Appetit

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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ClaireFontaine
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Appetit

Beitrag von ClaireFontaine » 20. Jan 2019 19:56

Mich würd mal eure Meinung interessieren...

Seit August 2018 etwa esse ich größtenteils medium carb (low kann man es nicht nennen) und gehe wandern. Seit Dezember zusätzlich ins Fitnessstudio. Über die Jahre habe ich für mich herausgefunden, dass ich mich satter fühle, wenn ich wirklich gut Eiweiß esse und eher fettiger als kohlenhydratreich. Bei Nudeln und einigen anderen Lebensmitteln krieg ich krass schnell wieder Hunger.
Seit dem Sommer also medium carbig, mit ab und an Schoko und Obst und manchmal eben dann doch mal Reis beim Asia. Ich achte stark drauf, was bei mir appetitanregend wirkt und weiß daher, dass auch Cola/Pepsi light/zero/max so eine Wirkung haben, meist noch am nächsten Tag. Asiaessen auch.
Jetzt hab ich mir früher immer gedacht, in krassen Stressphasen mach ich keine Diät und ich reglementiere auch nicht alles, das macht nur unglücklich, unzufrieden, gefährdet einen Diäterfolg und ich will ja auch nicht in eine Essstörung steuern.
Aber mittlerweile sind meine Lebensumstände wieder stabiler, regelmäßiger Alltag und ich merke einfach, ich will das überflüssige Gewicht endlich loswerden und das meinem Körper nicht länger antun. Man wird ja nicht jünger...
Nun, im Sommer war's relativ streng, aber einfach, mit Urlaub und Wandern war Diät kein Prob. Hab etwa 1500 kcal am Tag gegessen und war zufrieden. Im Oktober hatte ich ne kleine medizinische Sache und konnte einige Wochen nicht wandern, da bin ich dann rausgekommen, hab rund 2000 kcal am Tag gegessen und auch wieder hier und da Süßes.
Seit Silvester bin ich wieder dran und mache zusätzlich Intervallfasten von 20.00h bis 13.00h. Das sit das erste Mal, dass ich ohne Frühstück auskomme und es fühlt sich super an und mir geht es gut damit. Manchmal muss ich aufpassen, dass ich das Mittagessen nicht zu krass mache.
Jetzt zum eigentlichen Punkt: Ich hatte jetzt wieder 4 Tage mit 2000-2200 kcal pro Tag. Und das nervt mich gerade. Es gibt so mehrere Dinge, die es schwierig machen, zb ess ich mehr, wenn ich zu wenig schlafe.
Aber das blödeste ist eben der Appetit. Gestern lagen dann Kekse in meiner Reichweite (ich war mit anderen zusammen) und ich denk dann fast nur an die scheiß Kekse und bin die ganze Zeit über in Versuchung, die zu essen und am Ende hab ich Kekse für über 600 Kalorien gegessen.
Ich weiß, dass so Faktoren wie high carb essen (->Blutzucker), Cola light, Hormone während der Tage, Schlafmangel, auch mal ein schlechter Tag Dinge sind, die meinen Appetit ankurbeln. Und vieles kann ich ausklammern und umgehen, aber eben nicht alles und jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich nicht doch irgendwie härter durchgreifen muss. Derzeit ess ich Proteinkekse von Weider, diese Protein Choc Bars von Veganz und mal dunkle Schokolade und denk mir, das ist ok. Aber wäre es nicht das klügste, komplett auf Süßes zu verzichten? Ist das der einzige Weg, den Appetit in den Griff zu bekommen?
Sollte ich dann auch auf süßes Obst wie Orangen verzichten?
Und rein theoretisch wäre es ja für immer, denn in meiner Vergangenheit war es ja immer so, dass ein Nachlassen zu Gewichtszunahme geführt hat. Ich komm mir vor wie ein Suchti und frage mich, ob nicht komplette Abstinenz die einzige dauerhafte Lösung ist.

Meinungen?

Ich hab übrigens seit dem Sommer 18 Kilo abgenommen und bin jetzt bei 76 Kilo und will zu mindestens 70. Einem Gewicht, dass mein Körper halt auch bis ins Alter tragen kann ohne (weitere?) Gelenkschäden und einfach mit gewisser Fitness und Beweglichkeit.

katjes
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Beitrag von katjes » 20. Jan 2019 20:32

Hallo Claire,
ich habe letztes Jahr 24kg in etwas über 5 Monaten abgenommen.
Ich kann besser gar kein Süßes als ein wenig, Obst hab ich immer als Süßersatz genommen.
Ich mag aber nicht auf Süßes verzichten und so hab ich nun immer mal wieder Tage, an denen ich viel esse, dafür andere dann nicht.

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somebody
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Beitrag von somebody » 20. Jan 2019 21:23

Hallo Claire,

würde an Deiner Stelle das Projekt Gewichtsabnahme relativ entspannt angehen.

Möglichst unter tgl 2.000 kcal bleiben.

Zucker in der Speisezubereitung ersetzen. Obst essen. Suchtmittel wie Schokolade, Kekse, Chips etc nur in kleinen Mengen.

Möglichst viel draussen bewegen.

Dann solltest Du Dein Gewichtsziel in einigen Monaten erreichen können.
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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 20. Jan 2019 21:25

Sorry somebody, aber hast du meinen Post mal gelesen?
Da steht doch, wie ich damit umgehe, was ich alles bereits mache, was ich in 35 Jahren gelernt habe. Das ist sicher lieb gemeint, aber das weiss ich alles und geht nicht auf meine Frage zum Thema Appetit ein...

