Ballaststoffe

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Xanthippe
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Beitrag von Xanthippe » 30. Mai 2018 14:04

Ich hatte mit meiner Umstellung auf vegetarisch viel viel mehr Probleme als dann auf vegan. Ersteres hatte sich aber auch nach einiger Zeit wieder harmonisiert. Ich hatte damals den Zusammenhang nicht gemerkt, wer weiss ob ich als Teenie bei vegi geblieben wär, wenn ich es gewusst hätte.

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BodyBuilder
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Beitrag von BodyBuilder » 30. Mai 2018 14:28

Sphinkter hat geschrieben:Wenn eine lautlose Verdauung im Hintergrund das Optimale wäre, lieg ich bei einer Skale von 1 bis 10 (10ist top) bei 4.
Warum fängt deine Skala eigentlich nicht bei 0 an?
Na egal.

Auf jeden Fall kann ich eine 4 bei mir nicht bestätigen.
Wenn deine 1 = "lautlose Verdauung" ist, dann gebe ich mal eine 2.
Vielleicht isst Du einfach mehr Ballaststoffe wie ich?

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 30. Mai 2018 14:45

Merke ebenfalls, dass manche Produkte bei mir zu großer Flatulenz führen. Manchmal wirklich unverdächtige Sachen, wie Gewürze! Würde das aber prinzipiell weniger auf Ballaststoffe allgemein, als auf spezifische Unverträglichkeiten/fodmaps schieben.

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Mit einer strengen Eliminationsdiät, gefolgt von Provokationstests, hatte ich großen Erfolg und weiß nun, wer die Hauptübeltäter sind. Wenn ich trotzdem mal ein, zwei schlechte Tage habe, finde ich den Verursacher meist recht schnell, weil ich bei fast allem was ich esse durch vorherige Erfahrungen sehr genau weiß, wie gut ich es vertrage, und der Kreis der Verdächtigen dadurch klein bleibt.

Oft gehe ich Risiken jetzt bewusst ein, bzw. nehme Unpässlichkeiten in Kauf, weil ich nach langer Zeit einfach mal wieder Bock auf ein bestimmtes Produkt habe. Wenn ich dabei aber genau weiß, dass die Probleme innerhalb eines Tages wieder rum sind, behalte ich die Kontrolle, und es ist psychisch nicht halb so belastend, wie wenn ich mich den seltsamen Launen meines Körpers ausgeliefert fühle und nicht weiß, wo der Aus-Knopf ist.

Wenn man hingegen von einer Kostform blind zur nächsten springt und große Umstellungen ohne jeden Plan macht, bleiben die blinden Passagiere entweder mit im Boot - oder man lässt sie zufällig an einem Halt aussteigen und nimmt sie am nächsten wieder auf - und man dreht sich jahrelang im Kreis, ohne irgendwelche neuen Einsichten zu sammeln. Obwohl es einem kurzfristig vielleicht mal besser geht, durchblickt man nie wirklich, woran es liegt und wie man die Probleme aus eigener Kraft bessern oder gar abstellen kann. Auch das weiß ich aus persönlicher Erfahrung.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 30. Mai 2018 17:29

BodyBuilder hat geschrieben: Warum fängt deine Skala eigentlich nicht bei 0 an?
0 wäre tot.

BodyBuilder hat geschrieben: Auf jeden Fall kann ich eine 4 bei mir nicht bestätigen.
Wenn deine 1 = "lautlose Verdauung" ist, dann gebe ich mal eine 2.
Vielleicht isst Du einfach mehr Ballaststoffe wie ich?
Wie gesagt, Top ist 10, dann ist 1 mega schlecht.
Deine 2 wäre demnach ne 9 :kk:

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 30. Mai 2018 17:33

human vegetable hat geschrieben: Mit einer strengen Eliminationsdiät, gefolgt von Provokationstests, hatte ich großen Erfolg und weiß nun, wer die Hauptübeltäter sind
Habe ich schonmal mit nur Reis und Obst probiert. Eine Mahlzeit ist okay, ne andere nicht.
Scheint auch von der Uhrzeit abzuhängen.

Welches Lebensmittel hattest du genommen? Reis, Kartoffeln? Und dann paar Tage lang 3000 kcal nur das Selbe.
Echt :? :arf:

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 30. Mai 2018 19:43

Das heißt, du hast auch Reis und Obst nicht vertragen? Bist du dir sicher, dass du nicht die Mahlzeit vorher andere Dinge gegessen hast, die noch nicht durchgerutscht waren? Speziell wenn die Probleme im Darm auftauchen, musst du mit evtl. sogar 1-2 Tagen Verzögerung rechnen, bis du Veränderungen bemerkst.

Ich habe wirklich einige Tage lang nur Kartoffeln gegessen (und in anderen Anläufen auch schon mit Buchweizen, Kichererbsen usw. begonnen). Und danach monatelang einzelne Lebensmittel hinzugefügt, und oft gezwungenermaßen wieder weggenommen. Wenn's zu schnell ging und ich nicht klar zuordnen konnte, wo das Problem lag, nochmal von vorne.

