müde und kalt in Peking

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Schmetterling
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müde und kalt in Peking

Beitrag von Schmetterling » 18. Mär 2013 12:00

Hey Leute,

seit einigen Jahren mache ich im Frühjahr immer einige Wochen ...naja nennen wir es mal Fastenzeit oder Staight Edge. In dieser Zeit bin ich vegan. Ansonsten bin ich seit bald zwei Jahren vegetarisch, wobei ich Milch und Eier pur sowieso nicht zu mir nehme, also nur mal in Form von irgendwelchen Zutaten bei Produkten vorkommen, die ich auswärts esse.

Nun zu meinem Problem:

Seit einigen Jahren schlafe ich (früher in der Oberstufe der Schule, jetzt) in der Uni regelmäßig ein.
Bald genauso lange friere ich immer wahnsinnig. (Also über 30°C natürlich nicht mehr ^^)
Letztes Jahr habe ich meine Blutwerte checken lassen. Eisenwert war zu niedrig und B12 schon Grenzwertig. Hab dann Präparate bekommen und die Werte haben sich normalisiert. Mittlerweile nicht nehme ich sie nicht mehr regelmäßig, und mein Hämoglobinwert bei der letzten Blutspende war 14. Also super =) Das mit der Müdigkeit wurde eine Zeit lang besser, dann wieder schlechter. Dann habe ich grünen Tee getrunken, was ein paar Wochen geholfen hat. Grundsätzlich schlafe ich aber nur ein, wenn ich still da sitzen muss. Auch die Konzentration hört oft nach 30-45min auf und meine Gedanken schweifen ab.
Hinzu kommt, dass ich schon seit Jahren versuche mein Übergewicht zu besiegen.
Im letzten Semester sah mein Tagesplan oft so aus:
Frühstück:
Apfel, Banane, Sojamilch

Vormittags+ Mittags:
2-3 Scheiben Brot mit Aufstrich und Karotte, Gurke, Pakrika, oder anderes Gemüse

Nachmittags/Abends:
entweder Reis mit verschiedenem Gemüse (manchmal Tofu, Sojagranulat, Selerie- oder Fenchelsalat...)
oder eben alles mögliche aus der Bäckerei: Brötchen, Croissants, Süße Stücken, ( das dann in ordentlichen Mengen und nicht mehr vegan)

alle paar Wochen hab ich mir mal ein bis zwei Tafeln Schokolade gegönnt, die zwar vegan waren, aber trotzdem im Nullkommanichts runtergeshclungen wurden.

Jetzt:
Ich bin seit etwa 2 1/2 in Peking und werde auch noch weitere 5 Monate hier bleiben.
Meine Fastenzeit ging letze Woche los, also versuche ich korrekt vegan zu sein und keine Aufputscher wie Koffein zu mir zu nehmen.
Ich wohne nicht mehr alleine, sondern mit drei Komilitonen zusammen. Alle sind omnivor (einer isst kein Schweinefleisch) und haben soweit ich das beurteilen kann keinerlei gesundheitliche Probleme.
Sie essen weitaus unbewusster als ich und haben auch weniger Schlaf. Irgendwie ist das doch gemein, dass Leute, die so gut wie nie Obst und Gemüse zu sich nehmen, keinerlei Mängel haben :(
Unsere WG-Küche haben wir jetzt mit dem allernötigsten ausgestattet. Allerdeings gehen die anderen viel häufiger auwärts essen oder manchen sich Fertignudeln oder Toast mit Erdnussbutter.
Und jetzt kommt noch was gemeines: Die Lebensmittelpreise im Supermarkt sind sogar noch etwas höher als in Deutschland. Im Gegensatz dazu kann man in der Mensa für unter 1€ essen und im Restarant bekommt man für 3€ auch ein richtiges Gericht. Für einzelne Personen lohnt sich zuhause kochen also nicht. Außerdem merke ich jetzt erst im direkten Vergleich, wie viel Zeit ich mit Kochen und Putzen verbrauche, die die anderen mit lernen verbringen können... Und ich brauche natürlich viel mehr Zeit beim Einkaufen, weil ich mir immer genau anschaue was auf der Packung steht. und daheim viele Zeichen nahcschlage. Wenn ich aber kein tierisches Produkt drauf finde, obwohl es so aussieht, als ob Milch oder Ei drin sein könnte, esse ich es trotzdem...
Einer der schon ein halbes Jahr hier ist hat erzählt, dass alle Veganer, die sie in der Gruppe hatten nich etwa einem Monat aufgegeben haben

Sport mache ich zum Glück mittlerweile mehr als vorher (Wenn das mit dem Basketball, Fußball und Tanzkurs auch so klappt).
Frühstück:
Banane, 1/2 Apfel, Haferflocken, Sojamilch
mit dem Rad zur Uni
Mittags:
aus der Mensa: zB. Nudeln mit Gemüse, Pilzen, Tofu ( da frag ich eben immer nach vegetarisch oder Zeig ihnen die Zeichen für vegan und wenn sie mir ein Gericht nennen frag ich nochmal nachob auch kein Fleisch, Fisch, Milch, Ei drin ist)
Nachmittags:
entweder Toast ohne etwas.
oder Reis mit Gemüse
oder Haferflocken mit Sojamilch


so jetzt bin ich mal gespannt auf eure Kommentare und Rat wie ich das alles am besten hinbekomme
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Mär 2013 12:04

Das Problem mit dem Supermarkt (besonders natürlich Ausländer- oder Diplomatensupermärkte) umgehst Du dadurch, dass Du stattdessen in kleinen Gemüseläden oder auf dem Markt einkaufen gehst. Supermärkte sind in den meisten Schwellen- und Entwicklungsländern teuer, da sich (noch) nicht die Mehrheit der Bevölkerung dort bedient. Wenn Du dich also der Mehrheit anpasst wird das Kochen auch günstiger. Es ist stimmt natürlich trotzdem dass - wenn du den Aufwand mitberechnest - es ökonomischer wäre ins Restaurant zu gehen.

