Welche Laborwerte bestimmen lassen?

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Jakob987
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Beitrag von Jakob987 » 21. Mär 2016 12:43

Ich hoffe ich bin hier jetzt im richtigen Thread :D

Ist es sinnvoll schon zu Beginn einer veganen Lebensweise ein Blutbild mit den entsprechenden Werten anfertigen zu lassen um den Status Quote dann jährlich vergleichen zu können, oder reicht es ein Blutbild erst nach einer gewissen Zeit (z.B. 1 Jahr) erstellen zu lassen?

Grüße,

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Kefir
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Beitrag von Kefir » 21. Mär 2016 13:19

Ich finde das sinnvoll, denn viele Leute gehen schon mit Mangelerscheinung in die neue Ernährung hinein und wissen ein Jahr später nicht, woher allfällige Mängel stammen. Dies betrifft vor allem B12, Eisen, D.

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somebody
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Beitrag von somebody » 21. Mär 2016 15:40

Hallo Jakob, :) falls vor Wechsel zu vegan die Ernährung einigermaßen vollwertig war und falls keine Mangelsymptome vorliegen, ist es sinnvoller, erst nach einigen Monaten veganer Ernährung mit B12-Supplementierung und etwaig erforderlicher Supplementiefung weiterer Nährstoffe die Laborparameter für B12, D etc bestimmen zu lassen.
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Jakob987
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Beitrag von Jakob987 » 21. Mär 2016 16:57

Danke für die Antworten!

Mangelerscheinungen/ Symptome hatte ich noch nie und auch beim Arbeiten im BfD oder Sport nicht.

Die Kosten einer Blutbilderstellung wird ohne Symptome/ ärztliche Anordnung von der Kasse wahrscheinlich nicht übernommen?

Grüße,

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somebody
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Beitrag von somebody » 21. Mär 2016 17:33

Hallo Jakob, :) wie geschrieben, sofern die Ernährung vorher einigermaßen vollwertig war und wenn keine Mangelsymptome etc vorliegen, besteht kein Anlass für Bestimmung von Laborwerten. An Deiner Stelle würde ich auf alle Nährstoffe deckende Ernährung achten, Vitamin B12 in jedem Fall supplementieren und überlegen, welche weiteren Supplemente, beispielsweise Vitamin D, Iod, Selen, Calcium, erforderlich sind und die erforderlichen Supplemente einnehmen. In einigen Monaten sollte der Hausarzt mit der Begründung, es erfolgt vegane Ernährung, mit Checkup beauftragt werden. Zumindest Blutbild, der beschänkt aussagefähige B12-Serumswert und evtl einige weitere Laborwerte sollten auf Krankenkassenkosten bestimmt werden. Falls Hausarzt Basistests auf Krankenkassenkosten verweigert, sollte Hausarztwechsel erwogen werden.
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Jakob987
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Beitrag von Jakob987 » 21. Mär 2016 18:03

Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Die Ernährung im Vorfeld war relativ Vollwertig, phasenweise aber etwas arg fleischlastig.

Da ich seit meinem Umzug vor ca 2 Jahren kein Arztbesuch nötig war habe ich momentan keinen festen Hausarzt. Werde mir aber mal einen Veganerfreundlichen suchen =)

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Kefir
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Beitrag von Kefir » 21. Mär 2016 19:51

Hallo Jakob, Somebody ist der absolute Fachmann, was Nahrungsergänzung und Labor angeht! Ein klein wenig möchte ich ihm jedoch widersprechen. Mangelzustände bei den genannten Nährstoffen sind nicht unbedingt als Symptome bemerkbar. Daher kann es schlicht interessant sein, festzustellen, wie die Bilanz Deiner bisherigen Ernährung ist im Vergleich zu Deiner zukünftigen veganen. Damit meine ich nicht, dass es gesundheitlich unbedingt notwendig wäre einen solchen Check zu machen, jedoch aufschlussreich.

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somebody
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Beitrag von somebody » 21. Mär 2016 20:54

@Kefir

Hallo Kefir, :)

entscheidend ist IMO, wie sich die Ernährung vorher darstellte.

