizinerInnen ist leider oft mangelnde Weiterbildung nach Einstieg ins Berufsleben. Ich muss das leider auch bei meinem langjährigen Hausarzt feststellen, der ca im 60sten Lebensjahr ist. Glücklicherweise ist in der Gemeinschaftspraxis meines jüngeren Sportarztes auch eine jüngere, fachlich sehr fitte junge Allgemeinmedizinerin tätig, so dass ich bei Problemen immer auf mehre fachliche Meinungen zurückgreifen kann.


@Mike

Mike, Haarausfall kann, falls Nährstoffmangel relativ sicher ausgeschlossen werden kann, sehr viele Ursachen haben. Wenn die hausärztliche Praxis nicht helfen kann oder dort dumme negative Vorurteile gegen Veganismus bestehen, würde ich als mächstes eine hautärztliche Praxis oder eine seriöse auf Haarerkrankungen spezialisierte Praxis konsultieren.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 13. Aug 2018 17:18

Das Problem mit Ärzten und dem Erkennen von Nährstoffdefiziten ist oftmals, dass Blutuntersuchungen keine Aussagekraft haben. Bei Magnesium hatte ich mich intensiv mit beschafft. So sind die Vorgaben der DGE für einige Menschen, vor allem mit viel Stress, viel zu niedrig. Hinzu kommt, dass der Körper das Magnesium im Blut konstant hält. Das bedeutet die Blutuntersuchung ist okay, in den Zellen ist aber bereits ein gravierender Mangel. Es gibt aber keine Tests, die dies feststellen könnten. Ob dein Körper dann die Versorgung deiner Haare weniger wichtig ansieht und anders haushaltet ist die Frage.

Ixodes ricinus
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Beitrag von Ixodes ricinus » 13. Aug 2018 19:00

Mike13 hat geschrieben:Ich möchte Euch beiden jetzt nicht zu nahe treten, deshalb nehmt mir bitte meine folgende Frage nicht so übel: Aber lebt ihr hinter dem Mond? Was glaubt ihr denn, was passiert, wenn ich zu einem Arzt gehe und dem erzähle, dass ich Haarausfall habe und Veganer bin? ...
Dafür gibt es Spezialisten, bei denen dann die Chance dass sie etwas von dem Problem verstehen größer ist, als beim Hausarzt.

fucktheflipflop
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Beitrag von fucktheflipflop » 13. Aug 2018 20:17

Mir haben Ärzte schon bei diversen Problemen geholfen. Und wenn du meinst, dass es nichts mit veganer Ernährung zu tun hat, dann erwähne es erstmal nicht. Der Arzt wird dir bestimmt eine Reihe möglicher Ursachen nennen und Untersuchungen vorschlagen bzw. einige Fragen stellen, u.a. Ernährung. Zinkmangel ist eine häufige Ernährungsursache. Ich würde mir zumindest mal anhören, was der Arzt zu sagen hat. Was du dann damit machst, kannst du immer noch entscheiden.

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 14. Aug 2018 10:35

Ich stimme mit Greger überein, dass die evidenzbasierte Medizin in der Notfallmedizin eine hervorragende Arbeit leistet, aber bei chronischen Krankheiten weitestgehend versagt hat.
Das ist aber nur mein subjektives Empfinden. Alle Ärzte ich ich bislang getroffen habe, hatten nur Leitlinien (sprich die Verschreibung von Pharmazeutika) und Budgets im Auge. Von Heilkunst kann da nicht gesprochen werden.

Mike13
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Beitrag von Mike13 » 14. Aug 2018 17:05

fucktheflipflop hat geschrieben:Mir haben Ärzte schon bei diversen Problemen geholfen.
Echt? (kein Sarkasmus!) Dir haben Ärzte tatsächlich schon Krankheiten geheilt? Ich meine damit nicht, Medikamente verschrieben, die Symptome überdeckt haben. Ich meine damit auch nicht, irgendetwas wegzuschneiden, was da nicht hingehört. Sondern ich meine wirklich die Ursache einer Erkrankung gefunden? Das würde mich sehr interessieren - Falls Du ein paar Beispiele geben möchtest, gerne.
fucktheflipflop hat geschrieben:Zinkmangel ist eine häufige Ernährungsursache.
Wie gesagt, nährstofftechnisch bin ich komplett versorgt, mit allem was die heutige Forschung so kennt. Habe gerade aber trotzdem noch mal in meinen Nahrungstracking-Daten nachgeschaut und da ist Zink jeden Tag zwischen 120% - 200% abgedeckt. Ob ich es aber auch richtig aufnehmen kann, das weiß ich natürlich nicht.

