Cronometer "Zwangsstörung"

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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illith
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Beitrag von illith » 2. Jul 2019 01:20

also - das kommt mir ehrlichgesagt etwas großzügig gerechnet vor^^° (also von deinem Tracker)
hab grade in meiner App nachgeguckt: an meinem Alltime-Schritte-Rekord (etwas mehr als 15.000 :drop1: ) hatte ich laut Tracker 2.400kcal. der misst den Puls am Handgelenk. misst deiner auch?

und 'Zappelei' ist ja auch nochmal was anderes, als zu gehen. (also ich wippel zB auch schon immer wie eine Nähmaschine mit dem Bein. hat mir leider trotzdem nicht geholfen^^)

Jasper Caven sagt in seinem Buch glaub ich auch, dass das ein Aspekt ist, warum während einer Reduktionsdiät der Stoffwechsel vermeintlich "runterfährt" - weil solche Zappeleien (im weitesten Sinn) dann runtergefahren würden.
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Ars
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Beitrag von Ars » 2. Jul 2019 07:37

Das mag durchaus sein und ich würde jetzt auch nie die Idee haben, dass ich 2'600 Kalorien essen darf. Wobei ich das Essen eh nicht tracke, also ist die Zahl für mich egal, es ging mir mehr um die Differenz, die möglich ist an einem trägen Tag vs. einem normalen Tag. Und ja, den Puls misst er auch (FitBit Charge 2). Dazu sind vielleicht zwei Dinge zu sagen: einerseits bin ich keine 1.60 grosse, zarte Frau sondern knapp 1.80 mit einem Gewicht im oberen Bereich des Normalgewichts für mein Alter, respektive leichtem Übergewicht wenn man BMI 25 nimmt als Grenze. Andererseits versuche ich, wenn ich mich schon mal bewege, dies auch zügig und nicht zu gemütlich zu machen (kein Lift etc.). Manchmal gehe ich abends noch kurz in den Wald nebenan, wenn ich mir sehr inaktiv vorgekommen bin am Tag. Die halbe Stunde, die ich dann dort verbringe, wird regelmässig als Sporteinheit gezählt, wegen schnellem Gehen :)

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 2. Jul 2019 07:42

Der Thread sollte eher in Schrittzähler Zwangsstörung umbenannt werden :) Nur Spass..... :)

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Ars
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Beitrag von Ars » 2. Jul 2019 07:45

Pah, du hast das Nebengleis selber aufgemacht :D

Nachtrag: Ich trage das Ding übrigens im Moment, weil ich mir darüber klar werden wollte, wie ich die restlichen 5 - 10 kg noch los bekomme. Nur über das Essen funktioniert es bei mir nicht. Also musste ich meinen Umsatz erhöhen und da hilft es schon, wenn ich sehe, okay, DAS war jetzt noch nichts heute. Häufig genug habe ich aber absolut keinen Bock darauf. Deshalb kann ich leider auch keine zuverlässigen Durchschnittswerte eruieren. Da fehlt immer die Hälfte der Tage.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 2. Jul 2019 07:59

Irgendein Ami-Wissenschaftler hat sich Aktivitätslevel und Kalorienverbrauch von Naturvölkern im Vergleich mit Wohlstandsbürgern angesehen. Während erstere viel aktiver waren, war der tägliche Energieverbrauch fast gleich.

Dieses überraschende Resultat erklärt er so, dass sich Menschen mit allgemein hohem Aktivitätslevel in Ruhepausen viel weniger bewegen, und dadurch den Stoffwechsel runterfahren. Sport als Abnehmstrategie sieht er logischerweise kritisch.

Das wissen auch die Gym-Bros: "You can't out-train a crappy diet"

Link: Z. B. hier - https://www.cbc.ca/news/health/exercise ... -1.3423799

Könnte erklären warum schon 4,4k bis 7,5k Schritte am Tag ausreichend sind.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 2. Jul 2019 10:20

Vielleicht verbrennen wir ja auch mehr, weil wir viel mehr Stress haben und das das Gehirn so anstrengt.

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Ars
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Beitrag von Ars » 2. Jul 2019 10:33

... und die Meisten grundsätzlicher viel weniger fit sind, also eine Aktivität anstrengender ist?

Und natürlich ist Sport keine Abnehmstrategie. Aber es unterstützt. Bei "alles übers Essen steuern", gerät man irgendwann, wenn man genug abgenommen hat, zu einem Kalorienlevel, unter das man nicht mehr vernünftig kommt, ohne permanent zu verzichten. Respektive es muss einem dann bewusst sein, dass man je mehr man abnimmt, um so weniger darf man eigentlich essen. Also hilft es im Prozess enorm, die Ausgabenseite auch hochzufahren. Aber über normalen Sport verbrennt man wirklich viel zu wenig. Wenn ich ins Fitnesstraining gehe und dort etwas über eine Stunde bleibe, habe ich kaum mehr Kalorien verbrannt, als bei einem schnellen Spaziergang.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 2. Jul 2019 11:53

Rosiel, die These, dass wir heute mehr Stress hätten als unsere Vorfahren, finde ich wenig überzeugend. Unsere Existenzbedürfnisse sind zumindest in der ersten Welt großzügigst abgedeckt, und so schrecklich idyllisch ist das Sozialleben in vergangenen Zeiten auch nicht gewesen.

Da denke ich schon eher, dass gerade durch unseren guten Lebensstandard unsere Stress- und Frustrationstoleranz total wegdegeneriert ist... use it or lose it. Deswegen regen wir uns heute über Nichtigkeiten auf, die unsere Vorfahren gänzlich kalt gelassen hätten.

Ars, mag sich trostlos anhören, aber meiner Meinung nach triffst du den Nagel auf den Kopf, wenn du kritisierst, man könne heute nicht abnehmen, bzw. das Idealgewicht halten, "ohne permanent zu verzichten".

Wir leben halt in einer obesogenen Umwelt: Evolutionär haben wir uns zu Tode gesiegt, indem wir das Problem des kcal-Defizits mit technischem Fortschritt nicht nur in den Griff bekommen, sondern in ein Problem des kcal-Überflusses verwandelt haben. Konkret heißt das für den Einzelnen: Um nicht zu verfetten, muss man sich ständig gegen den evolutionär einprogrammierten inneren Schweinehund durchsetzen, dessen in einer "natürlichen" Umwelt sinnvolle Einflüsterungen heute in unserer hochtechnisierten Umgebung kontraproduktiv geworden sind.
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Beitrag von Rosiel » 2. Jul 2019 12:30

Das ist auch nicht meine Theorie, sondern die von Yuval Harari.
Wobei ich mir Teile davon schon gut vorstellen kann.

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 2. Jul 2019 12:48

human vegetable hat geschrieben:
2. Jul 2019 07:59
Irgendein Ami-Wissenschaftler hat sich Aktivitätslevel und Kalorienverbrauch von Naturvölkern im Vergleich mit Wohlstandsbürgern angesehen. Während erstere viel aktiver waren, war der tägliche Energieverbrauch fast gleich.

Dieses überraschende Resultat erklärt er so, dass sich Menschen mit allgemein hohem Aktivitätslevel in Ruhepausen viel weniger bewegen, und dadurch den Stoffwechsel runterfahren. Sport als Abnehmstrategie sieht er logischerweise kritisch.
Das halte ich für Nonsens, hast du einen Link?
Wieviel weniger will sich denn der übergewichtige Büromensch noch bewegen, wenn er mit dem PKW fährt und Abends vor dem TV sitzt?

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