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Welche veganen Nahrungsmittel sind zu empfehlen? Wo gibt es was?
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 23. Jul 2019 17:38

ayurveda =/= wissenschaft
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Dana68
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Beitrag von Dana68 » 23. Jul 2019 17:56

Aha, woher hast Du Deine Weisheit. Inwieweit hast Du Dich mit dem Ayurveda auseinander gesetzt? Bzw. wie definierst Du Wissenschaft?
Veda = das Wissen, die Wissenschaft
ayus = vom Leben

Ein Ayurveda-Arzt muss in Indien sechs Jahre studieren, um überhaupt mal an einen Patienten gelassen zu werden. Und danach muss er noch lange mit einem älteren Vajda zusammen arbeiten.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु,

Dana

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 23. Jul 2019 18:16

wissenschaft= nach wissenschaftlichen standards nachgewiesen. also nicht mal eben so "wir haben hier 3 fälle, da ging es dem patienten dann besser, also ist es super"
ein priester muss mehrere jahre in ausbildung, um predigen zu dürfen. am ende isses aber doch bloß bullshit.
kommt eben manchmal doch auf die inhalte an...
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 24. Jul 2019 05:52

Also ich würde 1000 Jahren trial and error mehr vertrauen, als irgendwelchen Papern mit nem n = 20 (Männer, aus einem Land, im ähnlichen Alter o.ä.), welche man noch rausgehauen hat, weil man sonst sein Jahreskontigent nicht voll kriegt.

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Beitrag von Vampy » 24. Jul 2019 20:42

Ayurveda ist keine therapeutische Einzelmaßnahme, sondern ein ganzheitliches System und gehört in den Bereich der traditionellen Alternativmedizin. Mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ist Ayurveda vielfach nicht vereinbar. Wirkungsnachweise nach den Grundprinzipien der evidenzbasierten Medizin sind kaum oder nicht vorhanden.
Schwermetallvergiftungen

Der Chefarzt der Nephrologie der Asklepios-Klinik Barmbek in Hamburg warnt vor der Einnahme von Ayurveda-Medikamenten. Diese könne zu schweren neurologischen Schäden und lebensgefährlichen Vergiftungen mit Schwermetallen führen.[11] Schwermetalle, besonders Blei, verunreinigen nicht selten Medikamente traditioneller indischer Medizinrichtungen; über Vergiftungen durch ayurvedische Medikamente gibt es medizinische Berichte. Offenbar kontrollieren einige Hersteller in Indien die unter Verwendung von Pflanzenaschen gewonnenen Präparate nicht ausreichend auf Schwermetallbelastungen.[12] In einem dargestellten Fall wurden sieben Monate lang Weihrauchpillen aus Indien gegen chronische Polyarthritis eingenommen und führten zum Bild einer schweren Blei-Intoxikation mit Verdauungs­störungen, hämolytischer Anämie und Lähmungen bei einem Bleigehalt des Blutes von 852 µg/l; der obere Grenzwert ist 100 µg/l.[13] Stichproben des ARD-Magazins Plusminus ergaben 2006 und 2007 mehrmals giftige Konzentrationen von Arsen und Quecksilber. Im August 2015 wurde berichtet, dass eine 55-jährige Frau durch Ayurveda-Medikation auf Sri Lanka schwer durch Quecksilber und Blei vergiftet wurde.[14] Im Februar 2018 wurde ein Fall in Oberösterreich bekannt, bei dem eine Frau sich und ihre Umwelt vergiftete, weil sie eine Paste zum Auftragen auf die Haut verwendete, die über ein Drittel reines Quecksilber enthielt.[15][16]
Mangelnde Qualitätskontrolle

Auch in Indien ist man mittlerweile insbesondere mit Blick auf den wachsenden weltweiten Markt indigener Heilmittel bestrebt, international anerkannte Qualitätsstandards einzuhalten. So gibt es in Mitteleuropa bereits indische Produkte, die diverse nationale und internationale Standards einhalten, wie Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte (HACCP), BDIH, ISO 9000/9001 und ISO/IEC 17025. Hinsichtlich der Kontrolle von Schwermetallbelastungen gilt jedoch vor allem Gute Herstellungspraxis (GMP) als maßgebend.