Wenn dir das arg spartanisch vorkommt und du dich nicht dazu durchringen kannst, dann freu' dich, dass dein Leidensdruck scheinbar noch gut auszuhalten ist - Spaß macht das wohl niemandem. Aber es hat sich rückblickend echt gelohnt, jetzt habe ich ca. ein bis zwei Dutzend "sichere" Lebensmittel und es zieht wieder sowas wie Abwechslung ein, ohne dass ich ständig Verdauungsbeschwerden oder brain fog habe.

Je breiter die sichere Basis, umso einfacher wird es, weitere Produkte durchzutesten, gerade weil es psychologisch/kulinarisch nicht so schrecklich langweilig ist. Aber um dahin zu kommen, hat für mich kein Weg an der Auslassungsphase vorbeigeführt!
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 31. Mai 2018 17:11

Ich bin etwas skeptisch. Ist das dann wirklich so, null oder eins?
Ich hätte vermutet, dass Uhrzeit und Kombination, eventuell sogar Reihenfolge Einfluss nehmen kann.
In der Tat ist mein Leidensdruck anscheinend nicht hoch genug um 5 Tage am Stück nur trockene Kartoffeln zu essen. Und da gibt es ja auch zig Sorten, die schon unterschiedlich sind und wirken können.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 31. Mai 2018 18:16

Du hast recht, ich teile ein in völlig unproblematisch, nur leichte Beschwerden, und unverträglich. Von den Produkten, die mir leichte Beschwerden verursachen, esse ich wegen des Geschmacks und der Abwechslung aber doch oft kleinere Mengen.

Genau diese "Grauzone" ist auch der Grund, warum es nicht im ersten Durchlauf klappte, und ich mehrere Anläufe brauchte, um einen groben Überblick zu bekommen.

Bei vielen UVs (z. B. Fruktose, Histamin) geht es weniger um einzelne Produkte als um die tägliche Gesamtaufnahme, da der Triggerstoff in vielen (oft sogar den meisten) Lebensmitteln in verschieden hoher Konzentration vorhanden ist. Hier kann es also durchaus sein, dass Produkt X an einem Tag gut verträglich ist (da durch die sonstigen Lebensmittel nur wenig vom Triggerstoff dazukommt), an einem anderen Tag mit anderer Nahrungszusammenstellung aber schlecht.

Das ist total verwirrend und ist mir auch schon manchmal untergekommen - wobei es dann meistens doch so ist, dass sich ein "blinder Passagier" eingeschlichen hat, der auch schon in kleinen Mengen Probleme verursacht, ich habe es nur nicht direkt erkannt und zuordnen können. Aber welche mysteriöse Substanz meinen Problemen nun zugrunde liegt konnte ich noch nicht rausfinden. Wenn ich die Listen "verbotener" Lebensmittel bei verschiedensten Unverträglichkeiten durchgehe, dann gibt es nie eine auch nur annähernde Passung mit meinen Triggerprodukten. Auch die Liste meiner Symptome (Verdauungsprobs, Wassereinlagerungen, Benommenheit, Schlafstörungen) passt nicht wirklich zusammen; was es noch verrückter macht ist dass verschiedene Produkte jeweils andere Symptome auslösen (und zwar zuverlässig reproduzierbar).

Scheiß drauf, solange meine eigene Liste halbwegs funktioniert.

Wenn du die Auslassungs-/Provokationsdiät nicht machen willst, stellt sich die Frage nach Alternativen:
- Die Probleme einfach hinnehmen: Solange der Leidensdruck nicht zu groß ist, vermutlich am besten. Und selbst wenn er groß ist, könnte man durch Verhaltenstherapie, Meditation etc. an seiner Leidensfähigkeit arbeiten.
- Nach Wundermittelchen suchen, die die Symptome verringern: Kostet Geld und Zeit, fraglich ob überhaupt was hilft
- Ärzte und Heilpraktiker nerven: Wenn man einen echt kompetenten und engagierten Heilkundler an seiner Seite hat, ist das eine große Erleichterung, ansonsten eine Odyssee ins Nirgendwo. Wenn man Pech hat oder zu gutgläubig ist, wird man ausgenommen wie eine Weihnachtsgans.
- Vorgefertigte Kostformen ausprobieren: Evtl. weniger aufwändig als Elimination/Provokation; vorherige professionelle Diagnosestellung wäre hilfreich

Habe schon zweimal versucht, einen Termin an einer Uniklinik mit Spezialabteilung für unbekannte Krankheiten zu bekommen (in Marburg gibt es da einen Prof, der in den Medien als deutscher "Doctor House" bezeichnet wird), aber da war kein Durchkommen. Verständlich, bei begrenzten Kapazitäten werden schwerere Fälle natürlich zuerst behandelt. Obwohl sich meine Hausärztin redlich müht ist sie eher mein verlängerter Arm, wenn es um Risikoabschätzung und Verordnung verschreibungspflichtiger Medikamente geht - hilfreich, aber nicht hinreichend. Letztlich hat Eigeninitiative mir die besten Fortschritte gebracht. Dazu psychologisch höchst befriedigend, wenn man merkt, dass man der Erkrankung nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern sie durch eigenes Handeln zumindest abmildern kann.
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