War die Ernährung - unabhängig von der Ernährungsform - in den letzten Jahren einigermaßen vollwertig und deckte alle Nährstoffe ab, halte ich für sich gesund fühlende Menschen Tests unmittelbar nach Umstellung zu veganer Ernährung für entbehrlich. Zumal sich ja viele Menschen turnusmäßig ärztlichen Untersuchungen unterziehen (müssen).

In diesem Szenario sollte B12 sinnvoll supplementiert, die etwaige Notwendigkeit der D Supplementierung berücksichtigt und darauf geachtet werden, Calcium, Eisen, Iod, Selen, Zink, essentiellen Fettsäuren und die anderen wichtigen Nährstoffe durch die Nahrung zu decken.

Nach einigen Monaten, evtl im Rahmen einer turnusmäßigen Untersuchung, sollte mit Verweis auf die Umstellung zu veganer Ernährung auf Bestimmung der für VeganerInnen relevanten zusätzlichen Parameter gedrängt werden.

Wie sich die eigene Ernährung in den letzten Jahren zusammensetzte und ob sie Lücken in der Abdeckung der essentiellen Nährstoffe aufwies, weiß der betreffende Mensch nach kritischem Nachdenken selbst. Sollte kritisches Überdenken der eigenen Ernährung der Vergangenheit auf Lücken in der Nährstoffversorgung hindeuten, sollte -unabhängig von der Ernährungsform - zeitnah Checkup erfolgen.


@Jakob

Hallo Jakob, :)

in diesem Fall ist es IMO für Dich am sinnvollsten, auf die Deckung des Bedarfs der erwähnten Nährstoffe zu achten und Ausschau nach einer/einem veganfreundlichen Hausärtin/Hausarzt umzusehen, um ab Spätsommer/Herbst evtl Checkup vornehmen zu können.

Empfehlenswerte Vitamin B12-Präparate:

Tabletten:
http://www.solgar.com/SolgarProducts/Vi ... uggets.htm
Werden meist sehr gut vertragen. Die Flasche mit 250 Tabletten zu je 1.000 µg kostet knapp 35 Euro und reicht je nach Einnahmerhythmus bis zu fast 2 1/2 Jahre, Bezug beim deutschen Importeur, bei deutschen und europäischen Versendern und in einzelnen Apotheken.

Injektionen:
https://www.pascoe.de/produkte/detail/v ... 00-ug.html
Die vierteljährliche intramuskuläre Injektion von 1.500 µg Hydroxocobalamin ist meist am sinnvollsten und am kostengünstigsten, 10 Ampullen zu je 1.500 µg des sehr gut verträglichen Hydroxocobalamin (keine Zusatzstoffe) von Pascoe plus je 100 Einwegspritzen + -kanülen kosten in bewährten Versandapotheken um 25 - 30 Euro, womit der B12-Bedarf für 2 1/2 Jahre und der Bedarf an Einwegspritzen + -kanülen für die Zukunft gedeckt wäre.
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Jakob987
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Beitrag von Jakob987 » 22. Mär 2016 00:42

Hey Somebody!

Noch einmal vielen Dank für die Mühen! =)

Habe schon mal nach vegan freundlichen ÄrztInnen geschaut, dank Vebu ja kein Problem.

Bei den B12 Präparaten tendiere ich eher zu Tabletten, aber vllt probiere ich auch mal die Injektionen :D

Ich werde mich jetzt erstmal Vegan "einleben" und dann im Laufe der Zeit ein Blutbild erstellen lassen.
Da sehe ich ja dann auch wo evtl. Supplementierungsbedarf ist bzw ich noch darauf achten muss.

Hast du zufälligerweise irgendwelche Literatur oder Linkempfehlungen zum Thema Micronährstoffe? ;)

Grüße,

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illith
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Beitrag von illith » 22. Mär 2016 00:51

somebody hat geschrieben:Wie sich die eigene Ernährung in den letzten Jahren zusammensetzte und ob sie Lücken in der Abdeckung der essentiellen Nährstoffe aufwies, weiß der betreffende Mensch nach kritischem Nachdenken selbst.
wie kommst du darauf? :kk:

ich bin auch kefirs meinung - ganz am anfang den status quo checken, dann weiß man, woran man ist. :)
(ich würde mich, denke ich, auch als omni regelmäßig checken lassen, dahingehend)
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