Cronometer "Zwangsstörung"

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 2. Jul 2019 15:16

Sphinkter, Link siehe oben. Das war das erste, was ich spontan gefunden habe. Der Name des Wissenschaftlers (irgendwas mit P) wird genannt, für weitere Recherchen.

Die Erkenntnisse des Herrn P wurden in der Vergangenheit auch ausführlich in der Presse breitgetreten, es sollte sich jede Menge finden.

Rosiel, stimme insoweit zu, dass die Menschen heute subjektiv sehr wohl unter großem Stress stehen - nur scheint diese Reaktion objektiv betrachtet komplett unverhältnismäßig zu den Auslösern. Und das Paradoxe dabei: Je ruhiger und sicherer unsere Leben werden, desto stressempfindlicher und ängstlicher werden wir!

Das ist die Kehrseite der "hedonic treadmill": Geht es uns konstant gut, sinkt unsere Wahrnehmungsfähigkeit dafür, und wir können es nicht mehr richtig wertschätzen. Müssen wir kaum mehr negative Erfahrungen durchstehen, steigt unsere Wahrnehmungsfähigkeit dafür und wir werden zu hypersensiblen Mimöschen, Warmduschern, Weicheiern.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

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Ars
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Beitrag von Ars » 2. Jul 2019 17:10

@Spinkter: ich stelle mir gerade vor, wie der Naturvölkermensch in eine Starre verfällt, in der er kaum Energie verbrennt, während der Büromensch zwar kaum Schritte macht am Tag, aber (dann wohl an Ort und Stelle tretend) magische, total viel Kalorien verbrennende Übungen fabriziert in seinen Aktivitätsminuten, so dass sich alles ausgleicht. Vielleicht machen wir alle permanent Hampelmänner/frauen nachdem wir aus dem Auto gestiegen sind :laugh: ? Ich beobachte morgen mal an Parkplätzen.

Kurz gesagt, es klingt einfach nicht logisch. Es stellt sich ja alleine die Frage nach Grösse und Gewicht. Naturvölker, zum Beispiel im Amazonas, sind ja jetzt selten Zweimeterriesen mit 100 kg. Wie auch immer... falls da noch mindestens 10 weitere Peer-reviewte Studien auftauchen, ziehe ich für mich in Betracht, dass da ein ganz spannender Prozess dahinter steckt, den ich nicht verstehe. Eine Studie alleine macht einfach noch keinen Frühling.

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illith
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Beitrag von illith » 2. Jul 2019 17:17

könnte ein freundlicher Mod die Bewegungs/Mangel-Disku abtrennen? :3
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 2. Jul 2019 17:33

Ars, vielleicht habe ich die Sache zu verkürzt wiedergegeben. Vermutlich war Rumzappelei nur ein Mechanismus, mit dem Menschen unbewusst ihren Energieverbrauch regulieren, und es gab auch andere.

Im Interview sagt er das:
When you exercise more, your body simply lowers the number of calories it burns performing other functions, such as inflammation or hormone production. So the number of calories you burn per day — your metabolism — remains constant, whether you work out or not.
Quelle: https://www.aarp.org/health/healthy-liv ... -loss.html

"Entzündung" und "Hormonproduktion" - auch nicht besonders konkret. Vielleicht sollte er einfach gestehen, dass er seine eigenen Beobachtungen (Energieumsatz weitgehend unabhängig von Aktivitätsniveau) selbst noch nicht schlüssig erklären kann.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 3. Jul 2019 12:41

HV, du meinst doch sicher diese Studie?

https://journals.plos.org/plosone/artic ... ne.0040503

Ich entnehme, dass der Kalorienverbrauch zwischen Urwaldbewohner und Westler gleich ist. Also die Metabolische Rate, also das was verbrannt wird, wenn man sein A*** bewegt. Das heisst aber nicht, zumindest steht es nicht im Abstrakt, dass beide in Summe das gleiche verballern. Sprich: Ein Farrari und Porsche haben den selben Verbrauch, wenn man sie fährt, dass bedeutet aber nicht, dass sie täglich die selbe Strecke bewegt werden.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Jul 2019 15:15

Hier ein populärwissenschaftlicher Artikel von Mr P himself: https://exss.unc.edu/files/2018/09/Exer ... r-2017.pdf
Conventional wisdom holds that physically active people burn more calories than less active people do. But studies show that traditional hunter-gatherers, who lead physically hard lives, burn the same number of calories as people with access to modern conveniences.
Das ist nicht nur relativ gemeint, sondern wirklich auch absolut!
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Beitrag von Sphinkter » 3. Jul 2019 15:32

Okay, was mich wundert ist die Magermasse.
75kg Magermasse? Waren das Bodybuilder im Test?
Die Hadza wiegen auch nur die Hälfte.
In Ruhe verbraucht jemand mit mehr Muskeln mehr Energie, folglich auch beim Gehen.
Könnte mir vorstellen, dass ein Schlanker Hadza der aktiv ist, dann auf weniger Energieumsatz kommt, als ein 2 Meter 100kg Wikinger der viel sitzt.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Jul 2019 17:22

Aus der von dir verlinkten Studie:
Bild

Bei gleicher Körpermasse scheint sich täglicher Energieverbrauch zwischen allen drei Personengruppen nicht wesentlich zu unterscheiden (Aktivitätslevel sieht man hieraus nicht).
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Beitrag von Sphinkter » 3. Jul 2019 18:37

Würde bedeuten, wer abspecken will, sollte sein Fokus auf Energieaufnahme und Muskelaufbau lenken, weniger auf Ausdauertraining.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 3. Jul 2019 18:49

halte ich so pauschal für nicht richtig. mit ausdauertraining kann man schnell viele kcal verbrennen, bis man erstmal muskeln aufgebaut hat, die den grundumsatz erhöhen, dauert es viel länger.
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