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Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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.sprocket.
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Beitrag von .sprocket. » 3. Apr 2012 22:54

unkraut hat geschrieben:
kiara hat geschrieben:Serotonin macht müde? Echt jetzt? Aber warum ist man dann bei Serotonin*mangel* besonders müde? SSRIs soll man doch morgens nehmen, weil das Serotonin wach macht? Oder verwechsel ich da was?
Ja, klar macht das müde. Es entspannt und ist jetzt nicht gerade das Aktivitäts-Hormon. Nein, wach (i.S. von aufmerksam/konzentriert) macht es definitiv nicht. (Serotonin hat ja ganz schön viele Funktionen und lässt sich nicht so pauschal einordnen, aber m.E. kann man sagen Wohlfühl-Hormon.) Als Grund, für die morgendliche Einnahme der SSRI könnte ich mir dieses Morgen-Tief vorstellen, was es bei Depression gibt.
Das stimmt so nicht ganz. Die modernen SSRIs, die tatsächlich nur aufs Serotonin wirken (und soweit ich weiß auch die SNRIs, die zusätzlich einen Effekt aufs Noradrenalin haben) nimmt man grundsätzlich morgens, ggf. auch die verteilte Dosis auf morgens und mittags, da das Zeug viele auch etwas unruhig macht und bei abendlicher Einnahme zu Schlafstörungen führen kann. Diese ADs haben grundsätzlich nicht die "sedierende" Wirkung wie zum Beispiel trizyklische Antidepressiva. Letztere soll man auch tatsächlich am Abend nehmen - die sind in ihren Wirkungen und Nebenwirkungen etwas unberechenbarer. Es gibt da auch einige Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen von trizyklischen ADs. Dass Serotonin an sich müde macht, habe ich so auch noch nie gelesen, wohl aber sorgt eine natürliche Serotoninausschüttung zumindest für ein wohliges und eher entspanntes Gefühl, was ja auch mit dem Peak am Abend zusammenpasst - und auch damit, dass depressive Symptome i.d.R. am Abend etwas abklingen (was allerdings auch nicht grundsätzlich so ist). Wirklich ein wahnsinnig komplexes Thema. Ich glaube, so ganz steigt da nicht mal der Großteil der Neurologen durch.
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Beitrag von .u. » 3. Apr 2012 23:19

.sprocket. hat geschrieben:Die modernen SSRIs, die tatsächlich nur aufs Serotonin wirken (und soweit ich weiß auch die SNRIs, die zusätzlich einen Effekt aufs Noradrenalin haben) nimmt man grundsätzlich morgens, ggf. auch die verteilte Dosis auf morgens und mittags,
Das leugne ich nicht ;-)
.sprocket. hat geschrieben:da das Zeug viele auch etwas unruhig macht und bei abendlicher Einnahme zu Schlafstörungen führen kann.
Yo, Serotonin bleibt die ganze Zeit im synaptischen Spalt verfügbar und wird vermutlich nicht ausreichend in Melatonin umgewandelt oder wirkt dem entgegen oder so.
.sprocket. hat geschrieben:Diese ADs haben grundsätzlich nicht die "sedierende" Wirkung wie zum Beispiel trizyklische Antidepressiva.
Jo, da hab ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Eine sedierende Wirkung würde ich dem Serotonin niemals unterstellen. Wie könnte ich nur. ;-)
Es setzt aber trotzdem die Wachheit runter, nicht im Sinne von inaktiv, sondern im Sinne von weniger konzentreationsfähig.
(ADHS ist ja im Prinzip auch eine herabgestzte Wachheit, also unaufmerksam und hippelig, das Ritalin ist ja eigentlich ein aufmerksamkeitssteigerndes Aufputschmittel.)
.sprocket. hat geschrieben:Dass Serotonin an sich müde macht, habe ich so auch noch nie gelesen, wohl aber sorgt eine natürliche Serotoninausschüttung zumindest für ein wohliges und eher entspanntes Gefühl, was ja auch mit dem Peak am Abend zusammenpasst - und auch damit, dass depressive Symptome i.d.R. am Abend etwas abklingen (was allerdings auch nicht grundsätzlich so ist).
Ah, das wusst ich noch nicht, dass man das so sagt. :-)
.sprocket. hat geschrieben:Wirklich ein wahnsinnig komplexes Thema. Ich glaube, so ganz steigt da nicht mal der Großteil der Neurologen durch.
Jo, ich glaub auch.
(Keine Angst vor der KI) ^^ (bzgl. hier: kuenstliche Intelligenz? ) ;-)
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Beitrag von .sprocket. » 3. Apr 2012 23:50

