Blut- & Organspenden

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 8. Mär 2012 18:34

Vampy hat geschrieben:
HomoGermanicus hat geschrieben:Nach meinem Tod - gerne. Problem am Ausweis ist, das behaupten böse Zungen jedenfalls in Form einer urbanen Legende,
dass man weniger Aufwund bei Wiederbelebungsmaßnahmen erhält (z.B. Koma), damit die Organe schneller verwertet werden können.
wenns so wäre, dann wäre das doch in deinem sinne, da du ja nicht "dahinvegetieren", sondern in würde sterben willst.
Das habe ich dabei schon bedacht. Es denkt aber nunmal nicht jeder as I do über
das Überleben und daher habe ich das mal angemerkt.
Das mir das recht gelegen käme, das meine Organe anderen noch nützen anstatt, das ich zwar mit Organen
aber dafür im Wachkoma irgendwo rumvegetier, hast du aber recht gut erfasst.
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.u.
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Beitrag von .u. » 8. Mär 2012 18:38

HomoGermanicus hat geschrieben:Nach meinem Tod - gerne. Problem am Ausweis ist, das behaupten böse Zungen jedenfalls in Form einer urbanen Legende, dass man weniger Aufwund bei Wiederbelebungsmaßnahmen erhält (z.B. Koma), damit die Organe schneller verwertet werden können.
Stimmt, das hört man immer wieder als so genannte Insider-Aussagen vom Roten Kreuz, Rettungsdienst.
Genauso Blutspende beim Roten Kreuz: da soll angeblich viel "weggeschüttet" werden (?!)
Bin mir unschlüssig, wieviel an solchen Gerüchten dran ist. Etwas ist sicher dran, aber wie viel?
(Bin trotzdem Spender.)
HomoGermanicus hat geschrieben:Das mir das recht gelegen käme, das meine Organe anderen noch nützen anstatt, das ich zwar mit Organen aber dafür im Wachkoma irgendwo rumvegetier
Haha, das hab ich mir dann auch gedacht. ^^
HomoGermanicus hat geschrieben:Blut spende ich bereits, auch wenn's wie jedes Sozial/Solidarsystem nur schein-altruistisch ist.
Die Motivation beim "Gutes tun" ist entweder das bessere Selbstwertgefühl oder soziale Anerkennung (und damit Eigennutz) oder eben direkter Eigennutz über die Leistungen die man sich erhofft.
Klar zu jedem Handeln muss es eine Motivation geben, etwas, was einem eben den Anstoß zu der Handlung gibt.
Der Mensch hat sich so entwickelt, dass er sich gut fühlt, wenn er freundlich ist. Altruismus hat sich evolutionär bewährt und gibt somit halt 'nen Eigennutz ob direkt oder indirekt.
Muss gar nichts mit "Sozial/Solidarsystem" zu tun haben.
Aber ob jetzt gefühlsmäßig oder logisch betrachtet: sozial sein bringt was, würd ich mal sagen.
...But the stars we could reach were just starfish on the beach.

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Beitrag von .u. » 8. Mär 2012 22:08

Vampy hat geschrieben:ich denk mal, dass die verseuchtes blut irgendwie entsorgen müssen? kommt ja doch gelegentlich mal vor, dass hiv drin ist, oder das blut sonstwie unbrauchbar.
Naja, da ging es schon um mehr. Es soll wohl oft vorkommen, dass Blut nicht gebraucht wird und deswegen entsorgt.
(Wie lange es sich hält, weiß ich nicht.) Auf HIV wird man ja vorher getestet.

