Intervallfasten: EAAs & andere Grauzonen-Kandidaten?

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illith
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Intervallfasten: EAAs & andere Grauzonen-Kandidaten?

Beitrag von illith » 2. Mai 2019 01:08

ich machs der Übersichtlichkeit halber mal separat.

ich hab von verschiedenen Leuten und Quellen da unterschieldiches zu gelesen.
gelten EAAs und BCAAs als Fastenbruch oder nicht?
ich will ja nicht cheaten, aber wenn das schon als Essen gilt, macht mir das leider einen ziemlichen Strich durch die Rechnung. (naja graduell^^)
ich hab interworkout (das ja üblicherweise am Ende eines Fastenfensters steht, bei mir) nämlich immer 1.5 Scoops EAAs - und dann noch 1-2 Flaschen von diesen 'Mineralgetränken', die auch irgendwie ich glaub 5kcal/Portion haben....

weitere Kandidaten, die mir da einfallen, wären noch Früchtetee (hat auch irgendwie 5kcal oder so angegeben), Micro-Supps, Traubenzucker...
haben ja alle eine gewisse Menge an Kalorien, aber zumindest keine 'Masse', die den Verdauungstrakt beanspruchen sollte?
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illith
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Beitrag von illith » 3. Mai 2019 00:55

ok, Martin Berkhan erlaubt offenbar zuckerfreies Kaugummi. das sind good news, weil ich heute den ganzen Morgen eine ekelig pelzige Zunge hatte (was mich wöhrend der Dienstbesprechung etwas paranoid gemacht hat).
er erlaubt auch BCAAs bzw. EAAs - das übernehm ich dann einfach mal so für mich. :mg:
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Mai 2019 13:22

Muss gestehen, dass ich EAA/BCAA-Supps für entbehrlich halte, außer vielleicht im Profibereich.

Gehst du wirklich von signifikanten Effekten aus, oder geht es dir um subjektives Sättigungsgefühl/Durstlöschung? In letzterem Falle täten es evtl auch gänzlich kalorienfreie Getränke, wie mit Stevia/Erythrit gesüßte Kräutertees, evtl. mit Ballaststoffeinlage (Flohsamen/Konjac). Oder halt Wasser pur...

Zu deiner Frage: Habe schon öfter die Faustregel gelesen, alles unter 20 kcal sei noch ok.

Wobei es da ja noch die Abart des "Ketofastens" gibt, wo während eines Fastenfensters reine Fette wie Kokosöl, MCT-Öl etc. zugeführt werden. Immerhin der Insulinausstoß bleibt dabei aus.
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Beitrag von Vampy » 3. Mai 2019 18:41

für die pelzzunge kann ich zungenschaber bzw. stumpfes messer tuts auch empfehlen. wirkt wunder! ist auch super bei kaffeezunge, das sieht ja immer so eklig aus.
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Beitrag von somebody » 3. Mai 2019 20:56

illith, für Intervallfasten existiert meines Wissens keine einheitliche Definition.

Für Coach Potatos in der Fastenzeit wohl nur Wasser, Kaffee & Tee & Früchtetee ohne Zucker.

EAAs und BCAAs machen IMO für gesunde Freizeit-/AmateursportlerInnen normalerweise keinen Sinn.

Du müsstest doch theoretisch ausreichend mit EAAs versorgt sein.
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Beitrag von illith » 3. Mai 2019 21:29

@EAAs/BCAAs:
afaik ist das für gefastetes Training schon sinnvoll - grade, wenn da jetzt deutlich längere Fasten-Fenster zusammenkommen. ich hab auch allgemein Probleme mit einer ordentlichen Proteinversorgung, da bin ich oft zu niedrig (für meine glaubenskirche), daher erscheint mir das sinnig.
hinzu kommt, dass das mittlerweile auch ein workoutspezifisches Treat geworden ist, das offenbar mit dem Belohnungszentrum verknüpft ist (die Cola-EAAs noch mehr als nur die 'Mineralgetränke') - das ist bei meiner derzeitigen Motivationsschieflage schon eine nützliche Sache.^^

@20kcal-Faustregel:
interssant...
vorhin hatte ich jedenfalls mein Apfel-Kaugummi auf dem Weg zur Arbeit.
das schien mir schon irgendwie etwas hungeranregend zu wirken. war in dem Fall nicht schlimm, da Ess-Fenster in Sichtweite, aber sollte ich im Hinterkopf behalten.

