gesättigte Fettsäuren (spez. in der veganen Ernährung)

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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illith
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Beitrag von illith » 21. Mär 2019 17:36

jo, davon hab ich auch schon vor längerem gelesen...
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 21. Mär 2019 18:28

Hey Sphinkter, cool dass du dich mal wieder einklinkst! Welches Buch von Katz liest du? Habe mir auch schon öfter überlegt, mir ein Buch von ihm zu besorgen (wäre vermutlich "disease proof" geworden), habe mich bis jetzt mit einigen Artikeln auf seiner website vergnügt.

Seine Empfehlungen kommen mir sehr vernünftig vor - so vernünftig, dass man sie sich mit etwas gesundem Menschenverstand auch selbst zusammenreimen kann. Eigentlich müsste ich meine Nicht-Kaufentscheidung daher kritisieren - das "langweilige" aber vernünftige Buch lasse ich liegen, und warte lieber auf den nächsten aufgeblasenen Hype. Aber ein bisschen UNterhaltungswert muss halt auch sein, damit ich mich durch hunderte Seiten Ernährungsliteratur quäle.

Katz' letztes Buch geht wohl vor allem darum, wie man Studien und Ernährungsratschläge auch als Laie nach ihrer Qualität beurteilen kann - das ist mir dann doch ein bisschen zu abstrakt.

Bin gespannt, was du meinst...
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 21. Mär 2019 19:33

Hallo, mein Bester.
Ich lese, The True about Food.
Ja, sicher es kommt nichts Dramatisches rüber. Whole Food Plant Based plus oder auch nicht, etwas Fisch, unverarbeitetes Fleisch etc.
Im Prinzip nix anderes als Fuhrman raushaut. Das Buch ist irgendwie unkonventionell mit einem "bottom lines up top" am Anfang jedes Abschnitts und nervt mich irgendwie. Manche Englische Bücher lese ich locker durch, bei anderen tue ich mir schwer. Katz hat so ein Schreibstil.
Auf das Buch bin ich gekommen, da Mcdougall aktuell ein Interview mit ihm auf YouTube hat. Er fällt Katz leider oft ins Wort und Mcdougall sieht echt nicht gut aus....weiss man mehr, was mit ihm los ist?
Oder ist er einfach alt geworden?

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Beitrag von Sphinkter » 21. Mär 2019 20:09

Ach ja, habe mir ein paar Zeitschriften Spektrum der Wissenschaft bei Kindle für 5 Euro je Heft gekauft. Das ist oberflächlich und langweilig, dagegen ist das Katz Buch für 8 Euro ein Schnäppchen.
Btw. Wer Kindle unlimited hat kann gratis lesen.

Back to opic, Ilja
Die neuesten Fassung der US-Ernährungsleitlinien hat ja nur Cholesterin rehabilitiert, die GFS sollen immernoch nur bis max. 10% konsumiert werden und das wird schon ein harter Kompromiss sein. Die American Heart Association geht noch tiefer auf 5%. Die DGE empfiehlt sie gegen PUFA zu tauschen.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 21. Mär 2019 20:35

Wobei joli coeur wieder was Aktuelles Kritisches über Cholesterin gepostet hat: Cholesterin doch problematisch!
Summary: Cancel the cheese omelet. A large, new study of nearly 30,000 people reports adults who ate more eggs and dietary cholesterol had a significantly higher risk of cardiovascular disease and death from any cause. People need to consume lower amounts of cholesterol to have a lower risk of heart disease, the study authors said.
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Beitrag von Sphinkter » 21. Mär 2019 20:48

Ich denke das Thema ist und war immer aktuell, da es ja Responder gibt und die sollten Cholesterin meiden, ohne wenn und aber. Wer weiss schon, ob er Responder ist?!

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Beitrag von Sphinkter » 23. Mär 2019 07:26

Nochmal zu den GFS

Aktuell ist die Lehrmeinung:

1) Eine Ernährungsweise mit niedrigem Gehalt von SFA ist mit einer anhaltenden Senkung des LDL-Cholesterins assoziiert.

2) Die Modifikation des Fettsäuremusters zugunsten ungesättigter Fettsäuren (vor allem langkettiger n-3 Fettsäuren, auf Kosten von gesättigten Fettsäuren und trans-Fettsäuren) senkt das Risiko der koronare Herzkrankheit (KHK).
Wobei es die Transfette sind, die nachweislich die Cholesterin- und Blutfettwerte und das Risiko, sich eine Herzkrankheit zuzuziehen, erhöhen.

Bei tierischem Fett gibt es auch noch das Cholesterin Problem und viele Menschen für die es doch schädlich ist („hyperresponders“).
Auch für andere Menschen ist dessen Wirkung auf das Cholesterin im Blut zwar gering, aber nicht vernachlässigbar.

