Vegan-Forum

Hallo alle zusammen

Ich bin gerade so ratlos, dass ich zum ersten Mal einen Forenbeitrag verfasse.

Folgendes: Wie kriegt ihr die Zubereitung und die Beschaffung eurer Mahlzeiten in einer Schul-/Arbeits-/Studiumswoche alleine hin?

Plant ihr am Wochenende alle Mahlzeiten für jeden Tag durch und kauft dann einmal riesig ein?

Wie macht ihr das?? Ich bin erst seit ca. 4-5 Monaten vegan.

Ich bin zurzeit in meinem Abi-Jahr und die einzige Veganerin im Haushalt und der Alltag ist, für meinen Geschmack, schon zu stressig.

Geht vegan noch ein wenig einfacher? Oder denke ich bloss zu kompliziert?

Ich würde mich riesig über Eure Antworten freuen!

Hi Paulinchen,

also ich persönlich bin 1. ein Planungsfreak und 2. mag ich einkaufen gehen nicht besonders. Ich hätte auch gar keine Zeit und Nerven jeden Tag noch in den Supermarkt zu fahren (Vollzeit-Job, Sport usw.).
D.h. ich plane meist Anfang der Woche, was es den Rest der Woche so zu essen geben soll (das ist dann natürlich nicht in Stein gemeißelt) und gehe in der Regel Mittwochs meinen Wochen-Einkauf machen.
Nur frische Sachen wie Salat usw. kaufe ich dann zwischendrin mal extra.
Wenn ich z.B. Curry, Chili oder Nudeln koche, mache ich immer gleich so viel, dass es entweder für den nächsten Tag noch reicht, oder was zum Einfrieren übrig ist. Das ist super praktisch wenn man mal keine Zeit oder Lust zum Kochen hat.

Kochst Du dann für Dich alleine, oder wird für Dich mit gekocht und Du musst nur dafür sorgen dass was da ist?

Hallo Paulinchen.

Ich plane die Mahlzeiten meistens für eine Woche. Wir machen Dienstag einen größeren Einkauf und den Rest der Woche besorgen wir nur noch Kleinigkeiten (wenn nötig), in Läden, die auf dem Weg liegen.
Ich plane dann meistens Sonntag die Mahlzeiten für Dienstag bis Montag. Dabei gucke ich zuerst, was noch da ist und weg muss bevor es schlecht wird.
Wenn die Woche stressig aussieht und ich es zwischen durch vermutlich nicht schaffe oder keine Lust habe noch mal frische Sachen zu besorgen, plane ich die Gerichte auch nach Haltbarkeit der Zutaten und wenn ich für ein Gericht zB. nur ne halbe Dose Bohnen oder so benötige, plane ich für den Tag danach ein Gericht für das ich das verwerten kann.
Mein Plan für diese Woche sieht zB. so aus:
Heute: Improvisiertes Pfannen Gericht aus Resten von Gestern + ein paar frische Zutaten, die ich heute gekauft habe.
Mi: Mie-Nudelpfanne (da sind frische Pilze drin also zeitnah nach dem Einkaufen)
Do: Obstsalat
Fr: Sushi
Sa: Reisgericht
So: Nudeln + Tomatensauce
Mo: Ofenkartoffeln + Salsa + Kräuterjoghurt

Müsli, Pflanzenmilch, Joghurt und andere Sachen, die sich (vor dem öffnen) lange Halten kaufe ich immer auf Vorrat, damit immer was zum Frühstücken usw. da ist.
Wenn man nicht nur einmal am Tag Zuhause isst, kann man das System n atürlich noch auf zwei oder drei Mahlzeiten erweitern.

Um Zeit zu sparen mache ich auch einen strukturierten Einkaufszettel also nach Laufweg durch den Supermarkt.

Ich gucke Freitags oder Samstags meine Rezeptsammlung durch und mache einen Wochenplan. Von dieser Woche sieht er z.B. so aus:

Sa: Schichtgratin
So: Seitan mit Schwarzwurzeln + Quinoa / Apfelstrudel
Mo: Gemüsepizza
Di: Kohlrabisuppe + Baguette
Mi: Linsenbratlinge
Do: Nudeln mit Tofu-Carbonara
Fr: Sauerkraut-Kartoffel-Curry

Die jeweiligen Rezepte hefte ich aus den Ordner in einen Klemmhefter um, bzw. schreibe auf dem Wochenplan das Kochbuchkürzel samt Seitenzahl dazu. Gleichzeitig schreibe ich die Zutaten, die ich nicht vorrätig habe, auf den Einkaufszettel.

