Kombucha und die Kunst des Fermentierens

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Huldra
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Beitrag von Huldra » 10. Mai 2016 16:39

Angefixt von diesem Thread hab ich mir auch so einen Kombucha Scoby besorgt. :D
Seit 3 Tagen fermentiert der jetzt vor sich hin. Ich bin schon etwas ungeduldig denn eigentlich weiß ich gar nicht wie das schmeckt wenns fertig ist ^^ (Ich finde den Prozess aber total spannend und wollte deswegen auch einen haben. Hoffentlich finde ich das Endprodukt genießbar :) )

Wenn man alles richtig macht, sollte sich der "Pilz" ja vermehren oder? Kann man damit eigentlich irgendwas Sinnvolles anstellen (außer natürlich weitergeben) wenn man mal zu viele davon hat? oder gehen die auch öfters mal ein, so dass man besser mehrere selbst behält?

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 10. Mai 2016 16:48

Munchies hatte da vor kurzem auch ein Video zu:
Be the nation russian propaganda says you are.

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Marlie
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Beitrag von Marlie » 10. Mai 2016 17:16

Huhu!

Voll inspiriert von Kefir hab ich auch eine Kombucha Kultur bestellt und - juhuuuu - heute (nach 10 Tagen im 3-Liter-Glas) zur 2. Fermentation in Flaschen abgefüllt und in den Kühlschrank gepackt!
Ich freu mich schon auf einen tollen Drink, sollte am Donnerstag fertig sein!
Mein Scoobie hab auch eine neue Kultur gebildet, die sieht allerdings noch ein bißchen dünn aus, ca 0,5 cm.
Gewürzt habe ich den Kombucha zur 2. Fermentation mit Zitrone, Datteln, Rosinen, Zitronenthymian und getrockneter Mango. Bin gespannt auf die Geschmacksunterschiede :D
Hey, danke Kefir, für den tollen Tipp!!!!
Kombucha.jpg
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Kefir
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Beitrag von Kefir » 10. Mai 2016 23:47

@ Huldra und Marlie

Toll, dass ihre es gleich angepackt habt, und wie es scheint, äusserst erfolgreich. Danke für das schöne, appetitliche Foto, Marlie. Ich habe die zur 2. Fermentieren abgefüllten Flaschen immer 24-48 Stunden (je nach Aussentemperatur) bei Zimmertemperatur reifen lassen und danach gleich in den Kühlschrank geparkt, wo nicht mehr viel passieren sollte.

Nach einigen Jahren begeistertem Experimentieren mit der 2. Gärung und verschiedenen Geschmacksrichtungen bin ich wieder zum Urprodukt zurück gekehrt. Einerseits aus Faulheit, andererseits aus der leichten Angst, mir könnte einmal eine Flasche explodieren und schlussendlich, weil mir Kombucha einfach auch so, direkt aus meinem Fässchen schon gut schmeckt. Übrigens habe ich Himbeere am liebsten gemocht, gibt auch eine super Farbe, Ingwer mundete mir dagegen überhaupt nicht.

Meinen letzten überzähligen Scoby habe ich zu trocknen versucht, wollte ihn als veganes Leder erleben und vielleicht zu einem kleinen Täschchen verarbeiten. Offenbar war die Schicht aber zu dünn, er ist leicht zerrissen.

Den nächsten werde ich wohl pürieren und als Schönheitsmaske auftragen :)

Ich wünsche Euch viel Spass beim Experimentieren, und hoffe, dass er Dir schmeckt, Huldra. Am besten immer wieder mal mit einem Strohhalm ein wenig kosten.

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Kefir
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Beitrag von Kefir » 11. Mai 2016 00:15

Huldra hat geschrieben: Wenn man alles richtig macht, sollte sich der "Pilz" ja vermehren oder?
Ja, der Pilz vermehrt sich, das heisst, es bildet sich permanent auf der Oberseite eine neue Schicht. So wird er immer dicker. Die unteren, alten Schichten, können mit der Zeit sehr unansehnlich werden, dann löse ich sie ab und verwende bei einem neuen Ansatz nur noch ein Fetzchen von der oberen Schicht. Oder auch gar keinen Pilz. Es bildet sich auf jeder mit Kombucha-Bakterien geimpften Tee-Zubereitung ein neuer Pilz. Die Besiedlung der Oberfläche geht nur ein paar Tage, wie wenn er es lieben würde eine freie Fläche zu besetzen. Optimal ist ein Gefäss, welches eine besonders grosse Oberfläche bietet. Am besten mehr Durchmesser als Höhe.