unkraut hat geschrieben:
.sprocket. hat geschrieben:Diese ADs haben grundsätzlich nicht die "sedierende" Wirkung wie zum Beispiel trizyklische Antidepressiva.
Jo, da hab ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Eine sedierende Wirkung würde ich dem Serotonin niemals unterstellen. Wie könnte ich nur. ;-)
Es setzt aber trotzdem die Wachheit runter, nicht im Sinne von inaktiv, sondern im Sinne von weniger konzentreationsfähig.
(ADHS ist ja im Prinzip auch eine herabgestzte Wachheit, also unaufmerksam und hippelig, das Ritalin ist ja eigentlich ein aufmerksamkeitssteigerndes Aufputschmittel.)
Oh, hat ADHS denn etwas mit einer erhöhten Serotoninkonzentration zu tun? Oder war das nur eine Analogie bzgl. aufputschend/konzentrationsgestört? Kann mich da gerade nicht an einen Zusammenhang erinnern. (Um mal komplett ins OT zu rutschen. :mrgreen: )
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kiara
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Beitrag von kiara » 4. Apr 2012 09:43

unkraut hat geschrieben:
kiara hat geschrieben:
unkraut hat geschrieben:Yo, wie findste das?
Strange. :mrgreen:
Och schade. ;-) Naja, ich dachte vielleicht interessierts Dich oder jemanden.
Nein, war gar nciht so gemeint! Find ich sehr interessant, aber ich weiß noch nicht was ich davon halten soll. Ich finds hochspannend! :)
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Beitrag von .u. » 4. Apr 2012 20:59

.sprocket. hat geschrieben:hat ADHS denn etwas mit einer erhöhten Serotoninkonzentration zu tun?
Nicht, dass ich wüsste. Das war nur gemeint, um den Wachheitsbegriff zu erklären.
Und wenn Leute sagen, Zucker wäre ja so aufputschend, dann ist man irgendwie immer schnell beim Thema ADHS und dass man den Kindern deswegen keine Süßigkeiten geben wolle und so. (Da wollt ich profilaktisch gleich mal diesen vermeintlichen Widerspruch auflösen.^^)
kiara hat geschrieben:Nein, war gar nciht so gemeint! Find ich sehr interessant, aber ich weiß noch nicht was ich davon halten soll. Ich finds hochspannend!
Aso, ist gut, danke :-)

So, Alternativmeinung mitgeteilt. Fert'sch. :mrgreen:
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Nerofin
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Re: Essverhalten

Beitrag von Nerofin » 4. Apr 2012 22:00

Soweit ich weiß hat man keine ahnung woher ADHS kommt oder?
Negativ but true.

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kiara
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Re: Essverhalten

Beitrag von kiara » 4. Apr 2012 22:24

Doch, hat was mit Dopamin zu tun, oder?
corn + floor = cloorn?

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Re: Essverhalten

Beitrag von .u. » 4. Apr 2012 22:35

Wieso fragst Du da "oder", Kiara? ;-)
Und es soll wohl zu nem hohen Teil angeboren sein, aber mit vielen verschiedenen Genen, die das beeinflussen.

Aber ich meinte jetzt nicht, dass diese Ernährungssache was mit ADS zu tun hat.
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illith
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Beitrag von illith » 5. Apr 2012 00:38

ist es nicht sogar umstritten, ob es ADHS überhaupt 'gibt'?
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Nerofin
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Re: Essverhalten

Beitrag von Nerofin » 5. Apr 2012 00:41

Also mein Psychologie Lehrer ist da auch sehr gespalten. Hatten da in der Klasse schon tolle Diskussionen drüber...
Ich war der meinung er hätte gesagt das die Ursache von ADHS oder ADS nicht bekannt ist...
Negativ but true.

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