Dann gehe ich Samstag morgens einkaufen. Einmal die Woche reicht mir das völlig.

Natürlich wird im Plan immer mal was umgeworfen und den Gegebenheiten angepasst. Die Linsenbratlinge sind z.B. für diese Woche schon gestorben, weil ich mit der dazu nötigen Paprika heute ein Risotto gemacht habe. Aber dann verschiebe ich die einfach auf nächste Woche.
Und die Tageseinteilung ist natürlich auch nicht Gesetz. Aber Sa + So gibt es Rezepte die länger dauern, weil wir da mehr Zeit haben und Di + Do etwas ganz schnelles.

Ansonsten ist die Planung in veganer Form noch genauso wie früher unvegan.

Ich kaufe nur das, was mich anspricht und appetitlich aussieht. Und verkochen tu ich das, was weg musst und farblich schön passt. Dann gestaltet sich der Speiseplan in großen Teilen schon selbst.

Ich bin beeindruckt von all den Planungen, vielleicht sollte ich mir da auch mal vornehmen.
Normalerweise guck ich so um elf in den Kühlschrank und in den Vorrat. Dann überlege, was es geben könnte, merke daß ich die Hälfte der Zutaten doch nicht habe, renne in den Supermarkt, inspiriert durch die hübschen Auslagen im Supermarkt entschließe ich mich dann doch zu einem anderen Gericht, kaufe dafür ein, merke zu Hause, daß ich doch nicht alles gekauft habe und bin verzweifelt.
Oft genug gibts dann Nudel mit Tomatensosse - zur Freude meiner Kinder.
Obst und Gemüse habe ich allerdings immer da.

Aber wie man sich organisiert, wenn man jeden Tag zur Arbeit, Schule, Uni muß - daß wird mir ein Rätsel bleiben.

Wenn ich länger als 13 - 14 Uhr unterwegs bin, nehm ich mir Sojajoghurt mit Früchten in der Plastikdose an die Uni mit.
Ich koche erst so gegen 17 Uhr, dafür eine riesen Portion und schön in Ruhe. Den Rest meines Kalorienbedarfs nehm ich auch am Abend auf. Ich verschiebe also kochen/essen ganz einfach auf einen für mich passenden Zeitpunkt und habe auch mein Hungergefühl dahingehend konditioniert. Das ist aber sicherlich nicht für jeden eine Option.

Ansonsten überlege ich mir jeden Abend, was noch an Zutaten im Haus ist und was ich mir damit am nächsten Tag als Hauptmahlzeit machen könnte. Wichtig ist immer, dass am Freitag alles Verderbliche weg ist, weil ich über das WE heim zu meinen Eltern fahre. Am Montag ist der Haupteinkauf, unter der Woche kaufe ich nur Kleinigkeiten wie frische Gewürze etc.

mashisouk hat geschrieben:Ich bin beeindruckt von all den Planungen, vielleicht sollte ich mir da auch mal vornehmen.
Normalerweise guck ich so um elf in den Kühlschrank und in den Vorrat. Dann überlege, was es geben könnte, merke daß ich die Hälfte der Zutaten doch nicht habe, renne in den Supermarkt, inspiriert durch die hübschen Auslagen im Supermarkt entschließe ich mich dann doch zu einem anderen Gericht, kaufe dafür ein, merke zu Hause, daß ich doch nicht alles gekauft habe und bin verzweifelt.

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Hallo Paulinchen,

plane seltenst, bereite mir Mahlzeiten je nach Lust und zur Verfügung stehender Zeit spontan aus den vorhandenen Zutaten.

Lagerfähige Basiszutaten bevorrate ich mindestens für einige Wochen. Obst, Salat, Gemüse kaufe ich ein- bis dreimal wöchentlich ein.

Problemlos einfrierbare Gerichte wie Chili sin Carne koche ich für mehrere Tage und friere sie portionsweise ein.

Nudeln koche ich meist für drei Gerichte, Teil 1 als Nudeln klassisch, Teil 2 am nächsten Tag als Nudelsalat, Teil 3 am übernächsten Tag als gebackene Nudeln. Analog Pellkartoffeln, Teil 1 beispielsweise zu Chili sin Carne, Teil 2 am nächsten Tag als Bratkartoffeln, Teil 3 am übernächsten Tag als Kartoffelsalat.

@mashi so lief das bei mir auch jahrelang. Langsam schaffe ich es aber etwas besser zu planen, so für zwei Tage für eine ganze Woche im voraus zu denken packe ich genau eine Woche, dann ist's aus.