chronische Erkrankungen vermeidbar durch Lifestyle-Choices

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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illith
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chronische Erkrankungen vermeidbar durch Lifestyle-Choices

Beitrag von illith » 7. Nov 2020 12:53

Niko vertraue ich üblicherweise blind - aber das ist/wäre schon eine Hausnummer... :oO:

wie im Text steht - hier geht's um das Gesamtpaket gesunde Ernährung, Normalgewicht, moderate Bewegung, nicht rauchen. Source ist Dr. Walter Willett.

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 7. Nov 2020 15:21

RIP Kim Sun Woo

(gesunde Ernährung? nope. Normalgewicht? bin ich drüber. Sport? willst du mich verar...en? :P)
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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illith
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Beitrag von illith » 7. Nov 2020 15:43

na immerhin rauchst du nicht. ;)
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 7. Nov 2020 16:26

Mag ja alles sein, aber man sollte sich dennoch klar machen, dass der Sensenmann letzten Endes jeden ereilt. Mag sein, dass man dann eine gute handvoll Jahre mehr hat, und schon die letzten zwei Dutzend Lebensjahre in wesentlich besserer Verfassung und Gesundheit verbringt als eine fast food fressende couch potato. Aber am Ende wird's dennoch unschön - Hochbetagte sterben typischerweise an den Folgen von Stürzen/Unfällen, oder an Infektionskrankheiten (Corona lässt grüßen).

Ich denke wirklich, der Weg ist das Ziel. Die wenigsten haben genug Disziplin, einen gesunden Lebensstil nur zur Prävention konsequent über Jahrzehnte durchzuziehen. Wenn man die notwendige Alltagsgestaltung hasst, dann ist die Einbuße an subjektiver Lebensqualität es vielleicht wirklich nicht wert.

Aber anderererseits - wenn man die Dinge so organisiert, dass sie einem Spaß machen und das Leben bereichern, dann freie Fahrt!

"Habit can be the best of slaves - or the worst of masters!"
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illith
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Beitrag von illith » 7. Nov 2020 18:46

stimme dir da in vielem zu.

allerdings tönen eben viele auch nur rum von wegen "man lebt nur einmal/sterben muss man eh", bis es tatsächlich ernst wird. nur dann ist das Kind oft schon in den Brunnen gefallen.

viele scheinen unbewusst auch irgendwie davon auszugehen, dass durch ungesundes Leben knipps die Lampe einfach ein paar Jahre früher ausgeht. aber so läuft das ja nicht (unbedingt).

allerdings finde ich "gesunde Ernährung, Normalgewicht, moderate Bewegung, nicht rauchen" jetzt nicht gerade inkompatibel mit einer angenehmen Lebensführung. sofern man jetzt nicht den Anspruch hat, das jederzeit 100% perfekt zu machen.

meine Eltern sind mir da auf jeden Fall ein gutes Vorbild. wenn ich mir angucke, wie fit die mit jetzt um die 70 im Vergleich zu deutlich jüngeren ZeitgenossInnen sind.... oO (mir ist natürlich klar, dass sowas nicht ausschließlich Lifestyle-bedingt ist - aber eben auch)
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 8. Nov 2020 07:07

Persönlich habe ich mit gesunder Lebensführung auch kein Problem - das geht von außen betrachtet dann schon in die Orthorexie-Richtung.

Warum so viele Menschen noch nicht mal die basics hinbekommen, kann ich persönlich wirklich nicht nachvollziehen. Allerdings merke ich, dass selbst sachteste Missionierungsversuche meinerseits mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf Granit beißen - die meisten wenig gesundheitsbewussten Menschen in meinem Umfeld lehnen selbst kleinste Veränderungen ihrer alltäglichen Gewohnheiten ab, und haben auch keinerlei Interesse daran, neue Herangehensweisen auch nur testweise auszuprobieren. Deswegen verkneife ich mir sowas schon seit ängerem völlig, und kommentiere auch gesundheitsschädigendes Verhalten nicht mehr. Sei's drum, jedem das seine. Wir sind ja ein freies Land hier, und keine Gesundheitsdiktatur.

Ist wohl eher eine Sache von "if the student is ready, the teacher will appear". Meine halbwegs erfolgreichen Missionierungen waren immer Leute, die gerade unschöne Dinge von ihren Ärzten mitgeteilt bekommen hatten, und aus sich selbst heraus für eine Umstellung motiviert waren.

Wobei ich doch denke, dass im Sinne des "nudging" darüber nachgedacht werden sollte, wie gesamtgesellschaftliche Anreize gesetzt werden, um den "Autopilot" zu möglichst gesundheitsbewusstem Verhalten zu bringen. Unausgegorenes Beispiel: Mwst-Satz von Lebensmitteln an den Nutri-Score koppeln, etc. Was wir jetzt haben, ist nämlich gerade das krasse Gegenteil - gesundheitsschädigendes Verhalten wird oft wirtschaftlich belohnt, Ergebnis ist eine "obesogene Umwelt".