PS:
Vampy hat geschrieben:
HomoGermanicus hat geschrieben:Das mir das recht gelegen käme, das meine Organe anderen noch nützen anstatt, das ich zwar mit Organen
aber dafür im Wachkoma irgendwo rumvegetier, hast du aber recht gut erfasst.
hört sich nach "dumm wie brot, aber zum ficken reichts" an.
Wie meinst Du das? Diesen Kommentar verstehe ich überhaupt nicht. Also was Du damit sagen willst.
...But the stars we could reach were just starfish on the beach.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 9. Mär 2012 09:11

unkraut hat geschrieben:
Vampy hat geschrieben:ich denk mal, dass die verseuchtes blut irgendwie entsorgen müssen? kommt ja doch gelegentlich mal vor, dass hiv drin ist, oder das blut sonstwie unbrauchbar.
Naja, da ging es schon um mehr. Es soll wohl oft vorkommen, dass Blut nicht gebraucht wird und deswegen entsorgt.
(Wie lange es sich hält, weiß ich nicht.) Auf HIV wird man ja vorher getestet.
äh, nee.... da wird nur der hämoglobin-wert getestet. hiv erst mit der vollen konserve
unkraut hat geschrieben:PS:
Vampy hat geschrieben:
HomoGermanicus hat geschrieben:Das mir das recht gelegen käme, das meine Organe anderen noch nützen anstatt, das ich zwar mit Organen
aber dafür im Wachkoma irgendwo rumvegetier, hast du aber recht gut erfasst.
hört sich nach "dumm wie brot, aber zum ficken reichts" an.
Wie meinst Du das? Diesen Kommentar verstehe ich überhaupt nicht. Also was Du damit sagen willst.
die formulierung "das war ja sogar recht gut" ist meistens eher abällig, so nach dem motto "eigentlich nicht gut genug, aber ficken geht trotzdem".
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Beitrag von dcc » 9. Mär 2012 12:24

@ Vampy

Ich habe ehrlich meine Gedanken zu dem Thema aufgeschrieben und ich kann vollkommen verstehen und akzeptieren, wenn meine Sichtweise auf wenig Gegenliebe stößt, jedoch möchte ich dafür nicht in dieser Art beschimpft werden, auch wenn du drei mal dafür bekannt bist, "besonders nett" sein zu können.

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klick.glueck
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Beitrag von klick.glueck » 9. Mär 2012 12:39

Und zu sagen, dass ein Mensch der Stress hat und nach deinen Maßstäben ungesund lebt kein Recht auf ein längeres Leben hat, ist nicht beleidigend? Find ich jetzt auch nicht besonders nett.
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Beitrag von dcc » 9. Mär 2012 13:04

Bin ich im falschen Film, oder was? Habe ich damit jemanden persönlich, direkt, mit Namen angesprochen? Habe ich geschrieben, solche Menschen dürfen generell nicht auf die Warteliste? Wovon manche sich beleidigt fühlen? :roll:

Lasst einfach gut sein. Ich schreib nächstes mal einfach nichts, wenn meine Ansicht nicht der gängigen angesehenen und befürworteten Meinung entspricht. Wird dann aber eine recht einseitige Diskussion, wenn das jeder so handhaben würde. :|

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Beitrag von klick.glueck » 9. Mär 2012 13:11

Keine Ahnung, was dachtest du denn in welchem Film du bist? Wie kommst du darauf, dass es hier darum geht, dass sich jemand persönlich angegriffen fühlt? Eine Beleidigung ist, wenn du kundgibst einen Menschen zu missachten oder nicht zu achten. Du sagst doch selbst, dass du misanthropisch denkst, also wo ist dein Problem?
Wenn du zu deiner Meinung stehst gibts keinen Grund für "Dann schreib ich nächstes mal halt nichts." und die "Boah voll intolerant"-Schiene.
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Beitrag von untitled » 9. Mär 2012 13:28

