Nierensteine

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
OttoVon

Nierensteine

Beitrag von OttoVon » 10. Nov 2012 15:31

Hallo Freunde,
ich bin neu hier. Ich ernähre mich seit bald einem Jahr vegan und versuche auch bei allem anderen im Leben vegan zu sein, auch wenn ich die alten Wollunterhosen von Oma einfach nicht wegtun kann. Sie hat damals so lang daran gestrickt.

Jedenfalls musste ich neulich ins Krankenhaus, wegen Niereninfektion. Aber die Ärzte haben gesagt, dass sie davon ausgehen, dass ich auch Nierensteine habe, weil die Schmerzen eher darauf hindeuten und man auch welche im Ultraschall sehen kann. Zudem ist es meine zweite Niereninfektion nach 8 Jahren und das sei wohl begünstigt durch Nierensteine.

Meine Harnsäurewerte sind entsprechend meiner Ernährung unter Referenz, weshalb es wohl kaum Purinsteine sein können. Ich gehe mal von Calciumoxalat aus.
Die einzige große Oxalsäure-Quelle, die ich so esse, ist Kakao. Aber eigentlich in Maßen.
Die üblichen Verdächtigen Mangold, Rote Bete, Rhabarber und Spinat schmecken mir gar nicht, Klee und Sauerampfer esse ich auch nicht.

Ich hab jetzt begonnen, mein Trinkwasser mit Zitronensaft zu versetzen, um die Steine aufzulösen, bevor sie noch größer werden. Aber im Großen und Ganzen kann ich mir kaum erklären, woher die Steine kommen. Wisst ihr, ob es noch eine andere große Oxalsäure-Quelle gibt, die ich übersehen habe?
Gibt es einen Trick, abgesehen vom Zitronensaft?

Und wisst ihr, was ich meiner Oma antworten soll, wenn sie sagt: "Ich wusste doch, dass dieser Gemüsewahnsinn nicht gesund sein kann!"?

Danke schonmal fürs Lesen überhaupt,
viele Grüße,
OttoVon

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kiara
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Re: Nierensteine

Beitrag von kiara » 10. Nov 2012 16:51

Hallo Otto! :)

Also Wikipedia sagt, dass viele Stoffwechselwege noch unbekannt sind, was die Entstehung von Nierensteinen angeht. Mir wär das neu, dass man das auf eine Ursache (zumal als Laie?) zurückführen kann. Und deiner Oma kannst du sagen, dass es keinen bekannten Zusammenhang zwischen viel Gemüse und Nierensteinen gibt. Leider ist es so, dass wenn man als Veganer irgendeine! Krankheit hat, die Leute gleich ankommen und sagen "das ist garantiert weil du vegan bist". Ist ne bekannte Om(n)i-Marotte. ;D

Was die Wollsachen angeht, kann ich verstehen, so einige Veganer behalten ihre unveganen Anziehsachen und brauchen sie auf. Wenn du sie wegtun würdest wär damit auch keinem geholfen, und getragene Kleidung kann man auch nicht unbedingt gut weitergeben oder verkaufen.
corn + floor = cloorn?

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Moehn
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Beitrag von Moehn » 10. Nov 2012 17:31

kiara hat geschrieben:Was die Wollsachen angeht, kann ich verstehen, so einige Veganer behalten ihre unveganen Anziehsachen und brauchen sie auf. Wenn du sie wegtun würdest wär damit auch keinem geholfen, und getragene Kleidung kann man auch nicht unbedingt gut weitergeben oder verkaufen.
Vor allem, wenn es sich um alte Wollunterhosen handelt :laugh:

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 10. Nov 2012 19:29

in erster linie kommen nierensteine wohl durch zu wenig trinken, bzw. dies begünstigt die entstehung. ansonsten steht auf wiki auch noch
Personen mit einem sauren Urin sollten Fleisch, Fisch und Geflügel meiden, da diese Nahrung hohe Mengen an Purinen enthält, deren Abbau zu Harnsäure den Urin-pH-Wert zu stark absenkt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nierenstein#Prophylaxe

vegane ernährung ist eigentlich genau das richtige.
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kiara
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Beitrag von kiara » 10. Nov 2012 19:32

Das stimmt, Vampy, aber er schreibt:
OttoVon hat geschrieben: Meine Harnsäurewerte sind entsprechend meiner Ernährung unter Referenz, weshalb es wohl kaum Purinsteine sein können.
corn + floor = cloorn?

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Vampy
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Re: Nierensteine

Beitrag von Vampy » 10. Nov 2012 19:39

ups.

ich glaub n großteil ist bei sowas auch veranlagung, ich meine dass es leute gibt, bei denen das "in der familie liegt".
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RoadOfBones
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Beitrag von RoadOfBones » 9. Nov 2020 21:41

Ich aktiviere diesen Thread mal, da ich letzte Woche eine Nierenkolik hatte und mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus musste. Da wurden dann mehrere Steine festgestellt (Ultraschall und CT) und einer, der den Harnleiter verstopft und Auslöser der Kolik war.
In der OP wurde endoskopisch ein DJ Katheter verlegt, damit der Harn aus der Niere wieder abfließen kann und die Beschwerden verschwinden. Nach dem Aufwachen hatte ich massive Schmerzen in der Blasengegend weil sie voll war (mit Urin und Luft (!)) und einfach nichts rausging. Also habe ich noch einen Katheter in den Penis bekommen (echt toll!) Das hat aber nur vorübergehend geholfen, da mit meinem Blasenreflex etwas nicht stimmt. Am Mittwoch geht es weiter...
Jetzt aber die spannende Frage: woher kommen die?
Ich habe die Vermutung, dass die durch eine extrem hohe Vitamin D Supplementierung im März verursacht wurden, weil ich einen extremen Mangel hatte. Oder eben die Tatsache, dass ich zwar viel trinke, aber wenn ich unterwegs bin sehr selten aufs Klo gehe.
Kommentare?
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illith
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Beitrag von illith » 9. Nov 2020 21:52

ufff, mein Beileid :\

hast du kein K2 zu dem D genommen?

wie siehts mit Oxalsäure-Intake aus, roher Spinat und so?
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Beitrag von somebody » 9. Nov 2020 22:11

RoadOfBones, was mir spontan einfällt, lt diesem Paper könnte erhöhtes Risiko für Nierensteine bei calciumarmer Ernährung bestehen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC421787/
Weiss momentan nicht, ob es neuere Erkenntnisse dazu gibt. Morgen schaue ich nach, ob ich etwas finde.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 10. Nov 2020 05:38

Dr. Greger hat viel Material über Nierensteine, das würde ich mal durchsehen: https://nutritionfacts.org/topics/kidney-stones/

Nachdem was ich gelesen habe, gibt es bei Nierensteinen eine starke anlagebedingte Komponente. Während Tipps wie "viel Trinken" etc. auf alle Fälle hilfreich sind, muss es also nicht sein, dass du bis jetzt "zu wenig" getrunken hast, oder "zu viel" Gemüse gegessen hast. Viele andere hätten deine Probleme auch bei gleicher Lebensweise wohl gar nicht. Kein Grund für Schuldgefühle!

Der einzige "Trick", der mir einfällt, sind basische Mineralstoffpräparate mit Citratverbindungen. Die sind zwar eigentlich sauer, sollen im Körper aber basisch wirken und ähnlich wie Zitronensaft bei Nierensteinen helfen. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die leicht überzudosieren sind und dann andere Probleme machen (Durchfall u. ä.). Bevor du dir irgendwas in der Richtung anlachst, lies dich gut ein.
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