Produktempfehlung: Kakaofaser

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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human vegetable
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Produktempfehlung: Kakaofaser

Beitrag von human vegetable » 7. Dez 2019 11:12

Mein rustikaler Geschmackssinn ist anderswo schon kritisiert worden, deswegen bitte mit Vorsicht genießen: Statt Kakaopulver verwende ich dieses Produkt: https://www.l-carb-shop.de/index.php/sp ... asern.html
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Es handelt sich dabei um abgeschliffene und gemahlene Randschichten von Kakaobohnen, also quasi den Abfall, der bei der Kakaoproduktion entsteht. Geschmacklich und vom Mundgefühl ist das Produkt meines Erachtens nach (s. o.!) kaum vom Original (d. h. nicht gedutchter Rohkakao) zu unterscheiden.

Vorteile:
- geringerer Preis als Rohkakao (aber teurer als handelsüblicher Backkakao)
- geringfügig bessere Makros, wobei das bei den verzehrten Mengen wenig ausmacht
- potentiell höherer Polyphenolanteil - Kakaofaser hat lt. diverser Studien etwa doppelt so viel wie Rohkakao, und der etwa fünfmal so viel wie gedutchter Backkakao. D. h. ein Esslöffel dieses Pulvers könnte etwa genauso viel Polyphenole haben wie eine ganze Tafel dunkle Schokolade!

Nachteile:
- etwas schwerer verdaulich (aufgrund des höheren Ballaststoffanteils)
- weder bio, noch fair trade (in der Kakoproduktion evtl. ein no-go)

Wäre schön, wenn es das Produkt auch entsprechend zertifiziert gäbe. Wer es trotzdem mal probieren will: Die Investition ist überschaubar, und die Bezugsquelle bietet auch andere potentiell interessante Produkte (z. B. proteinreiche Spezialmehle). Der leicht bittere Kakaogeschmack ist für mich nicht mehr wegzudenken - neben Müslis und Shakes (passt gut zu neutralen Proteinkonzentraten) würze ich damit oft auch herzhafte Speisen wie Bohnen. Yummy!
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Beitrag von vegabunt » 7. Dez 2019 11:22

Was bedeutet
human vegetable hat geschrieben:
7. Dez 2019 11:12
gedutchter Backkakao ?
Kakaobohnen im Dutchoven geröstet? :D
Oder die Bohnen mussten zuerst einen Kurs in Niederländisch absolvieren? :mg:

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 7. Dez 2019 15:32

Auf deutsch heißt dutching soviel wie Alkalisierung. Siehe der engl. Wikipedia-Artikel: https://en.wikipedia.org/wiki/Dutch_process_chocolate

Flavonoidreduktion wird explizit erwähnt:
One study determined that 60% of natural cocoa's original antioxidants were destroyed by light dutching and 90% were destroyed by heavy dutching.[5] A new study found "...protection against synaptic deficits by Lavado cocoa extract, but not Dutched cocoa extract... since much of the polyphenol content is lost by the high alkalinity in the Dutching process."[6]
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Beitrag von vegabunt » 7. Dez 2019 15:44

Danke vielmals!

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illith
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Beitrag von illith » 8. Dez 2019 01:19

und du nimmst das jetzt wegen der Polyphenole oder...?^^°
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 8. Dez 2019 06:53

Kakaopulver ist eines der wenigen Lebensmittel, auf die ich wirklich allein wegen des Geschmacks kaum verzichten kann, weil mir meine Kost ansonsten zu fad wäre. Aber wenn ich die Wahl zwischen verschiedenen geschmacklich relativ gleichwertigen Produkten habe und eines davon mögliche Gesundheitsvorteile bietet, dann hast du meine Entscheidung schon richtig eingeschätzt.

Auf den ersten Blick recht beeindruckende Studie über die Effekte des Flavonoidkonsums auf die Lebensdauer: https://www.ergo-log.com/flavonoids-in- ... tancy.html
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Allerdings relativiert sich die Begeisterung, wenn man die Teilnehmerzahlen betrachtet, und dass keine weiteren Daten über demographischen Hintergrund und Lebensstil erhoben wurden. Wahrscheinlich ist Flavonoidkonsum also lediglich ein genereller Anzeiger für gesunden Lebenswandel, und der beobachtete Zusammenhang lediglich eine Korrelation, aber keine (oder nur eine wesentlich schwächere) Kausalität.
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Beitrag von illith » 8. Dez 2019 12:53

genau das wollte ich gerade einwerfen :D
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 8. Dez 2019 18:06

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Bei derartig krassen Risikoreduktionen besteht halt doch eine realistische Wahrscheinlichkeit, dass zumindest ein Teil davon auf die Flavonoide selbst zurückgeht.

Wo wir schon dabei sind: Eine Studie über Paprikaverzehr und Parkinson hat ein ebenso krasses Gefälle ergeben: https://www.ergo-log.com/paprika-protec ... son-s.html
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Risikoreduktion auf ein Zehntel bei lebenslangen Nichtrauchern - wow! Hierbei betrug die Teilnehmerzahl fast 500, und lt. Artikel wurden nicht vergangene Daten analysiert, sondern die Teinehmer wurden über die Studiendauer getrackt. Um Genaueres zu wissen, müsste man das Originalpaper lesen. Dennoch erscheint mir diese Studie vertrauenserweckender (auch, weil im Artikel gleich mehrere theoretische Erklärungen für einen kausalen Effekt angeführt werden), und ich möchte sie als Beispiel dafür anführen, dass Ernährungsinterventionen durchaus sehr starke gesndheitliche Effekte haben können.
Zuletzt geändert von human vegetable am 8. Dez 2019 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von illith » 8. Dez 2019 18:13

... falls sie genug Polyphenole konsumiert hat. :isklar:
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 8. Dez 2019 18:46

Ich versuche auch immer, mir meinen Süßkram schönzureden.
:undweg:
Growth for the sake of growth is the ideology of the cancer cell. (Edward Abbey)
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