Wie ist das mit den Fetten?

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
trashtom
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Wie ist das mit den Fetten?

Beitrag von trashtom » 29. Jan 2020 13:59

Hallo, hab mal wieder eine Frage: ;)

Omega 3 und Omega 6 sollte man ja in einem gewissen Verhältnis zu sich nehmen.
Jetzt gibt es da so ein paar Quellen, die das super erfüllen wie zB Walnüsse, Spinat, Leinsamen, ...

Dann gibt es da aber andere Quellen, deren Verhältnis in der Hinsicht komplett - gelinde gesagt - scheiße ist:
Cashews, Erdnuss, Mandeln, Sonnenblumenkerne/Öl - die dennoch sicherlich deswegen nicht per se ungesund sind?
Sollte man diese Omega-6 Lebensmittel eher meiden?

Theroetisch schießen ja ein paar Mandeln die tägliche Bilanz von zB einer Hand voll Walnüssen komplett ins Aus
oder hab ich da was falsch verstanden?

Danke!

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somebody
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Beitrag von somebody » 29. Jan 2020 15:16

trashtom, bei typischen Mengen der Nüsse sehe ich kein Problem.

Normales Sonnenblumenöl in der Küche sollte vermieden werden.

Basisempfehlungen zum Braten High Oleic Sonnenblumenöl (günstigere Zusammensetzung), für Zubereitung mit niedrigeren Temperaturen wie Kochen etc bis kalten Speisen Natives Olivenöl Extra bzw bei sehr niedrigen Temperaturen & kalten Speisen auch Rapskernöl.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 29. Jan 2020 16:27

trashtom, wenn man die Verhältnisgeschichte wirklich durchziehen will, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
1) o6-PUFAs stark limitieren (was bedeutet, auch Dinge wie Erdnüsse nur in begrenzten Mengen zu sich zu nehmen)
2) o3-fettreiche Produkte (Leinsamen, Chiasamen, Leinöl) täglich in etwas größeren Mengen zu verzehren, um sich so Spielraum für o6-Fette zu verschaffen.

Irgendwie habe ich das Bauchgefühl, dass beide Herangehensweisen Systemzwang sind, und der Gesundheit nicht wirklich dienlich. Ich kann das aber nicht belegen.

Stattdessen scheint es mir vernünftiger, konzentrierte o6-Quellen (vor allem gewisse Pflanzenöle) zu beschränken wie somebody schon gesagt hat, und darauf zu achten, dass ich o3 in ausreichender Menge reinbekomme. Dabei ist die Frage, ob du Algenöl supplementieren willst (dann bist du nicht auf Eigensynthese langkettiger o3s wie DHA/EPA angewiesen und die Verhältnisgeschichte ist eh nicht mehr so wichtig), oder nicht. Dann ist ein gutes Verhältnis doch wichtig, da es angeblich die o3-Eigensynthese unterstützt.

Aber das letzte Wort ist das sicherlich nicht - hoffentlich werden die wissenschaftlichen Empfehlungen bald konkreter.
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illith
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Beitrag von illith » 29. Jan 2020 16:36

mein Approach wäre, Algenölkapseln zu suppen und darüberhinaus so wenig extrahiert Öle wie möglich zu konsumieren (und wenn, dann HO-Sonnenblumenöl für Heißes und Lein-, Oliven- oder Rapsöl für Kaltes) und ansonsten auf Whole-Foods zu setzen.
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trashtom
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Beitrag von trashtom » 30. Jan 2020 08:28

Is ja mal wieder alles superkompliziert ;)

Im wesentlichen habe ich einen Esslöffel Leinsamen im morgendlichen Smoothie und nen Nüsse Snack am Tag mit Walnüssen. Eigentlich ist es mir egal welche Nüsse aber da Walnüsse ein gutes Verhältnis haben, nehm ich einfach die. Das ist der Gedankengang. Groß was "durchzuziehen" gibt es eigentlich nicht. Die Öle im Bratbereich möchte ich eher gerne abbauen, da dort einige auch schon unter dem Rauchpunkt toxisch sind.

Hier wieder: Früher müsste mich der Omega6 Teil sprichwörtlich erschlagen haben. Von negativen Wirkungen aber keine Sicht.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 30. Jan 2020 18:17

Könnte sein, dass die ganze Omega3-Panik heiße Luft ist, stimmt. Im Moment ist die Datenlage extrem unübersichtlich, was Pillendrehern und ihren Vermarktern Tür und Tor öffnet...
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DHA/EPA

Beitrag von somebody » 30. Jan 2020 18:35

Brachte mich diese Tage auf den aktuellen Infostand DHA/EPA:

Datenmaterial reicht nach wie vor nicht für allgemeine Empfehlung für oder gegen Supplementierung. Im Zusammenhang mit veganer Ernährung ist Beurteilung noch schwieriger.
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Beitrag von illith » 31. Jan 2020 00:36

Tom, in Ölsaaten uns Nüssen ist halt nur ALA, das erst in EPA/DHA umgewandelt werden muss. wie effizient die Umwandlung vonstatten geht und ob das ausreicht, ist nicht wirklich klar.
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Beitrag von vegabunt » 31. Jan 2020 08:05

illith hat geschrieben:
31. Jan 2020 00:36
wie effizient die Umwandlung vonstatten geht und ob das ausreicht, ist nicht wirklich klar.
Würdet ihr daher Personen über 50 empfehlen, EPA/DHA direkt zu supplementieren?
Und wenn ja, mit welchem Algenöl-Produkt habt ihr selber gute Erfahrungen gemacht?

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Beitrag von somebody » 31. Jan 2020 08:46

vegabunt, ist wie geschrieben schwierig zu entscheiden, da vorhandenes Datenmaterial für allgemeine Aussage nicht ausreicht.

Heute Abend oder am Wochenende schreibe ich zu der Thematik im DHA/EPA Thread. Muss mich erst um mein Brunch kümmern, dann am Vormittag einen Termin & am Nachmittag Geschäftskram.
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