Tempeh selbermachen

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vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 26. Mai 2020 18:08

Zack, und schon ist die E14-Lampenfassung wieder auf dem Einkaufszettel und der Bauplan muss geändert werden. :D
Dann frisst das Teil halt 2-4 Watt im Winter, es gibt schlimmeres.

Ist der Pilz eigentlich lichtempfindlich?

PS: Nussfermente und Natto blende ich mal schön aus, eins nach dem anderen. :mg:

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Kefir
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Beitrag von Kefir » 26. Mai 2020 22:05

Bei dieser Gelegenheit kann ich von meinen neusten Erfahrungen berichten.

Nachdem ich einige Misserfolge mit Okara-Tempeh in perforierten Plastiksäcken hatte, begann ich das ganze wissenschaftlicher anzugehen. Es hat mir Mühe gemacht immer wieder die Fehlversuche fortzuwerfen.

So habe ich mein Okara verschieden stark getrocknet, von fast noch Brei bis zu Pulver, in allen Abstufungen. Und siehe da, das doch eher ein wenig feuchtere Okara hat einen viel schöneren Pilz gemacht als das zu trockene. Dabei war zu viel Feuchtigkeit immer meine grösste Sorge.

Dann habe ich diese Seite entdeckt: https://www.makethebesttempeh.org/how-t ... empeh.html

Hier habe ich gelernt, dass Plastiksäcke und Bananenblätter nicht nötig sind. Unterdessen gedeihen meine Tempeh nur noch in normalen Tellern mit einem zweiten Teller oder einer Suppenschüssel bedeckt und werden absolut perfekt! Keinerlei Abfall. Natürlich wächst der weisse Pilz ein wenig in die Höhe, lässt sich aber leicht ein wenig flach drücken beim Zerschneiden, falls es stört. Man sieht das gut auf den Fotos im makethebesttempeh Blog.

Ausserdem kann man viele Versuche mit verschiedenen Getreiden sehen, auch mit Flocken, dabei habe ich auch gelernt, kreativ zu werden und mich an mehr Feuchtigkeit heranzuwagen. Ich bin nun so dreist und verwende für mein Tempeh manchmal Reste von gekochtem Reis oder anderem Getreide, die ich beim Trocknen vom Okara mit in die Bratpfanne gebe, bis die Konsistenz für mein Gefühl die richtige Trockenheit erlangt hat. Gerade diese Mischtempeh werden besonders gut finde ich! Immer wieder überraschend, wie sich der Geschmack je nach Ausgangsmaterial ändert. Essig verwende ich schon länger nicht mehr weil ich nie mehr Probleme hatte.

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illith
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Beitrag von illith » 26. Mai 2020 22:11

Kefir = verrückte/geniale Wissenschaftlerin! :o
(das ist als Kompliment gemeint^^)
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Kefir
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Beitrag von Kefir » 26. Mai 2020 22:18

💕💕💕

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 26. Mai 2020 22:58

:P
illith hat geschrieben:
24. Mai 2020 01:05
schwarz, hattest du es denn nochmal versucht?
Ist schon so lange her, aber ich meine ja, ich erinnere mich an ein weiteres zu trockenes Zeug :D

Aber dank Kefir werde ich es nochmal versuchen! :up:
enter the void.

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 27. Mai 2020 09:43

Kefir hat geschrieben:
26. Mai 2020 22:05
Dann habe ich diese Seite entdeckt: https://www.makethebesttempeh.org/how-t ... empeh.html
Danke viel mal für deine Tipps, Kefir!

Auf der Seite sehe ich, dass sie das Tempeh in einer Art Gastronorm kultivieren. Hat mich etwas erstaunt, denn beim Wasserkefir lernte ich, dass Metall und die Pilze ein totales No-go seien. Wie siehst du das?

Ich spiele sowieso mit dem Gedanken, eine Holzbox zu bauen mit Gastronorm-Teilen drin, denn ich habe eh einige GN übrig. Angedacht wäre erstmal Glas-Gratinformen zu verwenden, wenn es jedoch im Metallbehältnis ebenso funktioniert, wäre das super.
Inkubator 01.JPG
Irgendwo liegt glaub ich auch noch ein Thermostat herum, sollte mit einer LED-Lampe aber auch ohne gehen.

Oder ich gönne mir gleich sowas und baue unten ein Wasserbad ein:
https://www.hornbach.ch/shop/Regelheize ... tikel.html

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 28. Mai 2020 00:17

Hier noch eine Idee für den günstigen Selbstbau-Inkubator:
https://aho.bio/blogs/blog/frisch-ferme ... #inkubator
Inkubator

Ihr benötigt folgende Komponenten:

Isolierbox (Metro oder ein alter Getränkekühler etc ;))
Aquarium Heizstab
Zum Beispiel so ein Teil:
https://www.eheim.com/de_DE/produkte/te ... ocontrol50

50 Watt reichen völlig aus
Aquarium Luftpumpe
Zum Beispiel so eine:
https://www.eheim.com/de_DE/produkte/technik/luftpumpen
Die kleinste reicht wieder also die 100er Version.

Bei der Isolierbox ist es wichtig, dass eure Auflaufform da rein passt.
Ich habe eine von Metro genommen. Das praktische ist, dass diese rechts und links so Einbuchtungen hat. Dadurch kann man das Stromkabel und den Luftschlauch einfach da durchführen. Wenn ihr einen Getränkekühler nehmt, kann es sein, dass ihr Löcher bohren müsst oder ähnliches.
Das hier ist meine Kühlbox.

Ihr füllt diese mit etwas Wasser sodass die Auflaufform später auf diesem schwimmt.

Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Tempeh selber machen!

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Kefir
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Beitrag von Kefir » 28. Mai 2020 08:42

Metall ist absolut kein Problem. Ich glaube, dieser Mythos kommt aus einer Zeit wo reaktive Metalle wie Aluminium und Kupfer in der Küche benutzt worden. Mit Gastrostahl gibt es null Probleme auch bei Kombucha, Kefir und co. Ich habe schon mehrmals Tempeh in Edelstahl gezogen. Geht problemlos.

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Beitrag von vegabunt » 28. Mai 2020 10:23

Ah, super, danke Kefir!
Und wie wichtig schätzt du die Frischluftzufuhr, bzw. den Luftaustausch ein?
In der DIY-Lösung oben wurde ja extra eine Luftpumpe verwendet. (hätte ich eh noch zuhause von den damaligen Wurmhumustee-MO-Experimenten ;-) )

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Kefir
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Beitrag von Kefir » 28. Mai 2020 10:51

Wie in Deinem Video und auf der Best Tempeh Site, genügt auch nach meiner Erfahrung ein kleiner Luftraum oberhalb vom Tempeh von wenigen cm.Ich schichte das Tempeh aber nur ca 2 cm hoch auf, damit genug Luft rankommt. Bei mir sammeln sich jeweils Wassertropfen am Deckel/oberen Teller/Suppenschüssel an, die ich eventuell nach 24 h mal etwas trockne, ist aber nicht nötig. Das fertige Tempeh ist manchmal auch etwas nass auf der Oberfläche, darum stürze ich es auf ein trockenes Geschirrtuch. Dann wird es gleich ein wenig gepresst auf der lockeren Wattepilzseite.

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