Amerikanische Forscher haben 193 Ayurveda-Produkte aus dem Internet untersucht. Knapp 17 % davon waren Rasa-shastra-Medikamente, in denen Pflanzen mit Metallen kombiniert werden. Bei der Untersuchung ging es darum, die Prävalenz schwermetallhaltiger Präparate (Blei, Quecksilber, Arsen) zu ermitteln, Unterschiede zwischen indischen und amerikanischen Produkten herauszufinden und Rasa-shastra- mit Nicht-Rasa-shastra-Medizin zu vergleichen. Insgesamt wurden bei 20 % aller Erzeugnisse Metalle nachgewiesen, am häufigsten fand sich Blei. Dabei gab es keine signifikante Differenz zwischen indischen und amerikanischen Anbietern.

Fast alle auffälligen Artikel wurden über US-Webseiten vertrieben und insgesamt hatten drei Viertel aller Hersteller angegeben, nach strengen Richtlinien zu produzieren. Erwartungsgemäß lag der Metall-Anteil bei Rasa-shastra-Substanzen deutlich höher (knapp 41 % vs. 17 %). Besonders auffällig war hier – vor allem in indischen Produkten – neben einem mittleren Bleigehalt von 11,5 µg/g der hohe Quecksilberanteil von durchschnittlich 20.800 µg/g. Die Blei- und Quecksilber-Werte einiger Rasa-shastra-Produkte lagen 100- bis 10.000-fach über dem Limit.[17] Es wird behauptet, dass das Quecksilber durch einen komplizierten „Destillationsprozess“ zu einer ungiftigen, aber hochwirksamen „Silbermedizin“ (Bhasma) umgewandelt wird; dieses „Umwandlungsverfahren“ besteht aus Erhitzen des Stoffes und anschließendem Vermischen mit Öl, Buttermilch o. Ä. Auch Arsen, Blei und andere toxische Stoffe werden auf diese Weise angeblich entgiftet.

In Deutschland sind diese schwermetallhaltigen Produkte generell nicht erhältlich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ayurveda#Kritik

ich glaub ich bleib dann doch lieber bei den sachen mit wirksamkeitsnachweis und männerbasierten forschungsergebnissen
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Xesh
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Beitrag von Xesh » 4. Aug 2019 12:35

Ganz ehrlich, sobald eine Sache zu einem Riesengeschäft wird wie es bei Ayurveda leider mittlerweile der Fall ist, dann steigen die Anzahl unseriöser Anbieter und Mitläufer rapide an, jeder möchte einfach abkassieren, so funktioniert unser profitorientiertes System. Die lokalen Anbieter handeln seltener seriös als einem lieb wäre und importieren oft einfach die günstigsten Angebote um es danach als teuer und edel anzupreisen. Wenn das Geschäft regiert gibts kaum noch Skurpel, auch wenn ich das ungerne so offen und schonungslos aussage da ich sicher vielen Leuten damit auf die Füsse trete, auf ihrer "heilen" Welt.

Ich verwende auch Ayurveda, allerdings nur als Rohstoffe wie Pflanzenpulver z.B. Shikakai, Rheeta, Amla u.a. jeglicher Art, dort erkenne ich nur schon sensorisch ob alles in Ordnung ist.

Bei Medikamenten würde ich besser zu anthroposophischen Mitteln zurückgreifen, dort hat es ein hoher Qualitätsstandard der auf Augenhöhe mit der Schulmedizin ist. Teilweise werden sie auch in handelsüblichen Apotheken wie z.B. Echinadoron angeboten. Auch TCM kann häufig eine gute Alternative sein, aber wie immer geht die Qualität und Kompetenz der Angebote weit auseinander, es hilft den richtigen Riecher zu haben.

Arsen, Blei, Quecksilber u.a. sind Supermikronährstoffe, genauer gesagt Reaktionsmetalle für körperliche Enzyme. Sie sind zwar lebenswichtig, allerdings in dermassen winzigen Konzentrationen dass wir automatisch bereits viel zuviel davon aufnehmen dank der menschlichen Umweltverschmutzung mit diesen Reaktionsmetallen: So nenne ich sie, denn "Schwermetalle" hat keine Aussagekraft in keiner Hinsicht. Auch Kupfer ist offiziell Schwermetal obwohl es mit Blei in keiner Weise vergleichbar ist, ein völlig anderes Metall.

