Vegan-Forum

aus einem Vollwert-Haushalt kommend ist mir erst deutlich später im Leben im bewusst geworden, wie üblich es überall ist, allesmögliche Obst und Gemüse vor dem Verzehr zu schälen. und ich mein jetzt nicht sowas wie Avocados, Orangen und Bananen sondern Gurken, Äpfel, Karotten.... das ist mir total unverständlich, weil es signifikant Extra-Arbeit bedeutet, man ja auch noch Teile des Lebensmittels verschwendet und Nährstoffe evtl auch - während es den Genuss mM kaum upgradet, wenn es sich um halbwegs frisches Zeug handelt.
wie ich erfuhr, bekommen die das sogar in der Erzieherschule so beigebracht.

als ich irgendwann mal nachhakte, wurden da Schadstoffe als Argument genannt.
ist das tatsächlich so, dass die sich signifikant in den Randschichten aufhalten - und zwar so, dass man die nicht durch gründliches Abwaschen wegbekäme? gibt's da auch noch einen Unterschied zwischen bio und konventionell?

wie handhabt ihr das?
BF, der nicht aus einem Öko-Haushalt kommt, ist glücklicherweise gleichermaßen flabbergasted über die allgemeine Schälmanie.^^ (der isst auch das Kerngehäuse mit, was ich wiederum gaaar nicht mag)

Ich schäle alles. Schon immer. Mag das Mundgefühl der meisten Schalen nicht. Bei konventionellem Gemüse/Obst halt auch den Eindruck, dass ich mit Hilfe des Schälens die Schadstoffe wegbekomme. Aber auch Biozeug wird von mir konsequent geschält.

Gurken schäle ich nur, wenn sie bitter sind, Bitterstoffe sind nunmal in der Schale. Wenn ich Gemüse tourniere, dann verwende ich Schalen und Abschnitte für Gemüsebrühen und Fonds, dieses grundsätzliche Schälen und Wegschmeißen finde ich auch furchtbar. Das Furchtbarste ist das "Schälen" von Champignons.

Kohlrabi, Rote Bete, Sellerie etc. wird natürlich geschält und ggfls. die Abschnitte weiterverwendet.

Grundsätzlich mag ich lieber Gemüsebürsten als Sparschäler.

Äpfel esse ich selten aber wenn, dann durchaus mit Kerngehäuse.

Edit: Kartoffeln je nach Sorte und Jahreszeit.

Karotten: wenn alt und Schale so zäh, dass beim Kauen blöd
Kartoffeln: wenn ich Brei will, wenn faul dann sogar vor dem kochen, sonst entweder garnicht oder nach dem kochen wenn ich sie matschen will
Rote Beete, Korbis mit Harter Schale, Sellerie immer (wobei ich mich bei roter beete frage, ob das wenn man sie in Seitan püriert nötig ist, denke wohl nicht)
meistens auch Brokkoli-Strünke, weil außen oft holzig
Obst nie, nur wenn die Äpfel vergessen wurden und ich keine ledrigen schrumpligen Schalenstücke in meinem Verwetungsprodukt (Apfelmus) haben will
Champignons: wenn vergessen und ultrahässlich

Fazit: es gibt genügend Fälle in denen eigene unzulänglichkeiten dafür sorgen, dass ich etwas schäle. Sonst nicht. Oder wenn meine Mom mitessen will, weil die eine Aversion gegen alles mit Schale oder Flunseln (Fruchtfleisch in Saft glaube auch) hat.

- Bei Kartoffeln kommt es auf die Kartoffeln an und den Verwendungszweck. Mit "Quark" oder als Bratkartoffeln bleibt die Schale meist dran, bei einem Kartoffel-Gemüsebeilage-"Schnitzel"-Gericht würde ich sie jedoch schälen.
- Gurken schäle ich nur, wenn ich Gurkensalat mache, Ist aber auch eher aus Gewohnheit bzw. weil ich mir das so bei meiner Mutter abgeguckt habe.
- Äpfel schäle ich, wenn ich Apfelkuchen backe, sonst entferne ich nur das Kerngehäuse.

Ich habe früher oft Ofenkartoffel in der Mittagspause mit Kollegen gegessen (war ein Stand auf dem Wochenmarkt). Und da bekam ich auch oft verwirrte Blicke, weil von meiner Kartoffel nichts übrig blieb, während die anderen alles aus der Schale pulten und diese auf gar keinen Fall mitessen konnten.

Okok. Champignons schäle ich nicht. Und Ofenkartoffeln ess ich auch mit Schale.

Kartoffeln schälen ich wg. der Keimhemmer, wenn es keine Bio-Kartoffeln sind.
Das bringt zumindest bei den klassischen Keimhemmer, die nach der Ernte verwendet werden was. Die neuen Keimhemmer werden auch schon beim Wachstum gespritzt und sind leider auch nicht kennzeichnungspflichtig.

ich hatte keine Ahnung, dass man Champignons überhaupt "schälen" kann!

Wasche gründlich, nutze häufig Gemüsebürste.

Kaufe meist Bio Erzeugnisse.

Schadhafte Stellen schneide ich weg, ebenso grüne Stellen bei Kartoffeln.

Konventionell angebaute Kartoffeln schäle ich aus Gewohnheit. Angeblich soll der potenziell krebserregende Keimhemmer nicht mehr eingesetzt werden, bin aber lieber vorsichtig.

Kartoffelschalen enthalten doch Solanin (=giftig). Deswegen schäle ich Kartoffeln eigentlich immer. Ich weiß aber nicht, wie viele Kartoffelschalen man essen müsste, um sich zu vergiften...