Das Angebot dürfte im Gemüseladen oder auf dem Markt dann auch reichhaltiger sein, als in Deutschland ;)
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Schmetterling
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Re: müde und kalt in Peking

Beitrag von Schmetterling » 18. Mär 2013 12:27

Na ich hoffe mal, dass ich bald mal einen Markt finde. Hab nämlich noch nicht so viel von der Stadt gesehen. Aber unser Prof hat uns (es gibt noch eine zweite Vegetarierin im Kurs) mal den Weg gesagt, wo es viele vegetarische Reastarants und Teehäuser gibt (Tee ist im Supermarkt natürlich auch teuer) Das ist dann ein paar U-Bahn-Stationen weg.
Im Supermarkt gibt es ja auch wahnsinnig viele westliche Produkte. Hab mich zum Beispiel erst mal gefreut, als ich die Marke Frosch gesehen hab. Aber als ich auf den Preis gesehen hab, hab ich mich dann doch für die chinesische Alternative entschieden, auch, wenn da höchstwahrscheinlich Tierversuche dahinter stecken. Aber über 10€ für jedes Putz- und Waschmittel aus zu geben ist leider echt nicht drin -.-"
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Re: müde und kalt in Peking

Beitrag von Anders » 18. Mär 2013 23:23

Mir fällt zu den genannten Symptonen (Müdigkeit, Kälteempfinden, Konzentrationsschwäche usw.) spontan ne Schilddrüsenunterfunktion ein. Meine Freundin hat so ziemlich ähnliche Symptome und eben ne Unterfunktion. Hast du das mal checken lassen?
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Beitrag von Akayi » 19. Mär 2013 03:12

Schmetterling hat geschrieben:Na ich hoffe mal, dass ich bald mal einen Markt finde. Hab nämlich noch nicht so viel von der Stadt gesehen.
Auch große Städte haben Märkte. Du musst dich wohl oder übel mal auf Erkundungstour begeben. Das wird aber in Peking nicht anders laufen als in London oder Bottrop.

Die westlichen Produkte im Supermarkt sind dann wohl für DiplomatInnen und ausländische Fachkräfte, die die nötigen Boni erhalten um auch um Ausland wie in der Heimat zu leben. Das ist für Studierende wirklich nicht angesagt :drop1:
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Re: müde und kalt in Peking

Beitrag von Schmetterling » 19. Mär 2013 13:53

Den Verdacht mit der Schilddrüse hatte ich auch schon. Wär ja so ne praktische Erklärung für Übergewicht xD
Aber die hab ich checken lassen und ist ganz normal.
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Beitrag von Hundemutti » 19. Mär 2013 17:07

Wie steht es denn um deinen Blutdruck?

Ich bin auch immer müde und am frieren und unkonzentriert und habe ein unfassbares Schlafbedürfnis. Das ist zum Glück mit der veganen Ernährung alles besser geworden. Aber ich habe einen seeeehr niedrigen Blutdruck, der liegt knapp über dem, was man behandeln müsste. Aber weil ein niedriger Blutdruck heutzutage eher gefeiert als gefürchtet wird, hat mir das jahrelang kein Arzt gesagt bzw. es ernst genommen.
Ich mache jetzt mehr oder minder konsequent jeden Tag nach dem Aufstehen etwas Sport und trinke knappe 4 Liter Wasser oder Tee über den Tag (zusätzlich zu meiner Kaffedröhnung). Und seitdem geht es deutlich besser.
Es ist unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.

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Re: müde und kalt in Peking

Beitrag von Schmetterling » 19. Mär 2013 17:41

mein Blutdruck ist meistens normal bis mittlerweile eher leicht zu hoch: 130/90 und so. (Er war auch schon auf 105/70 und 145/100 mein ich mich zu erinnern)

Ui okay krass. Na dann ist ja echt cool, wenn sich das so bei dir verbessert hat. Ich trinke zur Zeit 2-3l Wasser. Nachmittags und Abends auch Kräutertee (hier ist gerade nur Früchtetee da. Und in China gibts im Teehaus wo es günstig ist ja auch eher grünen...)
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Beitrag von Wuseljule » 19. Mär 2013 18:45

Normalerweise werde ich Ende Februar/Anafang März immer so richtig schlapp, müde und antriebslos. Dieses Jahr ist das ausgebliebe und ich glaube ich verdanke das meinen beiden neuen Hobbys: Kochen und vor allem dem Joggen - vorher habe ich keinen Sport gemacht, überhaupt nichts, nada, niente, rien! Das ist Wahnsinn :)

Als es meiner besten Freundin so ging wie Dir, war allerdings eine Schilddrüsenunterfunktion Schuld ;)
Und alles ist jetzt. Es ist alles alles jetzt.

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vegansmarties
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Re: müde und kalt in Peking

Beitrag von vegansmarties » 21. Mär 2013 02:31

soweit ich das herauslesen kann nimmst du zurzeit nicht mehr regelmäßig b12 supplemente. unabhängig von deinen symptomen solltest du das auf alle fälle wieder anfangen!

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