Immerhin, über die letzten drei Jahrzehnte betrachtet ist gesundheitsbewusster Lebenswandel von einer alternativen Subkultur zum mainstream geworden, inkl. Kommerzialisierung und unguten Übertreibungen. Ich denke, dass das Ende dieser Entwicklung noch lange nicht erreicht ist. Wenn das Fitnessarmband einem nach jeder Mahlzeit minutengenau durchdekliniert, wie die Zusammenstellung der gerade verzehrten Lebensmittel die langfristige Lebenserwartung verlängert odder verkürzt, wird es auch wenig langfristig denkenden Zeitgenossen leichter fallen, auf Kurs zu bleiben. Schöne neue Welt.
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 8. Nov 2020 09:41

Ich befürchte, ich verliere nach all den Jahren meinen wundervollen user-Titel, aber ich muss es trotzdem sagen: ich mag Niko gar nicht. Wirklich kein bisschen.
Aaaaaber diese Aussage zweifle ich nicht im Geringsten an. Wir fressen uns zu Tode.
Und es ist sehr wichtig zu verstehen, dass Nahrungsaufnahme nicht kognitiv abläuft. Deshalb stoßen auch deinen zarten Missionierungsversuche auf taube Ohren. Weil du über die Ratio argumentierst.
Die wenigsten Menschen essen, weil sie Hunger haben. Das mag all die schlanken, gesunden Menschen erstaunen. Aber von dicken Menschen wird Hunger erst sehr spät genannt als Argument für Nahrungsaufnahme.
Vermutlich liegt hier letzendlich eine mögliche Lösung, wir müssen wieder lernen unsere Emotionen zu verstehen und einzuordnen.
Ein weiteres Problem ist sicher, dass Essen erstmal funktioniert, wie übrigens jede Droge. Wenn ich Angst habe und gegen diese Angst anesse, dann kann ich die Angst so wegdrücken. Temporär zumindest.
So und natürlich ist es nicht sinnvoll, zu argumentieren, dass wir alle mal sterben und es auf ein paar Jahren hoch oder runter nicht ankommt.
Diabetes Typ 2 ist mit ihren Spätfolgen eine absolut zerstörerische Krankheit. Wer mal zugesehen, wenn Angehörigen die Gliedmaßen amputiert werden oder sie langsam blind werden, wird mir da zustimmen. Das hat nichts zu tun mit: ein paar Jahre früher sterben, aber dafür ordentlichgelebt zu haben.

Also, lange Rede, kurzer Sinn: essen von Emotionen entkoppeln, gesundheitsbewusstes Verhalten vorleben und als Normalität etablieren.
Wenn jemand weiss, wie das geht - ich bin dankbar für Vorschläge :D
Sei ganz du selbst!
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 8. Nov 2020 11:43

Mashi, bzgl. Missionierungsversuchen stimme ich deiner Analyse komplett zu. Und wenn es demnach wirklich so ist, dass der einzelne vor einer erfolgreichen Lebensstiländerung zuerst mal das Verhältnis zu den eigenen verdrängten Gefühlen tiefenpsychologisch klären muss, dann zeigt das, das ein einzelner "Missionierungsversuch" ohne längere psychologische Begleitung von vorneherein aussichtslos ist.

Da gäbe es dann noch einerseits die Strategien der unlauteren Werbung: Überzogene Versprechungen von ewigem Leben; Appell an Begehrlichkeiten nach Status (die Leute werden dich für deine eiserne Disziplin und deinen revenge bod beneiden); Erzeugung von Schuldgefühlen/Panik, etc. Das geht an der ratio vorbei direkt ins Unterbewusstsein. Aber da will ich nicht hin.

Dann doch lieber nudging - siehe oben.

Warum magst du Nico eigentlich nicht? Würde mich interessieren. Mir fällt an ihm vor allem sein Ösi-Singsang auf, sowas höre ich hier normalerweise nicht und für mich kommt es sehr aufgesetzt-arrogant rüber. Aber ich vermute, das ist von seiner Seite gar nicht so gemeint, und wer weiß was er über mein Rheinländisch denken würde... Inhaltlich finde ich schon, dass er einen fundierten Job macht.
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untitled
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Beitrag von untitled » 10. Nov 2020 20:37

mashisouk hat geschrieben:
8. Nov 2020 09:41
Ich befürchte, ich verliere nach all den Jahren meinen wundervollen user-Titel, aber ich muss es trotzdem sagen: ich mag Niko gar nicht. Wirklich kein bisschen.
+1
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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 11. Nov 2020 11:15

In der AHS-2, die Niko in seiner Thesis referenziert, sind die 95%-Intervalle zu großen Teilen überlappend. Aber dennoch: Die Veganer sind quasi identisch mit Flexitariern und schneiden am besten ab, Pescetarier und Vegetarier immer noch besser als Omnis (Referenz).

Nach den Daten sind die größten Einflussfaktoren für Diabetes (nach Einfluss sortiert):
  • Veganer oder Flexi sein
  • Geld haben (>50.000/a)
  • weiblich
  • >7h (besser >8h) Schlaf

Die größten negativen Einflüsse sind:
  • männlich
  • schwarz
  • > 2h/d Fernsehen

Interessant ist die Verteilung der über 40.000 Menschen, sie sehen zu
..5,8 % als Flexitarier
..8,6 % als Veganer
..8,8 % als Pescetarier
34,1 % als Vegetarier
42,8 % als Omnis

Selbstauskunft natürlich. :engel:
Hail Seitan!

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