Ansonsten gibt es noch die Meinung, einer Verbesserung der Insulinresistenz (das pathophysiologische Schlüsselphänomen des Typ-2-Diabetes und des metabolischen Syndroms) , wenn SFA durch einfach ungesättigte Fettsäuren (MUFA) in der Ernährung ersetzt werden.
Folgende Ernährungsorganisationen oder Gremien empfehlen eine Aufnahme der gesättigten Fettsäuren unter 10%

EURODIET, EFSA, Fourth Joint Task Force of the European Society of Cardiology, DGE, UK Committee on Nutrition, Dutch Health Council, ANSES, Conseil Supérieur de la Santé Belgium, Nordic Nutrition Recommendations, SENC Spain, NHMRC Australia & New Zealand, FAO/WHO.

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Beitrag von Sphinkter » 23. Mär 2019 08:13

Das noch ergänzend:

Fettsäuren können durch mehrere biologische Mechanismen das Risiko für Diabetes mellitus
Typ 2 modulieren. Eine hohe Zufuhr von SFA könnte sowohl zu Insulinresistenz als auch zu
einer verminderten Insulinsekretion und somit über einen Mechanismus der Lipidtoxizität zu
Diabetes mellitus Typ 2 führen. Die Akkumulation von Triglyceriden im Muskelgewebe
vermindert die Insulin-stimulierte Glucoseaufnahme und Glucoseoxidation, wogegen eine
Anreicherung von Triglyceriden in Betazellen des Pankreas die Insulinsekretion reduziert
(Manco et al. 2004). Demgegenüber könnten PUFA, insbesondere n-3 Fettsäuren, die
Insulinsensitivität durch mehrere Mechanismen verbessern. Ein hoher Anteil von PUFA
verändert die Fluidität von Zellmembranen. In Tiermodellen konnte eindeutig eine Beziehung
von n-6 und n-3 Fettsäuren zur Insulinsensitivität von Muskelgewebe nachgewiesen werden
(Manco et al. 2004). Zudem ist es denkbar, dass bestimmte Metabolite der PUFA
(Eicosanoide) die Aktivität von Insulin in Muskelzellen beeinflussen. Außerdem sind PUFA
natürliche Liganden für nukleäre Transkriptionsfaktoren, wie peroxisome proliferators activated receptors (PPARs), hepatic nuclear factor-4 (HNF-4) und sterol regulatory element binding protein (SREBP), die die Genexpression verschiedener Schlüsselenzyme im
Energie-, Fett- und Lipoproteinstoffwechsel sowie im Entzündungsgeschehen regulieren(Pegorier et al. 2004).

Quelle: Fettzufuhr und Prävention des Diabetes mellitus Typ 2
M. B Schulze und H. Hauner

Wobei Hans Hauner sagt, die Schädlichkeit wäre umstritten.Die GFS sollen den Anteil an schädlichem LDL-Cholesterin im Blut erhöhen und dadurch Gefäßverkalkungen fördern. "Hart belegen lässt sich das aber nicht. Der Stoffwechsel arbeitet bei jedem Menschen unterschiedlich. Bei einigen wirkt ein hoher Fettanteil im Essen nicht auf die Blutfettwerte, bei anderen dagegen schon."

Wieder mal völlige Klarheit. Von positiven Aspekten lese ich wirklich nur im Dunstfeld der West A Price Foundation und Paleo und bleib skeptisch, bei dieser Outsider Meinung, die von keiner Fachgesellschaft in der Welt getragen wird.

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 6. Apr 2019 13:49

human vegetable hat geschrieben:Habe mir auch schon öfter überlegt, mir ein Buch von ihm zu besorgen (wäre vermutlich "disease proof" geworden), habe mich bis jetzt mit einigen Artikeln auf seiner website vergnügt.
Ich habe mir das natürlich auch noch gekauft. Bin gerade am lesen, aber die NuVal® Scores zur Beurteilung der "Gesundheit" sind schon mal interessant und begeistern den Ernährungsanalytiker in mir:)

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joli cœur
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Beitrag von joli cœur » 3. Mai 2019 12:24

illith hat geschrieben://Crosspost
ist es sinnvoll, einen gewissen Anteil an gesättigten Nahrungsfetten zu sich zu nehmen (auch wenn sie nicht essentiell sind) oder lebte man genauso gut, wenn nicht besser, wenn man die komplett oder annähernd miede?
Neal Barnard könnte eine Antwort auf deine Frage haben: https://www.youtube.com/watch?v=v_ONFix_e4k

Das ist auch interessant in dem Zusammenhang: Ges. Fett (unter anderen) vermindert die Neurogenese (im Beitrag gegen Ende): https://www.youtube.com/watch?v=B_tjKYvEziI
At the left hand of god

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