@Flohsamenschalen:
dachte, es geht u.a. auch um das Darm-TimeOut...?

@Zungenschaber:
ich fürchte, dafür ist meine Ekelschwelle zu niedrig :urgh:
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Beitrag von somebody » 3. Mai 2019 22:01

illith, vielen Dank für die Erläuterung.

Einsatz von EAAs bei regelmäßigem Training an Fastentagen kann ich auf dieser Basis nachvollziehen.
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Beitrag von human vegetable » 3. Mai 2019 22:04

Brad Pilon, der mit ESE eine der ersten Formen des IF propagiert hat, betonte auch immer den mentalen Aspekt des Fastens: Es ginge darum, Abhängigkeiten zu durchbrechen und zu merken, dass es auch "ohne" geht. Dieser Grundgedanke spricht mich generell schon sehr an, wenn ich ihn auch nicht durchgängig konsequent umsetzen kann. Immerhin versuche ich, jede Entscheidung für oder gegen ein zusätzliches treat/gizmo/gadget bewusst abzuwägen, und falls ich es mir letztendlich doch gönnen will, es einige Zeit zu verzögern. Oft stellt sich in der Zwischenzeit dann doch raus, dass es ohne geht.

Natürlich fühlt sich jede Form des Fastens erstmal wie Verzicht an und erzeugt Ängste ("Wie soll denn Training ohne pre-/while-/post-workout nutrition gehen - da katapultiere ich mich ja in den Katabolismus! Und Spaß macht es auch nicht mehr ohne Selbstbelohnung - öde!"). Anstatt diesen Ängsten sofort nachzugeben und nach cheats & workarounds zu suchen, probier's es doch wenigstens mal eine Zeit lang. Vielleicht stellst du dann fest, welche deiner bisherigen Rituale für dich von wirklich essentieller Wichtigkeit sind, und welche du ohne Verlust kappen kannst...

Gegen Mundgeruch und Biofilme kann ich "Erythrit-Ziehen" (wie Ölziehen, nur mit Erythrit) sehr empfehlen.
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Beitrag von illith » 4. Mai 2019 00:37

oh, da hab ich gar nicht dran gedacht! das hab ich früher ja auch eine Zeitlang gemacht.
könnte ich sogar im Auto auf dem Weg zur Arbeit machen :mg:

wegen den Treats: da muss ich ein bisschen priorisieren. das Intervallfasten an sich sowie die angestrebte cleanere und kcalrestriktivere Gestaltung ist ja schon ein großes Unterfangen für jemanden wie mich.
zumal ich ja gar keine frappierenden Nachteile für mich in Bonschewasser und EAAs sehe^^ nur, dass ich den restlichen Tag ein subtil-ekliges Mundgefühl hab, wenn ich zu viel Süßstoff konusmiert hab (und dieses supersüß&superkünstlich natürlich eigentlich nicht so cool für das Geschmackswesen ist).
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Beitrag von human vegetable » 4. Mai 2019 09:39

Wäre mir an deiner Stelle nicht sicher, ob ich IF von vorneherein mit kcal Restriktion verbinden will. Damit machst du es dir gleich doppelt schwer. Und das Interessante an IF ist aus meiner Sicht, dass zumindest einige der gesundheitlichen Effekte davon eben gerade nicht das Resultat von kcal-Restriktion sind, sondern das Ergebnis längerer Esspausen allein.

Mach' doch erstmal ad-lib IF, d. h. lass' es ruhig zu, dass deine verbleibenden Mahlzeiten üppiger ausfallen. Solange du zumindest die Nahrungsmittelqualität hoch hältst und dich nicht mit energiedichtem junk vollschlägst, kann zumindest kurzfristig nicht viel passieren.

Dann kannst du erstmal herausfinden, wie der veränderte Essrhythmus allein dir so bekommt. Ob darüber hinaus noch eine bewusste kcal Restriktion notwendig und nachhaltig durchführbar ist, kannst du wenn gewünscht im Nachgang testen.

Nicht zu viel auf einmal, sonst wird ein Misserfolg wahrscheinlicher, und du bist danach noch nicht mal wirklich schlauer woran es letzten Endes gelegen hat.
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