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Vegan oder Vegetarier?

Verfasst: 3. Jan 2021 18:37
von raswell
Hallo,

bin neu hier. Bin seit längerem schon Vegetarier. Habe immer wieder überlegt ganz vegan zu werden. Allerdings
bin ich mir noch unsicher, ob das gesundheitlich wirklich unbedenklich ist. Vor allem langfristig. Habe gerade erst wieder von einer Studie gelesen, die schlechtere Knochen bei Veganern zeigen soll.

Momentan fahre ich mit der Ansicht, dass ich mit Bioeier und Biomilchprodukten aus fairer Landwirtschaft aus Tierwohlgesichtspunkten auch ganz gut fahre. Bin eben unsicher ob ich den Switch auf vegan machen soll.

Vielleicht könnt ihr mal einen Einblick geben, wie ihr das als Veganer macht? Was supplementiert ihr und wie denkt ihr über die langfristige Gesundheit?

Verfasst: 3. Jan 2021 19:15
von Akayi
Mach’s wie ich, konsequent vegetarisch ohne Schnickschnack, Ausnahmen oder Ausrutscher :cool:

Verfasst: 3. Jan 2021 19:45
von human vegetable
Hi raswell, an deiner Stelle würde ich das nicht so dogmatisch sehen - entweder Vegetarier, oder Veganer?!

Wenn dich Veganismus reizt (warum auch immer - Gesundheit, Mitgefühl, Hipstertum), dann iss' halt hin und wieder mal eine rein pflanzliche Mahlzeit. Du könntest auch ein paar schlaue Bücher von veganen Ernährungsexperten wie z. B. Niko Rittenau lesen, oder dir umsonst seine clips reinziehen. Da wirst du ausführlichere kompetentere Antworten auf deine Fragen finden als hier.

Und sollte es irgendwann "klick" machen, dann lässt du tierische Produkte eben weg. Oder du reduzierst sie noch weiter in dem Maße, wie das für dich persönlich machbar und erstrebenswert scheint. Oder eben halt nicht.

So oder so ist die innere Entwicklung zum Veganer ein längerer Prozess, der mit der Neuausstattung des Kühlschranks weder beginnt noch endet und sich auch in einem Forumsthread nicht erschöpfend behandeln lässt. Wenn du Detailfragen hast, nur zu. Ansonsten: Die SuFu ist dein Freund...

Verfasst: 3. Jan 2021 20:13
von Sphinkter
Faire Landwirtschaft ist leider nicht möglich....zumindest für die Tiere.
Ich sehe es diesmal komplett anders als HV ;)

Ich stimme hier mit Gary Francione überein:
"Auf jeden Fall sind die Fleisch-, Milch- und Eier-Industrien untrennbar miteinander verflochten. Sie alle verursachen zwangsläufig Leiden. Es gibt in ihnen zwangsläufig Tötungen. Aufzuhören, Fleisch zu essen, aber Milchprodukte weiter zu sich zu nehmen wäre moralisch völlig willkürlich und etwa mit der Entscheidung zu vergleichen, Fleisch von gefleckten Kühen nicht mehr zu essen.

Wie gesagt, besteht der richtige erste Schritt nicht darin, sogenannte „glückliche“ Tierprodukte zu konsumieren oder eine willkürliche Unterscheidung zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten zu treffen und auf Erstere zu verzichten, nicht aber auf Letztere. Wenn Sie glauben, dass Sie nicht auf Anhieb vegan leben können, fangen Sie am besten damit an, die Umstellung in Etappen zu vollziehen, mit dem Frühstück beginnend, um von da an immer einen Schritt weiter zu gehen."

Ansonsten gilt aber auch:
"Es gibt Veganismus und es gibt Tierausbeutung. Eine dritte Option gibt es nicht. Wenn Sie nicht vegan sind, beteiligen Sie sich unmittelbar an Tierausbeutung."

Verfasst: 3. Jan 2021 20:58
von Akayi
Nur dass Veganer mit ihren zig Ausnahmen, Kompromissen, und Unausweichlichkeiten ebenso unausweichlich daran beteiligt sind.

Verfasst: 3. Jan 2021 21:25
von illith
raswell, hier mal zwei passende Memes für dich. ;)

ist zwar nur anekdotische Evidenz, aber ich bin seit ca 24 Jahren vegan, könnte vermutlich jeden hier im Thread kreuzheben (allerdings nur einzeln), hab mit Abstand die wenigsten Krankheitstage auf der Arbeit und werde regelmäßig so um die 10 Jahre jünger geschätzt^^
ich hab mir vor ein paar Jahren mal einen Wirbel gebrochen (aus 2m Höhe auf den Turnhallenboden gekracht), konnte aber keine 2 Monate später wieder ins Gym. sonst hatte ich noch nie was gebrochen. Gelenkprobleme zwar häufig (schon 'immer'), aber das kommt vermutlich zu großen Teilen durch meine weiche Konsistenz mit der Kombination ehrgeiziger Kraftsport.^^

Supplemente sind wichtig, allerdings bin ich da häufiger etwas nachlässig - B12 ist Pflicht und D zumindest in den dunklen Jahreszeiten (Letzteres auch als Omni oder Veggie) und ich empfehle Kalzium-angereicherte vegane Milchprodukte oder falls man Mineralwasser trinkt ein Kalziumhaltiges.
Blut lass ich alle 1-2 Jahre testen und Hb beim Blutspenden regelmäßig, das sieht immer ganz gut aus, Hb sogar grundsätzlich mustergültig. (außer, ich hab mal wieder zu sehr mit den B12/D-Supps geschlampt^^)

Verfasst: 3. Jan 2021 21:42
von Sphinkter


Illja hat recht, 100% Zustimmung.

Verfasst: 3. Jan 2021 22:12
von Sphinkter
illith hat geschrieben:
3. Jan 2021 21:25
...hab mit Abstand die wenigsten Krankheitstage auf der Arbeit und werde regelmäßig so um die 10 Jahre jünger geschätzt^^
Ist bei mir exakt das Selbe. :crown:

Verfasst: 4. Jan 2021 00:13
von Shub-Niggurath
Was bringt es euch, wenig Krankheitstage zu haben?

Verfasst: 4. Jan 2021 01:18
von illith
das diente in diesem Zusammenhang rein zur Illustration, dass ich nicht pflanzenfutterbedingt kränklich dahinsieche.

allgemein freut es mich aber auch, weil dann niemand von den KollegInnen einspringen muss, wenn er/sie eigentlich frei hat. (das nervt mich nämlich zB auch immer mega) und dass ich selten krank bin, ist natürlich auch für mich selber schön.