Naturbelassene Nahrung & Gesundheit

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
McGreen
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Naturbelassene Nahrung & Gesundheit

Beitrag von McGreen » 9. Mär 2009 22:53

abgetrennt vom Gluten/Seitan-thread
--illith

Nun,

Seitan (ist mehr oder weniger "reines", also "raffiniertes", Gluten des Weizens) ist ungefähr genauso gesund wie alle anderen raffinierten Lebensmittel wie Zucker, Weissmehl, weisser Reis, Öl oder Sojafleisch.... also nicht giftig aber eben nicht gerade Gesund (obwohl vegan) denn was man immer bedenken sollte: je mehr ein natürliches Produkt verarbeitet wird, desto ungesünder wird es da ihm meist (ein mehr oder weniger) grosser Teil der Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und Phytochemikalien (a.k.a. "sekundäre Pflanzenwirkstoffe") entzogen werden...

Wenn man sich gesund ernähren möchte, dann sollte man es halt selten essen... und man sollte es schon gar nicht zur "gesunden" Proteinversorgung essen... Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und (Vollkorn) Getreide liefern mehr als genug Protein für eine ausreichende Versorgung des Körpers.

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illith
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Naturbelassene Nahrung & Gesundheit

Beitrag von illith » 9. Mär 2009 23:45

na, da würd ich mal widersprechen^^
früher war ich auch der meinung, mittlerweile macht es für mich aber mehr sinn, dass (bis zu einem gewissen grad) verarbeitetes nahrungszeug oftmals 'gesünder' für einen ist, da abwehrstoffe (sekundäre pflanzenwirkstoffe, die sich die pflanze angeeignet habt, um nicht gefressen zu werden) so ausgeschaltet werden können und das ganze viel besser aufschließbar für die verdauungsorgane ist.

und obst und gemüse ist glaub ich zur proteinversorgung weniger geeignet - dann schon eher nüsse, hülsenfrüchte und ölsaat.
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McGreen
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Beitrag von McGreen » 10. Mär 2009 00:18

Du hast bestimmt Literatur um deine Aussage irgendwie zu beweisen? Ansonsten würde ich Dir empfehlen einige Artikel zum Thema Ernährung zu lesen denn es gibt überhaupt keine (ernährungs)wissenschaftliche Literatur welche deine Aussage stützen würde. Der Proteinbedarf des Menschen liegt, je nach Quelle, zwischen 2% und 8% der Kalorienmenge (die aus Proteinen stammen soll). Daraus werden die Empfehlungen (mit "Sicherheitspuffer") von 10-15% der Kalorienmenge abgeleitet. Wenn man die benötigte Kalorienmenge zu sich nimmt & dabei eine ausreichende Auswahl an verschiedenen Nahrungsmitteln zu sich nimmt, ist es schon sehr schwer nicht die Proteine zu sich zu nehmen die man braucht... selbst die vegan-kritische DGE gibt das zu :)

Ansonsten kannst Du es natürlich für Dich halten wie Du es magst... ist ja ein freies Land :)

P.S.:
Es wäre schon sehr seltsam wenn der Mensch, als einziges Lebenwesen auf der Erde, unbedingt auf verarbeitete Nahrung zurückgreifen müsste um gesund zu leben. Vor allem bei der riesigen Auswahl an natürlichen Nahrungsmitteln die uns zu Verfügung stehen

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illith
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Beitrag von illith » 10. Mär 2009 00:56

McGreen hat geschrieben:Du hast bestimmt Literatur um deine Aussage irgendwie zu beweisen? Ansonsten würde ich Dir empfehlen einige Artikel zum Thema Ernährung zu lesen denn es gibt überhaupt keine (ernährungs)wissenschaftliche Literatur welche deine Aussage stützen würde.
nana, bitte nicht so von oben herab ;)
ja, tatsache, ich las schon den ein oder anderen artikel zum thema ernährung.
aber was meinst du jetzt bezügl. belege, zu der protein-sache oder der rohkost-geschichte?
wegen protein:
das meiste obst hat unter 1% proteingehalt, gemüse meist nicht über 3%. wieviel der mensch jetzt im einzelnen braucht ist (wie eigentlich so ziemlichs ALLES im bereich ernährung) umstritten, zumal das von mensch zu mensch nochmal deutlich schwanken wird.
dass wir alle jetzt von einer proteinunterversorgung bedroht sind, hab ich ja auch nicht behauptet.

wegen rohkost:
die autoren, die mich maßgeblich überzeugt haben, waren Udo Polemik-Pollmer (lebensmittelchemiker) und Gunter Frank (facharzt für allgemeinmedizin und naturheilkunde). aber auch in den entsprechenden artikeln und diskussionsseiten von wikipedia findet sich einiges interessantes (zb [wiki=Vollwertern%C3%A4hrung#Kritik]Vollwerternährung[/wiki], [wiki=Vollkorn#Kritik]Vollkorn[/wiki], [wiki=Rohkost#Kritik]Rohkost[/wiki]).
klar, theorien und studien und belege und gegentheorien gibt es zu allem und jeden zu hauf. und jedeR der/die proklamiert, in besitz der unwiderruflichen wahrheit zu sein, macht sich für mich schon mal unglaubwürdig.
mir kommt es aber einfach logisch vor, dass unsere vorfahren (bzw auch die aktuellen noch verbliebenen "naturvölker") sich nicht den beträchtlichen aufwand gemacht hätten, zu verarbeiten, kochen, sieben, fermentieren, mahlen und garen, wenn da nicht irgendein signifikanter vorteil für sie bei rausgesprungen wäre.
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Beitrag von pünktchen.av » 10. Mär 2009 09:28

