TV-Tipp: "Für immer jung"

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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human vegetable
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TV-Tipp: "Für immer jung"

Beitrag von human vegetable » 30. Aug 2020 09:11

Morgen abend läuft eine ARD-Doku über Horvaths molekulare Uhr sowie diverse aktuelle Anti-Aging Forschungsprojekte. Die Doku ist schon in der ARD-Mediathek abrufbar: https://www.ardmediathek.de/ard/video/r ... jdlOTliOA/

Habe mir die Doku gerade reingezogen: Auf der Sachebene zwar nicht viel neues, aber sehr interessant mal den Menschen Horvath kennenzulernen. Im Laufe der Sendung werden viele Interviewschnipsel eingestreut, wo er auch sehr persönliche Dinge zum Besten gibt.

Das Thymus-Verjüngungs-Experiment, bei dem wohl erstmals nachgewiesen wurde, dass sich der Alterungsprozess nicht nur anhalten sondern auch umkehren lässt, wird ebenfalls behandelt. Auch hier nix neues, aber ein Teilnehmer kommt zu Wort.

Unter dem Strich wird immer klarer, wo wir uns als Gesellschaft hinbewegen. Auch wenn der Zielpunkt noch nicht wirklich absehbar ist (Unsterblichkeit, oder "nur" Lebensverlängerung? Für alle, oder nur für Eliten?), so ist es doch die Richtung. Wem das allgemein gestiegene Gesundheitsbewusstsein schon heute obsessiv und übertrieben vorkommt, der wird sich morgen noch die Augen reiben...
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 30. Aug 2020 10:02

Mir hat gestern ein Psychologie PhD Student erzählt, dass seine Arbeit über die Veränderung der Telomerenlänge durch Psychotherapie geht. Also längere Telomere durch Therapie.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 30. Aug 2020 12:52

Dass die Psyche auch Effekte auf den Körper hat, ist schon seit Jahrzehnten fest etabliert. Subjektiv als belastend empfundene Einsamkeit und Stress verringern die Lebenserwartung ganz massiv, und es gibt viele Anzeichen dafür, dass Entspannungsverfahren wie Meditation, Tai Chi etc. das Leben verlängern.

Wenn Psychotherapie erreicht, dass man sich glücklicher und zufriedener fühlt, dann sollte man insofern davon ausgehen, dass ebenfalls ein lebensverlängernder Effekt eintritt.

Dean Ornish hat in seinen Studien über Lebensstilveränderungen deswegen schon vor Jahrzehnten nicht nur auf Sport und Ernährung, sondern auch Entspannung gesetzt - und klare positive Resultate gehabt.
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illith
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Beitrag von illith » 30. Aug 2020 14:20

human vegetable hat geschrieben:
30. Aug 2020 12:52
Dass die Psyche auch Effekte auf den Körper hat, ist schon seit Jahrzehnten fest etabliert. Subjektiv als belastend empfundene Einsamkeit und Stress verringern die Lebenserwartung ganz massiv
das war aufgrund einer natürlich äußerst anekdotischen Beobachtung meinerseits auch schon meine Vermutung: 3 unserer Katzen aus einem Wurf sind krankheitsbedingt aufsteigend in der Reihenfolge ihrer Position auf der Hierarchie-Leiter verstorben...
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 30. Aug 2020 16:26

Genau Illith - da gibt es eine ähnliche Studie an Menschen. Irgendwann im tiefsten 20sten Jahrhundert wurde in England der Gesundheitszustand von Menschen im öffentlichen Dienst untersucht. Auch dort zeigte sich - je höher jemand in der beruflichen Hierarchie stand, desto größer seine Chance auf ein langes Leben. Inwiefern bei dieser Betrachtung jetzt Bildungsgrad, Lebensführung etc. bereinigt wurden, weiß ich allerdings nicht.

Die Studie wird wieder und wieder in populärwissenschaftlichen Büchern zitiert - vielleicht kennt ein Forenmitglied vom Fach die Details.

Auch interessant, dass weder bei Katzen noch bei Beamten klar ist, wie herum die Kausalität läuft (wennn überhaupt). So könnte es sein, dass ein schlechter Gesundheitszustand Grund für anstatt Folge von niedrigem sozialen Status ist. Wer ständig kränkelt, der wird beruflich keine Herausforderungen suchen, sondern sich möglichst wenig belasten. Demnach ist die Idee, man müsse möglichst hoch auf der Karriereleiter steigen, um länger zu leben, evtl. kontraproduktiv. Denn wenn man dadurch mehr Stress hat, lebt man vielleicht sogar kürzer.

Und, frei nach der Maxime "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast": Um eine Führungsposition zu erreichen, muss man im Regelfall schon ein gewisses Alter erreicht haben (und ist deswegen logischerweise bis dahin nicht gestorben). Wenn es hingegen um eine tiefe Position geht, kann es durchaus sein, dass man noch jung ist (und versterben könnte, bis man alt genug für den Chefposten ist). Je nach Art der Datenerhebung sorgt diese Ausgangslage ständig dafür, dass hochqualifizierten Berufen längere Lebensdauer unterstellt wird - ein statistisches Artefakt. Ob die eingangs erwähnte Studie auch an diesem Problem krankt, weiß ich nicht.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 31. Aug 2020 14:13

Ich kenne die Studie nicht, aber grundsätzlich passiert folgendes: bei einer Berechnung des möglichen Einflusses von bestimmten Variablen wird kontrolliert ob die Erklärung gleich bleibt wenn sich einzelne Variable ändern. Sie werden dafür kontrolliert bzw. konstant gehalten.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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