Obst, Gemüse und Langlebigkeit

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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human vegetable
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Obst, Gemüse und Langlebigkeit

Beitrag von human vegetable » 22. Mär 2021 19:03

Neue Studie aus China über den Einfluss von Obst- und Gemüseverzehr auf das Sterberisiko: https://ergo-log.com/want-to-live-longe ... oxins.html

Resultat wie erwartet: Prinzipiell, je mehr davon, desto besser.

Dennoch gibt es zwei interessante Details:

1) Obst scheint noch gesünder als Gemüse - und das, obwohl Obst gerade von x Ernährungsexperten wegen des hohen Fruktosegehalts gedisst wird und der Eindruck erweckt wird, man solle die Menge begrenzen und vor allem KH-arme Sorten wie Beeren bevorzugen. Alles reduktionistischer Käse! Andererseits wird Gemüse oft erhitzt (Nährstoffverlust?), und zusammen mit Fett oder tierischen Produkten gegessen, Obst hingegen roh als Monomahlzeit. Das könnte erklären, wieso Gemüse hier scheinbar schlechter abschneidet. Was hier wohl bei Vergleich mit roh verzehrtem Gemüse rauskäme?

2) Die Gruppe mit insgesamt höchstem Verzehr hat ein etwas höheres Sterberisiko als das zweite Quintil, was von den Autoren durch gleichzeitig aufgenommene Giftstoffe wie Schwermetalle und Pestizide erklärt wird. Sorry, glaube ich kaum. Wenn es so schlimm wäre, dann sollte sich das auch im generellen Trend in der Reihenfolge der anderen Gruppen zeigen. Da ist es aus meiner Sicht wahrscheinlicher, dass es sich lediglich um einen Zufall handelt (ist der Unterschied zwischen den ersten beiden Quintilen überhaupt signifikant?), dass es Störfaktoren gibt (vielleicht leben diese Menschen in besonders rückständigen Gegenden und haben schlechtere medizinische Versorgung), oder viele Leute haben ihren Verzehr einfach "hochgeflunkert" und in Wirklichkeit weniger gegessen (da die Studie über 14 Jahre lief, müssen die Daten wohl auf Befragung der Teilnehmer zurückgehen).

Also: Keine Angst vor Obst, und Gemüse ist eh Knorke!
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illith
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Beitrag von illith » 24. Mär 2021 08:30

welcher Ernährungsexperte, der nicht gerade von der Youtube-Universität kommt, warnt denn vor Obstverzehr? (wenn man nicht gerade einer dieser Bananen-Sekten angehört)

btwdachte ich das mit den KH-Beeren auch - als ich das letztens mal überprüft hab, ließ sich das aber nicht wirklich halten. 🤔 (auch hier: Bananen mal außen vor^^)

kann mir nicht so recht vorstellen, dass der Kochvorgang bei Gemüse einen signfikanten nachteiligen Effekt haben soll... die Mikronährstoffe sind ja trotzdem immer noch reichlich vorhanden - und aufgrund der Zellstruktur werden Gemüse-Nährstoffe durch Verarbeitung ja umgekehrt oft noch besser verfügbar gemacht. sekundäre Pflanzenstoffe vlt....?
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Beitrag von Akayi » 24. Mär 2021 09:35

Ich meine mich schon an Warnungen vor hohem Obstverzehr erinnenr zu können. Das ging so in in Richtung Diabetis meine ich?
human vegetable hat geschrieben:
22. Mär 2021 19:03
2) Die Gruppe mit insgesamt höchstem Verzehr hat ein etwas höheres Sterberisiko als das zweite Quintil, was von den Autoren durch gleichzeitig aufgenommene Giftstoffe wie Schwermetalle und Pestizide erklärt wird. Sorry, glaube ich kaum. Wenn es so schlimm wäre, dann sollte sich das auch im generellen Trend in der Reihenfolge der anderen Gruppen zeigen. Da ist es aus meiner Sicht wahrscheinlicher, dass es sich lediglich um einen Zufall handelt (ist der Unterschied zwischen den ersten beiden Quintilen überhaupt signifikant?), dass es Störfaktoren gibt (vielleicht leben diese Menschen in besonders rückständigen Gegenden und haben schlechtere medizinische Versorgung), oder viele Leute haben ihren Verzehr einfach "hochgeflunkert" und in Wirklichkeit weniger gegessen (da die Studie über 14 Jahre lief, müssen die Daten wohl auf Befragung der Teilnehmer zurückgehen).
Warum liest du die Studie nicht einfach? Die Folgerung die sie ziehen ist dass zum einen eine höherer Konsum keine weiteren Health Benefits mit sich bringt und zum anderen dann die höhere Belastung auf den Menschen einwirkt. Und ja, die Teilnehmer wurden von geschulten Interviewern befragt und haben mehrfach ihre Nahrungsaufnahme für 3 Tage angegeben.
Zuletzt geändert von Akayi am 24. Mär 2021 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von illith » 24. Mär 2021 09:52

durch Obst??
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Beitrag von Akayi » 24. Mär 2021 10:02

Ja, bestimmte Früchte meiner Erinnerung nach^^
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Beitrag von illith » 24. Mär 2021 10:08

wäre mir noch nicht untergekommen, glaub ich. also außer halt von irgendwelchem Keto-Volk & the like.^^
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Beitrag von Akayi » 24. Mär 2021 10:20

DIe Zuckermelone war es (wenig überaschend) und irgendwelche Unterschiede im glykemischen Index die das auch beeinflussen können.
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Beitrag von illith » 24. Mär 2021 14:57

ich vertüddel das irgendwie immer wieder, aber wenn ich mich recht entsinne, ist Zuckerkonsum für sich nicht so entscheidend für die Entwicklung für Typ2 Diabetes...
(und Melone besteht doch eh zum allergrößten Teil aus Wasser)
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Beitrag von human vegetable » 24. Mär 2021 17:15

Akayi, wie schon im Eingangspost erwähnt, halte ich die beiden von dir genannten Thesen (Diabetes durch zuviel Obst; erhöhtes Sterberisiko durch zuviel konventionelles Obst und Gemüse) für wenig wahrscheinlich. Meine Zweifel an den in der chinesischen Studie verwendeten Erhebungsverfahren werden durch deine Anmerkungen eher noch verstärkt.

Natürlich kann ich meine persönlichen Einschätzungen nicht überzeugend belegen - noch viel weniger überzeugt mich aber die Argumentation der Gegenseite. Wie andere Menschen über diese Punkte denken, bleibt natürlich völlig ihnen überlassen; damit ich meine Meinung dazu ändere, müssten schon massive neue Fakten auf den Tisch.
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Beitrag von Akayi » 24. Mär 2021 17:18

Okay, aber was spricht dagegen die Studie zu lesen?
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