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somebody
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Beitrag von somebody » 20. Jan 2019 21:52

Claire, las Dein Posting, meine Wortwahl war leider nicht günstig, um das zu vermitteln, was ich ausdrücken wollte. Im Umgang mit dem Werkzeug Sprache habe ich Schwierigkeiten.

Was ich ausdrücken möchte:

Nach einer großen Gewichtsabnahme sollte IMO weiterer Gewichtsabbau entspannt & ohne selbst auferlegte Zwänge angegangen werden. Was prinzipiell sinnvoll ist, das machst Du.

Schlafmangel führt lt Studienergebnissen tendenziell zu höherer Nahrungsaufnahme.

Was zB mir hilft, den Schokoladen etc Verzehr im Rahmen zu halten, das ist, größere Menge Schokolade etc nicht griffbereit zu haben.
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illith
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Beitrag von illith » 20. Jan 2019 21:58

Claire, ich hab schon einige Berichte bzgl. Zuckerfasten gehört - allerdings weiß ich grade nicht, ob sich das nur auf 'freien Zucker' bezog, jeweils...
die ersten Wochen sollen heavy sein, danach gings bei den meisten wohl und das Geschmacksempfinden ändert sich auch ziemlich.
ich lausche solchen Erzählungen immer mit Interesse und Horror.^^ wenn ich mir das für mich vorstelle.... D:
ich glaube VoE war, wo dieses Buch empfohlen wurde (habs noch nicht gelesen): https://amzn.to/2RBV48e

wenn du allerdings auch 'unfreien Zucker' strichest, stell ich mir das schon etwas problematisch vor, weil du dann ja neben den tierprodukt-related Lebensmittelgruppen auch noch Obst ziemlich komplett aus deiner Ernährung ausschlössest.

könntest du nicht evtl. durch bessere Organisation solche Fallstricke verhindern (oder zumindest minimieren)? indem du zB deine genannten 'Alternativ-Süßigkeiten' für solche Situationen parat hast? oder würde das eher das Risiko erhöhen, dass du die dann einfach so vermehrt isst?^^
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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 20. Jan 2019 22:38

Achso..

Also ich hab daheim nur noch diese Protein-Sachen und manchnal Zartbitte bzw lovechock, aber die sind ja auch kalorienreich.
Insgesamt bin ich schon erfolgreich und ich merk auch, dass sich mein Süssempfinden wieder sensibilisiert hat. Also klappt das schon.
Aber dann gibt es eben solche Rückfälle, wo ich dann einzelne Tage so hoch komme. Einzelne Tage ist ja nicht schlimm, aber daraus werden dann mehrere und dann fall ich halt in alte Muster zurück und ess wieder so... hochkalorisch.

Ich vermute, dass es Donnerstag die cola light und der Besuch beim Asia waren, die dann für Tage wieder den Appetit so angeregt haben.

Aus Ausnahmen werden also lange Ausnahmen und daraus dann wieder Rückfälle in alte Eßgewohnheiten.

Deshalb die Fragen:
Sollte ich ganz auf Süss verzichten?
Auch auf diese Proteinsüssigkeiten?
Auch auf cola light und asia-besuche?
Auch auf süsses Obst?

Stevia&co in Smoothie oder sonstigem Essen macht nix, das gönn ich mir.

Ill, vllt sollte ich wirklich das so kur-artig machen und mir nen festen Zeitrahmen setzen. Dann hab ich zumindest so psychisch die Versicherung, dass es nicht ganz weg ist. Aber dann eben streng und lang, damit der Körper sich einmal komplett umgewöhnt. Vielleicht gehen dann auch Ausnahmen.


Verzicht auf cola light fällt mir echt bissl schwer wegen geschmack und koffein, aber genau genommen trinke ich es ja jetzt schon nur noch als.. leckerchen.
Verzicht auf Asia wäre richtig kacke, weil ich dann bei Dates in meiner Stadt fast nix mehr hab zum Treffen/Hingehen.
Aber ich hab auch gerade das Gefühl, gerade so kurz davor zu stehen, das mit dem Essen endlich ins Lot zu bringen und mein Leben da mal zu ordnen, also wäre es das ja wert...

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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 20. Jan 2019 22:39

Achso, und ich hab mittlerweile halt gelernt, nix mehr einzukaufen, vorzusorgen, etc. Aber vllt muss ich da einfach noch nachbessern.

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Beitrag von ClaireFontaine » 20. Jan 2019 22:43

Buch hab ich bestellt, das klingt sehr interessant! Danke für den Tipp!

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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 20. Jan 2019 22:49

Und zu deinen letzten Fragen (sorry für die ganzen extra posts, bin am handy):

Ich bin halt frustriert, dass es überhaupt immer wieder solche fallstricke gibt, ich dachte, ich hätte die weitergehend erkannt und minimiert. Aber vllt ist das zuviel verlangt.
Ja,ist irgendwie immer ein Balanceakt zwischen sich bissl erlauben, damit es eben nicht zu so einem Entzugsfressattackessen kommt und gleichzeitig dass das Erlauben nicht zum Rückfall mit immer häufigeren Ausnahmen wird.
Deswegen die Überlegung, es ganz zu streichen.
Aber ich guck morgen mal, was ich zu Zuckerfasten so alles finde und mach dann wohl wirklich so eine strengere Phase.

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