dcc hat geschrieben:Vor allem würde ich gerne Einfluss darauf haben, wer diese Organe bekommt. Auch wenn es mir eigentlich egal sein könnte, da ich ja dann tot bin, möchte ich nicht, dass z.B. mein Herz dann in der Brust eines skrupellosen Menschen schlägt, der aufgrund von ungesunder Lebensweise und Stress selbst daran schuld ist, dass sein Herz den Geist aufgegeben hat und mein Herz dann wohlmöglich wieder genauso runter wirtschaftet. Wenn es jedoch eine junge Mutter bekäme, deren Kinder sonst zu Waisen würden: Bitte sehr, nimm es und liebe deine Kinder damit.
Mal abgesehen davon, dass ich deine Sicht auf die Dinge zum kotzen finde (und ich finde, dass man dir das auch sagen darf, ohne dass du dann eingeschnappt sein müsstest), würde ich dich da gerne auf zwei Denkfehler hinweisen. Der erste, der mir diesbezüglich aufgefallen ist, ist dein Fehlverständnis von Menschen, die durch "Stress selbst daran Schuld" sind und der liebenden Mutter, der du deine Organe spenden würdest. Käme dir nicht die Idee, dass es bspw. Menschen gibt, die extrem stressige Berufe haben (z.B. Schichtarbeit), weil sie ihre Kinder vernünftig versorgen wollen? Die müssten, wenn alle Menschen so denken würden wie du, dann sterben und deren Kinder wären Waisen (was furchtbar wäre). Der zweite Denkfehler ist meines Erachtens der, dass Menschen mit Herztransplantationen im Anschluss an ihre Herztransplantation stressigen Jobs nachgehen würden. Jemand, der bereits in die Situation kam ein neues Herz zu benötigen, wird die Situation sicherlich kein zweites Mal durchleben wollen.

Edit: Abschließend möchte ich übrigens festhalten, dass ich die Neuregelung auch in Ordnung finde. Gegen eine Wiederspruchslösung hätte ich auch Einwände gehabt und dass Menschen nun regelmäßig befragt werden sorgt hoffentlich auch dafür, dass Angehörige nicht mit der Entscheidung belastet werden (schon deshalb sollte man einen Spendeausweis besitzen, finde ich).
Spoiler: Life is hard. And sad.
- John Green

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Flyss
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Re: Blut- & Organspenden

Beitrag von Flyss » 9. Mär 2012 14:02

Hi,

ich finde die Aussage auch... naja... gewagt (hab mir vorgenommen netter zu sein).
Zumal es ja jetzt schon genauso ist. Es herrscht ein unglaublicher Mangel an Spenderorganen. Und deshalb bekommen auch nur die Organe bei denen es am meisten "Sinn" macht.
Ich habe in meinem Freundeskreis eine junge Frau, die sich bei einem Selbstmordversuch mit Tabletten die Leber kaputt gemacht hat. Sie hat jetzt massive Probleme und wird niemals (nie nich!) eine neue Leber bekommen. Eben weil es als "selbstverschuldet" angesehen wird.
Genausowenig bekommt ein Alkohiliker eine Leber oder ein Kettenraucher eine Lunge.
Stress ist jedoch nicht unbedingt etwas, wofür man selber was kann.
Auch die hier beispielhafte Mutter wir mit ihren Kindern das eine oder andere Mal massiven Stress haben. Und jemand der arbeitslos geworden ist und sich kein ordentliches Essen o.ä. mehr leisten kann, bekommt auch Stress und wird irgendwann mal krank.

Und wie bitte möchtest du erfahren, wer deine Organe bekommt? Wenn du einen schweren Autounfall hast und im Krankenhaus dein Hirntod festgestellt wird, kann es dir egal sein, wer deine Organe bekommt.
Und wenn es absehbar ist, dass deine Organe bald für eine Spende "frei" sein könnten... Ich glaube nicht dass man einen todkranken Menschen zu dir hinkarrt, nur damit du diesen Menschen kennenlernen kannst. Und was machen wir mit dem todkranken Menschen, dessen Leben von deinem Tod abhängt, wenn du ihn dir ansieht und einfach "nö, die Nase passt mir nicht, keine Niere für sich", sagst?
Und: wieviele Menschen willst du denn kennenlernen? Wenn man Organe spendet, wird man ziemlich ausgeschlachtet. Es kann schließlich fast alles verwertet werden.
Ich habe nie behauptet, etwas sinnvollen zum Thema beitragen zu wollen...

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