Wenn mir die Ideen zum Rumprobieren ausgehen, werde ich mal einen Arzt befragen. Aber eigene Recherche und Selbstversuch halte ich aufgrund meiner (oben beschriebenen) Erfahrungen für deutlich erfogsversprechender.

Ixodes ricinus
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Beitrag von Ixodes ricinus » 14. Aug 2018 17:30

Mike13 hat geschrieben:
fucktheflipflop hat geschrieben:Mir haben Ärzte schon bei diversen Problemen geholfen.
Echt? (kein Sarkasmus!) Dir haben Ärzte tatsächlich schon Krankheiten geheilt? Ich meine damit nicht, Medikamente verschrieben, die Symptome überdeckt haben. Ich meine damit auch nicht, irgendetwas wegzuschneiden, was da nicht hingehört. Sondern ich meine wirklich die Ursache einer Erkrankung gefunden? ...
Echt? Das ist dir noch nicht passiert? Von welchem Planeten kommen deine Ärzte?
Mir geht es da wie FlipFlop, entweder meine Ärzte haben mir (zufällig?) die richtigen Medis gegeben oder sie haben mir so lange Sachen verschrieben, die die Symptome überdeckten, bis ich diese vergessen hatte - oder bis diese verschwunden waren und ich mich deshalb irrtümlicherweise für Gesund halte?

Mike13 hat geschrieben:Wie gesagt, nährstofftechnisch bin ich komplett versorgt, mit allem was die heutige Forschung so kennt. Habe gerade aber trotzdem noch mal in meinen Nahrungstracking-Daten nachgeschaut und da ist Zink jeden Tag zwischen 120% - 200% abgedeckt. Ob ich es aber auch richtig aufnehmen kann, das weiß ich natürlich nicht.

Wenn mir die Ideen zum Rumprobieren ausgehen, werde ich mal einen Arzt befragen. Aber eigene Recherche und Selbstversuch halte ich aufgrund meiner (oben beschriebenen) Erfahrungen für deutlich erfogsversprechender.
Nun, ob deiner gewaltigen Kenntnisse kann es natürlich nicht sein, dass du zu viel von etwas zu dir nimmst - oder gar in Kombination zu viel von zu viel und nochmal zu viel?
Aber, was so ein großer Rumprobierer wie du ist, hat wahrscheinlich darin den Sinn seines Lebens gefunden.

Ich allerdings kann nur sagen, dass ich bisher nicht rumprobieren mußte, da die Ärzte (oder die Zeit?) alle Probleme bisher für mich beseitigten.


:engel:

fucktheflipflop
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Beitrag von fucktheflipflop » 14. Aug 2018 19:42

Ja, echt. "Helfen" bedeutet auch manchmal, etwas wegzuschneiden und es gibt auch Beschwerden, an deren Ursache man nichts ändern kann. Da ist die ärztliche Aufgabe, die richtige Diagnose zu stellen, Verhaltensempfehlungen auszusprechen und ggf. tatsächlich Medikamente verschreiben, die die Symptome lindern.

Was soll man denn machen, wenn die Weisheitszähne so schief wachsen, dass Eitertaschen entstehen? Da ist die Ursache der Beschwerden klar, aber das Wachstum kann man nicht verhindern, also ist die sinnvolle Maßnahme, die Zähne zu ziehen.
Dann wären da noch diverse orthopädische Beschwerden, bei denen Physiotherapie verschrieben wurde, Knochenbrüche, bei denen operiert und geschient wurde, Blinddarmentzündung bei der auch nur noch die OP half, Antibiotikum bei Blasenentzündung.

Warst du noch nie krank oder sitzt du alles zu hause aus, ohne zum Arzt zu gehen?

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 14. Aug 2018 21:23

somebody hat geschrieben:Selenmangel

:*:
Die häufigsten Anzeichen, dass Ihr Körper mit Selen unterversorgt sein könnte:

Infektanfälligkeit
Nagelveränderungen wie weiße Flecken
Haarausfall und trockene Haut
Muskelschwäche
Unfruchtbarkeit beim Mann
https://www.focus.de/gesundheit/ernaehr ... 43649.html

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