man muss sich auch mal den ideologiegeschichtlichen hintergrund der ganzen rohkost- und vollwertkostszene anschauen (von der übrigens auch die dge maßgeblich beeinflusst ist). das geht alles zurück zur lebensreformbewegung des 19jh, in der was ernährung angeht vormoderne vorstellungen von der im essen enthaltenen lebensenergie (vitalismus) bestimmend waren. um den erhalt dieser lebensenergie willen sollte das essen möglichst unbehandelt gegessen werden, es sollte lebendig bleiben. und das ist schlicht esoterischer unfug, der nicht besser wird, nur weil die vertreter dieser lehren jetzt was von vitaminen und mineralien faseln. natürlich braucht man die, aber dazu muss man keine roh- oder sogenannte vollwertkost mümmeln (oder ein beispiel für veganer: zugesetztes vitamin b12 ist nicht schlechter als "natürliches"). und das sich die vollwertideologen um leitzmann ausgerechnet an der justus liebig uni gießen festsetzen mussten, die nach dem begründer der modernen lebensmittelchemie benannt ist, ist schon ein eher trauriger witz der geschichte.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
Nach den Pferden fragte er nicht.

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Phoenix
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Beitrag von Phoenix » 10. Mär 2009 12:29

illith hat geschrieben:wegen rohkost:
die autoren, die mich maßgeblich überzeugt haben, waren Udo Polemik-Pollmer (lebensmittelchemiker) und Gunter Frank (facharzt für allgemeinmedizin und naturheilkunde).
Mich haben eher die diversen Rohkostgurus davon überzeugt, nicht 100% roh zu essen. :D

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Beitrag von Phoenix » 10. Mär 2009 12:35

pünktchen.av hat geschrieben: (oder ein beispiel für veganer: zugesetztes vitamin b12 ist nicht schlechter als "natürliches").
Wieso sollte das denn schlechter sein? Künstlich hergestelltes Vitamin B 12 ist auch ein Futtermittelzusatz für Schlacht- bzw. Milchvieh. Insofern würden auch omnivoren Menschen dieses Vitamin B 12 aufnehmen und die leben doch anscheinend ganz gut damit.

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Beitrag von pünktchen.av » 10. Mär 2009 13:23

na weil es nicht "natürlich" ist, "denaturiert" ist, durch böse technik seiner durch die fürsorgliche mutter natur mitgegebenen heilsamen wirkungen beraubt wurde etc.. was weiss ich denn, da musst du die rohköstler und vollwertköstler fragen. das hat nichts mit rationalem denken zu tun, dass sind glaubenssysteme. deshalb darf es für gläubige vegane rohköstler ja auch keinen b12-mangel durch ihre ernährung geben: dann wäre ihre ernährungsweise offensichtlich nicht die allein naturgemäße und daher allein gesunde. jedwede mangelerscheinungen rütteln an der basis ihres glaubens und dürfen daher nicht existieren, wenn man sich dem glauben gemäß ernährt hat.

dass cobalamin dem futter zugesetzt wird, ist mir übrigens neu. wozu denn bitte? die darmbakterien sollten die versorgung zumindest bei wiederkäuern erledigen:
Vitamin B 12 (Cobalamin) ist am Stoffwechsel von Methylgruppen beteiligt (z.B. Gluconeogenese, Methionin-Stoffwechsel). Da Pflanzen kein Cobalamin enthalten, sind Wiederkäuer auf die mikrobielle Synthese in den Vormägen angewiesen. Letztere erfordert eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement Cobalt von mindestens 0,2 mg Co/kg T (GfE 2001), bei kraftfutterreichen Rationen möglicherweise sogar mehr (GIRARD 1998).
http://www.raumberg-gumpenstein.at/cms/ ... &Itemid=53

vielleicht bei schweinen und geflügel?
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Beitrag von Phoenix » 10. Mär 2009 15:04

pünktchen.av hat geschrieben:dass cobalamin dem futter zugesetzt wird, ist mir übrigens neu. wozu denn bitte?
Wozu das zugesetzt wird, weiß ich nicht. Das musst du schon einen Landwirt fragen. Aber es wird offensichtlich gemacht.

Liste der erlaubten Futtermittelzusatzstoffe

Falls das .pdf nicht funktioniert, auf dieser Seite rechts bei den Links zu finden.

Dort wird Vitamin B12 als zugelassen für "Alle Tierarten oder Tierkategorien" bezeichnet. Das müsste doch Schlachtvieh eigentlich einschließen. Falls dem nicht so sein sollte, lasse ich mich gerne belehren.

Hier noch der Links zu einem entsprechenden Produkt. Offensichtlich werden die Produkte auch bei Nutzvieh angewendet.
Dosierung:
For oral administration:
Calves, goats and sheep: 1 ml. per 20 kg. body weight for 3 - 5 days.
Cattle: 1 ml. per 40 kg. body weight for 3 - 5 days.
Poultry and swine: 1 litre per 2000 litre drinking water for 3 - 5 days.
Wie sinnvoll oder notwendig das ist, kann ich nicht beurteilen.

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jinkazama
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Beitrag von jinkazama » 10. Mär 2009 15:28

Kartoffeln, Reis und sowas haben doch um die 10%!!

und manche Getreidesorten noch mehr (Quinoa etc., brauner Reis)

Damit müsste man doch genug kriegen.

@ illith: sekundäre Pflanzenstoffe klingt aber sehr gesund!! Hab gehört die sollen ja gerade gut sein für den Körper (in Walnüssen z.B., für Herz-Kreislaufsystem etc.)
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