Die Inder verwenden bei der Verarbeitung häufig billiges Blei u.a. Geschirr und machen dann noch irrsinnige Behauptungen die einem Irrglauben unterliegen um es noch zu rechtfertigen. Das sollte man keinesfalls glauben und nur einwandfreie Produkte mit hochwertigen Produktionsmethoden in Eisengeschirr und ohne pestizidbelastete Kräuter verlangen mit Schadstoffkontrolle.
Zuletzt geändert von Xesh am 4. Aug 2019 13:07, insgesamt 1-mal geändert.

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illith
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Beitrag von illith » 4. Aug 2019 12:57

ich wusste gar nicht, dass die Anthros auch in Medizin machen?! :urgh:
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Xesh
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Beitrag von Xesh » 4. Aug 2019 13:09

Die Anthroposophie ist wie das Ayurveda eine ganzheitliche Betrachtung welche von Nahrung bis Medikamente alles umfasst, daher Ja, es gibt sehr viele anthroposophische Heilmittel, die z.T. auch von der Krankenkasse anerkannt sind trotz oft schwer nachweisbaren Evidenzen. Man sollte sowas auch beim Arzt verlangen, vielleicht kann er es beschaffen bei genügend hoher Nachfrage. Häufig reicht bei schwachen Beschwerden ein anthro-Medikament aus ohne die grossen Nebenwirkungen von Schulmedizin.

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somebody
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Beitrag von somebody » 4. Aug 2019 13:44

Gegenüber Anthroposophische Medizin habe ich Vorbehalte.

Ich habe einige Papers aus dem Umfeld einer fischigen deutschen Universität gelesen, die sich auf dem gleichen Niveau wie Geschreibsel europäischer & amerikanischer Rechtsesoteriker befinden.

Psiram Artikel
https://www.psiram.com/de/index.php/Ant ... he_Medizin

Der Übergang von Komplementärmedizin zu BS ist bei Anthroposophischer Medizin fließend.
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Xesh
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Beitrag von Xesh » 4. Aug 2019 14:12

Grundsätzlich sollte man eine brauchbare Evidenz haben, ist sie vorhanden ist theoretisch alles brauchbar. Nur, das mit der Evidenz ist nicht immer so einfach da es auch Langzeit-Wirkungen gibt die kurzfristig kaum nachzuweisen sind, insofern ist es eine ziemliche Sisyphusarbeit. Gerade Langzeitstudien sind teuer und aufwendig, ausserdem möchte man ja ein Medikament möglicht bald auf den Markt werfen wenn es vielversprechend ist.

Ich bin auch mit der Schulmedizin nicht immer einverstanden, auch wenn es vordergründig hoch wirksam ist. z.B. kann man mit Viagra sofort Sex haben da es in jedem Fall eine schnelle Errektion erzeugt. Die Frage stellt sich aber ob man damit lediglich ein Symptom bekämpft hat und das eigentliche Problem, die fehlende Erregung, damit einfach ausschaltet. Danach hat man vielleicht mässig lustvoller Sex, aber die Ursache ist noch lange nicht gelöst. Nicht nur gibt es leberschonendere pflanzliche Alternativen (Ginkgo, TCM-Kräuter, Gewürze) welche nachweislich das Blut verdünnen und dadurch die Errektion steigern, auch gibt es in der Naturheilkunde brauchbare Aphrodisiaka und Medikamente welche an die wahre Ursache gehen. Nur ist das eine langfristige Behandlung welche aus vielen Faktoren sich zusammensetzt und kurzfristig keine starke Evidenz in der Wirkung zeigt d.h. es macht nicht beim Penis "Kabuum" und zack ist es scheinbar geheilt, sondern es ist ein langwieriger aber danach auch nachhaltiger Prozess. Das wird in den Studien leider zuwenig berücksichtigt weil es ja auch hauptsächlich um Industrieinteressen geht. Das Einzige was sie wollen ist eine Wirkung möglichst schnell aufzeigen, alles andere ist kaum von Interesse.

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