Darum ist es ganz leicht, neue Pilze zu züchten. Der Pilz ist völlig unwichtig, das Kostbare ist die aktive Flüssigkeit. Der Pilz kann allenfalls helfen, dass es etwas rascher geht, was je nach Trinkbedarf und Gefässgrösse nicht immer erwünscht ist.
Huldra hat geschrieben: oder gehen die auch öfters mal ein, so dass man besser mehrere selbst behält?
Ich finde es sehr sinnvoll, ein Scoby-Hotel zu unterhalten. Dazu impfe ich einen Liter Zuckertee mit 10% reifem Kombucha und stelle diese Mischung in einem Glas mit luftdurchlässiger Abdeckung in den Keller. Mit der Zeit wächst ein dicker Pilz heran. Ganz perfekt wäre es, immer wieder mal frischen Tee nachzugiessen. Das mache ich jedoch nicht. Bei mir stehen diese Gläser (ich habe mehrere davon) manchmal jahrelang so herum. Der Pilz wird immer dicker und behält unter sich luftdicht verschlossen noch ein wenig Flüssigkeit zurück, die ich bis jetzt immer problemlos wieder zu Leben erwecken konnte.
Huldra hat geschrieben:
Kann man damit eigentlich irgendwas Sinnvolles anstellen (außer natürlich weitergeben) wenn man mal zu viele davon hat?
Kompostieren geht gut :)
Essen auch, wenn einem die zähe Konsistenz nicht widersteht. Es gibt ein süsses Video, wo ein kleines Mädchen lustvoll am Kombucha herumbeisst.
Auch gewisse Tiere sollen ihn mögen.
Habe schon ein Rezept gesehen, wo der Kombucha in Stücke geschnitten, gekocht und danach in Zucker gerollt und trocken gebacken wird.
Oder ein Rezept, wo er mariniert, in dünne Streifen geschnitten und danach im Backofen getrocknet wird.
Ausserdem soll er gut für die Haut sein. Püriert oder als dünne Haut als Maske verwendet oder als Pflaster auf Wunden gelegt.
Mit zu sauer gewordenem Kombucha putze ich auch mal Kalkflecken weg oder benutze ihn als Essigersatz in der Salatsauce.

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Beitrag von catsshadow » 11. Mai 2016 12:24

Kefir, das hört sich echt spannend an, darf ich dich fragen, warum du soviele "Kombucha-Backups" im Keller verwahrst ? So als Sicherung, falls mal eine Kultur kaputt geht oder ???
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Kefir
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Beitrag von Kefir » 11. Mai 2016 14:16

Catsshadow, das ist eine gute Frage. Ich habe die Wesen einfach gerne in meinem Haus :). Ursprünglich stammten die 4 Gläser aus Versuchen mit Alternativen zu weissem Zucker und anderen Teesorten. Dann hatte ich eine Weile regelmässig Anfragen für Scobys. Unterdessen geht es mehr darum falls ich nach mehreren Jahren mal ein Backup bräuchte, den besten auswählen zu können. Falls jemand von mir Pilz braucht bekommt er nämlich keinen Hotel-Pilz sondern ein Stück von meiner grossen Kombuchamutter im Fässchen.

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Beitrag von catsshadow » 11. Mai 2016 15:13

Danke Dir Kefir :heart:

@ huldra: Könnte mir vorstellen, den Pilz der über ist, einfach im Vitamix zu verarbeiten und dann als Dünger auf die Pflanzen :kk:
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Huldra
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Beitrag von Huldra » 11. Mai 2016 16:35

Danke für die ganzen Tipps. :heart: Mal schauen, was ich davon alles ausprobieren werde.
Vorerst werden aber wohl nicht so viele übrige Scobys anfallen. Ich bin in Experimentierlaune ^^
Am liebsten würde ich ja jetzt schon ein zweites Glas mit anderem Tee oder ein Hotel ansetzten aber ich denke 4 Tage ist noch zu früh, als dass das zuverlässig funktionieren würde oder?
(Hab vorher mal probiert, nicht schlecht aber noch gut süß :D )

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Beitrag von Kefir » 11. Mai 2016 17:08

Huldra hat geschrieben: Am liebsten würde ich ja jetzt schon ein zweites Glas mit anderem Tee oder ein Hotel ansetzten aber ich denke 4 Tage ist noch zu früh, als dass das zuverlässig funktionieren würde oder?
Wenn der Kombucha noch relativ unreif ist brauchst Du einfach entsprechend eine grössere Menge davon im neuen Ansatz, damit er gut angesäuert ist. Hast Du PH-Streifen? Der neue Ansatz sollte einen PH von <4,5 aufweisen, damit unerwünschte Bakterien sich nicht vermehren können. Oder einfach noch etwas gedulden, bis er angenehm sauer ist :D

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